"Auf dieser Insel Atlantis nun gab es eine gro?e und bewundernswerte
K?nigsherrschaft, die sowohl ?ber die
ganze Insel als auch ?ber viele andere Inseln und ?ber
Teile des Festlandes ihre Macht aus?bte; zudem regierten
diese K?nige auf der gegen uns liegenden Seite ?ber
Libyen, bis gegen ?gypten hin, und ?ber Europa bis nach
Tyrrhenien. Diese ganze Macht also versammelte sich
einst zu einem Heereszug und machte den Versuch, sich
das ganze Gebiet bei euch und bei uns und alles, was
diesseits der M?ndung liegt, in einem einzigen Ansturm
zu unterjochen. Damals nun, Solon, wurde die Kraft eurer
Stadt mit ihrer T?chtigkeit und St?rke vor allen Augen
sichtbar; sie tat sich vor allen anderen durch ihren Mut
und durch ihre Kriegskunst hervor, und so stand sie zuerst
an der Spitze der Griechen; als dann aber die anderen
abfielen und sie notgedrungen auf sich allein gestellt war
und dadurch in die ?u?erste Gefahr geriet, da zeigte sie
sich den herannahenden Feinden ?berlegen und konnte
ein Siegeszeichen errichten; jene, die noch nicht unter
worfen waren, bewahrte sie vor der Unterwerfung, und
uns anderen allen, die wir diesseits der S?ulen des
Herakles wohnen, schenkte sie gro?z?gig die Freiheit
wieder. In der darauffolgenden Zeit aber gab es gewaltige
Erdbeben und ?berschwemmungen; es kam ein schlimmer
Tag und eine schlimme Nacht, da eure ganze Streitmacht
mit einem Male in der Erde versank, und ebenso
versank auch die Insel Atlantis ins Meer und verschwand
darin. Deswegen kann man noch heute das Meer dort
weder befahren noch erforschen, weil in ganz geringer
Tiefe der Schlamm im Wege liegt, den die Insel, als sie
sich senkte, zur?ckgelassen hat."
"Und nun der Grund, weshalb ich das alles gesagt habe:
ich bin jetzt bereit zu erz?hlen, lieber Sokrates, und zwar
nicht nur in gro?en Z?gen, sondern mit allen Einzelheiten,
wie ich sie geh?rt habe: die B?rger und die Stadt, die
du uns gestern gleichsam in einem Mythos geschildert
hast, die wollen wir nun hierher in die Wirklichkeit ?bertragen,
als ob es diese Stadt hier (Athen) w?re, und von
den B?rgern, die du dir ausgedacht hast, wollen wir annehmen,
sie seien unsere wirklichen Vorfahren, eben
jene, von denen der Priester erz?hlt hat. Sie werden ganz
und gar ?bereinstimmen, und wir werden nicht fehlgehen,
wenn wir behaupten, da? sie es sind, die in der damaligen
Zeit gelebt haben."
(Plato, "Timaios")
Die Atlanter hatten also ein Weltreich, von dem die beschriebenen L?nder nur ein Teil waren. Und nun eine griechische Stadt, die sich dem versammelten Ansturm der Atlanter entgegenstellt? Vgl. Karthago gegen Rom oder Troja gegen Griechenland. Plato beschreibt das ganze in "Kritias" genauer:
"Bei den einen hat, wir sagten es schon, unsere Stadt hier
die F?hrung gehabt und hat den ganzen Krieg durchgek?mpft;
bei den anderen waren es die K?nige der Insel
Atlantis. Von dieser erz?hlten wir, da? sie einst gr??er
gewesen sei als Libyen und Kleinasien zusammen, da?
sie aber jetzt infolge von Erdbeben untergegangen ist und
f?r die Schiffer, die von hier in das gro?e Meer hinausfahren
wollen, eine undurchdringliche Schlammbank
bildet, durch die sie nicht hindurchkommen. Die vielen
Barbarenv?lker und was es damals an griechischen
St?mmen gab, die werde ich im Lauf meines Berichtes
einen nach dem anderen anf?hren, wie es dieser jeweils
gerade mit sich bringt. Von den damaligen Athenern aber
und von ihren Gegnern, mit denen sie Krieg f?hrten,
sowohl von der Macht als auch von den Staatseinrichtungen
der beiden, mu? ich dagegen gleich am Anfang ausf?hrlich
berichten.
Unter diesen zweien aber soll die Schilderung der Zust?nde
in dieser Stadt hier den Vorrang haben.
Die G?tter n?mlich haben einst die ganze Erde gebietsweise
durch das Los unter sich aufgeteilt, ohne da? es
dabei zu Streit kam. Es g?be ja auch keinen vern?nftigen
Grund f?r die Annahme, da? die G?tter nicht gewu?t
haben sollten, was einem jeden von ihnen zukam, oder
da? die einen versucht h?tten, durch einen Streit das f?r
sich zu erwerben, von dem sie wu?ten, da? es eher den
anderen geb?hrte; denn durch die Lose der Gerechtigkeit
erhielt jeder den Teil, der ihm lieb war, und diese L?ndereien
besiedelten sie, und als das geschehen war, taten sie
wie Hirten mit ihren Herden: sie zogen uns auf als ihren
Besitz und als ihre Pfleglinge, freilich mit dem Unter-
schied, da? sie dabei gegen die Leiber nicht leibliche
Gewalt anwendeten, so wie die Hirten ihr Vieh mit
Schl?gen auf die Weide treiben, sondern so, wie sich ein
Lebewesen am besten leiten l??t: ihnen vom Achterschiff
aus die Bahn weisend, indem sie, nach ihren eigenen
Gedanken, mit g?tlichem Zureden wie mit einem Steuerruder
die Seele beeinflussen; durch solche F?hrung lenkten
sie das ganze menschliche Geschlecht."
Kommt einem das ganze nicht bekannt vor? "G?tter" sind und waren fast immer Menschen aus einer anderen Zeit. Weiter "Kritias":
"Die Insel, auf der sich der K?nigspalast befand, hatte einen
Durchmesser von f?nf Stadien. Diese Insel und die Ringe und die
Br?cke, deren Breite eine Plethre betrug, umgaben sie
von beiden Seiten mit einer steinernen Mauer und errichteten
auf den Br?cken T?rme und Tore, ?berall dort,
wo vom Meer her die Durchg?nge waren. Den Stein dazu
brachen sie ringsum von den Abh?ngen der Insel, die in
der Mitte lag, und von der ?u?eren und inneren Seite der
Ringg?rtel; zum Teil waren diese Steine wei?, zum Teil
schwarz und zum Teil auch rot. Und indem sie diese
Steine herausbrachen, hoben sie gleichzeitig an der Innenseite
zwei tiefe Becken als Docks f?r die Schiffe aus,
die vom Felsen selbst ?berdacht waren. Ihre Bauten waren
zum Teil einfarbig; bei den anderen wechselten sie
mit den Steinsorten ab und gestalteten sie in bunten Farben,
aus lauter Spielerei, wobei sie ihnen eine nat?rliche
Anmut verliehen. Und die Mauer, die um den ?u?ersten
Ring herum lief, umkleideten sie in ihrem ganzen Umkreis
mit Erz, wobei sie von diesem gleichsam einen
?berzug machten; die innere Mauer ?berg?ssen sie mit
Zinn und diejenige um die Burg selbst mit Goldkupfererz,
das wie Feuer funkelte."
"Auf der Au?enseite umkleideten
sie den Tempel mit Silber, au?er der Giebelbekr?nung;
die war vergoldet. In seinem Inneren aber sah
man die Decke ganz aus Elfenbein und bunt geschm?ckt
mit Gold und Silber und Goldkupfererz; alles andere
aber, die W?nde und die S?ulen und den Boden ?berzogen
sie mit Goldkupfer."
Was muss das f?r eine Verschwendung gewesen sein. :roll:
Es lohnt sich aber wirklich, dazu zumindest das Kapitel "Atlantis" aus der 1. Erg?nzung zu Wal zu lesen. Ich will da nichts bruchst?ckhaft herauskopieren, das w?rde das Gesamtkonzept aus dem Zusammenhang rei?en.
Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
~☤~
