Surfverhalten ihrer Kunden auszuspionieren, wie Forscher der Universitäten in
Berkeley und Stanford herausgefunden haben. Die von US-Medien
"Supercookies" getauften elektronischen Spione sind extrem schwer
ausfindig zu machen. Wenn es gewieften Usern trotzdem gelingt, sie zu löschen,
erstehen einige der Cookies einfach wieder auf.
Erste Täter überführt
Die US-Forscher fanden im Zuge ihrer Arbeit heraus, dass sowohl Hulu als
auch das zu Microsoft gehörende MSN von den neuen Überwachungstechniken
Gebrauch machen. Hulu hat inzwischen ein Statement herausgegeben, wonach die
Firma die Vorfälle untersuchen will. Microsoft hat den zweifelhaften Code
umgehend von der MSN-Seite entfernt. Die Firma von Bill Gates ließ
verlautbaren, dass ihre Techniker "alarmiert gewesen" und solche
Praktiken "nicht konsistent mit den Zielen und Vorgehensweisen" des
Unternehmens sind.
Microsoft will jetzt herausfinden, wie es zu der Verbreitung der Supercookies
gekommen ist. Die gesammelten Daten hat Microsoft eigenen Angaben nach nicht an
Dritte weitergegeben. Auch einige kleinere Firmen sollen die Netz-Aktivitäten
ihrer Nutzer mit der neuen Technik ausspioniert haben. Für Quintessenz-Obmann
Georg Markus Kainz sind solche Praktiken keine Überraschung. "Das ist ein
weiterer Schritt in Richtung gläserner Mensch. Es ist mittlerweile sehr
aufwendig, sich anonym im Netz zu bewegen", sagt Kainz im Gespräch mit
pressetext.
Zombie-Cookies
Herkömmliche Cookies sind normalerweise im Cache eines Browsers zu finden.
Supercookies werden dagegen über Flash-Inhalte oder HTML5-Code verteilt.
Dadurch werden sie in anderen Unterordnern versteckt und überleben auch
Standard-Reinigungen durch die Browser. Auf den Servern von Microsoft fanden
die Forscher sogar Cookies, die nach ihrer Löschung einfach wiederhergestellt
wurden, inklusive der schon gesammelten Daten.
Wer sich schützen will, kann es mit diversen Browser-Erweiterungen
probieren. Absolute Sicherheit gibt es aber nicht, da auch beständig neue
Spionage-Technologien entwickelt werden. "Das funktioniert wie ein
Wettrüsten", erklärt Kainz. Die Forscher in den USA sind den neuen Cookies
nur zufällig auf die Schliche gekommen. Es ist also zu befürchten, dass der
Vorteil im Rüstungswettlauf auf der Seite der Datensammler liegt.
Quelle : unwatched.org/20110821_Interne…gen_User_mit_Supercookies
Deutscher mit fehlendem Migrationshintergrund .