Sperrungen sollen es Ihnen unm?glich machen, sich tausende Internetseiten
anzuschauen
Die folgenden Seiten befassen sich mit dem Thema Internetzensur und
Internetfilter am Beispiel der ?Sperrverf?gung? der D?sseldorfer
Bezirksregierung. Zahlreiche Hintergrundinfos und O-T?ne geben einen
Einblick in das komplexe gesellschaftspolitische Thema. Was ODEM.org sonst
so macht finden Sie in unserer Tour.
Die Bezirksregierung D?sseldorf und allen voran Regierungspr?sident J?rgen
B?ssow planen, tausende ausl?ndische Internet-Seiten zu ?sperren? bzw. in
Deutschland auszublenden. Die Seiten bleiben weiterhin im Netz, nur soll es
Ihnen durch Internet-Filter unm?glich gemacht werden, sich diese
anzuschauen. Es handelt sich also nicht um eine Einschr?nkung der
Meinungsfreiheit, sondern um die Einschr?nkung der Informations- bzw.
Rezipientenfreiheit ? also dem recht, sich aus allen ?ffentlichen Quellen
ungehindert unterrichten zu d?rfen. ?hnliche Versuche, sich an totalit?re
Staaten wie China anzun?hern, gibt es auch in anderen Demokratien: In der
Schweiz soll die Website eines Querulanten von den Zugangs-Providern
gesperrt werden.
Den Medienw?chtern vom Rhein, zust?ndig f?r die Medienaufsicht in
Nordrhein-Westfalen, schwebt ein ?reguliertes? Internet vergleichbar mit
Rundfunk und Fernsehen vor, in dem alle nach den Vorstellungen der
Regulierer ?nicht zul?ssigen? Inhalte ausgeblendet werden. Letztendlich w?re
dies das Ende des Internets wie wir es kennen, das Ende vom Traum eines
freien Kommunikationsnetzes. Denn die ersten beiden zu sperrenden Seiten
sind nur ein Versuchsballon, mit dem die generelle Sperrung ?nicht
zul?ssiger? im Ausland publizierter Internet-Inhalte getestet werden soll.
Rechtsextremismus kann so nicht bek?mpft werden. Der Kampf gegen
Rechtsextremisten ist nur ein Vorwand, um die Sperrung tausender weiterer
Seiten vorzubereiten und entsprechende ?Regulierungsmechanismen? zu
etablieren.
Nahezu alle Internet-Experten lehnen die Sperrungsverf?gungen in NRW ab. Die
Kritik kommt gr??tenteils aus der politischen Mitte und nicht, wie
gelegentlich behauptet, von Rechtsextremisten. Zu den Erstunterzeichnern
unserer ?Erkl?rung gegen die Einschr?nkung der Informationsfreiheit? geh?ren
die ?Reporter ohne Grenzen?, der SPD-Bundestagsabgeordnete und
medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion J?rg Tauss, Grietje
Bettin, medienpolitische Sprecherin von B?ndnis 90 / Die Gr?nen, Wolfgang
Kleinw?chter, Professor f?r internationale Kommunikationspolitik an der
University of Aarhus (D?nemark) und Andy M?ller-Maguhn, europ?ischer
Vertreter im ICANN-Direktorium.
(2) ?ber die notwendige Bewahrung von digitalen Freiheiten in der
Wissensgesellschaft
http://www.bewegungsstiftung.de/bridge/w/files/dokumente/bewahrung_von_digit
alen_freiheiten.pdf#search=%22Die%20Bezirksregierung%20D%C3%BCsseldorf%20und
%20allen%20voran%20Regierungspr%C3%A4sident%20J%C3%BCrgen%20B%C3%BCssow%20pl
anen%2C%20tausende%20ausl%C3%A4ndische%20Internet-Seiten%20zu%22
Vorbereitungen zur Gr?ndung der Stiftung BRIDGE ? B?rgerrechte in der
digitalen Gesellschaft Andreas Gebhard, Berlin Mai 2003
Mit der Stiftung BRIDGE ? B?rgerrechte in der digitalen Gesellschaft
soll mitgeholfen werden, die positiven gesellschaftlichen
Auswirkungen der Einf?hrung von Computertechnologien auf
Selbstbestimmung und freie Kommunikation f?r die Zukunft zu bewahren.
Nie war es nahezu jedem Menschen in so gro?em Umfang m?glich, mit
anderen Menschen selbstbestimmt und unkontrolliert zu kommunizieren.
Doch diese historischen Errungenschaften stehen auf dem Spiel! Warum
es notwendig ist, diese Freiheiten zu sch?tzen und auszubauen und um
welche Freiheiten es sich ?berhaupt handelt, davon handelt dieser
Text. Das Internet und die sog. digitale Revolution boten uns in den
letzten Jahren viele neue Kommunikationsm?glichkeiten, die es in der
analogen Welt so nicht gab oder die sogar unvorstellbar waren.
Durch die fl?chendeckende Einf?hrung von Informationstechnologien
konnten die Idealvorstellungen von freier und selbstbestimmter
Kommunikation verwirklicht werden. Unabh?ngig von Raum und Zeit
konnten Privatpersonen miteinander in Verbindung treten ohne gro?e
finanzielle Investitionen zu t?tigen und ohne Kontrolle von au?en.
Diese Revolution der Freiheiten - in analogen Zeiten schwer m?glich ?
l?sst uns heute von einer ?digitalen Welt? sprechen. Der Zugriff auf
jegliche Art von Information weltweit und ohne Kontrollinstanz ist zu
einem besondern Gut der entstehenden Wissensgesellschaft geworden.
Viele sprechen sogar davon, dass nur durch das Vorhandensein dieser
revolution?ren Freiheiten ?berhaupt eine Wissensgesellschaft
aufgebaut werden kann.
Die Freiheit unzensierter und noch dazu privater Kommunikation, die
nicht nur den Austausch von Informationen, sondern von allen
immateriellen G?tern erm?glichte ? und das in einer freien
Infrastruktur ? haben den Glauben an die unendliche Dynamik des
Netzes gen?hrt und eine neue Welt entstehen lassen.
Die New Economy z. B. hatte ihr Fundament in der Annahme, dass in den
neuen digitalen Welten stetiges Wachstum und Dynamik m?glich sei und
sie so eine neue Basisinnovation der Industriegesellschaft einl?uten
w?rde.
Doch nicht nur die historisch einmaligen Finanzmittel, die im
?cashburn? der ?dotcoms? verloren gingen, haben uns auf den Boden der
Tatsachen zur?ckgebracht. Die Goldgr?berstimmung ist schon lange in
eine Katerstimmung umgeschlagen. Nicht mehr die Hoffnung auf die
Zukunft ist die Triebfeder f?r heutiges wirtschaftliches Handeln,
sondern das Bewahren von bisher erzielten Werten.
Doch warum sollen diese neuen Freiheiten nun pl?tzlich schlecht sein?
Weil unsere neuen Freiheiten bestehende Macht- und Gesch?ftsmodelle
unterwandern. Dies geschieht laut Lawrence Lessig durch die fehlende
Zugangs-Kontrolle zum Netz, welche die bisherigen Big-Player als
bedrohend empfinden, weil sie verpasst haben die Vertriebs-Chancen
als solche zu sehen (neue Produkte, neue Vertriebsmodelle, neue
Bed?rfnisse). Ver?nderte Machtverh?ltnisse im Literaturmarkt z.B.
weil die Menschen zur Kommunikation nicht mehr die H?rden ?berwinden
m?ssen, die bisher f?r das Ver?ffentlichen in B?chern und Zeitungen
bestehen. etc. pp. Und nat?rlich basieren diese bisherigen Macht- und
Gesch?ftsmodelle auf Konzentration - doch das Netz kann (aufgrund der
niedrigen Investitionskosten, um auf dem Markt aufzutreten) diese
Konzentrationen bedrohen.1
Gro?e Unternehmen versuchen in den letzten Jahren verst?rkt, ihren
Einfluss auf die digitalen Netze auszuweiten. Der freie Austausch von
Wissen soll dem Einhalten von fragw?rdigen und immer ausgedehnteren
Copyright Richtlinien geopfert werden. Der individuelle PC soll durch
einen jederzeit durch den Hersteller ?berpr?fbaren und kontrollierten
PC ersetzt werden.
Mit fanatischem Eifer werden ?Filesharer? (Menschen die Untereinander
Dateien tauschen) verfolgt und in den USA mit Milliarden Klagen
?berzogen. Der Schwerverbrecher ist pl?tzlich der mit der Flatrate.
Begonnen hat die ganze Misere mit der Umwidmung des Begriffes Hacker.
Heute glaubt jeder, ein Hacker sei ein Strolch, der in fremde Netze
eindringt und Schaden anrichtet. Doch verstehen sich fast alle
kompetenten Computerexperten als Hacker, denn der Begriff bedeutete
eigentlich nur ?Computer-Experte?. Genauso ist nun ein ?Filesharer?
ein Pirat, und jemand der Verschl?sselungstechniken einsetzt hat
etwas zu verbergen. Der, lange auch von der Filmindustrie positiv
besetzte, Begriff, ?Pirat? wird nun umgewidmet in etwas bedrohliches.
Der bisher sympathische Stachel im Fleisch (vergangener) M?chtiger,
der Umverteiler und Held wird - obwohl ja die piratischen Handlungen
heute die gleichen sind - nun d?monisiert.
Wenn also das Internet eine Revolution war, dann befinden wir uns in
der Konterrevolution! In unz?hligen Bereichen sieht sich die Netzwelt
essentiellen Bedrohungen gegen?ber. Wissen wird zur Ware. Wenn also
Wissen nicht mehr frei weiterzugeben ist, sind unsere Grundrechte und
das, was wir als "Wissensgesellschaft" bezeichnen, bedroht. Doch was
sind die Bedrohungen im einzelnen?
Wissen wird patentiert!
`In den letzten Jahren hat das Europ?ische Patentamt gegen den Geist
geltender Gesetze ca. 30.000 Patente f?r computer-implementierbare
Organisations- und Rechenregeln (Programme f?r
Datenverarbeitungsanlagen) erteilt. Nun m?chte Europas Patentbewegung
diese Patente nachtr?glich legalisieren und zugleich alle wirksamen
Begrenzungen der Patentierbarkeit aufheben. Programmierer sollen sich
nicht mehr frei ausdr?cken und nicht mehr frei ?ber ihre eigenen
Werke verf?gen d?rfen. B?rger sollen ihre Kommunikationsformen nicht
mehr selbst gestalten d?rfen.?2 Die Regeln f?r den Umgang mit
"Geistigem Eigentum" werden zur Zeit neu definiert. Die (inzwischen)
beschlossene Versch?rfung des Urheberrechts und die Ausdehnung des
Patentwesens auf Software w?rden zu einem massiven Verlust an frei
zug?nglichem und nutzbarem Wissen f?hren, warnt die Computer
Fachzeitschrift c't in der Ausgabe 24/2002.
Nach aktuellen Berichten soll die Patent-Richtlinie der EU
Kommission, mittels derer auch in der EU Softwarepatente legalisiert
werden, auf der Sitzung des Europ?ischen Parlamentes Ende Mai 2003
verabschiedet werden!
Wissen wird sanktioniert!
Digital Rights Management (DRM) wird in der Presse, aber auch von der
Branche selbst, gern mit "Kopierschutz" ?bersetzt. Das ist eine
Verniedlichung. Suggeriert es doch einen Mechanismus im jeweiligen
digitalen Objekt und vielleicht noch ein Gegenst?ck in der
Darstellungs-Software, also eine lokale, auf den
urheberrechtlichen Schutzgegenstand beschr?nkte L?sung. Tats?chlich
zielt DRM auf einen globalen Umbau der digitalen Infrastruktur. Hard-
und Software von Rechner und Netz sollen, wenn es nach dem
Gro?projekt DRM geht, systemweit, fl?chendeckend und l?ckenlos auf
die partikularen Interessen der Rechteindustrie ausgerichtet werden.
In letzter Konsequenz zielt es auf das Verbot des Allzweck-Computers
und die Ver?nderung von bisherigen Gesch?ftsmodellen, nach denen das
gekaufte Produkt in die Verf?gungsgewalt des K?ufers ?berging hin zu
reinen ?Mietmodellen? bei denen die K?ufer nur eine befristete
Nutzung am gekauften Gut erhalten.
Wissen bald unzug?nglich?
Webseitensperrungen
Die Bezirksregierung D?sseldorf, allen voran Regierungspr?sident
J?rgen B?ssow planen, tausende ausl?ndische Internet-Seiten zu
?sperren? bzw. in Deutschland auszublenden. Die Seiten bleiben
weiterhin im Netz, nur soll es den B?rger unm?glich gemacht werden,
sich diese anzuschauen. Es handelt sich also nicht um eine
Einschr?nkung der Meinungsfreiheit, sondern um die Einschr?nkung der
Informations- bzw. Rezipientenfreiheit - also dem Recht, sich aus
allen ?ffentlichen Quellen ungehindert unterrichten zu d?rfen.
Technisch funktioniert das mit einem Trick:
Die derzeit in D?sseldorf favorisierte Sperrmethode (leicht
umzusetzen, im kleinen Ma?stab entstehen kaum Kosten) ist eine
DNS-Manipulation. Das DNS (Domain Name System) sorgt daf?r, dass
einem Computernamen wie ?www.odem.org? oder
?www.informationsfreiheiten.de? die richtige IP-Adresse (Eine
Nummernkombination, die den zugeh?rigen Rechner zweifelsfrei
identifiziert) zugeordnet wird (IP: Internet Protocol). Es ist also
eine Art Telefonbuch, eine Manipulation w?re vergleichbar mit dem
Herausreissen von Seiten aus selbigem. Gl?cklicherweise kann man auch
in der Computerwelt ein alternatives Telefonbuch benutzen, wenn in
dem, vom eigenen Provider angebotenen, ?Seiten? fehlen oder
manipuliert sind. Im Klartext: Diejenigen, die unbedingt auf eine
Seite wollen (geschulte Nazis, Verbrecher etc.) k?nnen diese weiter
erreichen, indem sie die IP eingeben. Nur diese m?ssen sie kennen.
ODEM, die deutsche Initiative gegen Netzzensur, nennt dieses Vorgehen
klar beim Namen `Welcher vern?nftige Mensch ist nicht gegen
Rechtsextremisten im Internet?? Leuten wie B?ssow geht es also einzig
und allein darum Wege zur Zensur aus zu probieren.
Kontrolle total!
TCPA steht f?r Trusted Computing Platform Alliance (Allianz f?r
vertrauensw?rdige Computerplattformen), eine von Intel und Microsoft
gef?hrte Initiative. Deren erkl?rtes Ziel ist die "Etablierung einer
Computerplattform f?r das n?chste Jahrhundert, die f?r gr??eres
Vertrauen in den PCs sorgen soll". Palladium ist eine Software, die
Microsoft in kommende Windows-Versionen integrieren will. (Zur
allgemeinen Verwirrung hei?t Palladium neuerdings: NGSCB f?r Next-
Generation Secure Computing Base und TCPA jetzt TCG - Trusted
Computing Group). Sie soll auf TCPA aufsetzen und zus?tzliche
Features bereitstellen.
Ein Trusted Platform Module (TPM), auch Fritz-Chip genannt, stellt an
sich nicht viel mehr dar als eine Art fest verl?tete SmartCard Eine
Smartcard ist eine digitale Karte, mit der man bestimmte Programme
empfangen kann. Nutzer wichtige Inhalte verarbeitet.? Drucksache
15/660, CDU/CSU Bundestagsfraktion, Dr. Martina Krogmann, 17.03.03. .
Es handelt sich also um ein unscheinbares elektronisches Bauteil.
Zusammen bilden sie eine Computerplattform die verhindert, dass der
Anwender die darauf laufenden Anwendungen manipulieren kann, welche
abgesichert (auch mit dem Programmhersteller) kommunizieren k?nnen.
Der offensichtliche Anwendungszweck ist das Digital Rights Management
(DRM). Die vertrauensw?rdige Plattform entsteht erst durch die enge
Kooperation von Soft- und Hardware. Zurzeit ist DRM-f?hige Software,
die ein TPM nutzen w?rde, noch nicht auf dem Markt. Die ?ffentliche
Diskussion um das Thema ist in vollem Gange. ?Erstmals k?nnen
bestimmte Verhaltensweisen erzwungen werden, damit der Rechner f?r
den
Es besteht also die begr?ndete Sorge, dass die individuelle Nutzung
des PCs in wenigen Jahren nicht mehr m?glich sein wird, und PCs zu
reinen Multimedia-Abspielger?ten werden.
Privatheit/Privacy? Abgeschafft!
Grenzverschiebungen im digitalen Zeitalter
Mit der Anerkennung des Grundrechts auf informationelle
Selbstbestimmung (als Folge des Volksz?hlungsboykotts) wurde vom
Bundesverfassungsgericht in den achtziger Jahren dem Schutz der
Privatsph?re in der Bundesrepublik ein auch im europ?ischen Vergleich
hoher Stellenwert einger?umt. Die B?rger sollten ihre Privatsph?re
angesichts der damals aufkommenden automatischen Datenverarbeitung
vor den staatlichen ?berwachungs- und Kontrollm?glichkeiten sch?tzen
und selbst bestimmen k?nnen, "wer was wann und bei welcher
Gelegenheit ?ber sie wei?". Doch im Zuge des Einsatzes immer
leistungsf?higerer IT-Systeme und ?berwachungstechnologien erleben
wir eine gewaltige Ausdehnung der M?glichkeiten elektronischer
Aufzeichnung und Beobachtung. Diese Entwicklung hin zur
"Ver?ffentlichung des Privaten" scheint zumindest technisch keine
Grenzen zu kennen: Schon die blo?e Digitalisierung von
personenbezogenen Daten und ihre Speicherung in Datenbanken, aber
auch das einfache Surfen im Internet, die Verbreitung von
Kundenkarten und ID-Chips, die Einf?hrung audio-visueller
?berwachungssysteme und die Verwendung biometrischer
Identifizierungssysteme f?hren zu einer gewaltigen Sammlung
personenbezogener Informationen. Mittels einer sich immer weiter
verfeinernden Technik k?nnen ?ffentliche und private Datenbanken
problemlos zusammengef?hrt und zu umfangreichen Personenprofilen
unter Aufhebung der Anonymit?t oder Zweckbindung der Daten
ausgewertet werden. Der Handel mit solchen Informationen bl?ht, ihr
Wert steigt bei gleichzeitig sinkenden Kosten f?r ihre
Verarbeitung.http://www.saveprivacy.de/
Besonders bedenklich werden solche Entwicklungen nat?rlich wenn sie
vom Nutzer nicht bemerkt werden, oder zur Voraussetzung f?r das
funktionieren der Ger?te werden.Z.B. c?t Editorial 06/2003 ? HP
Drucker nur nutzbar, wenn er Nutzungsdaten an HP senden darf.
Digitale Divide
Die Definition von `Digital Divide` in der ?ffentlichen Diskussion
greift zu kurz!(FAQ der ?sterreichischen Regeirung -
http://www.cio.gv.at/faq/egovernment/ Was bedeutet Digital Divide? Im
Zeitalter der neuen Medien besteht die Gefahr, dass Teile der
Bev?lkerung vom technologischen Fortschritt ausgeschlossen werden.
Diese Entwicklung wird im Allgemeinen als "Digital Divide" oder
"digitale Kluft" definiert. Ziel ist es, diese digitale Kluft in der
Gesellschaft zu verhindern, indem die M?glichkeit geschaffen wird,
allen Bev?lkerungsgruppen den Zugang zu den Informations- und
Kommunikationstechnologien zu erm?glichen. Elektronische Eingaben
sind eine zus?tzliche Dienstleistung der Verwaltung, die auch ihr
Einsparungen erm?glicht. Konventionelle Zugangswege m?ssen weiter
bestehen bleiben und k?nnen ebenfalls von erh?htem Komfort und
Geschwindigkeit profitieren.)
Eigentlich spielen drei unterschiedliche Ebenen eine Rolle. Die
Begriffskl?rung ist in diesem Bereich wohl noch nicht abgeschlossen.
Die ?ffentliche Debatte dreht sich zumeist um die beiden folgenden
Achsen:
* ?Gerechter Zugang f?r alle in einer Gesellschaft
* ?Gerechter Zugang f?r Menschen der Dritten Welt
Letzterer wird haupts?chlich auf dem WSIS Gipfel (World Summit
Information Society) diskutiert werden. (Informationsseite der
Heinrich B?ll Stiftung zum Thema WSIS -
http://www.worldsummit2003.org/ ausgebildeten und intellektuell
F?higen von der zuk?nftigen Entwicklung ausgeschlossen. Wenn das
Wissen nur den finanziell Priviligierten zug?nglich ist entsteht eine
neue digitale L?cke. Selbst noch so gut ausgebildete, informierte,
geschulte und versierte Menschen k?nnen angesichts der geschilderter
Einschr?nkungen nicht mehr selbstbestimmt und frei in der Netzwelt
und dar?ber hinaus leben und arbeiten. Eine neue Epoche der
?berwachung und Zensur droht. Die Vermeidung des `Digital Divide`
kann nur geleistet werden, wenn nicht nur Zugang zu Wissen durch ein
Informationssystem, sondern auch Zugang zu dem System selbst
gew?hrleistet wird.)
Die neue Dimension des `Digital Divide` ist eine, die sich technisch
definiert. Anders als bei der Frage des gerechten Zugangs f?r bspw.
sozial Schw?chere wird durch die Einf?hrung von Software Patenten,
TCPA und der konsequenten Aufhebung der Privatheit auch die Gruppe
der gut
In den n?chsten Jahren wird eine folge von Konferenzen die
Diskussionen um das Thema bereichern. Der World Summit on the
Information Society (WSIS) - oder zu deutsch: Weltgipfel zur
Informationsgesellschaft - ist eine von der UNO ausgerufene
Weltkonferenz, die sich in eine lange Serie von Weltgipfeln zu
zentralen Menschheitsfragen einreiht. Vor allem w?hrend der Dekade
von 1992 bis 2002, angefangen mit der UNO Konferenz zu Umwelt und
Entwicklung in Rio de Janeiro, und beendet durch die Rio+10 Konferenz
in Johannesburg, fanden eine Vielzahl von Konferenzen zu
UN-relevanten Themen statt. Beim WSIS stehen erstmalig die Themen
Information und Kommunikation auf dem Programm. Es soll ein globales
gemeinsames Verst?ndnis der Informationsgesellschaft entwickelt
werden.
Neu ist auch die Struktur des Gipfels, der zum ersten Mal in der
Geschichte von UN-Gipfeln zweiteilig angelegt ist: Der ersten H?lfte
des WSIS im Dezember 2003 in Genf wird eine zweite H?lfte im Jahr
2005 in Tunis folgen. Der Vorbereitungsprozess begann offiziell mit
der ersten Prepcom (Vorbereitungskonferenz) im Juli 2002. Regionale
und themenbezogene Konferenzen folgten und f?hren auf die Prepcom 2
(in Genf) hin, die im Februar diesen Jahres stattfand und bereits
einen Gro?teil der WSIS-Abschlussdokumente und den Aktionsplan
fertigstellen sollte. Eine dritte Prepcom im September (Genf) soll
schlie?lich die letzten Hindernisse f?r den kurz darauf
stattfindenden ersten Teil des WSIS ausr?umen.
Die Bedeutung der j?ngsten Reihe von Weltkonferenzen liegt nicht nur
in der Behandlung von f?r die Menschheit zentralen Themen, sondern
auch in der Einbeziehung neuer Akteure. Seit Rio diskutieren nicht
mehr nur Regierungsdelegationen miteinander, sondern es sind auch
Nichtregierungsorganisationen aus beispielsweise dem Umwelt- oder
Menschenrechtsbereich, sowie Wirtschaftsverb?nde vertreten. Hierdurch
wird deutlich, dass Regierungen die globalen Probleme der Gegenwart
nicht mehr alleine l?sen wollen und die Staaten sich immer mehr aus
ihren
- selbstgesetzten - Verantwortungen zur?ckziehen. Auch die
Verhandlungen zum WSIS umfassen die drei Akteursgruppen Staat,
Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Hierzu kommen noch internationale
Organisationen, insbesondere jene aus UN-Zusammenh?ngen siehe
www.worldsummit2003.org
Die zivilgesellschaftlichen Akteure sollten sich nicht zu sehr von
den Regierungen und Unternehmen f?r deren Politik vereinnahmen
lassen! (von wem und wof?r?) Nur durch ein gemeinsames Vorgehen der
zivilgesellschaftlichen Akteure k?nnen Freiheiten gesichert und
ausgebaut werden. Denn nicht nur im Internet, dem ?globalen
Demokratisierer?, entstanden in den letzten Jahren Freiheiten, die es
f?r uns zu sch?tzen gilt. Ein weiteres wichtiges Beispiel hierf?r ist
die Freie Software (Linux, Open Source).
Freiheiten technisch verteidigen
Vier Freiheiten sind in der GPL (General Public Licence) der Freien
Software festgelegt:
* Die Freiheit, ein Programm f?r jeden Zweck einsetzen zu d?rfen
* Die Freiheit, untersuchen zu d?rfen, wie ein Programm
funktioniert, und es den eigenen Bed?rfnissen anzupassen
* Die Freiheit, Kopien f?r Andere machen zu d?rfen
* Die Freiheit, das Programm verbessern zu d?rfen und diese
Verbesserungen zum allgemeinen Wohl zug?nglich zu machen
Auch hier steht der Kampf, Freiheiten zu erhalten und auszubauen im
Zentrum der Diskussion.(Die Rache der Hacker von Tilman Baumg?rtel,
Jungle World 22/2002
http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_2002/22/15a.htm)
Alternative Handlungsstrategien der Zivilgesellschaft k?nnten eine
Verkn?pfung unterschiedlicher Technologien liefern, die sie
unabh?ngig von Konzernen machen k?nnte. Eine Denkrichtung bildet hier
die Verkn?pfung zu einem Freenet. Freenet basiert auf
gleichberechtigten Knoten, die Informationen speichern und auf
Anforderung unentgeltlich weitergeben. Und obwohl das Ziel von
Freenet die v?llige Abschaffung von Urheberrechten ist, interessiert
in diesem Zusammenhang das Folgende: freier Zugang zu allen Daten im
WEB f?r JEDEN, es gilt, die Kontrolle und Zensur im Internet zu
verhindern s. http://www.freenetproject.org.
Client und Server sind bei Freenet eins. Jeder User ist ein Knoten im
Freenet. Der Zugriff auf Dateien erfolgt ?ber Keys. Jede Datei, die
in das Freenet eingebracht wird hat einen eigenen Key. Je nach
Nachfrage ist die Datei auf mehr oder weniger Servern zu finden.
Durch diese Struktur ist es unm?glich nachzuvollziehen, woher eine
Datei kommt und wer sie ins Netz gestellt hat bzw. diese zu l?schen,
sprich: Zensur auszu?ben.
Freie Software bildet mit einem p2p Netzwerk, am Besten basierend auf
vernetzter WLAN13 Technologie statt drahtgebundener
Konzernabh?ngigkeit, eine neue Basis f?r freie und unzensierte
Vernetzung. Ein WLAN (Wireless Local Area Network) ist ein im
IEEE-Standard 802.11b genormtes Funknetz. Es erm?glicht dem Nutzer,
innerhalb eines durch die Reichweite der Sende-/Empfangsstationen
begrenzten, lokalen Bezirks kabellos Daten zu empfangen und zu
senden. Bei entsprechend vielen und gut verteilten Sende- und
Empfangsstationen lassen sich mit dieser Technik auch gro?e Geb?ude
wie z. B. die Universit?t Paderborn vollst?ndig funkvernetzen, so
dass Sie dort ?berall - im H?rsaal, in der Mensa, auf den G?ngen, im
Freien zwischen den Geb?uden etc. - mit Ihrem Notebook, sofern es
eine WLAN-Karte besitzt, kabellos Dateien - z. B. E-Mails,
WWW-Seiten, Textdokumente, Grafiken, Programme etc. - ?bers Internet
versenden und empfangen k?nnen. N?here Informationen zum
IEEE-Standard 802.11 erhalten Sie z. B. unter
http://grouper.ieee.org/groups/802/11/ und
http://www.wlana.org/learn/80211.htm.
Quellen der Macht
Der weltweite Gesch?ftserfolg von Microsoft beruht auf einem
Paradigmenwechsel, den Bill Gates als Software- Produzent und
Unternehmer Mitte der siebziger Jahre eingeleitet und bis heute
konsequent durchgesetzt hat. Vorher war Software fast ausschlie?lich
und ganz selbstverst?ndlich ?open source?, so selbstverst?ndlich,
dass es noch nicht einmal einen eigenen Begriff daf?r gab. Gates'
Leistung als Unternehmer bestand darin, aus Software ein
kommerzielles Produkt zu machen. Computerprogramme, die vorher
gemeinschaftlich genutzte und weiterentwickelte Werkzeuge waren,
wurden von Microsoft zu consumer products gemacht. Dabei nutzte Gates
die Tatsache aus, dass Mitte der siebziger Jahre die ersten
Mini-Computer auf den Markt kamen, deren Anwender zum Teil keine
Programmierkenntnisse besa?en und die darum auf leicht zu bedienende
Software angewiesen waren. Das Unternehmen Microsoft g?be es in
seiner heutigen Form wahrscheinlich gar nicht, wenn es bei seiner
Gr?ndung nicht auf Open- Source-Programme h?tte zur?ckgreifen k?nnen.
Ideenwettbewerb
Doch sind nat?rlich nicht alleine die technischen L?sungen f?r die
Bewahrung der Freiheiten in der digitalen Gesellschaft notwendig.
Besonders die Vermittlung dieser Fragestellung an m?glichst viele
Personen auch und insbesondere in der ?analogen? Welt stellen eine
gro?e Herausforderung dar. Die Stiftung BRIDGE ? B?rgerrechte in der
digitalen Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, Aktivit?ten
zu f?rdern, welche die heutigen Probleme der ?Netzgemeinde?, sowie
der Gefahren von digitaler Kontrolle f?r die Zivilgesellschaft
thematisieren und ?ffentlich machen. Deshalb ruft BRIDGE alle
gesellschaftlichen Akteure in Deutschland auf, Ideen und Vorschl?ge
in unseren Ideenwettbewerb einzubringen. Die beste Idee wird von
einer Fachjury ausgew?hlt und ist mit 15.000,- Euro Preisgeld f?r die
Durchf?hrung versehen.
Damit wir auch morgen noch frei kommunizieren und leben k?nnen!
Wichtige deutschsprachige NGO?s in diesem Bereich Foebud "Verein zur
F?rderung des ?ffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs
e.V." http://www.foebud.de/
mikro, Zur F?rderung von Medienkulturen, Berlin http://www.Mikro.org
FITUG e.V. - F?rderverein Informationstechnik und Gesellschaft
http://www.fitug.de/
Odem Initiative f?r ein freies Internet. Plattform zur Veranstaltung
von Online-Demonstrationen. Http://www.odem.org
CCC - Chaos Computer Club e.V. http://www.ccc.de
I.D.I.- Interessenverband Deutsches Internet e.V. http://www.idi.de
VOV - Virtueller Ortsverein der SPD http://www.vov.de
LinuxTag - Europas gr??te Linux Messe und Konferenz
http://www.linuxtag.org
Bundestux - Kampagne f?r Freie Software in der Verwaltung
http://www.bundestux.de
VIBE!AT Verein f?r Internet-Benutzer ?sterreichs http://www.vibe.at
ifrOSS Institut f?r Rechtsfragen der Freien und Open Source Software
http://www.ifross.de
FifF Forum Informatiker f?r Frieden und gesellschaftliche
Verantwortung e.V. http://www.fiff.de
FFII F?rderverein f?r eine Freie Informationelle Infrastruktur e.V.
http://iug.uni-paderborn.de/fiff/
Netzwerk Neue Medien e. V. http://www.nnm-ev.de
FSF - Free Software Foundation http://www.fsfeurope.org
Indymedia - Unabh?ngiges Medienzentrum http://www.de.indimedia.org
telepolis - Wichtigstes Netzpolitik Onlinemagazin
http://www.heise.de/tp