Warum so beschränkt?

  • Warum so beschränkt?

    Hier soll es mal ein bisschen um mich gehen...

    Ich war schon immer recht schweigsam und introvertiert. Ich habe nie besonders gerne gesprochen. Ein Arzt hat mir als kleines Kind attestiert, ich sei geistig zurückgeblieben, mit der Begründung, ich würde nur sehr langsam auf Fragen reagieren und lieber gar nichts sagen als etwas Falsches.
    Bevor ich in die Schule gekommen bin, hatte ich mir schon selbst das Lesen beigebracht, damals noch gegen den Widerstand meiner Eltern. Sie wollten nicht, dass ich mich in der Schule langweile, wenn es daran, geht, Lesen zu lernen. Heute würden sie das wohl anders handhaben. Auf jeden Fall hatte ich in der Schule nie sonderlich große Probleme, ich bin immer gut mitgekommen, ohne sonderlich viel zu lernen. Natürlich hatte ich eine Empfehlung für das Gymnasium, für den 8jährigen Zug. Ich habe den 9jährigen gemacht, weil ich zu faul war. Im Rückblick würde ich es anders machen, weil ich teilweise einfach unterfordert war. Gegen Ende habe ich ein bisschen geschwächelt, aber als ich mir den Stoff dann doch noch einmal richtig angeschaut habe, habe ich dann verstanden, wie einfach das alles ist und hatte dann auch kaum noch Probleme.
    Schweigsam bin ich bis zum Schluss geblieben. Gerade in Deutsch hat meine Lehrerin versucht, mich ein bisschen zu fordern und mich regelmäßig aufgerufen, aber genauso regelmäßig konnte ich keine sinnvollen Antworten geben, weil ich einfach mehrere Minuten Bedenkzeit gebraucht hätte. In den schriftlichen Klausuren hatte ich dann dafür meistens 10-13 Punkte.
    Schlussendlich habe ich dafür, wie ich mich einschätze, ein ziemlich unbefriedigendes Abitur gemacht. Aber es reicht allemal, um Softwaretechnik zu studieren (Computerbegeistert wie ich bin. In Informatik hatte ich immer 13-15 Punkte).

    Kontakt zu Menschen mag ich immer noch nicht. Mein Nebensitzer in den letzten beiden Schuljahren ist mir noch sympathisch, ein echter Künstler... Mit einem aus der Nachbarschaft treffe ich mich noch manchmal... Aber sonst?

    Ich sehe, dass sich die Menschen in meiner Umgebung einfach nur dumm verhalten. Sie sind in ihrer kleinen Welt gefangen, sind wie blind. Sie bedienen Klischees, sie denken in kleingeistig in Kategorien, ohne Sinn und Verstand saufen sie, einige Rauchen, sie essen, ohne darüber nachdenken zu wollen, was sie essen.

    Aber was mich am meisten stört, bin ich.
    Wo bin ich denn besser? Ich nehme keine Drogen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin, ich esse nur Pflanzen, gut... Aber was kann ich?
    Mathematik und Physik kann ich zwar besser als viele Andere, aber trotzdem kenne ich auch Leute, die immer noch um Welten besser damit umgehen können. Und die mag ich auch nicht...
    Ich weiß doch, wie einfach gerade Mathematik und Physik sind - aber trotzdem fühle ich mich außerstande, ein richtiges Verständnis dafür zu entwickeln. Warum fällt mir das nicht so leicht, wie es könnte?

    Warum kann ich nicht mehr sein, als ich bin?
  • Wortreicher Schweiger

    Hallo Chris,

    dafür, dass du ein Schweiger bist, machst du erfreulich viele Worte! :P

    Was du hier schilderst, erinnert ein wenig an "Betriebsblindheit". Du steckst so tief n deiner Gedankenwelt, dass du keinen Überblick mehr hast und auch ein paar falsche Ansätze.

    Fangen wir hinten an. Du fragst warum dir Mathe/Physik nicht so leicht fällt, wie es sollte. Wieso nimmst du an, dass es dir leicht fallen sollte?
    Du bist augenscheinlich kein autistisches Genie, das die Mathematik wie seine Muttersprache beherrscht. Ich schätze, da du dich nicht ablenken lässt, kannst du die Inhalte leichter aufnehmen. Du stößt aber auch an Grenzen an denen dir das Thema nicht schlüssig erscheint. Und dort bauen sich Widerstände auf. Ich denke, sicher immer dort, wo du auswendig lernen und wiedergeben mußt ohne zu verstehen warum das so ist.

    Ich halte das für normal, da das Fach seinen eigenen Anspruch bricht, es also nicht eingehend logisch ist.

    Was auch richtig ist, ist die "Optimierung" deines Bildungsweges. Warum solltest du Höchstleistungen erbringen? Wofür? Die Anerkennung der "normalen" Leute ist dir doch keine Motivation. Deshalb ist das aus deiner Sicht mittelmäßige Abi kein Wunder. Allerdings halte ich es für eine Nebenfunktion der Bildung, dass man in der Lage ist mit anderen Leuten auf ihrem "Niveau" zu kommunizieren. Ja, tatsächlich dieses : "Tach, schönes Wetter heute, wie gehts denn? Ah, ja - Muß ja! Sag ich auch immer!"

    Entsprechend weißt du, dass du mit denen nicht über hochtrabende Dinge reden kannst und vor allem nicht ihr eigenes Selbstverständnis und Weltbild besprechen kannst. Andererseits ist es einfach diesen Menschen zu vermitteln, dass du ein freundlicher Mitmensch bist. Etwas seltsam zwar, aber harmlos. Das ist kein Verrat an deiner Persönlichkeit und bindet dich ohne Aufwand in den Kreis der Nachbarschaftshilfe ein. Und da gibt es dann auch Mal ein Stück Kuchen, genauso, wie Oma den immer machte - das ist doch auch was.

    Auf der anderen Seite, wirst du aus den Menschen in deinem Umfeld keinen Hinweis erhalten wohin dein Leben Verlaufen soll. Das mußt du schon selbst den Blick heben, Ausschau halten und die Richtung bestimmen. Hör also auf, deine Bauchnabel kritisch zu betrachten, sondern beantworte diese einfache Frage:

    Was macht dir Freude?

    Und dann sieh zu, dass du dein Leben so gestaltest, dir selbst möglichst viel Freude zu bereiten. Ich halte das für ein vielversprechendes Konzept.

    EO
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • RE: Wortreicher Schweiger

    waterbrunn schrieb:


    dafür, dass du ein Schweiger bist, machst du erfreulich viele Worte! :P


    Es verwundert mich nicht das gerade die im realen Leben eher Schweigsamen im virtuellen Raum gesprächiger werden. Ich wüsste da noch mind. einen den ich ziemlich gut kenne ;)

    waterbrunn schrieb:


    Auf der anderen Seite, wirst du aus den Menschen in deinem Umfeld keinen Hinweis erhalten wohin dein Leben Verlaufen soll.


    Schön wäre es, bzw. gut für jeden bei dem es so ist. Meistens ist es doch gerade andersherum und Andere (Eltern, "Freunde" usw) machen andauernd Vorschläge oder wollen einem in die eigene Lebensführung reinreden.

    waterbrunn schrieb:


    Was macht dir Freude?

    Und dann sieh zu, dass du dein Leben so gestaltest, dir selbst möglichst viel Freude zu bereiten. Ich halte das für ein vielversprechendes Konzept.


    Dito!

    Chris_XY schrieb:

    Hier soll es mal ein bisschen um mich gehen...
    Warum kann ich nicht mehr sein, als ich bin?


    Dazu möchte ich noch kurz einhaken: Du bist! Reicht das nicht? Warum siehst Du Dich selbst als "beschränkt"? Natürlich hast Du Grenzen, Stärken, Schwächen etc. wer hat die denn nicht?

    Was Dich an Dir selbst stört und was in deiner Macht liegt zu veränderen, das verändere. Was Dir an Dir selbst gefällt, das behalte.

    Schöne Grüße

    Glückskind
  • ach du kagge :D wtf?!

    anstatt chris könnte da jetzt auch beim profilnamen deus stehen :D
    ausser, dass ich totes fleisch esse weil es schmeckt und bereits tot ist, ich töte diese wesen nicht, es sind bereits leblose stücke von ihnen und ob ich sie nun esse oder nicht, bereitet ja keine schmerzen

    na gut, eine ausbildung habe ich nicht, aber studiere mathe und vorher physik, ich finds einfach toll, es ist wichtig nur bin ich ein zu faules stück um da wirklich weiter zu kommen, ich bleibe da an gewissen dingen einfach hängen und komme nicht weiter und auswendig lernen und anwenden ohne zu verstehen ist sowas von fürn arsch, mal davon abgesehen dass man damit später auch nicht weietr kommt, man muss die materie durchdringen und komplett begreifen um mit ihr neues formen zu können oder sie praktisch anpassen und anwenden zu können

    doch trotz der anziehungskraft die diese wissenschaften auf mich ausüben bekomme ich es dennoch nicht hin da wirklich durchzukommen und ich glaub deswegen werde ich mich bei blizzard als gamemaster bewerben :D , das ist ne sache die durchgehend spass machen würde, auch wenn sie geistig anspruchslos ist und ich damit uns und die welt nicht weiter bringen werde ^^

    zumindest würde waterbrunn mein verhalten absegnen, nur verlangen die da fließend englisch, and thats my next problem :D

    (helsing hat ja in "hände weg von diesem buch" beschrieben, dass man auf dem richtigen weg ist, wenn man sich was vorgenommen hat, in gedanken, und man dann damit von aussen konfrontiert wird, genau den gedanken hatte ich vor ein par tagen auch, so scheisste jetzt mal aufs studium, machste das was dir spass macht, total intellektlos, MMOGs spielen, na dann werd ich halt gamemaster und dann lese ich hier sowas "mach das was dir spass macht", also, wenns in die hose geht, dann ist waterbrunn schuld :P

    (vielleicht mach ich ja noch nebenbei ein fernstudium, ganz langsam, und ich lern immer dann und das wonach mir gerade ist und nicht dieses BÄM BÄM BÄM in der uni, jede tag einen fetten batzen an wissen zu verdauen und morgen kommt wieder der nächste, quasi friss oder stirb)

    na in dem sinne
    Gruß
    Lukas ^^
  • RE: RE: Wortreicher Schweiger

    Glückskind schrieb:


    waterbrunn schrieb:


    dafür, dass du ein Schweiger bist, machst du erfreulich viele Worte! :P


    Es verwundert mich nicht das gerade die im realen Leben eher Schweigsamen im virtuellen Raum gesprächiger werden. Ich wüsste da noch mind. einen den ich ziemlich gut kenne ;)



    ja, hier so einer auch anwesend, nicht mehr so extrem wie früher, aber trifft immer noch gut zu ;)
  • deus schrieb:

    so scheisste jetzt mal aufs studium, machste das was dir spass macht, total intellektlos, MMOGs spielen, na dann werd ich halt gamemaster und dann lese ich hier sowas "mach das was dir spass macht", also, wenns in die hose geht, dann ist waterbrunn schuld

    Man muss sich doch nicht unbedingt immer für nur eine Sache entscheiden. Man kann auch zweigleisig fahren und sich somit mit der unangenehmen Situation versöhnen, (zumal Studium oder der Arbeitsplatz nun mal wichtig sind) indem man für Ausgleich durch etwas anderes sorgt. Ich halte es - wie EO - auch für sehr wichtig zu wissen "was man will und mag" was voraussetzt zu wissen wer man ist (s.Nahash) und auch welches Profil man hat. Es gibt kein schlechtes Profil (ich red jetzt nicht über Serienmörder) sondern einfach nur verschiedene. Manche sind introvertiert und Aufgabenorientiert und manche immer schon extrovertiert und Menschenorientiert und das bleibt in der Regel auch ein Leben lang so. Die Dominanten gehen zur Not über Leichen, um möglichst schnell aber konsequent ans Ziel zu gelangen und die Gewissenhaften grübeln über ihre Arbeit und brauchen ewig bis sie fertig sind aber dann ist das Ergebnis 100%ig sauber. Dass der Dominante eigentlich prima mit dem Gewissenhaften zusammenarbeiten und sauber ans Ziel kommen könnte, entgeht beiden Profilen oft und sie spotten über den anderen. Sich selbst zu kennen und zu akzeptieren und auf diese Weise seine möglichen Leidenschaften Vorzüge und Schwächen herauszufinden und zu wissen, das ist nun mal mein Profil und der andere hat ein anderes, das entspannt ungemein.
    Ich selbst habe seit einigen Jahren einen Arbeitsplatz der eigentlich überhaupt nicht meinem Profil entspricht. Ich bin ein sehr Menschenorientierter extrovertierter aber schon mal flüchtig , schnell und unsauber arbeitender Mensch, würde am liebsten den ganzen Tag nur telefonieren und was verkaufen und sitze in einer Abteilung die Paragraphen wälzt und Regularien baut und kontrolliert ob sie eingehalten werden. Normalerweise brennt man innerhalb von 2 Jahren aus und wird deprie oder wechselt wenn man kann den Arbeitsplatz. Ich habe lange überlegt ob ich das tue, oder alternativ was mir Ausgleich für meine Seele bringen könnte. Inzwischen gehe ich viel auf Veranstaltungen mit einem Freund der ähnliche Interessen hat und besichtige Schlösser und andere mittelalterliche Bauten weil mich das interessiert. Und da ich einen Igel im Portemonnaie habe und am liebsten für Spaß auch noch Geld bekomme, stehe ich auch noch ca. 2-3 mal im Monat vor der Kamera als Komparse, lerne dort viele Menschen kennen, werde prima verköstigt und bekomme Geld und hab einen tierischen Spaß, weil diese Richtung voll meinem Profil entspricht. Leben könnte ich davon nicht, also kann ich mich auch nicht nur dafür entscheiden. Aber mit diesen positiven Erinnerungen und Gedanken halte ich mich im muffigen aber lebensnotwendigen Büroalltag über Wasser.
    ... Aber was kann ich?

    Warum fällt mir das nicht so leicht, wie es könnte?

    Warum kann ich nicht mehr sein, als ich bin?

    Sei beim Herausfinden auf jeden Fall ehrlich zu Dir.
  • Hallo zusammen

    Ich lese hier schon laenger, habe mich soeben registriert.

    Zitat vom Threadstarter: "Ich sehe, dass sich die Menschen in meiner Umgebung einfach nur dumm verhalten. Sie sind in ihrer kleinen Welt gefangen, sind wie blind. Sie bedienen Klischees, sie denken in kleingeistig in Kategorien, ohne Sinn und Verstand saufen sie, einige Rauchen, sie essen, ohne darüber nachdenken zu wollen, was sie essen."

    Vieles von dem Du schreibst passt auch zu mir. Insebsondere das obige Zitat. Ich war immer sehr ruhig und eher Einzelgaenger. Das ist bis heute so, wenn es auch heute anders gelagert ist. Mir hat es selten Spass gemacht mich in einer Kneipe mit Kumpels aufzuhalten und "dumme" Sprueche zu faseln. Im Gegenteil, wollte dann moeglichst bald wieder raus.

    Ich habe grosse Muehe (und das wird eher mehr) Leuten zuzuhoeren wenn sie sich unterhalten. Vieles ist von Vorurteilen, Missgunst, Misstrauen und Schadenfreude gepraegt. Ich zaehle 3 gute Freunde, mit denen ich auch gute Gespraeche fuehren kann.

    Wie auch immer. Ich hatte dann irgendwann das Gefuehl, jetzt musst Du etwas aendern. Wenn ich mich schon nicht richtig die Gesellschaft integrieren kann (was das auch immer bedeutet) muss ich was anderes machen. Ich habe dann angefangen Sportarten auszuprobieren. Allerdings mit eher weniger Erfolg. Ich suchte Dinge, die mir Freude bereiten, und bei denen ich mit Menschen zu tun habe, bzw. kennen lernen wuerde. Das alles stellte sich dann aber als schwieriger als gedacht heraus.

    Letztendlich habe ich mein Leben komplett geaendert. Fuer mich heisst das, ich bim umgezogen. Auf einen anderen Kontinent. Praktisch von heute auf morgen. Ich habe das "Glueck", dass ich durch meine berufliche Selbstaendigkeit ortsunabhaengig bin. Reisen wollte ich schon immer. Und nun mach ich das auch. Die Idee war, nicht ein besseres Leben zu finden, sondern einfach mal was "verruecktes" machen und sehen was passiert.

    Nun, was hat sich wirklich veraendert ? Erstmal hat es mir ein gutes Gefuehl gegeben loszulassen. Habe mich zuhause komplett abgemeldet, Auto, Moebel usw. verkauft. Loslassen hat was beruhigendes. Letztendlich ist es nun so, dass ich viele neue Eindruecke gewinne. Die Menschen hier leben komplett anders als in Europa. Haben andere Aufassung von Humor, Zeit, Essen, Arbeiten usw. Ich bewerte oder vergleiche das nicht, sondern stelle lediglich fest, dass man auch anders leben kann.

    Eine Solche Erfahrung taete gerade denen gut, die halt in ihrer kleinen Welt leben und nicht ueber ihren Tellerrand kucken.

    Was ich mit all dem sagen will. Ich habe zwar heute ein besseres Lebensgefuehl, man koennte auch sagen mehr Freude, sehe aber dass ich mich selbst nichtgrossartig dahingehend aendere dass ich offener oder gespraechiger werde. Nur, verstehe ich allmaehlich, mein Wesen zu akzeptieren und respektieren. Auch habe ich mehr Geduld im Umgang mit anderen entwickelt. Und mehr Selbstvertrauen.

    Ich weiss nicht was ich anderen, bzw. dem Threadstarter empfehlen soll. Mir hat es jedenfalls geholfen meinem Gehirn komplett neue Eindruecke zu schenken. Von daher bereue ich nichts.

    So, bin vielleicht etwas ausgeschweift, hoffe damit niemanden gelangweilt zu haben.
  • RE: Warum so beschränkt?

    Chris_XY schrieb:

    Hier soll es mal ein bisschen um mich gehen...

    Ich war schon immer recht schweigsam und introvertiert. Ich habe nie besonders gerne gesprochen. Ein Arzt hat mir als kleines Kind attestiert, ich sei geistig zurückgeblieben, mit der Begründung, ich würde nur sehr langsam auf Fragen reagieren und lieber gar nichts sagen als etwas Falsches.
    Bevor ich in die Schule gekommen bin, hatte ich mir schon selbst das Lesen beigebracht, damals noch gegen den Widerstand meiner Eltern. Sie wollten nicht, dass ich mich in der Schule langweile, wenn es daran, geht, Lesen zu lernen. Heute würden sie das wohl anders handhaben. Auf jeden Fall hatte ich in der Schule nie sonderlich große Probleme, ich bin immer gut mitgekommen, ohne sonderlich viel zu lernen. Natürlich hatte ich eine Empfehlung für das Gymnasium, für den 8jährigen Zug. Ich habe den 9jährigen gemacht, weil ich zu faul war. Im Rückblick würde ich es anders machen, weil ich teilweise einfach unterfordert war. Gegen Ende habe ich ein bisschen geschwächelt, aber als ich mir den Stoff dann doch noch einmal richtig angeschaut habe, habe ich dann verstanden, wie einfach das alles ist und hatte dann auch kaum noch Probleme.
    Schweigsam bin ich bis zum Schluss geblieben. Gerade in Deutsch hat meine Lehrerin versucht, mich ein bisschen zu fordern und mich regelmäßig aufgerufen, aber genauso regelmäßig konnte ich keine sinnvollen Antworten geben, weil ich einfach mehrere Minuten Bedenkzeit gebraucht hätte. In den schriftlichen Klausuren hatte ich dann dafür meistens 10-13 Punkte.
    Schlussendlich habe ich dafür, wie ich mich einschätze, ein ziemlich unbefriedigendes Abitur gemacht. Aber es reicht allemal, um Softwaretechnik zu studieren (Computerbegeistert wie ich bin. In Informatik hatte ich immer 13-15 Punkte).

    Kontakt zu Menschen mag ich immer noch nicht. Mein Nebensitzer in den letzten beiden Schuljahren ist mir noch sympathisch, ein echter Künstler... Mit einem aus der Nachbarschaft treffe ich mich noch manchmal... Aber sonst?

    Ich sehe, dass sich die Menschen in meiner Umgebung einfach nur dumm verhalten. Sie sind in ihrer kleinen Welt gefangen, sind wie blind. Sie bedienen Klischees, sie denken in kleingeistig in Kategorien, ohne Sinn und Verstand saufen sie, einige Rauchen, sie essen, ohne darüber nachdenken zu wollen, was sie essen.

    Aber was mich am meisten stört, bin ich.
    Wo bin ich denn besser? Ich nehme keine Drogen wie Koffein, Alkohol oder Nikotin, ich esse nur Pflanzen, gut... Aber was kann ich?
    Mathematik und Physik kann ich zwar besser als viele Andere, aber trotzdem kenne ich auch Leute, die immer noch um Welten besser damit umgehen können. Und die mag ich auch nicht...
    Ich weiß doch, wie einfach gerade Mathematik und Physik sind - aber trotzdem fühle ich mich außerstande, ein richtiges Verständnis dafür zu entwickeln. Warum fällt mir das nicht so leicht, wie es könnte?

    Warum kann ich nicht mehr sein, als ich bin?
    Es ist einfach, mach es so wie ich. Wir sind die besten, die grössten und stärksten!