Höre gut zu, diese Geschichte ist nur für dich. Du ganz allein, wirst sie verstehen.Es war einmal ein Kaufmann. Der hatte 6 große, schwarze Pferde. Die gebrauchte er, wie es ihm gerade in den Sinn kam.Das eine Pferd verlieh er an einen Freund.Das zweite ließ er jeden Morgen, ganz allein auf die Weide laufen und sich dem Gras und dem Wind hingeben.Das
dritte und vierte Pferd spannte er jeden Morgen vor einen kleinen Wagen
und fuhr damit in die Stadt um sich Nahrungsmittel und Kleidung und
allerlei unnützes Zeug zu besorgen.Das fünfte Pferd war immer bereit für seine Tochter, wenn sie ausreiten wollte, oder einfach nur Gesellschaft haben wollte.Das
sechste Pferd war das besondere Pferd. Es musste nicht auf die Weide,
es musste niemanden tragen, oder ziehen, es konnte überall und zu jeder
Zeit hin wo es wollte.Seltsam war, dass gerade dieses freie Pferd nichts tat um diese große Freiheit zu genießen und auszukosten.Es
lief manchmal ganz selbstvergessen auf der Weide hin und her, manchmal
verließ es die Weide und streifte durch den Wald. Es blieb ruhig
stehen, schaute in den Himmel und sah viele Vögel, die so frei in der
Luft schwebten. Und voller Sehnsucht blickte das freie Pferd zu den
Vögeln und wünschte sich von ganzem Herzen auch so wundervoll fliegen
zu können.Die
anderen Pferde, mit denen es an manchen Abenden zusammen im Stall den
Hafer fraß, erzählten nur von ihren Tätigkeiten, die sie für sehr
wichtig hielten. Sie arbeiteten ja für den reichen Kaufmann und der
wusste was es bedeutet, hier zu leben.Das
sechste Pferd hörte nur mit einem halben Ohr den anderen zu und wurde
immer trauriger, wenn er diese beschränkte Sicht des Lebens, die die
fünf anderen Pferde hatten, hörte.Eines Morgens wachte das sechste Pferd auf und es fühlte sich sehr seltsam. Irgendetwas war da auf seinem Rücken Es war nicht schwer und es fühlte sich an, als ob es zu ihm gehören würde.Es
war noch sehr früh und die anderen Pferde schliefen noch fest. Da
machte sich das sechste Pferd auf den Weg zum Weiher, der nicht weit
vom Stall entfernt war.Als
es in den Weiher schaute wäre es bei dem Anblick, der sich ihm dort auf
der spiegelnden Oberfläche bot, fast hinein gefallen.Über Nacht waren dem freien Pferd Flügel gewachsen.So sehr hatte es sich immer gewünscht, wie ein Vogel am Himmel die Freiheit zu genießen.Und nun war dieses seltsame Wunder geschehen.Was sollte es nur machen?Es
hatte nicht die geringste Ahnung, wie es diese Flügel nutzen sollte.
Und außerdem hatte es plötzlich grauenvolle Angst im Himmel zu
schweben, mit diesen fremdartigen Dingern, und dann vielleicht nicht
mehr zu wissen, wie es wieder auf den Boden kommen kann Das
sechste Pferd schaute mit Tränen in den Augen auf die Wasseroberfläche
und wollte am liebsten auf der Stelle all die vielen Gebete die es zu
Gott im Pferdehimmel geschickt hatte, ungeschehen machen [/size][/size]
Vielen Dank, das freut mich sehr.