Die nächste Spekulationsblase

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  • Hallo,

    hoffentlich wird das mal eine ernsthafte Diskussion und nicht nur sinnlosen reinstellen von gefundenen Texten.

    So fangen wir mal an.
    Ich zitiere:

    Spekulationsblasen gelten als Fehlentwikklungen des Marktes, genauer, sie stehen für ein Marktgeschehen, das nicht der Marktideologie entspricht. Ihre regelmäßige Wiederkehr in der Marktwirtschaft deutet eher an, daß sie im Gegensatz zur Marktreligion für die Marktwirtschaft charakteristisch sind. Ausgelöst werden sie durch zweierlei: Für den Anstoß sorgen übertriebene Gewinnerwartungen, die sich um neue Technologien (z.B. Eisenbahn um 1830, oder Internetwirtschaft um 1980), um Spekulationsobjekte (Tulpenwahn 1637) oder um Kurssteigerungen bestimmter Wertpapiere (1720 John Law, oder seit den 1970ern sogenannte Finanz-Derivate) ranken. Möglich macht diese Blasen die wenig kontrollierte Schaffung immer neuer Zahlungsmittel auf Kreditbasis. Die überhöhten Erwartungen sorgen für die „Sicherheit“ der Kredite. Wenn dann die Wertsteigerung immer deutlicher hinter den Erwartungen zurückbleibt, platzt die Blase. Die kreierten Zahlungsmittel werden zunichte
    oder retten sich noch rechtzeitig in neue Anlagemöglichkeiten.


    Durchaus richtig was Er da sagt, bloß lässt Er einige Fakten beiseite. Es wird hier von der nächsten Spekulationsblase geredet, also muß man (um sie zu verhindern) nach den Ursachen der letzten suchen.
    Und da gibt es nationale und internationale Bestrebungen solche Auswüchse einzudämmen.
    Das fett markierte wird durch die neuen Eigenkapitalanforderung nach Basel II (Eigenkapitalanforderung an Banken, welche "Spekulations"-Kredite vergeben) widerlegt. Und mit ein bischen guten Willen könnte man das unterstrichene durch die eingeführten Ratingverfahren auch widerlegen. Da kann man aber durchaus geteilter Meinung sein.


    Gruß, rotti
  • rottweiler schrieb:

    Durchaus richtig was Er da sagt, bloß lässt Er einige Fakten beiseite. Es wird hier von der nächsten Spekulationsblase geredet, also muß man (um sie zu verhindern) nach den Ursachen der letzten suchen.
    Und da gibt es nationale und internationale Bestrebungen solche Auswüchse einzudämmen.
    Das fett markierte wird durch die neuen Eigenkapitalanforderung nach Basel II (Eigenkapitalanforderung an Banken, welche "Spekulations"-Kredite vergeben) widerlegt. Und mit ein bischen guten Willen könnte man das unterstrichene durch die eingeführten Ratingverfahren auch widerlegen. Da kann man aber durchaus geteilter Meinung sein.


    Gruß, rotti

    Zu Basel II ist zu sagen, dass sich die USA mit deren Umsetzung sehr viel mehr Zeit lassen als die Europäer. Die nächste Verschiebung wurde auf den 1.1.09 festgelegt (um später ggf. erneut verschoben zu werden).

    Und das Argument mit den Ratingagenturen kann ja dann wohl nur noch theoretischer Natur sein. Wieviele US-Wertpapiere mit AAA bewertet worden sind und sich dabei als Sondermüll erwiesen haben, sah man der Immo-Blase und der sich unter anderem daraus ergebenden globalen Finanzkrise nur allzu deutlich an.

    Die USA sind pleite und lassen ihre Kriege durch wertlose Anleihen fremdfinanzieren, der USD und die an ihn gekoppelten Währungen hyjperinflationieren bis zur völligen Entwertung dieses Falschgeld-Systems, das nur noch durch die (übertriebenen) Erwartungen der Investoren am Leben gehalten wird. Die gegenseitigen Absicherungen der Zentralbanken werden daran genauso wenig etwas ändern - da im Ernstfall keiner mehr zahlen kann - wie die Rettungsmassnahmen über das Steuergeld der Bürger. Die Profite wurden längst eingefahren und privatisiert, während das gemeine Steuervolk die Fehlinvestitionen amortisieren darf.

    Den Kollaps dieses Systems werden wir anhand einer üblen Weltwirtschaftskrise, die alles bisher gewesene in den Schatten stellen wird, noch zeitnah erleben (müssen).

    politikglobal.blogspot.com/200…sa-sind-total-pleite.html
    spiegel.de/wirtschaft/0,1518,562180,00.html
    spiegel.de/wirtschaft/0,1518,562249,00.html
    spiegel.de/wirtschaft/0,1518,562212,00.html

    Gruss
    suum quique
  • Hallo,

    das mit den USA bezüglich Basel II stimmt. Die schieben es immer länger raus. Ein Freund von mir hat gesagt das sie die Filibuster-Regel
    anwenden. (Zerreden einer Beschlussvorlage im Rat solange bis er sich notgedrungen mit etwas anderem befassen muß.) Trotzdem, die Europäer konnten viel gelassener auf die US-Subprime-Krise schauen als dies die Amerikaner konnten (durch Basel II !). Worauf Du natürlich wieder mal nicht aufmerksam machst.

    Also Deine Behauptung mit der theoretischen Natur der Ratingagenturen müsstest Du auch nochmal konkretisieren. Klar, ein paar Ratings
    waren falsch oder einfach gekauft, deswegen die ganze Aktion als rein theoretisch zu bewerten wäre falsch. Ich bin ja auch dafür das man mal zu Marktpreisen bewertet, aber dann würde richtig Boden wegbrechen (was dann folglich in einen Aufstand enden würde).

    Zu den USA und Krieg kann ich nur sagen, daß das nichts mit Geld oder wertlosen Anleihen zu tun hat. Stimmt, irgendwo her muß das Geld für den Krieg kommen und da müssen halt mal Anleihen herhalten. Die Profite eines Krieges kann man aber nicht in Geld ausmachen. Es geht um Macht, Einfluß, neue Märkte, Umstimmung von Kulturen und „globale Ziele“ …

    Welche an den Dollar gekoppelte Währung hyperinflationiert denn bitte? Vielleicht hab ich da etwas nicht mitbekommen bzw. diese Währungen
    sind nicht wichtig genug. Transnationale Geschäfte laufen meist über Währungen die nicht hyperinflationieren.

    Aber ich stimme Dir zu das der Dollar weiter den Bach runter geht. Aus beinahe sicherer Quelle weis ich, daß dies ein gelenktes Manöver ist
    um endlich der NAFTA eine gemeinsame Währung zu geben (als Gegengewicht zum Übermächtigen Euro).


    Zu Deinen (übrigens nicht zum Thema gehörigen) Links:
    - Das Defizit der USA ist mir bekannt :)
    - Siemens tut mir leid, unser Konzern expandiert (so kann es laufen…)
    - Unicredit: [Zitat] Das Sparprogramm steht in
    Zusammenhang mit der Integration der übernommenen römischen Bank Capitalia ,
    teilte Unicredit in Mailand mit. [Zitatende] Spekulationsblase?
    - Hedgefonds-Star: Ja Rezession stimmt, aber gekoppelt mit einer Inflation zu einer Stagflation sehe ich im Moment nicht


    Noch mal ein Hinweis als Moderator: Geh bitte auf das Thema ein. In dem Beitrag vom Ewigem wird von einer neuen Spekulationsblase mit
    alternativen Energien gesprochen. Nicht meinen Text lesen und darauf deine Lieblingsantworten geben.


    Übrigens: Wie man mit alternativen Energien eine Spekulationsblase erzeugen will ist mir rätselhaft. Zumeist sind es ja private Anwender die ihre Kredite prima (wegen Einnahmen über der Kostendeckung) zurückzahlen können.
    Hieran bitte mit Deiner nächsten Antwort anknüpfen! (Sonst müssen wir mal über einseitige Meinungsmache sprechen.)


    Gruß, rotti
  • rottweiler schrieb:

    Übrigens: Wie man mit alternativen Energien eine Spekulationsblase erzeugen will ist mir rätselhaft. Zumeist sind es ja private Anwender die ihre Kredite prima (wegen Einnahmen über der Kostendeckung) zurückzahlen können.
    Hieran bitte mit Deiner nächsten Antwort anknüpfen! (Sonst müssen wir mal über einseitige Meinungsmache sprechen.)


    Gruß, rotti

    Die amerikanische FED befindet sich in einer klassischen Schuldenfalle. Je mehr Geld sie druckt um dem Zusammenbruch der in Schwierigkeiten geratenen Finanzinstitute abzufedern, desto mehr fliesst diese Liquidität in den angespannten Konsumgütermarkt, weshalb um so mehr Spekulationen die Preise für Lebensmittel und Öl sowie alternativer Energieträger um beim Thema zu bleiben immer weiter in die Höhe treiben. Dadurch wird wiederum der schlimmste Inflationsstand seit den 1970er-Jahren geschürt. Um eine Implosion des kritischen US-Anlagenmarktes zu vermeiden – eine Krise, die sich weitaus zerstörerischer auf das Finanzsystem auswirken würde als ein einfacher Einbruch an der Börse – müsste die FED ihre Zinssätze erhöhen statt wie in der Vergangenheit zu senken. Kürzlich getroffene strategische Aussagen von Bernanke über die Inflation sollten die Märkte dazu bewegen, an ein baldiges Steigen der Zinsen zu glauben, sobald die FED erklären würde, “das Schlimmste ist jetzt vorbei“. Tatsächlich sind Bernanke jedoch die Hände gebunden und seine Prognosen sind nichts weiter als leere Versprechungen. Würde die FED die US-Leitzinsen in der derzeitigen Wirtschaftskrise erhöhen, leitete dies eine neue Welle von Konkursen bei Firmen und Privatpersonen ein – Zwangsvollstreckungen aus Hypotheken und eine lawinenartige Erhöhung der Arbeitslosenzahlen wären die Folge.
    Darüber hinaus würde ein Überangebot von verbilligter Liquidität sowohl in den USA als auch weltweit weiterhin den erhöhten inflationären Druck global erhöhen, was zu einer Destabilisierung führen und die akute monetäre Krise weiter schüren würde. Ergebnis wäre ein erhöhter inflationärer Druck angesichts einer schwächelnden Wirtschaftlage in den USA – ein Zustand, den es seit den 1970er-Jahren nicht mehr gegeben hat. Die finanzielle Ankurbelungspolitik der FED stellt sich als gefährlich und kontraproduktiv heraus.

    Gruss
    suum quique
  • Hokioi schrieb:


    *wertlose Anleihen*


    Nicht ganz. Ein exzellentes Druckmittel, wenn man nicht grad NATO-"Partner" ist. Frag mal die Chinesen.

    Es gibt ja immer 3 Möglichkeiten, eine Rechnung zu bezahlen: Geld, Güter, Gefälligkeiten. ;)

    Das stimmt, aber ihre Forderungen lassen je länger je mehr nur noch einen Bruchteil dessen übrig, was einst die Kaufkraft mit dem Nominalwert verband (Inflation und Bankenkrise), weshalb China seine USD-Reserven zunehmend in Anleihen und Auslandsinvestitionen, ja sogar in amerikanische Hedge-Fonds reinsteckt (was politisch einer Sensation aus Peking gleichkommt). Dadurch gewinnt China einerseits an Einfluss (dein Argument), jedoch pumpt es weiteres gutes Geld in den Finanzstrom hinein und erzeugt eine zusätzliche Schieflage zwischen dem Geld- und dem Güterstrom, was der Inflation weiteren Vorschub leistet.

    Wie das politsch zu interpretieren ist, kann ich nicht sagen. Der Gedanke eines chinesischen Dollarmeers erschaudert mich jedoch genau so wie eine auf Hochtouren laufende Dollar-Druckpresse.

    Gruss
    suum quique