Wie gesagt ich kenne die rechte und linke seite sehr gut und auf beiden gibt es gewaltbereite schläger.
Doch auch hier muss man stark eingrenzen.
Die kreise in denen ich mich bewegte, auf linker seite, waren oberflächlich eher sehr friedlich, doch diese friedlichkeit verloren auch sie ab udn an.
Ein Beispiel :
Wir haben seinerzeit nen ehemaligen Stasiknast besetzt um dort ein alternatives jugendzentrum aufzubauen.
Die lage des ganzen war irgendwo in der mitte einer stadt die man damals streng nach rechts und links trennen musste.
Während in dem einen Stadtteil eher die linken das zepter führten waren es in dem anderen die rechten.
Das Jugendzentrum lag irgendwo in der Mitte.
Es gab Abende da traute sich kein rechter in die nähe, klar weil drinnen gut und gerne 400 Linke und Punks zu nem Konzert anwesend waren.
Dann gab es tage da waren wir nur 30 leute und draussen tummelten sich ebensoviele und nochmehr rechte.
Aus den eigentlich friedlichen linken und punks wurden binnen sekunden, gewaltbereite schläger.
Wir setzen die kommplette strasse mit Mollis in Brand, schüsse aus schreckschusspistolen fielen.
Steine, Flaschen und wieder Schüsse.
DAMALS hat niemand daran gedacht was er da grade tut.
Für uns wars krieg, die oder wir.
Aus heutiger sicht, darf ich gar nicht dran denken was alles hätte passieren können.
Ich meine wir warfen mollis auf Menschen, schossen mit schreckschusswaffen aus nächster nähe auf Menschen.
Würd ich heute nie wieder tun, damals hies es - die oder ich.
Die andere seite sah es eigentlich nicht anders, obwohl die jederzeit hätten gehen können.
Das ganze bekam oftmals einen recht sportlkichen Touch wenn die polizei sich einmischte.
Dann gingen meistens beide gruppen auf die los *G* so nach dem motto : Unser spiel, mischt euch nicht ein.
Von beiden seiten weis ich das es die umstände meisens sind, die aus einem bis dahin friedlichen menschen, gleich welcher gesinnung, einen gewalttätigen machen.
Sei es nur Gruppenzwang, sei es nur die notwendigkeit um des eigenen lebens willen.
Grade letzteres war oft der treibende punkt, man hatte angst um sein leben, niemand wollte der sein der nen baseballschläger ins gesicht bekommt, oder aus nächster nähe mit gas beschossen wird.
Für uns war es krieg, es gab tage da sassen wir zusammen und planten strategien wie wir unser Jugendzentrum sicherer machen und wie wir vorgehen wenn dies oder jenes passiert.
Aufgaben wurden verteilt, " Du wirfst mollis " , du feuerst gas " und " du wirfst steine ".. . . . .
Die rechten ihrerseits taten das selbe, sie waen trickreich, wussten wie sie die polizei raushalten konnten, ein anruf mit einer bomendrohung auf ein kino oder Disko und schon waren die beschäftigt und schickten evtl mal nen kleinen streifenwagen vorbei zu uns.
Wenn man sich heute unterhält oder auch damals schon, während das anze passierte, waren die antworten auf beiden seiten die selben, man hatte vor seiner jeweiligen gruppe ein gesicht zu verlieren.
Niemand wollte innerhalb seiner Szene nacher als Veräter dastehen, wenn er sich weigerte mitzumachen.
Ein guter freund aus dem rechten lager meinte mal " Wir sitzen hier und trinken nen bier zusammen, morgen wenn es evtl zu ner strassenschalcht kommt, nimm keine rücksicht auf mich , denn ich darf udn werde es auch nicht tun ".
Wir haben es gegenseitig verstanden, so wars eben.
Wie man da rauskommt ?
Aus den linken kreisen kommt man ganz einfach raus, man geht.
Aus den rechten wird es schwerer, man muss mit represalien rechnen.
Ich bewegte mich dann mehr in den schwarzen kreisen, zu denen ich mich eh schon immer hingezogen fühlte.
Dort traf ich, zumindest damals, auf viel mehr toleranz und akzeptanz, politik war unwichtig, links ud rechts spielte keine rolle, dort gibts beides.
Die einen mit eher linken die anderen mit eher rechten ansichten aber eben nicht politisch motiviert diesen ansichten ausdruck verleihen zu müssen, wie es die reinen linken und rechten taten und tun.
Wenn ich heute ein Resume ziehe , dann hau ich mir echt an den kopp für die dinge die ich damals tat.
Doch ich weis auch das man niemals alle über einen Kamm scheren kann.
Eines ist sicher, rechten partein sind die rechten schläger selber ein dorn im auge, sie bedienen sich derer gerne bei internen veranstaltunge als schutz aber auf öffentlichen politischen aktionen wollen
sie diese leute gar nich dahaben.
Sei werfen ein falsches bild auf die partein.
Was ich sah war dummheit, menschlicher Neigung entsprechend.
[Tilo Wolff- Lacrimosa]
[Tilo Wolff- Lacrimosa]