Das "Magische Viereck"

  • Das "Magische Viereck"

    Die Ziele der Wirtschaftspolitik sind in der Bundesrepublik im Jahre 1967 - zur Zeit der Regierung der Gro?en Koalition (CDU/CSU und SPD) - gesetzlich festgelegt worden. In ?1 des Gesetzes zur F?rderung der Stabilit?t und des Wachstums der Wirtschaft (StWG) hei?t es zun?chst, dass "Bund und L?nder ... bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Ma?nahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten" haben.
    Der Begriff "gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht" wird dann (?1 Satz 2 StWG) n?her erl?utert. Danach sind "die Ma?nahmen ... so zu treffen, dass sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilit?t des Preisniveaus, zu einem hohem Besch?ftigungsstand und au?enwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen."
    Die in dieser Formulierung enthaltenen vier Ziele werden auch als magisches Viereck bezeichnet.



    Sind diese Ziele in irgendeiner Form miteinander vereinbar?


    Ein kleines Beispiel meinerseits:

    Nehmen wir uns mal die Stabilit?t des Preisniveaus und den hohen Besch?ftigungsstand heraus.
    Ein hoher Besch?ftigungsstand bedeutet doch gleichzeitig, dass die Preise zwangsl?ufig sinken oder steigen.

    Man kann verschieden argumentieren:

    1.Aus angebotsorientierter Sicht wird der hohe Besch?ftigungsstand zu einem ?berangebot f?hren, da durch die erh?hte Arbeitskraft sehr viel mehr produziert wird, wodurch die Preise extrem fallen w?rden.

    2.Aus nachfrageorientierter Sicht wird der hohe Besch?ftigungsstand zu erh?hter Kaufkraft gegen?ber dem Angebot f?hren, da im gemeinen Volk mehr Geld vorhanden ist und somit einfach mehr gekauft wird, wodurch die Preise extrem steigen w?rden.


    Dies ist ein sehr, sehr vereinfachtes Beispiel und mein alter SoWi-Lehrer w?rde mich wohl schlagen, jedoch kann man schon bei einem solch einfachen Sachverhalt ins gr?beln kommen und tagelang diskutieren!
  • Nee, nee, *kopfsch?ttel*

    Hallo Maik,

    der Text ist zwar schon ?lter, aber so kann ich das nicht unkommentiert lassen!

    zu 1.): Ein hoher Besch?ftigungsstand kann nur ?ber erh?hte Nachfrage generiert werden. Erst wenn den Unternehmern die Lager leer gekauft werden oder die Auftragsb?cher ?berquellen, k?nnen diese mehr Leute einstellen und auf Teufel komm raus produzieren. Dies kann bei effizienterer Produktion zu leichten Preisnachl?ssen f?hren, sofern die Unternehmer nicht zum Mittel der Marktabsch?pfung greifen (hohe Preise), weil der Kunde es ja einfach zahlt!

    zu 2.): Eine Preissteigerung bei hoher Nachfrage kann nur eintreten wenn die nachgefragten G?ter nur begrenzt verf?gbar sind, und keine Alternativenprodukte am Markt zu finden sind. Eine hohe Kaufkraft bei den Kunden f?hrt zu einem allgemeinen Wirtschaftswachstum, weil eben mehr Geld ausgegeben werden kann. Du kannst dich nur einmal satt essen, aber du kannst Delikatessen kaufen. Du leistest dir ein gr??eres Auto und eine Putzfrau, oder diverse andere Dienstleister, wo du vorher die Sachen selbst gemacht hast, oder dir garnicht geleistet hast.

    PS: Ich kann deinen SOWI-Lehrer verstehen, irgendwie, auch wenns unp?dagogisch ist, so ein Verhalten, - irgendwie *grins*
    nenn mich EO
    zu Ende denken