Lubie for free

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  • Sch(w)ein-Leben // Schwein bleibt Schwein

    Die Schweine und der Kampf um die Weltherrschaft

    Da fragt mich doch tats?chlich wer, ob Ich denn nun die Weltherrschaft an mich genommen habe.
    Sowas auch, als wenn die Weltherrschaft jemals in Frage stand!

    Es gibt da welche, unter den Schweinen, die meinen Ich w?rde nur gro?e Worte spucken oder habe einen Knacks - und dennoch, ihre Angst ist so gro?, dass sie nicht ablassen, mich genau unter die Lupe zu nehmen; Und dann sind da noch jene Schweine, die sich durchaus bedroht f?hlen und energisch versuchen mich zu durchleuchten, um endlich etwas zu bekommen, womit sie mich auflaufen und hops gehen lassen k?nnen.

    Was diesen Sauhaufen miteinander verbindet, ist, dass sie einfach nur Schweine bleiben und nicht ann?hernd an mich rantreten k?nnen.



    Das Ding mit der Weltherrschaft ist ganz simpel, und was sie so derma?en stabil macht, ist, dass die ganze Schweinesippschaft ihr ununterbrochen hinterherrennt.

    Und so rennen sie, fein in Reihe - vorne weg, die gro?e Sau, dahinter die ganzen Schweine, und hinten drein, da trotten die kleinen Ferkel!

    Das streben an die Spitze des Zuges sorgt best?ndig daf?r, dass der Schweinebestand nicht ?berhand nimmt... also letztlich, dass sie nicht die Herrschaft ?bernehmen.
    Und wenn dann und wann mal die gro?e Sau an der Spitze gest?rzt wird, so wird der Laufschritt der Schweinebande wieder erh?ht, - denn pl?tzlich findet sich eine Sau an der Spitze und hat niemand vor sich und den rennenden Haufen hinter sich.
    Dies versetzt das arme Borstenvieh nat?rlich in Alarmzustand, und es gibt nochmal doppelt soviel wie zuvor.
    Denn erkennt sehr wohl, dass es an die Spitze gelangt ist, - jedoch auch, dass dies nicht die erhoffte Macht bringt, und der ganze Schweinpulk nun nach ihrem Leben trachtet. Alledings hat diese Sau nun keine Sau mehr vor sich, sondern ein Bild (als einzigstes Schwein in der Reihe), weshalb es sich fortan als etwas besonderes sieht und r?hmt.
    Darauf folgt sogleich eine Kettenreaktion, laufen die Schweine doch Kopf an Schwanz hintereinander weg, - die Zeit wird schneller.

    Damit ist alles in bester Ordnung, die Schweinbande ist am rennen und verausgabt sich, bringt dann und wann, und ansich st?ndig ihres gleichen zu strecke und viele gehen am rennen zu Grunde.
    Kein Schwein kann ruhen, oder sich nur mal in aller ruhe umsehen - nur ein paar Ferkel stellen in ihrem Drang zum rumtollen ab und zu mal fest, dass es angebracht sei, einmal stehenzubleiben und die Hetze sein zu lassen.
    Allerdings laufen die hinten.... so ein Pech auch...


    Wenn nun aber die Schweine anhalten w?rden um einfach nur Schwein zu sein, so w?rden sie bald die ganze Welt ?berrennen, ohne dass das einzelne (ansich faule) Schwein sich gro? regen muss.
    Denn dann wurden sie sich mit- u. untereinander tummeln und vermehren, und somit die Welt ?berrennen und beherrschen.

    Das sch?ne ist aber, dass eben mit dieser Aufl?sung, dies alles wieder verhindert wird.
    Was einfach daran liegt, dass die gr??ten Schweine darin nur erkennen, dass sie dann nurnoch einfache S?ue unter den S?uen w?ren, - was bewirkt, dass sie die Horde auf Trab halten!

    Was eine Sauerei auch... glauben da Schweine, sie seinen G?tter!!
    Hach, w?hren sie g?ttlich, w?rden sie doch einfach nur Schwein sein!!

    Darum: Keine Perlen f?r die S?ue - der Schein der Glanzst?cke macht sie Wahnsinnig!!
  • "* Das Manifest *" schrieb:



    Kreuz 1
    Es gibt eine Welt. Der Wahrscheinlichkeit nach grenzt das ans Unm?gliche. Es
    w?re viel begreiflicher, wenn es einfach gar nichts g?be. Dann k?nnte sich auch
    niemand fragen, warum es nichts gibt.

    Kreuz 2
    Einem ungetr?bten Blick erscheint die Welt nicht nur als unwahrscheinliches
    Ereignis, sondern auch als andauernde Belastung f?r die Vernunft. Wenn es
    ?berhaupt eine Vernunft gibt, wenn es eine objektive Vernunft gibt. So lautet
    die Stimme von innen. So lautet Jokers Stimme.

    Kreuz 3
    Die Stimme wird hier und jetzt von den Nachkommen der Amphibien artikuliert. Sie
    wird von den Neffen der Landechsen in den Asphaltdschungel gehustet. Die Frage,
    die die Nachkommen der pelzigen S?ugetiere besch?ftigt, lautet, ob es eine
    Vernunft gibt au?erhalb dieses schamlosen Kokons, der in alle Richtungen w?chst
    und w?chst.

    Kreuz 4
    Man fragt: Wie gro? ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus nichts etwas werden
    kann? Oder umgekehrt: Wie gro? ist die M?glichkeit, dass etwas immer existiert
    hat? Und auf jeden Fall: Ist es m?glich, die Wahrscheinlichkeit daf?r zu
    berechnen, dass die kosmische Materie sich eines Morgens den langen Schlaf aus
    den Augen rieb und zum Bewusstsein ihrer selbst erwachte?

    Kreuz 5
    Wenn es einen Gott gibt, dann ist er nicht nur schlampig im Spurenhinterlassen.
    Vor allem ist er ein Meister im Sichverstecken. Und die Welt nimmt bestimmt
    nicht das Blatt vom Mund, die nicht. Im Himmelsraum wird weiterhin
    dichtgehalten. Zwischen den Sternen sind Klatsch und Tratsch verp?nt. Aber noch
    hat niemand den Urknall vergessen. Seit damals herrscht ununterbrochenes
    Schweigen und alles, was existiert, entfernt sich voneinander. Noch ist es
    m?glich, auf einen Mond zu sto?en. Oder auf einen Kometen. Rechnet aber nicht
    mit freundlichen Zurufen. Im Himmel werden keine Visitenkarten gedruckt.

    Kreuz 6
    Am Anfang war der Urknall und der ist jetzt sehr lange her. Wir wollen jetzt nur
    an die Extranummer dieses Abends erinnern. Noch sind nicht alle Eintrittskarten
    verkauft. Die Zugabe l?uft im Grunde darauf hinaus, dass das Publikum dieser
    Vorstellung erschaffen wird. Ohne Claque lie?e sich dieses Ereignis ja wohl kaum
    als Vorstellung bezeichnen. Und in den Bankreihen sind noch immer Pl?tze frei.

    Kreuz 7
    Wer konnte sich ?ber das kosmische Feuerwerk freuen, solange die Bankreihen des
    Himmelsraums nur von Eis und Feuer besetzt waren? Wer konnte erraten, dass die
    erste k?hne Amphibie nicht nur einen kleinen Schritt aufs Ufer kriechen, sondern
    einen gro?en Schritt weiter auf dem langen Weg zum stolzen ?berblick des
    Primaten ?ber den Anfang dieses Weges machen w?rde? Der Applaus f?r den Urknall
    setzte erst f?nfzehn Milliarden Jahre sp?ter ein.

    Kreuz 8
    Wir m?ssen nat?rlich zugeben, dass es sehr beeindruckend ist, eine ganze Welt zu
    erschaffen. Aber noch beeindruckender w?re es, wenn eine ganze Welt sich selber
    erschaffen h?tte. Und umgekehrt: Die blo?e Erfahrung, erschaffen worden zu sein,
    ist nichts im Vergleich zu dem ?berw?ltigenden Bewusstsein, sich selbst aus dem
    Nichts hervorgebracht zu haben und damit ganz und gar auf eigenen F??en zu
    stehen.

    Kreuz 9
    Joker sp?rt, dass er w?chst, er sp?rt es in Armen und Beinen und er sp?rt, dass
    er sich das alles nicht nur einbildet. Er sp?rt, dass im anthropomorphen
    Tiermaul Emaille und Elfenbein wachsen. Er sp?rt das leichte Gewicht der
    Primatenrippe unter dem Schlafrock, sp?rt den rhythmischen Puls, der schl?gt und
    schl?gt und die hei?e Fl?ssigkeit durch seinen K?rper pumpt.

    Kreuz 10
    Es ist kein Wunder, dass der Sch?pfer angeblich einen Schritt oder zwei
    zur?ckgetreten ist, nachdem er den Mann aus Lehm geformt und ihm Leben
    eingehaucht hatte, um aus ihm ein lebendiges Gesch?pf zu machen. Doch das
    eigentlich ?berraschende daran war Adams fehlendes Erstaunen.

    Kreuz 11
    Joker bewegt sich in Primatengestalt zwischen den Zuckerelfen. Er schaut zwei
    fremde H?nde an, f?hrt mit einer Hand ?ber eine unbekannte Wange, fasst sich an
    die Stirn und wei?, dahinter spukt das R?tsel des Ich, das Plasma der Seele, das
    Gelee der Erkenntnis. N?her gelangt er an den Kern der Dinge nicht heran. Er
    stellt sich vor, er m?sse ein transplantiertes Gehirn sein. Also ist er nicht
    mehr er selbst.

    Kreuz 12
    Eine Sehnsucht geht durch die Welt. Je gr??er und m?chtiger etwas ist, umso
    tiefer empfinden wir die Sehnsucht nach Erl?sung. Wen interessiert, was ein
    Sandkorn vermisst? Wer leiht der Sehnsucht der Laus ein Ohr? Wenn es nichts
    g?be, w?rde niemand etwas vermissen.

    Kreuz 13
    Wir tragen und werden getragen von einer Seele, die wir nicht kennen. Wenn sich
    das R?tsel auf zwei Beine erhebt, ohne gel?st zu werden, ist die Reihe an uns.
    Wenn unsere Traumbilder sich selbst in den Arm kneifen, ohne zu erwachen, sind
    wir es selbst. Denn wir sind das R?tsel, das niemand l?st, wir sind das
    Abenteuer, eingesperrt im eigenen Bild. Wir sind das, was geht und geht, ohne
    zur Klarheit zu gelangen.
  • "* Das Manifest *" schrieb:



    Karo 1
    Etwas spitzt ein Ohr und rei?t die Augen auf: aus den Flammenzungen, aus der
    schweren Ursuppe, aus den H?hleng?ngen und nach oben, nach oben ?ber die
    Horizonte des Steppenlandes.

    Karo 2
    Der geheimnisvolle Weg f?hrt nicht nach innen, sondern nach au?en, nicht in die
    Irrg?nge, sondern aus den Irrg?ngen. Aus kalten Wasserstoffnebeln, rotierenden
    Spiralarmen und explodierenden Supernovae hat der geheimnisvolle Weg nach oben
    gef?hrt. Die letzte Etappe war ein Gewebe aus selbstkonstruierten
    Makromolek?len.

    Karo 3
    Das Spinngewebe der Familiengeheimnisse erstreckt sich vom Mikropuzzlespiel der
    Ursuppe bis zu hellseherischen Quastenflossern und avantgardistischen Amphibien.
    Die Stafette wird behutsam von warmbl?tigen Reptilien, akrobatischen Halbaffen
    und schwerm?tigen Menschenaffen weitergetragen. Hat weit hinten im
    Kriechtiergehirn ein latentes Selbstverst?ndnis auf der Lauer gelegen? Hat
    jemals ein exzentrischer Menschenaffe auch nur eine schlaftrunkene Ahnung vom
    eigentlichen Generalplan gehabt?

    Karo 4
    Wie ein verhexter Nebel hebt sich der Augenblick, durch den Nebel, aus dem
    Nebel. Der gefeierte Halbbruder des Neandertalers fasst sich an die Stirn und
    wei?, dass hinter dem Stirnknochen des Primaten die weiche Gehirnmasse schwimmt,
    der Autopilot der Entwicklungsreise, der Prallsack des Proteinfestivals zwischen
    Ding und Gedanke.

    Karo 5
    Der Durchbruch vollzieht sich in der zerebralen Zirkusmanege der Tetrapoden.
    Hier wird von den letzten Triumphen der Sippe berichtet. In den Synapsen des
    warmbl?tigen Wirbeltiers knallen die ersten Champagnerkorken. Postmoderne
    Primaten erreichen am Ende den gro?en ?berblick. Und verzweifeln nicht: Das
    Universum sieht sich selber im Weitwinkel.

    Karo 6
    Das Wirbeltier schaut sich unvermittelt um und sieht im retrospektiven
    Spiegelbild der Lichtjahrsnacht den r?tselhaften Schwanz der Sippe. Erst jetzt
    hat der geheimnisvolle Weg sein Ziel erreicht und das Ziel war das Bewusstsein
    um den langen Weg zum Ziel. Wir k?nnen nur in die H?nde klatschen, Extremit?ten,
    die wir dem Konto f?r den Erbschatz der Sippe gutschreiben k?nnen.

    Karo 7
    Es ist dem Elefanten nat?rlich peinlich, dass seine Ahnen sich pl?tzlich in eine
    endlose Sackgasse begeben haben. Dem Halbaffen wird gr??ere Ehre zuteil. Er bot
    vielleicht einen bl?dsinnigen Anblick, aber immerhin verf?gte er ?ber
    Orientierungssinn. Nicht alle Wege f?hren zu Joker.

    Karo 8
    Von Fischen und Kriechtieren und kleinen zuckers??en Spitzm?usen hat der fesche
    Primat zwei kleidsame Augen mit Tiefensicht geerbt. Die fernen Erben des
    Quastenflossers studieren die Flucht der Galaxien durch den Himmelsraum und
    wissen, dass sie einige Milliarden Jahre gebraucht haben, um den Blick zu
    justieren. Die Linsen sind aus Makromolek?len geschliffen. Der Blick wird von
    hyperintegrierten Proteinen und Aminos?uren fokussiert.

    Karo 9
    In den ?pfeln des Auges kollidieren Sicht und Einsicht, Sch?pfung und Gedanke.
    Die Janusfr?chte des Sehens sind eine magische Schwingt?r, wo der erschaffende
    Geist sich selber im Erschaffenen begegnet. Das Auge, das ins Universum schaut,
    ist das Auge des Universums selbst.

    Karo 10
    Elfen sind nicht virtuell, sie sind Wirbeltiere. Fischrogen sind sie, mutiertes
    Kriechtiergewimmel. Elfen sind pentadaktyle Vertebraten, sie sind die ehelichen
    Leibeserben der Urspitzmaus, sie sind schwanzlose Primaten, die im geistlosen
    Nachhall des uralten Paukenschlags von den B?umen klettern.

    Karo 11
    Die Elfen kommen nicht von au?en, sondern von innen. Sie sind mikroinspirierte
    Spinngewebe ausgelassener DNS-Spinnen. Die Elfen sind keine Schattenbilder an
    einer H?hlenwand. Sie sind hyperdifferenzierte Zellkolonien. Sie sind keine
    Fantasy. Aber m?rchenhaft sind sie, sind konkrete M?rchen.

    Karo 12
    Der lebende Planet wird derzeit von einigen Milliarden hyperindividuellen
    Herrentieren verwaltet. Fast alle Exemplare stammen aus derselben Meeresbucht
    und aus dem Bauch von ein und demselben Quastenflosser. Nicht zwei von ihnen
    sind jemals identisch gewesen. Es ist noch nie vorgekommen, dass zwei Elfen auf
    genau demselben Planeten gelandet w?ren.

    Karo 13
    Joker steht am Ende des geheimnisvollen Weges. Er wei?, dass er altes Gep?ck bei
    sich hat, nicht in Schubladen gesammelt, sondern in jeder einzelnen K?rperzelle.
    Er sieht noch immer, wie der Globus nach inneren mikroinspirierten Ma?en seine
    kunstfertigen DNS-Skulpturen aufbl?st. Wer ist der Elefant des Jahres? Und wo
    der Strau?? Wer ist in diesem Moment der ber?hmteste Primat der Welt?
  • "* Das Manifest *" schrieb:



    Herz 1
    Die Elfen sind jetzt im M?rchen, doch sie sind das, wof?r es keine Worte gibt.
    W?re das M?rchen ein echtes M?rchen, wenn es sich selbst sehen k?nnte? W?re der
    Alltag eine Sensation, wenn er ununterbrochen Rechenschaft ?ber sich ablegen
    w?rde?

    Herz 2
    Die Elfen sind schon immer eher lebendig als bei klarem Verstand, sie sind eher
    m?rchenhaft als zuverl?ssig und geheimnisvoller, als sie mit ihrem geringen
    Verstand begreifen k?nnen. Wie Hummeln, denen schwindlig ist, an einem dunstigen
    Augustnachmittag von Blume zu Blume schwirren, kleben die Zuckerelfen der Saison
    an ihren urbanen Welten im Himmelsraum. Nur Joker hat sich losgerissen.

    Herz 3
    Die Elfen richten ihr Radioteleskop auf ferne Nebel an der Peripherie des
    introvertierten M?rchens. Doch das Fantastische l?sst sich nicht von innen her
    begreifen, und die Elfen sind Innenseiter. Die Elfen leben in ihrer eigenen
    Welt. Sie sind im ontologischen Gravitationsfeld dieses R?tsels eingekapselt.
    Sie sind das, was es gibt, und daf?r gibt es kein Verst?ndnis, es gibt nur
    Ausdehnung.

    Herz 4
    In einer H?he von vierzigtausend Fu? lehnen die Vettern und Kusinen vierten
    Grades des Fisches sich behaglich zur?ck und schauen auf die Lichter der vielen
    Hexenh?user hinunter. Selbst wenn der Strom ausfiele, w?rde dort unten im
    Halbdunkel herumgestapft und gewuselt werden. Selbst wenn alle Gl?hbirnen
    verl?schten, so w?rde sich vom Boden doch eine Aura erheben.

    Herz 5
    Es ist ein fr?her Morgen im Elfenland, noch ist es fast dunkel, obwohl
    hunderttausend innere Lichter auf Sparflamme brennen, ehe die elektrischen
    Gl?hbirnen eingeschaltet werden. Die Zuckerelfen rei?en sich aus ihren
    phlegmatischen Tr?umen, aber noch immer zeigen die Gehirnzellen sich gegenseitig
    Filme. Der Film sitzt im Saal und sieht sich selbst auf der Leinwand.

    Herz 6
    Die Elfen versuchen Gedanken zu denken, die so schwierig sind, dass sie sie
    nicht denken k?nnen. Aber das schaffen sie nicht. Die Bilder auf der Leinwand
    springen nicht in den Kinosaal, um auf den Filmvorf?hrer einzuschlagen. Nur
    Joker findet den Weg zu den B?nken.

    Herz 7
    Die Elfen spielen ihre hyperimprovisierten Rollen im magischen Theater der
    Zivilisation. Allesamt leben sie sich derma?en in ihre Rollen ein, dass die
    Vorstellung niemals Publikum hat. Es gibt keine Au?enstehenden, es gibt keine
    zur?ckgelehnten Blicke. Nur Joker tritt einen Schritt zur?ck.

    Herz 8
    Die Elfenmutter steht vor dem Spiegel und mustert ihre blonden Haare, die ?ber
    ihre schmalen Schultern fluten. Sie h?lt sich f?r die sch?nste Primatin der
    ganzen Welt. Unten auf dem Boden krabbeln die Elfenkinder mit bunten
    Plastikkl?tzchen in den H?nden herum. Der Elfenvater liegt mit einer hellroten
    Zeitung ?ber dem Gesicht auf dem Sofa. Er h?lt den Alltag f?r solide.

    Herz 9
    ?onen, nachdem die Sonne zur roten Riesin geworden ist, werden im Sternennebel
    noch immer verstreute Funksignale aufgefangen. Hast du dein Hemd angezogen,
    Antonio? Komm sofort zu Mama! Jetzt sind es nur noch vier Wochen bis
    Weihnachten.

    Herz 10
    In der Dunkelheit der vorgew?lbten B?uche schwimmen in jedem Moment einige
    Millionen Kokons voller funkelnagelneuem Weltbewusstsein. Unbeholfene
    Zuckerelfen werden der Reihe nach herausgepresst, wenn sie reif sind und f?hig
    zu atmen. Noch k?nnen sie keine andere Nahrung zu sich nehmen als s??liche
    Elfenmilch, die aus zwei weichen Knospen aus Elfenfleisch str?mt.

    Herz 11
    Der Wonneproppen im blauen Overall ist zum Fressen niedlich. Die Elfenmama
    sieht, wie er auf einem an zwei dicken Seilen befestigten Brett unter einem Ast
    des hohen Birnbaums hin- und herschaukelt. So beh?lt sie die nachmitt?glichen
    Funken des gro?en Wunderfeuers im Blick. Sie hat den absoluten ?berblick ?ber
    alles, was sich in dem kleinen Garten befindet, doch sie ist blind f?r die
    bengalische Beleuchtung, die alle G?rten miteinander verbindet.

    Herz 12
    Herzdame ist ihre eigene Bl?te. Wenn sie ihr Zimmer sch?n machen oder ihren
    Geliebten treffen will, dann pfl?ckt sie sich selbst. Das ist eigentlich
    durchaus ein Kunstst?ck, sie wei?, dass sie eine seltene Art ist. Die Tulpen
    w?rden es ihr nur zu gern nachtun. Die Margeriten blicken neidisch zu ihr auf.
    Die Lilien verneigen sich ehrerbietig.

    Herz 13
    Wenn wir sterben - wenn die Szenen auf den Film gebannt und die Kulissen
    abgerissen und verbrannt sind -, dann sind wir in den Erinnerungen unserer
    Nachfahren Phantome. Dann sind wir Gespenster, Liebe, sind wir Mythen. Aber noch
    sind wir beieinander, noch sind wir zusammen Vergangenheit, ferne Vergangenheit
    sind wir. Durch eine Glocke aus mythischer Vorzeit hindurch h?re ich deine
    Stimme.
  • "* Das Manifest *" schrieb:



    Pik 1
    Joker schleicht ruhelos zwischen den Elfen umher wie ein Spion im M?rchen. Er
    macht sich Gedanken, kann sie aber niemandem gegen?ber ?u?ern. Nur Joker ist
    das, was er sieht. Nur Joker sieht das, was er ist.

    Pik 2
    Was denken die Elfen, wenn sie aus dem Geheimnis des Schlafes erl?st werden und
    unversehrt einen ganz neuen Tag erreichen? Was sagt die Statistik dar?ber? Diese
    Frage stellt Joker. Er f?hrt jedes Mal verbl?fft zusammen, wenn dieses kleine
    Wunder geschieht. Er ertappt sich dabei wie bei einem St?ck Hokuspokus, das er
    selber vollbracht hat. So feiert er den Morgen der Sch?pfung. So begr??t er die
    Sch?pfung des Morgens.

    Pik 3
    Joker erwacht aus vagen Tr?umen von Haut und Knochen. Rasch pfl?ckt er die
    Beeren der Nacht, ehe der Tag sie ?berreif werden l?sst. Es gilt: jetzt oder
    nie. Jetzt und nimmermehr. Joker sieht ein, dass er nicht zweimal aus demselben
    Bett aufstehen kann.

    Pik 4
    Joker ist eine mechanische Puppe, die jede Nacht in St?cke geht. Wenn er
    aufwacht, sammelt er Arme und Beine ein und setzt sie so zusammen, dass die
    Puppe aussieht wie am Vortag. Wie viele Arme waren das? Wie viele Beine? Und
    dann ein Kopf mit zwei Augen und zwei Ohren, dann kann er aufstehen.

    Pik 5
    Joker erwacht in einer organischen Festplatte auf dem Kopfkissen. Er sp?rt, dass
    er anf?ngt, sich aus einem hei?en Strom halbfertiger Trugbilder an den Strand
    eines neuen Tages zu k?mpfen. Welche Zellkraft steckt die Elfengehirne in Brand?
    Welche Turbinen treiben das Feuerwerk des Bewusstseins an? Welche atomare Kraft
    bindet die Gehirnzellen der Seele aneinander?

    Pik 6
    Er sp?rt, dass er im leeren Raum schwebt. So kann es nicht weitergehen. Hat man
    es nicht verdient, einen Schritt weiterzukommen? Joker macht einige trotzige
    Bewegungen vor dem Garderobenspiegel, versucht dem Doppelg?nger der Seele einen
    einsichtsvollen Blick zu entlocken. Aber alles ist wie fr?her. Er bei?t die
    Z?hne zusammen und kneift sich ins Wunder.

    Pik 7
    Pl?tzlich befindet er sich auf einem todgeweihten Ritt von Alpha nach Omega. Er
    kann sich nicht daran erinnern, auf das Pferd gestiegen zu sein, aber er sp?rt
    die Fohlen des Daseins unter sich galoppieren und wird von geheimnisvollen
    Kr?ften gehoben, bis er Hals ?ber Kopf abst?rzt.

    Pik 8
    Joker ist so reich an Voraussetzungen, dass er sich in einem einzigen
    berauschten Moment f?r unendlich robust h?lt. Wie viele Generationen kann er
    seit der ersten Zellteilung ansetzen? Wie viele Geburten kann er seit dem ersten
    S?ugetier berechnen? Der Moment f?r die gro?en Zahlen ist gekommen. Hat er die
    ?berlegungen dieses Vormittags nicht schon vorbereitet, als der erste
    Lungenfisch die Wasseroberfl?che durchbrochen hat? Und dann wird es dem kleinen
    Narren pl?tzlich unendlich schwindlig. Reich an Voraussetzungen ist er. Aber er
    hat keine Zukunft. Reich an Vergangenheit ist er. Aber danach hat er nichts.

    Pik 9
    Joker ist ein Engel in Not. Durch ein fatales Missverst?ndnis hat er sich in
    einen K?rper aus Fleisch und Blut gekleidet. Er wollte nur f?r einige kosmische
    Sekunden das Schicksal der Primaten teilen, dann aber hat er die Himmelsleiter
    heruntergerissen. Wenn ihn jetzt niemand holt, wird die biologische Uhr immer
    schneller ticken und es wird zu sp?t sein f?r eine R?ckkehr ins Himmelreich.

    Pik 10
    Der Ausgang aus dem M?rchen steht sperrangelweit offen. Jemand sollte das
    nat?rlich melden, aber es gibt keine zust?ndige Beh?rde. Joker wird unerbittlich
    in die kalte Zugluft von allem geschleift, was drau?en nicht existiert. Er
    wischt sich eine Tr?ne ab, nein, jetzt weint er bitterlich. Dann nimmt der
    schm?chtige Spa?vogel seinen kummervollen Abschied. Er wei?, dass Feilschen
    keinen Zweck hat. Er wei?, dass die Welt nie zur?ckkehrt.

    Pik 11
    Joker ist in der Welt der Elfen nur halb zugegen. Er wei?, dass er weg muss,
    deshalb hat er Bilanz gezogen. Er wei?, dass er ganz verschwinden wird, deshalb
    ist er schon halb verschwunden. Er kommt von allem, was es gibt, und reist
    nirgendwo hin. Wenn er dort ankommt, kann er von einer R?ckkehr nicht einmal
    mehr tr?umen. Er ist unterwegs in das Land, in dem es nicht einmal Schlaf gibt.

    Pik 12
    Je weiter sich Joker der ewigen Ausl?schung n?hert, desto deutlicher sieht er
    das Tier, das ihm im Spiegel begegnet, wenn er zu einem neuen Tag erwacht. Er
    findet nichts Vers?hnliches in diesem trostlosen Blick eines trauernden
    Primaten. Er sieht einen verhexten Fisch, einen verwandelten Frosch, eine
    missgestaltete Eidechse. Das ist das Ende der Welt, denkt er. Hier nimmt die
    lange Entwicklungsreise ein j?hes Ende.

    Pik 13
    Es dauert mehrere Milliarden Jahre, einen Menschen zu erschaffen. Und es dauert
    einige Sekunden zu sterben.
  • Es ist mal wieder soweit, Ich hab wieder was mehr zu schreiben.
    Etwas, von dem Ich selbst jetzt auch noch keine Ahnung habe.

    Was ist eigentlich alles passiert bis jetzt!?

    ... von wann an?
    Da nehme Ich der Einfachheit halber doch mal nur das Forum.
    Die Zeit, welche Ich als Mitglied friste...

    Begonnen hat es ja hier, an einem Sonntag, dem 22 Okt. 2006 - da habe Ich die Begr??ung geschrieben.
    Und dies wird nun von Wichtigkeit sein, denn dort habe Ich so etwas wie einen ?berschlag der vergangen Vergangenheit gemacht.

    Tja, und dies m?chte Ich nun auch mit der Vergangenheit machen - sie vergehen lassen.

    Es ist gar erschreckend, die Gespenster des Vergangenen zu erblicken.


    Das Alte abzuschreiben, w?re daher nicht wirklich von Effektivit?t.
    Es soll sodann Aufgel?st werden - damit neues daraus entspringen kann.


    Namen kommen und Namen gehen.
    Orte kommen und Orte gehen.
    Umfeld entsteht und Umfeld vergeht.

    Doch ab und an oder auch h?ufiger, bleiben Lienen bestehen.
    Oder es wiederholen sich einzelne Details.
    Und es gibt welche, die aus Namen, Orten und Umfeld eine Verkn?pfung errichten k?nnen.
    Dann passiert es, die Vergangenheit trifft auf ihre Zukunft, auf eine Gegenwart.

    Und dann wird vermischt, und es entsteht Unheil.
    Einfach, weil nicht erkannt wird, dass die hervorgeholte Vergangenheit schon vorbei ist und nicht mehr g?ltig!

    Wenn wir heute zu einer Kirche gehen, oder zu einem Guru oder einer Geistesschule, dann werden dort Vergangenheiten vor uns dargelegt.
    Und wehe, wenn wir auf einen Stein zu stehen versuchen, welcher der Vergangenheit angeh?rt.

    Sooo... immer sch?n darauf achten wann etwas war, wo es war, und f?r wen es war!! ... sowie wie es war, wie die Situation war!


    Wenn man betrachtet, was Ich zu Beginn meiner Zeit als Schreiberling im Internet so bewerkstelligte, dann m?chte Ich heute meinen, es ist wohl kaum zu nachzuvollziehen.
    Wenn Ich weiter gehe, so kommen Orte, von denen Ich heute meine, daran verbrennt man sich - drum besser nicht hingehen.
    Weiter noch folgt Umfeld, welches Ich heute nur ungern betrete oder empfehle, es sei denn es kann ggf. aufbauend wirken bzw. zu einem Anschluss f?hren.


    Und so bildet sich eine gro?e Kette - und doch ist gerade immer nur ein Glied da - das Glied ist ZeitRaum - die Kette beginnt und endet im Nichts.
    Das Glied, der ZeitRaum ist das Ebenbild des Nichts - wenn auch die ganze Kette aus Nichts besteht, aus dem es hervorkommt und in dem es auch wieder verschwindet.



    Wichtig ist nur, dass sich niemand auf etwas beruft, das einst mal gewesen ist.
    Aber auch, dass niemand etwas ruft, was einst mal trefflich ward.

    Es gibt keine ultimative ?bersichtliche Lehre, eine, die man in ein oder mehr B?cher packen kann, oder in einen PC.
    Die einzig g?ltige Lehre steht nirgendwo geschrieben - nicht als ganzes - doch in Teilen steht sie ?berall geschrieben!
    Und in jedem Moment ist auch schon ein jeder dieser Teile verworfen.

    Es kommt ganz darauf an, wie man hinsieht - entweder man betrachtet die eben vergangenen Erscheinungen oder ?ltere - oder aber, man erlebt in jedem Moment an jeder Stelle die unendliche, ununterbrochene Bl?te....
    Andere m?gen nur das ewig w?hrende welken sehen wollen...
    All dies bedarf den passenden Blick.



    Aber aber, was ist denn all dies - ist es nicht ohne Essenz!?

    Es gibt da doch noch was anderes, das, was Blicken kann - nicht der K?rper, dieser kann zum Blicken angewendet werden.
    Aber was in das Auge f?llt, es ger?t auf die Netzhaut, in diesem Netz wird es eingefangen und durch R?hren gepresst. Damit gelangt das gefallene an das Hirn, einen Gro?rechner, welcher eine Simulation aufrecht erh?lt und st?ndig mit dem Input abgleicht.

    Also ist unser Wahrnehmen nichts weiter als ein Senden - wenn wir einen Schmerz f?hlen, dann ist da nicht etwas im Au?en(vom Gehirn), das wom?glich Schmerzen k?nnte, - nein, dann simuliert das Gehirn einen Schmerz.
    Was aber auch nur eine Sache der Erziehung ist, also der Programmierung.

    Nat?rlich ist alles andere ebenfalls Simuliert - und so sehen wir nunmal eine Illusion, eine Welt - wir meinen wir k?nnen hier aktiv sein, sie fassen und bearbeiten - doch wir bilden uns den K?rper ein, das was er tut und f?hlt und bewirkt und ver?ndert.
    Das Gehirn, welches uns greifbar ist, es ist nicht unser Hirn, es ist nur ein Abbild dessen im Bild, denn auch dies muss in die Illusion treten, eben um damit und darin arbeiten zu k?nnen.
  • :D
    Es ist doch immer wieder sch?n zu erkennen, dass man sich selbst wiederspricht und dennoch recht hat!

    ... ist doch allema besser als dieses sich st?ndig selbst best?tigen und doch unrecht zu sein.


    (Ps:.. den letzten Post hab Ich in v?lliger Unruhe geschrieben, - er ist entsprechend etwas abgedreht..)

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