einen Haken sehe ich allerdings in der Sache, denn mit der Korrelation von Fuls lassen sich wohl die Angaben des Dresdener Kodex wunderbar in Einklang bringen, andererseits sind meine Versuche, klassische astronomische Ereignisse wie die Sofi von Poco Uinic oder der Planetencluster des Chan B'alam mit dieser Korrelation in Einklang zu bringen. Abweichungen in den klassischen Aufzeichnungen erklärt Grube durch das tropische Wetter, dass oftmals Beobachtungen tagelang unmöglich macht.
Weiter besteht die Frage, ob es zwischen dem klassischen Kalender und dem yukatekischen System eine Kontinuität gab - denn die erhaltenen Codices, von denen es bedauerlicherweise nur 4 gibt, da die anderen verbrannt wurden, enthalten keinen Longcount, sondern nur den Shortcount - ob dieser aber irgendwann wirklich in das System des Longcount eingeführt werden kann, ist spekulativ.
Eine weitere Problematik besteht in der von Fuls angegebenen Hydratation des Obsidians - angenommen, es gab tatsächlich zum Ende des Klassikums eine verheerende Dürre und Trockenheit, so darf auch davon ausgegangen werden, dass die Hydratation verlangsamt wurde, da chemische Prozesse (es handelt sich ja um eine Komplexbildung) gemäss dem Massenwirkungsgesetz immer abhängig von den Konzentrationen der Edukte ist - das Mangelelement bestimmt also die Geschwindigkeit der Reaktion.
Andere Chronologiekritiker gehen ja noch einen Schritt weiter und verlegen den Ende des Klassikums in etwa die Zeit, in welcher die Spanier eindrangen. Während Fuls Ansatz zumindest für die späte Maya-zeit diskutabel ist, halte ich die GMT+2 doch für die plausibelste aller Variante, wenn es um den Longcount geht.
würden wir z.B. Spinden nehmen, dann läge der Übergang schon hinter uns - seine Chronologie wird allerdings kaum mehr diskutiert.
oxlajun pi chan ajaw ox unijiw
