Es zeigte, dass zwischen der Vorbereitung einer einfachen Handbewegung im Motorkortex und ihrer tats?chlichen Ausf?hrung etwa eine Sekunde verstreicht. Libets Alltagserfahrung war, dass die empfundene Zeit zwischen Handlungswunsch und -ausf?hrung sehr viel k?rzer ist.
Ziel seines Versuchs war es daher, m?glichst exakt festzustellen, wann der Proband eine bewusste Handlungsentscheidung trifft, ab wann der motorische Kortex die Ausf?hrung der Handlung vorbereitet und wann die betreffende Muskulatur tats?chlich aktiviert wird.
Einige Kritiker finden Libets Interpretation nicht radikal genug und gehen ?ber sie hinaus. So st?tzt sich der Biologe Gerhard Roth unter anderem auf das Libet-Experiment und seine Nachfolge-Versuche, wenn er behauptet:
?Das bewusste, denkende und wollende Ich ist nicht im moralischen Sinne verantwortlich f?r dasjenige, was das Gehirn tut, auch wenn dieses Gehirn ?perfiderweise? dem Ich die entsprechende Illusion verleiht.?
( http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Roth_%28Biologe%29 )
(Gerhard Roth: Aus Sicht des Gehirns. Suhrkamp, 2003, S.180. ISBN 3-518-58383-2)
Roth ist als Vertreter der Ansicht weithin bekannt geworden, aus Sicht der naturwissenschaftlichen Neurobiologie gebe es keinen freien Willen oder zumindest lasse sich die klassische Vorstellung davon nicht aufrecht erhalten.
Die Konsequenz dieser Erkenntnisse w?re, dass wir in einem chaotischen Universum von Zuf?llen und Unf?llen leben, in dem der Glaube an die Einwirkbarkeit in das Geschehen nur eine besonders hartn?ckige Illusion ist.
Mehr noch ... wenn es kein bewusstes Handeln gibt, dann gibt es auch keinen Handelnden. Wer sollte der Handelnde sein, wenn es sowas wie bewusstes Handeln gar nicht gibt?
