Eine Aufgabe des Cholesterin ist es, die Membranen der K?rperzellen zu stabilisieren. Zudem stellt der K?rper aus Cholesterin viele wichtige Hormone her. Manche Organe des menschlichen K?rpers enthalten "betr?chtliche Mengen an Cholesterin: Beim gesunden Herzen macht es satte zehn Prozent aus". (3) Die Nebennieren bestehen sogar zur H?lfte aus Cholesterin. Weil der K?rper Cholesterin zum Leben braucht verl?sst er sich nicht auf eine Zufuhr von au?en, sondern produziert es selbst. Weil S?uglinge dies noch nicht k?nnen, ist Cholesterin sogar in der Muttermilch enthalten. Zum Gl?ck f?r alle Flaschenkinder sind diese Erkenntnisse "bei einem Babykosthersteller auf fruchtbaren Boden gefallen". Das Unternehmen reichert seine Produkte mittlerweile mit Cholesterin an - "allerdings ohne es werblich hervorzuheben". (4)
Trotzdem gilt Cholesterin in Deutschland und vielen Industrienationen als wichtigster Risikofaktor f?r eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Und tats?chlich: Laut "?rzte-Zeitung" haben "75 % der Menschen, deren Cholesterinspiegel bekannt ist, einen Wert ?ber dem Normwert von 200 Milligramm pro Deziliter" Blut. Rund acht Mio. Deutsche haben nach Hochrechnungen sogar einen Cholesterinspiegel ?ber 300 Milligramm pro Deziliter Blut.
Der Normwert in H?he von 200 Milligramm pro Deziliter Blut wurde im Jahr 1990 von der Nationalen Cholesterin-Initiative, einem Intressenverbund von 13 Medizinprofessoren festgelegt. Und das obwohl eine Studie an 100.000 Menschen in Bayern einen Durchschnittswert von 260 Milligramm pro Deziliter Blut ergeben hatte. Vielleicht kam der neue willk?rlich festgelegte Grenzwert dadurch zustande, dass die Mediziner der Cholesterin-Initiative einige Lobbyverb?nde wie die "industrienahe Deutsche Liga zur Bek?mpfung des hohen Blutdrucks" repr?sentiert. (6)
Den Grundstein f?r die Cholesterin-L?ge legte der Forscher Ancel Keys im Jahre 1953. In einem Aufsatz stellte er ?ber ein Diagramm einen klaren Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fett und der Sterblichkeit durch koronale Herzkrankheiten in sechs L?ndern her. Die Kurve im Diagramm hatte nur einen kleinen Sch?nheitsfehler: Keys nahm nur Daten von 6 L?ndern, obwohl Zahlen aus 22 Staaten vorlagen. Alles in allem gibt es kaum Beweise f?r das Schreckgespenst Cholesterin.
Auch gegen die These, dass Cholesterin aus der Nahrung den Blutwert erh?ht spricht einiges: Da der menschliche K?rper Cholesterin selbst herstellt, kann er die Aufnahme von au?en regulieren und auf bis zu 300 Milligramm pro Tag drosseln. Bleibt hingegen die Zufuhr von au?en aus wird die k?rpereigene Cholesterin-Produktion kr?ftig angekurbelt. Deswegen scheitern auch alle Versuche, den Cholesterinspiegel durch herzfreundliche Ern?hrung zu senken.
Quellen:
(1) Walter Hartenbach: "Die Cholesterin- L?ge. Das M?rchen vom b?sen Cholesterin", 2002
(2) "Der Spiegel": "Die Abschaffung der Gesundheit", von J?rg Blech, Ausgabe 33/2003
(3) Udo Pollmer, Susanne Warmuth: "Lexikon der popul?ren Ern?hrungsirrt?mer", Frankfurt am Main, 2000
(4) Udo Pollmer, Susanne Warmuth: "Lexikon der popul?ren Ern?hrungsirrt?mer", Frankfurt am Main, 2000
(5) "?rzte Zeitung": "Cholesterinsenkung kann viele Leben retten" vom 3. August 2001
(6) "Der Spiegel": "Die Abschaffung der Gesundheit", von J?rg Blech, Ausgabe 33/2003
Hmm was meint ihr dazu? Wisst ihr mehr? ...
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
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