[Nordamerika] US-Subprime-Krise

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  • Anlagevermögen = mein Haus
    Kreditfinanziert = der dazugehörige Kredit (Laufzeit 10 Jahre, KFW Kredit Laufzeit 30 Jahre)

    Der bestehende Vertrag sichert mir eine Zinsfestschreibung von jeweils 10 Jahren.

    Selbstverständlich versuche ich, soviel wie möglich zu tilgen, jedoch wird es ein paar Tage dauern.

    Ich will hier mit anderen Ideen austauschen um es besser greifen zu können.
    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse
  • Ach so, dann schreib das doch auch so dass man es versteht. Der KfW-Kredit als Relikt des Marshall-Plans nach dem Ende des 2. Weltkrieges hat Vor- und Nachteile. Die Zinsbindung auf 10 Jahre ist gut, die lange Laufzeit von 30 Jahren eher schlecht.

    Aber ich will da auch nicht weiter rumstänkern. Solange du deinen Kredit bedienen kannst, bist du auf der sicheren Seite.

    Gruss
    suum quique
  • Hat jemand Ideen, wie es sich mit kreditfinanziertem Anlagevermögen in
    Auswirkung einen Rezession, Depression, Inflation verhält.



    Bitte postet!


    grüß dich,

    dein wahres problem scheint zu sein, dass du von einer inflation ausgehst (berechtigt sind rezession, und darauf bekommt man eine depression =>;).

    wie bereits Trigemina richtig umriss:
    Die Bank will ich sehen, die sich ihre Guthaben von den Schuldnern über die Inflation auffressen lässt.


    ich würde meinen, b/pingo!
    (1929-1933 haben einige die klauseln in ihren kreditverträgen mächtig unterschätzt, und sind aufgrund der liquiditätslechzenden banken gehörig auf die schnauze gefallen..............zu jeder waschechten inszenierten finanzkrise/unfall gehört erst einmal eine nette deflation/teuerung..... denn die liquide sind, wollen nämlich von der krise erst mal richtig profitieren...das war schon immer so....vergiss erstmal die inflation, die kommt erst, wenn überhaupt, nach der Inszenierten deflation, wenn sich die liquiden
    reichlich REALE werte unter den nagel gerissen haben, z. b. immobilien, die zwangsverschachert wurden....). -von der zwangsverschacherung der brd, ist hier in diesem faden noch nicht die rede gewesen-

    spekulatius:
    entweder du hast mächtig schwein, und eine revolution (eine art weltoktober-inklusive implantiertem chip) erledigt alle liquiditätssorgen, nach dem motto, "alles gehört jedem/volk", ooooder.......ich kanns drehen und wenden wie ich will, eine genehme lösung sehe ich nicht....nicht für häuslebauer oder sonst wem...


    mit fast offenen karten



    und gruß auch
  • don schrieb:

    Hat jemand Ideen, wie es sich mit kreditfinanziertem Anlagevermögen in
    Auswirkung einen Rezession, Depression, Inflation verhält.



    Bitte postet!



    (1929-1933 haben einige die klauseln in ihren kreditverträgen mächtig unterschätzt, und sind aufgrund der liquiditätslechzenden banken gehörig auf die schnauze gefallen..............zu jeder waschechten inszenierten finanzkrise/unfall gehört erst einmal eine nette deflation/teuerung..... denn die liquide sind, wollen nämlich von der krise erst mal richtig profitieren...das war schon immer so....vergiss erstmal die inflation, die kommt erst, wenn überhaupt, nach der Inszenierten deflation, wenn sich die liquiden
    reichlich REALE werte unter den nagel gerissen haben, z. b. immobilien, die zwangsverschachert wurden....). -von der zwangsverschacherung der brd, ist hier in diesem faden noch nicht die rede gewesen-


    Ich bin aber nicht in 1929. Nach wie vor kann ich keine Inflationsklausel in meinem Kreditvertrag finden, und mir fehlt jetzt echt das verständnis für die spekulationen.
    Ich denke wir lassen es. Aus Volkswirtschaftlicher Betrachtungsweise sehe ich eine "kreditverbilligung" als real an.
    Ich sollte vielleicht dazusagen, das ich nicht davon ausgehe, in den nächsten Jahren für Klopapier und Zigaretten arbeiten zu gehen, da unsere Währung abgelöst wurde!
    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse
  • So, jetzt hole ich auch nochmal meine Glaskugel raus.

    Vorab will ich sagen, daß ich meine das man die Wirtschaft nicht vorrausahnen kann. Steuern, kurz- und mittelfristig, schon.
    Hätte man etwas aus der Wirtschaftsgeschichte gelernt würde man heute keine Angst haben brauchen.
    Ich mag solche Spekulationen nicht besonders, aber man macht sich ja auch Gedanken..

    Es gibt Konjunkturzyklen. Ein stetiges auf und ab.
    Ich denke, genau wie Don geschrieben hat, daß es in den USA zu einer Rezession kommen wird. Inflationsrate steigt durch den hohen Ölpreis. Somit sinken die Kreditpreise. Oder man hält durch Zinspreisregulierung dagegen.


    Gruß, rotti
  • Da stimme ich Dir zu. Zinspreisregulierungen finden aber nur in einer bestimmten Vertragsart statt.
    Es gibt aber Kreditverträge mit Zinsfestschreibungen.

    Meine Zinsen sind für 10 Jahre festgeschrieben und es gibt in den Vertragsklauseln keine Klausel, die besagt, das die Bank irgendwas drehen kann.
    Und ich bin auf der Suche nach der Bestätigung oder Theorien, wie sich meine Kaufkraft verändert, wenn Geld weniger wert ist und ich besser tilgen kann.

    Ich gehe davon aus, das sich bei Inflation, Rezession mein Fremdkapital verbilligt und ich besser tilgen kann.

    Ich hoffe nicht auf einen Währungscrash, hier sind alle Marktregeln ausser Kraft gesetzt.

    In meiner Theorie suche ich stolperfallen, jedoch nicht aus der Verschwörungsecke.
    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse
  • Du meinst das der Dollar immer weiter abgewertet wird und Du somit "Margengeschäfte" tätigst.
    Wenn dem so wäre gut. Kann mir nicht vorstellen das deine Bank Dich nicht tilgen läßt. Ansonsten, wenn Du Geld übrig hast, leg es doch einfach an.

    Frage. In welcher Währung tilgst Du denn?

    Wie Stolperfalle, und warum aus der Verschwörungsecke?
  • In etwa gehe ich von einem Margengeschäft aus, jawohl. Mir war nicht bewußt, das man auch in der Finanzwelt diesen Begriff verwendet.
    Ich habe einen Euro Kredit.
    Und tilgen tu ich, was gerade geht.

    Mit Stolperfallen meine ich, das ich auf der suche nach Bankinternen Absicherungsmöglichkeiten, die entweder vom Gesetzgeber gegeben sind oder § in den AGB´von Banken bin.
    Und weiterhin auch davon, das ich gehört habe, das der Euro weitestgehend durch Dollar "gedeckt" ist und nicht durch Goldreserven.
    Mit Verschwörungsecke meine ich die Aussagen des totalen Crash aller westlich orientierten Leitwährungen auf einen Schlag!

    Heute habe ich zum Thema dieses Faden´s einen Artikel beim Schall und Rauch Blog gelesen, der mich wieder nachdenklich stimmt.: Das ist erst der Anfang

    Ein kleiner Auszug:
    Nachdem die ersten zwei amerikanischen Grossbanken ihre Ergebnisse für das 4. Quartal verkündet haben, und Merrill Lynch $15 Milliarden und Citigroup $18 Milliarden an Abschreiber meldeten, fragen sich viele Finanzexperten, war's das schon oder kommt da noch mehr? Die Antwort lautet, es hat noch gar nicht richtig angefangen. An der Wall Street, der City von London und anderswo ticken noch Zeitbomben, wenn die explodieren, dann wird man die wichtigsten Finanzzentren der Welt nicht mehr wiedererkennen.
    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse
  • In den AGBs wirst Du kaum etwas von Absicherungsmöglichkeiten im speziellen finden. Dazu mußt Du Dir Deinen Kreditvertrag anschauen.

    Und tilgen tu ich, was gerade geht.
    Du erfüllst das Soll, und tilgst noch mehr (?).

    Bankinterne Absicherungsmöglichkeiten
    Dazu müsste ich wissen bei welcher Bank Du den Vertrag abgeschlossen hast und wie der genau bezeichnet wird. Ich recherchier dann mal für Dich (schreib mir das per PN)
    Hast Du den in den USA abgeschlossen mit Euro als Tilgungswährung, oder in Dtl.? Hoffentlich nicht bei der Citibank wie Du mir in der PN geschrieben hast.
    Grundsätzlich gilt aber dein Vertrag. Sonst könnte die Finanzbranche nicht Manöver fahren in welchen Geld (und Schulden!) wertlos werden und neue Gläubiger und Schuldner entstehen.

    das der Euro weitestgehend durch Dollar "gedeckt"
    Der Euro ist durch die Goldreserven der Europäischen Zentralbank gedeckt. Aber von einer richtigen Deckung würde ich da nicht ausgehen. Wir haben eine Freie Währung (bzw. manipulierte Währung). Die Umlaufmenge von Geld ist nicht mehr an bestimmte Deckungsvorschriften gebunden. Die Ausweitung der Geldmenge unterliegt also keinen systematischen Begrenzungen.

    Mit Verschwörungsecke meine ich die Aussagen des totalen Crash aller westlich orientierten Leitwährungen auf einen Schlag!
    Das wird nicht der Fall sein. Wir sprechen hier von Verbindungen der Finanzwelt. Es gibt Horizontalverbindungen und Querverbindungen. Die Horizontalverbindungen sind für jedermann ersichtlich. (Z.B.: VW->Audi->Lamborghini)
    Brisanter wird es, und da kommt dann die Möglichkeit von Kartellbildung hinzu, bei den Querverbindungen. Auf die Krise bezogen heißt das, ein paar kleinere Banken wird es komplett (und schnell) wegfegen, ein paar mittlere gibt es dann evtl. auch nicht mehr und ein paar große wird es ankratzen.

    Diese Querverbindungen reichen aber nicht aus um die anderen Sektoren der Weltwirtschaft zu gefährden. Das was sich gerade abspielt betrifft "nur" die Finanzbranche. Der Rohstoffsektor, Pharmaindustrie, Verarbeitende I. usw. ist aus meiner Sicht nicht gefährdet.

    Das ist erst der Anfang
    Stimmt. Aber die Dominosteine fallen nur für die Banken. Trotzdem, und das klingt jetzt komisch, werden die Banken gestärkt aus dieser Kriese hervorgehen. (weniger Konkurrenz + höhere Transparenz)

    jawohl zurück!
    Gruß, rotti
  • Ich bin aber nicht in 1929. Nach wie vor kann ich keine
    Inflationsklausel in meinem Kreditvertrag finden, und mir fehlt jetzt
    echt das verständnis für die spekulationen.

    Ich denke wir lassen es. Aus Volkswirtschaftlicher Betrachtungsweise sehe ich eine "kreditverbilligung" als real an.


    ja, 29 hat es z. b. noch keine hedgefonds gegeben =>

    mdr.de/brisant/5174483.html

    so könnte es für einige zu einer "kreditteuerung" kommen =>

    aber das ist ja nur die spitze des eisberges....

    glücklicherweise sitzen einige volksvertreter in diversen vorständen von banken und versicherungen, die alle nur unser bestes wollen.....gesetzeslücken gibt es immer nur bei den anderen, aber doch garnienicht bei uns, nicht wahr?
  • Bist Du im Devisenhandel aktiv?
    Fiktive Werte würde ich auch nicht empfehlen. Aber wer sagt denn schon das Gold nach einem "richtigen Crash" Akzeptanz findet?
    Geld ist was zählt! Ich würde aber auch Gold als Erstes empfehlen.

    Vielen Dank noch mal Deiner Verlinkung zu den Videos von Prof. Karl Albrecht ("Haudegen") Schachtschneider!
    -> Einige wichtige Punkte zur EU-Verfassung Fand hier m.E.n. nicht so richtig Anklang!

    Noch etwas. Wie man solche Texte wie Du verfassen kann und dann drunter schreibt "mit fast offenen Karten" find ich einfach klasse!
    LG, rotti
  • Die WestLB braucht 2 Mrd als Verlustausgleich

    Die WestLB hat auch massiv in US-Suprimes investiert. Nun schreibt sie ca 7 % ab und braucht 2 Mrd frisches Geld. Dieses Geld kommt von den Sparkassen, den Landschaftsverbänden und dem Land. Wie Herr Linsen angeblich sagte, wird dieser Verlust nicht mit Steuergeldern ausgeglichen. Eine typische Hallbwahrheit. Richtig, die Sparkassen haben extra für solche Fälle Sicherungreserven. von denen nun das Geld anteilig an die WestLB überwiesen wird, damit diese ihre Jahresbilanz 2007 "sauber" darstellen kann. Gleichzeitig sind alle Sparkassen aufgefordert anteilig diese Sicherungsfonds sofort aufzufüllen. Es kann ja direkt im nächsten Jahr wieder so eine Krise auftreten. Diese Beträge mindern natürliche die Gewinne aus 2007 und verringern die Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen. Und das um einen erheblichen Teil, zudem teilweise die Sparkassen sogar Steuerrückzahlungen von den Gemeinden fordern müssen.

    Nun soll es ja Sparkassen geben, deren letztes Geschäftsjahr keineswegs rosig gelaufen ist. Die können ihren Anteil zu den Sicherungsfonds nicht aufbringen. Dieser Anteil wird wiederum auf die anderen Sparkassen umgelegt. Da bedeutet, die erfolgreichste Sparkasse zahlt am meisten und die dazugehörige Gemeinde hat die höchsten Steuerausfälle. Dieses Geld ist in Amerika schon ausgegeben worden und wir Bürger werden für Kindergärten und sonstige Gemeindeleistungen tiefer in die Taschen greifen müssen, oder es werden notwendige Investitionen in die Infrastruktur gar nicht erst getätigt.
    Ich habe vor 2 Jahren mit meiner Familie 40 Arbeitsstunden in die Restaurierung von 3 Fluren der Grundschule gesteckt und letztes Jahr mehrere Wochenenden in den Ausbau des Dachgeschoss der hiesigen Realschule zu Lehrräumen, als "Elternbeitrag".

    Nun fehlen 2 Mrd € im Lande und die WestLB hat erst die Hälfte von der Summe abgeschrieben, die amerikanische Banken für notwendig halten. Die haben nämlich direkt 15 % abgeschrieben. Es fehlen also immer noch 2 Mrd €. Und weil die Bank in der Ratingeinschätzung abgewertet wird, werden wiederum andere Banken, die WestLB-Beteiligungnen ausweisen, diese wertkorigieren müssen. Auch das führt zu Liquiditätsengpässen, da diese Anteile unverkäuflich werden. Hier fällt in Zeitlupe eine Dominoreihe, weil man erkennen muß, das der amerikanische Konsum auf Pump keine Werte geschaffen hat, die man zu Geld machen könnte. Und dieses System ist von unseren Politikern auch noch gefördert worden.

    Die WestLB nennt sich zwar Landesbank, agiert aber Weltweit und die Verantwortlichen sind so abgehoben, das Geld für sie nun noch Zahlen mit vielen Nullen bedeutet. Die Verantwortung. die damit verbunden ist, ist längst vergessen. Dieses Verhalten ist rücksichtlos und schädlich. Nicht nur für die Anteilseigner der Bank, sondern für die Wirtschaft der ganzen Region. Alle Verantwortlichen gehörend es Amtes enthoben, auch die Politiker, die ein solches "Geschäftsgebaren" gefördert und gefordert haben.
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • quod est demonstrandum
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    Andererseits gibt es auch Banken, die nicht so viel Abschreibungen melden - ist die Lage vielleicht gar nicht so schlimm?

    Die Frage ist jedoch: müssen - oder können? Nur weil einzelne Banken einen Abschreibungsbedarf melden, der geringer ist als vom Markt erwartet, ist das noch lange kein Beweis, dass das auch dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Abschreibungen führen dazu, dass die operativen Gewinne schmaler oder gar zu ausgewachsenen Verlusten werden. Verluste aber gehen zu Lasten der Rücklagen oder des Eigenkapitals. Diese Begrenzung wird in der Diskussion bisher kaum in Erwägung gezogen.

    Außerdem: Die Banken, die besonders viel abschreiben, konnten zumeist kurz darauf neue Geldgeber präsentieren. Etwa Staatsfonds aus Nahost und Asien - oder Hedge Fonds. Das sind Investoren, die sehr liquide sind und auch etwas mehr Risiko in Kauf nehmen können. Nur ist diese Quelle nicht unbegrenzt. So wurde in der letzten Woche gemeldet, dass die chinesische Regierung ihr Veto eingelegt haben soll und so eine höhere Kapitalspritze für die Citibank verhindert habe. Es stellt sich die Frage: Suchen sich die Banken (und finden sie es auch) so viel Kapital, wie sie abschreiben müssen, um damit ihre Eigenkapitalquote nicht zu sehr sinken zu lassen? Oder schreiben sie eben nur so viel ab, wie sie an Kapital auftreiben können?

    Diese Frage ist spekulativ, aber berechtigt. Wenn einzelne Häuser melden, dass sie keinen Abschreibungsbedarf haben, nur um dann wenige Wochen später genau diesen bekannt zu geben, dann deutet das auf die sogenannte Dürer-Strategie hin. Die heißt so, weil der Maler ein Bild gemalt hat, das betende Hände zeigt. Getreu dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Am Anfang hoffen viele Bilanzierer, dass die Kurse doch noch steigen werden.

    Dadurch würden die Abschreibungen verhindert werden können. Und falls dies nicht passiert, ist so zumindest Zeit gewonnen, die dann genutzt werden kann, um potenzielle Finanzgeber zu finden. Doch es gibt noch eine andere Erklärung für die unterschiedliche Höhe der Abschreibungen: Merrill und Citi haben vor wenigen Wochen ihre Vorstandsvorsitzenden ausgewechselt. Den neuen Chefs liegt es nahe, die Fehler ihrer Vorgänger offenzulegen und zu bereinigen. Denn tun sie es jetzt, werden die Folgen ihnen nicht angelastet. Je länger sie aber warten, umso eher werden daraus entstehende zukünftige Verluste ihrer Geschäftspolitik angelastet.

    Hohe Abschreibungen zum jetzigen Zeitpunkt führen zudem zu einer verbesserten Basis in der Zukunft. Kommt es dann doch nicht so schlimm wie befürchtet, ergibt sich ein zusätzliches Ertragspotenzial. Das erhöht die Gewinne in der Zukunft – für die dann der neue Chef gefeiert wird, und nicht der alte.

    Häuser mit der alten Führung haben diesen Ausweg nicht. Natürlich könnten sie notwendige Abschreibungen ebenfalls melden. Aber das fällt dann auf die amtierenden Verantwortlichen zurück. Warten sie mit den Abschreibungen und die Entwicklung wird besser, kommen sie mit einem blauen Auge davon. Aber wehe, die Probleme werden noch größer. Dann ist kostbare Zeit vergangen und es zeigt sich, dass die Bilanzen und vor allem die Kreditbücher eben doch nicht so toll aussahen wie zunächst gemeldet.

    Die Strategie der Banken ist nicht verwerflich, gar verständlich. Hoffen darf schließlich jeder. Zudem lassen die Bilanzvorschriften den Banken große Freiräume. Der Grat aber ist sehr schmal. Die Reaktion des Marktes auf die Zahlen der Hypo Real Estate zeigen, dass der Markt nur ungern verzeiht, wenn er den Eindruck bekommt, verschaukelt worden zu sein.

    Mag sein, dass dies eine Warnung ist für alle Institute, die ähnliche Schritte in Erwägung gezogen haben und hoffen, die Abschreibungen erst sukzessive offenlegen zu können. Das führt zurück zum Anfang: Was ist, wenn die Mittel gar nicht zur Verfügung stehen, die notwendigen Abschreibungen auch vorzunehmen? Das ist – zugegeben – spekulativ. Nur behaupte bitte niemand, er sei überrascht, wenn die nächste Runde der Abschreibungen weitergeht.

    Kommentar von: Conrad Mattern, Vorstand der Conquest Investment Advisory AG und Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität, München
  • Heute auf Schallundrauch:
    Das kommt mir Spanisch vor


    Die Europäische Zentral Bank EZB muss den spanischen Hypothekenmarkt vor einem Kollaps retten und macht dies heimlich, still und leise. Insgesamt sind €63 Milliarden Euro seit dem Beginn der Kreditkrise im Juli 2007 zur Stützung eingesetzt worden.

    bp2.blogger.com/_MAIDScDNy6I/R…KDd2k0QgE/s1600-h/ezb.jpgDie spanischen Banken stehen vor einer Liquiditätskrise höchsten Ausmasses und geben deshalb grossen Mengen an Wertpapiere die durch Hypotheken und sonstige Werte gesichert sind heraus und deponieren diese in Frankfurt, um an zinsgünstige Gelder zu kommen, da der Kreditmarkt dort nicht mehr funktioniert.

    Die Bewertungsagentur Moody's sagte, ein Rekord an Wertpapieren in Höhe von €53 Milliarden wurden alleine im vierten Quartal 07 platziert, keine auf dem offenen Markt, sondern alle direkt bei EZB hinterlegt, um für „REPO“ Geschäfte benutzt zu werden.

    Repos – Repurchase Agreements- sind Kreditgeschäfte bei denen Wertpapiere als Sicherheit hinterlegt werden.

    Diese geheime Rettungsaktion durch die EZB hat den Hypothekarmarkt am Leben erhalten, obwohl die Immobilienbranche in Spanien stark rückläufig ist.

    Moody's sagt die Gesamtsumme an Wertpapieremissionen spanischer Banken erreichte €143 Milliarden letztes Jahr, eine Steigerung von 55% gegenüber 2006. Sie befürchtet, dass in Spanien die Ausfallquote bei den Hypotheken stark ansteigen wird, da ein Kollaps des Immobilienmarktes im Gange ist. Einige der Hypothekenbanken müssen schon in die Reservefonds greifen. Die langjährige aufgeblähte Immobilienblase ist jetzt am platzen.

    David Owen von Dresdner Kleinwort in London, die Investmentbankentochter der Dresdner Bank, sagte: “Die Grösse der Schulden im spanischen Firmensektor ist wahrlich beängstigend. Sie sind von 10% des Bruttoinlandsprodukts BIP im ersten Quartal auf 14.5% im dritten Quartal 2007 gestiegen. Das muss ein Rekord sein für eine relativ grosse Volkswirtschaft. Das ist nicht mehr haltbar. So ein Ungleichgewicht hat die Tendenz sich sehr schnell und schmerzhaft auszugleichen.“

    Mr. Owen sagte, Spanien ist sehr verletzlich in dieser Beziehung, da das Land die Zinsen nicht mehr selber senken oder die Währung entwerten kann. Diese Souveränität haben die Länder in der Eurozone nicht mehr. „Einige Jahre ohne Wachstum stehen bevor. Es wird der Wirtschaft schwer fallen sich innerhalb der EWU aufzuraffen.“ sagte er.

    Die Gemeinschaftsschulden belaufen sich jetzt auf 112% des BIP und das Leistungsbilanzdefizit ist 10% des BIP. Das sind beides rote Ampeln die blinken.


    "Nur wer im Wohlstand lebt, schimpft auf ihn." Ludwig Marcuse
  • US-Zentralbank senkt den Zinssatz erneut

    Bereits zum zweiten Mal binnen acht Tagen hat die amerikanische Notenbank den Leitzins gesenkt und weitere Zinssschritte nach unten angekündigt. Die Notenbanker reduzierten gestern den wichtigsten Leitzins um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 3 Prozent, worauf die Börsen mit Kursaufschlägen reagierten.Nur acht Tage nach der ausserplanmässigen Herabsetzung des Zielsatzes für die Federal Funds Rate von 4,25 Prozent auf 3,5 Prozent hat das Fed gestern den kurzfristigen Leitzins nochmals um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Bis im September hatte dieser Satz noch bei 5,25 Prozent gelegen. Der Entscheid im Federal Open Market Committee (FOMC) erfolgte nicht einstimmig; ein Mitglied votierte dafür, den Leitzins bei 3,5 Prozent zu belassen.Der FOMC teilt mit, dass dieser Schritt ein moderates Wachstum födern und Wachstumsrisiken verhindern soll. Erneut wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich die Inflation in den kommenden Quartalen zurückbilden würde. Insgesamt lässt die Notenbank aber klar erkennen, dass sie eher eine weitere Lockerung der Geldpolitik für nötig halten könnte als eine Straffung.In ihrer kurzen Lagebeurteilung führt die Notenbank aus, dass die Finanzmärkte weiterhin unter erheblichem Druck stünden und dass die Verfügbarkeit von Krediten für gewisse Unternehmen und Haushalte darunter leide. Überdies würden jüngste Konjunkturdaten eine Vertiefung der Krise am Häusermarkt und eine gewisse Abschwächung am Arbeitsmarkt anzeigen. (scc/kam)Quelle: Handelszeitung.ch


    ich hatte wieder das formatierungsproblem, sorry
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