Wer rettet die deutsche Sprache

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    • Ich gebe zu, mir nur das erste der vier Videos angesehen zu haben. Da ich jedoch schon einiges über die Thematik gelesen habe, denke ich dennoch hinreichend gut über die Sache informiert zu sein.

      Grundsätzlich wirkt das ganze auf mich eher nach einem Generationenkonflikt. Die jüngere Generation ist (Radio (englischsprachige Musik), Fernsehen und Internet) in einem gewissen Maß mit Anglizismen aufgewachsen, was für ältere nicht zutrifft.

      Formal können zwar die meisten Jüngeren Englisch. Daher sehen Werbetreibende nichts dabei, Anglizismen einzustreuen.

      Leider beruht dies auf dem Denkfehler, dass sehr viele Menschen mit niedrigem Bildungsgrad ihre Englischkenntnisse gerne überschätzen.

      Dies führt dann zu Missverständnissen a la

      "Sat 1 - powered by emotion" - "Sat 1 - Kraft durch Freude"
      "Esso - we are drivers, too" - "Esso - wir sind zwei Fahrer"
      "Douglas - come in and find out" - "Douglas - komm herein, du wirst auch wieder (aus dem Geschäft) heraus finden"

      Das größere Problem kommt auf, wenn auch die Werbetreibenden ihre Englischkenntnisse überschätzen, wie bei den "body bags" (siehe spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,255268,00.html) oder meinen, englisch anmutende Begriffe künstlich einführen zu müssen ("Handy" heißt auf Englisch immer noch "cell phone" oder "mobile phone"; das englische Wort "handy" bedeutet etwas ganz anderes).

      Hier bin ich der Meinung, dass niemandem ein Gefallen getan wird.

      Dennoch: das Gejammer über den Verfall der deutschen Sprache kann ich nicht mehr hören. Die entsprechenden Personen sollten sich besser zum Thema Lehnwörter (de.wikipedia.org/wiki/Lehnwort) informieren. Ebenso das Gejammer des einen Manns aus dem ersten Video, dem erst sein Sohn erklärte, was "sale" bedeutet: in unserer Wissensgesellschaft kann man erwarten, auch mal selbst aktiv zu werden - Stichwort: lebenslanges Lernen.
      Erst wenn der letzte Programmierer eingesperrt und die letzte Idee patentiert ist, werdet ihr merken, dass Anwälte nicht programmieren können.
    • Nubok schrieb:

      Ich gebe zu, mir nur das erste der vier Videos angesehen zu haben.

      Da hast du ja was verpasst, nämlich neben ein paar Einlagen von Dieter Hallervorden und anderen, auch ein paar jungen Studenten, die eine Anglizismenkasse in ihrer WG eingerichtet haben, da sie alle Anglizismen aus ihrem Sprachschatz streichen wollen. Sowie Namen von Kneipen in studentischem Umfeld (wie Tanzwirtschaft). Es sind gar nicht mehr unbedingt die jungen Menschen, die auf Anglizismen fixiert sind. Eher Manager (Führungskräfte in Unternehmen), die sich für globalisiert halten, wenn sie Englisch als Firmensprache eingeführt haben. Es lohnt sich, auch die anderen Teile zu sehen, weil die Reportage das Thema nicht einseitig (von der jammernden Seite) beleuchtet. Ich sehe das Thema auch nicht immer so, wie es von manchen Personen in den Videos dargestellt wird.

      Nubok schrieb:


      "Handy" heißt auf Englisch immer noch "cell phone" oder "mobile phone"; das englische Wort "handy" bedeutet etwas ganz anderes).

      Zu diesem Thema gibt's auch hier eine Diskussion, angeregt durch diese Folge des Sprachmagazins Belleslettres.
      Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
      ~☤~
    • die hohe kunst der dialektik

      Jo schrieb:

      ... und nicht so ein Mist, der in der BRD mit Absicht forciert wird.
      tja - manchmal könnte man meinen solch sprachliche verwirrungen werden absichtlich platziert, in den medien publiziert und sollen althergebrachte, treffliche beschreibungen ver-drängen. ich hab nichts gegen lehnwörter, nichts gegen neue begriffe, für die es noch kein "wort" in unserer deutschen sprache gibt, aber diese künstlich geschaffene wörtervielfalt schafft mehr verwirrung als klarheit ....

      statt einer "eindeutigen" bezeichnung - werden heute vielfach solche anglizismen mit unverständlicher, bzw. "mehrdeutiger" interpretationsmöglichkeit in die alltags, bzw. umgangssprache eingebracht. fast könnte man hier eine absichtliche "ver-dummungstaktik" vermuten. wischi-waschi statt klarer einfacher worte. ist fast so, wie in der heutigen politik :thumbsup: gang und gäbe - viel wird gesprochen, doch nichts konkret gesagt (leider).

      und wenn das nicht reicht, so werden "Maßstäbe" per eilverfahren um den Faktor 10 oder 20 erhöht, damit die medien seelen-ruhig davon berichten, dass keinerlei Gefahr für Leib und Leben besteht; sind die Messwerte doch innerhalb der (dann) gültigen grenz-Werte ... Katastrophe in Japan

      lg
      hermann

      edit: Handy
      sprachwissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass dieses wort vermutlich aus dem "schwäbischen" stammt. eine wort-neuschöpfung, entstanden aus der ver-wunderung. fagte der schwabe einst beim erstmaligem anblick solcher gerätschaft: Jo hän di koi Schnur? :D
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Ich bin´s ()

    • Lehnwörter sind für neue Entwicklungen und Erfindungen auch nicht unbedingt nötig, eine Sprache kann aus sich selbst heraus neue Wörter bilden. Gerade in der deutschen Sprache gibt es die Möglichkeit der Komposita. Wir brauchen keine Remote Control, weil wir die Fernbedienung haben (ugs. Knipser), wir brauchen auch keine Helicopter, da wir den Hub-Schrauber haben.
      Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
      ~☤~
    • es geht auch anders ....

      Bei der intendierten Realisierung der linguistischen Simplifizierung
      des regionalen Idioms resultiert die Evidenz der Opportunität extrem
      apparent, den elaborierten und quantitativ opulenten Usus nicht
      assimilierter Xenologien konsequent zu eliminieren!
      (Zur Vereinfachung der Muttersprache erscheint es sehr sinnvoll,
      nicht so viele schwierige Fremdwörter zu benutzen...)

      quelle
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein
    • Na ,was will man auch noch erwarten von einer Bevölkerung in der 15000 Blödbirnen die "Sterne" der neuesten Deutschland sucht den Superstern" Staffel im Centro Oberhausen sehen wollen !

      Da sage ich nur: shift expectations --------- verschieben Sie ihre Erwartungen..oder so ähnlich..nunja ..ich fahre ja keinen Nissan. ;)

      Also beim nächsten voting einfach mal in einer Lebensschaltung den Damen und Herren korrektes Deutsch beibringen und bei der netten Dame vom Backoffice einfach fragen,warum Sie denn in einem hinteren Büro sitzen muß? :D

      So,jetzt muß ich aber Schluß machen.Morgen kommt der Maintenance Service very early um meinen tropfenden Wasserhahn zu fixen.

      See you folks.
      Deutscher mit fehlendem Migrationshintergrund .
    • Nubok schrieb:

      Grundsätzlich wirkt das ganze auf mich eher nach einem Generationenkonflikt. Die jüngere Generation ist (Radio (englischsprachige Musik), Fernsehen und Internet) in einem gewissen Maß mit Anglizismen aufgewachsen, was für ältere nicht zutrifft.

      Das stimmt in gewisser Weise schon - nur nicht so, wie Du es Dir denkst. Aller Wahrscheinlichkeit nach hast Du die wundersame Verwandlung der Sprache nicht von Anfang an mitbekommen - für Dich waren die Anglizismen auf einmal da, so ganz plötzlich? - in dem Moment, als die heutige jüngere Generation auf dem Plan erschien?
      Der Konflikt besteht darin, dass die "ältere Generation" diese vorgegebenen Anglizismen bewußt NICHT annehmen wil, während die jüngere Generation, wie gewünscht, voll darauf abfährt ohne sich Gedanken über den Hintergrund zu machen. Die vielen Anglizismen in der Deutschen Sprache sind eine Einladung zur Verdummung, die von der vor sich hindümpelnden Masse dankbar angenommen wird.

      Es ist mir vollkommen klar, dass Du das anders siehst, Du und die Masse der Jüngeren sind überzeugt, dass es eine Bereicherung darstellt. Eine Bereicherung ist jedoch nur dann gegeben, wenn man eine Fremdsprache richtig lernt und sich darin so unterhalten kann, dass der jeweilige Muttersprachler auch versteht, was gesagt wird. - Was hier jedoch mit voller Absicht erfolgt, ist ein Zurückdrängen der Deutschen Sprache, die einer Reduzierung des Wortschatzes gleichkommt. Das ist keine Bereicherung, das ist ein Totschlag.

      Hinzu kommt, dass man der Dummheit gepaart mit Arroganz kaum beikommen kann. Die jüngere Generation mokiert sich über die Älteren? Sie, die noch nicht einmal in der Lage sind einen einwandfreien Satz in ihrer eigenen Muttersprache zu sprechen? - Und nicht nur das - ich möchte sie gerne mit Engländern sprechen hören *GG*
      In ein paar Jahren wird diese Generation (mit Ausnahme der paar wenigen, die sich noch Gedanken darüber machen) schon nicht mehr in der Lage sein, große Werke der deutschen Dichtkunst zu verstehen, sie verstehen sie ja jetzt schon nicht mehr, ihr Wortschatz leidet an der Schwindsucht.

      Warum "Einladung zur Dummheit"? Die Muttersprache eines Menschen ist die maßgebliche Basis seiner Denkfähigkeit. Jedes Wort verursacht Assoziationen, eben Gefühle, Vostellungen, Bilder. Selbst, wenn Du eine Fremdsprache ziemlich gut beherrschst, hat diese nicht die gleiche Wirkung wie deine Muttersprache. Denken erfolgt in der Muttersprache und die entsprechenden Assoziationen auch. Bestes Beispiel dafür ist die Mathematik: selbst, wenn Du jahrelang nur eine Fremsprache sprichst, wirst Du immer in Deiner Muttersprache rechnen bzw. mathematische Aufgaben lösen. Die Reduzierung des muttersprachlichen Wortschatzes vermindert die Denkfähigkeit, so einfach ist das.


      Ich bin´s schrieb:

      tja - manchmal könnte man meinen solch sprachliche verwirrungen werden absichtlich platziert, in den medien publiziert und sollen althergebrachte, treffliche beschreibungen ver-drängen.

      Man kann es nicht nur meinen, man kann davon ausgehen, dass es so gewollt ist. Und wenn man dann klar macht, dass es très chic ist und modern so zu reden und es anzunehmen, dann fallen die Dummen auch darauf rein, ohne es zu merken.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Jo schrieb:

      Nubok schrieb:

      Grundsätzlich wirkt das ganze auf mich eher nach einem Generationenkonflikt. Die jüngere Generation ist (Radio (englischsprachige Musik), Fernsehen und Internet) in einem gewissen Maß mit Anglizismen aufgewachsen, was für ältere nicht zutrifft.

      Das stimmt in gewisser Weise schon - nur nicht so, wie Du es Dir denkst. Aller Wahrscheinlichkeit nach hast Du die wundersame Verwandlung der Sprache nicht von Anfang an mitbekommen - für Dich waren die Anglizismen auf einmal da, so ganz plötzlich? - in dem Moment, als die heutige jüngere Generation auf dem Plan erschien?
      Der Konflikt besteht darin, dass die "ältere Generation" diese vorgegebenen Anglizismen bewußt NICHT annehmen wil, während die jüngere Generation, wie gewünscht, voll darauf abfährt ohne sich Gedanken über den Hintergrund zu machen. Die vielen Anglizismen in der Deutschen Sprache sind eine Einladung zur Verdummung, die von der vor sich hindümpelnden Masse dankbar angenommen wird.

      Es ist mir vollkommen klar, dass Du das anders siehst, Du und die Masse der Jüngeren sind überzeugt, dass es eine Bereicherung darstellt. Eine Bereicherung ist jedoch nur dann gegeben, wenn man eine Fremdsprache richtig lernt und sich darin so unterhalten kann, dass der jeweilige Muttersprachler auch versteht, was gesagt wird. - Was hier jedoch mit voller Absicht erfolgt, ist ein Zurückdrängen der Deutschen Sprache, die einer Reduzierung des Wortschatzes gleichkommt. Das ist keine Bereicherung, das ist ein Totschlag.
      Egal, wann irgendetwas neues aufkommt: es wird zu dem Zeitpunkt immer Menschen geben, die jünger und älter sind. Von daher ist das Argument "in dem Moment, als die heutige jüngere Generation auf dem Plan erschien?" ein wenig absurd.
      Und wer schließt aus, dass die vielen Anglizismen, die es damals schon gab, nicht eine Einladung darstellen, die Sprache näher und richtig zu lernen? Dies war nach meinem Eindruck wirklich in der Grundschule gegeben. Ich glaube, die Masse der damals 4. Klasse freute sich riesig, dass mit der 5. Klasse - unter anderem aus diesem Grund - Englisch als neues Fach in der Schule dazukam.

      Hinzu kommt, dass man der Dummheit gepaart mit Arroganz kaum beikommen kann. Die jüngere Generation mokiert sich über die Älteren? Sie, die noch nicht einmal in der Lage sind einen einwandfreien Satz in ihrer eigenen Muttersprache zu sprechen? - Und nicht nur das - ich möchte sie gerne mit Engländern sprechen hören *GG*
      In ein paar Jahren wird diese Generation (mit Ausnahme der paar wenigen, die sich noch Gedanken darüber machen) schon nicht mehr in der Lage sein, große Werke der deutschen Dichtkunst zu verstehen, sie verstehen sie ja jetzt schon nicht mehr, ihr Wortschatz leidet an der Schwindsucht.
      Hier beginnst du plötzlich das Thema "Verdummung bestimmter (unterer) Bevölkerungsschichten" einzustreuen. Hierzu habe ich ein Gegenargument: glaubst du ernsthaft, dass wenn es die ganzen "coolen" (im Sinne der entsprechenden Schichten) englischen Worte nicht im deutschen Sprachgebrauch gäbe, dass Deutsch dieser Bevölkerungsschichten besser wäre? Ich nicht. Stichwort: "Ghetto-Englisch". Auch in der Unterschicht in den USA kommt es zu einem Verfall der Sprachkultur und dort gibt es keine "bösen, bösen Anglizismen", die man als Sündenbock missbrauchen kann.

      Fazit zu diesem Punkt: die Verdummung ist ein wichtiges Thema - akzeptiert. Es hat nur nichts damit zu tun, da in anderen Ländern es in bildungsfernen Schichten ebenfalls zu einem Verfall des Sprachgebrauchs kommt, ohne dass man "böse" Anglizismen als Sündenbock missbrauchen kann.

      Warum "Einladung zur Dummheit"? Die Muttersprache eines Menschen ist die maßgebliche Basis seiner Denkfähigkeit. Jedes Wort verursacht Assoziationen, eben Gefühle, Vostellungen, Bilder. Selbst, wenn Du eine Fremdsprache ziemlich gut beherrschst, hat diese nicht die gleiche Wirkung wie deine Muttersprache. Denken erfolgt in der Muttersprache und die entsprechenden Assoziationen auch. Bestes Beispiel dafür ist die Mathematik: selbst, wenn Du jahrelang nur eine Fremsprache sprichst, wirst Du immer in Deiner Muttersprache rechnen bzw. mathematische Aufgaben lösen. Die Reduzierung des muttersprachlichen Wortschatzes vermindert die Denkfähigkeit, so einfach ist das.

      Bevor ich näher auf "Sprache und Mathematik" eingehe, gleich ein Punkt: ist die Einführung zusätzlicher Wörter ernsthaft eine "Reduktion" des Wortschatzes? Ich würde es als "Erweiterung" bezeichnen.
      Speziell im Bereich "Sprache und Mathematik" kann ich contra geben.

      Dazu zwei Geschichten, die mir so erzählt wurden.

      Die erste stammt von einer Person, die heute Professor für Mathematik ist:

      Er erzählte mir, dass an Elite-Unis spezielle Kurse für mathematisches Fachübersetzen für Mathematik-Studenten gibt, in denen die Studenten lernen, mathematische Fachartikel, die in Sprachen geschrieben sind, die sie sicherlich nicht kennen, ins Englische übersetzen müssen (dies ist auch Inhalt der Klausur am Ende). Wie ist so etwas möglich: ganz einfach: alleine durch die Formelstruktur, -inhalte, Herleitungsstruktur (welche Formel folgt auf welche) lässt sich auf die grobe inhaltliche Struktur und Inhalte schließen. Nun beginnt das Puzzle-Spiel: welches Wort könnte welchen mathematischen Fachbegriff bedeuten usw. Gerade weil mathematische Texte im Aufbau einer deutlich engeren Struktur folgen (z. B. wird der erste Abschnitt fast immer "Abstract" sein, dannach folgt typischerweise etwas a la "Einführung" oder "Grundlegende Definitionen", woraus sich meist anhand der verwendeten Formeln zumindest schon einmal das Themengebiet erkennen lässt usw.), ist dies möglich.

      Die zweite hat mir jemand erzählt, der für den Entwurf von Aufgaben eines anerkannten Mathematik-Wettbewerbs mitverantwortlich ist:

      Ein Bekannter von ihm war Korrektur für die internationale Mathematik-Olympiade. Er sah, wie ein Kollege von ihm eine Vorkorrektur einer chinesischsprachigen Lösung eines Schülers vornahm. Er fragte ihn, woher er denn plötzlich Chinesisch kann. Daraufhin erhielt er die Antwort, dass er alleine anhand der Abfolge der Gleichungen erkennen kann, ob die Lösung plausibel ist; dazu braucht er gar nicht die chinesischen Schriftzeichen zu verstehen (diese Erklärungen braucht er nicht, um die Lösung zu verstehen - sie sind nur Beiwerk).

      Warum erzähle ich diese Geschichten: um aufzuzeigen, dass für die Bedeutung von mathematischen Texten Sprache von nicht allzu großer Bedeutung ist. Wichtig ist die logische Struktur. Mehr noch: gerade in der Mathematik (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schulfach!) werden längst beim ganz eigene Begriffe verwendet werden, die in eigentlich allen Sprachen künstlich eingefügt wurden (häufig durch Umdeutung von "normalen" Wörtern der Sprache (z. B. Gruppe, Ring, monoton, Basis, unabhängig, vollständig, Maß etc.), die für mathematische Zwecke eine vollkommen neue Bedeutung erhalten (also bei der Verwendung im mathematischen Kontext etwas vollkommen anderes bedeuten, als das ursprüngliche Wort der Sprache), welche international recht einheitlich ist).
      Erst wenn der letzte Programmierer eingesperrt und die letzte Idee patentiert ist, werdet ihr merken, dass Anwälte nicht programmieren können.
    • Mathematik und die Muttersprache hängen durchaus miteinander zusammen. Die Entwicklung mathematischer Denkfähigkeit im Kindesalter wird stark durch die Muttersprache geprägt.

      "Dagegen regt die Frage nach einem exakten Wert einer Rechnung unter der Stirn gelegene Nervenzellen zum Feuern an. Dabei handelt es sich um jene Region, die auch bei der Verarbeitung von Sprache eine Rolle spielt. Mathematisches und sprachliches Denken stünden also in einem engen Zusammenhang. Dies liefert eine Erklärung dafür, dass Kinder Probleme haben, wenn Notation und Aussprache nicht Hand in Hand gehen. Sie müssen doppelt denken. Mutmaßlich aufgrund ihres Vorteils in der Schrift und nicht wegen besserer Erbanlagen schneiden chinesische und japanische Schulkinder bei Vergleichstests regelmäßig besser ab als Kinder aus dem Westen. Ihre Zahlwörter sind kürzer und einfacher, zudem sind die Bezeichnungen der Zahlen bereits ab der Elf regelmäßig. Sie lauten übersetzt zehn-eins, zehn-zwei, zehn-drei (und für dreißig: dreizehn) und so weiter. Zum Vergleich: Elf, zwölf oder dreißig sind unregelmäßig, 17 wird im Deutschen als »siebzehn« gesprochen; 97 im Französischen »quatre-vingt-dix-sept«, vier (mal) zwanzig (plus) zehn sieben.
      In China, Japan oder Vietnam, Vinh Bui Thanhs Herkunftsland, folgt die Aussprache dagegen dem arabischen Zahlensystem, lehnt sich also der mathematischen Notation und Struktur an. Die 25 heißt »zwei zehn fünf« und offenbart unmittelbar, dass es sich um zwei Zehner und fünf Einer handelt. 21 ist im Vietnamischen hai (2) mot (1), 31 ba mot. Rechnen und Zählen fällt den asiatischen Schülern so um einiges leichter. Wie Vergleiche bestätigen, führen unter anderem die sprachlichen Unterschiede dazu, dass westliche Kinder in ihrer Entwicklung gegenüber chinesischen und japanischen um bis zu einem Jahr hinterherhinken. Die einen können im Durchschnitt schon im Alter von vier bis 40 zählen, die anderen erst mit fünf." (W. Siefer)

      "Muttersprache bestimmt Zahlen-Verarbeitung - In welchen Hirnregionen Zahlen verarbeitet werden, hängt offenbar von der Muttersprache ab. Forscher haben Amerikaner und Chinesen bei Mathematik-Aufgaben getestet - und fanden im Hirn auch Unterschiede zwischen Rechnen und Vergleichen.
      Beinahe überall auf der Welt werden in der Mathematik arabische Ziffern benutzt. Ob sie jedoch auch von Menschen verschiedener Kulturen auf die gleiche Art verarbeitet werden, war bisher nicht klar. Wissenschaftler haben nun mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie (fMRT) untersucht, welche Hirnstrukturen aktiv sind, wenn Englisch und Chinesisch sprechende Personen mathematische Aufgaben lösen.
      Die Forscher um Yiyuan Tang von der University of Technology im chinesischen Dalian stellten den Probanden dazu einfache Additions- oder Zahlenvergleichs-Aufgaben. Bei letzteren mussten die Testpersonen beispielsweise entscheiden, ob die letzte von drei Ziffern in einer Reihe die größte war.
      Das Ergebnis war eindeutig: Je nach Muttersprache waren beim Lösen der Aufgaben andere Hirnregionen aktiv. So war beim Lösen der Additions-Aufgabe bei den Englisch sprechenden Probanden eine Hirnregion aktiv, die normalerweise für die Sprachverarbeitung zuständig ist. Die chinesischsprachigen Versuchspersonen benutzten hingegen eine Hirnregion, in der visuelle Informationen verarbeitet werden.
      Die Wissenschaftler folgern daraus, dass arithmetische Berechnungen wie Additionen stärker von der Muttersprache abhängen als Zahlenvergleiche. Die Muttersprache bestimme auch, wie das Gehirn diese verschiedenen mathematischen Aufgaben verarbeite, schreiben die Forscher in einer Online-Vorabveröffentlichung der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences".
      Tang und seine Kollegen vermuten, die Unterschiede in der Verarbeitung von Zahlen könnten durch die visuelle Lese-Erfahrung beim Lernen der Muttersprache zustande kommen.
      So hatte eine frühere Studie gezeigt, dass die Fähigkeit, chinesische Zeichen zu lesen, von der Schreibübung während des Lernens der Muttersprache abhängt. Doch auch andere kulturelle Faktoren, die nicht von der Sprache abhängen - wie etwa unterschiedliche Lernstrategien in der Mathematik oder verschiedene Erziehungssysteme - könnten für die ungleiche Verarbeitung von Ziffern entscheidend sein, schreiben die Wissenschaftler." spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,423823,00.html

      "many international studies have highlighted the relevance of the first language for giving access to mathematics (Clarkson, 1992, and many others)."
      (Deutsch: "viele internationale Studien haben die Relevanz der Muttersprache für den Zugang zur Mathematik hervorgehoben.")
      mathematik.uni-dortmund.de/~pr…1-ICMI_Meyer_Prediger.pdf

      Auch noch interessant: dieterortner.ch/Luzern/Sprache-Mathe.pdf

      "Jetzt schlägt's zehn-drei! - Mit vier Jahren können chinesische Kinder meist schon bis 50 zählen – kleine Europäer oder Amerikaner dagegen nur bis 15. Liegt das vielleicht an den Eigenarten der jeweiligen Muttersprache?
      Selten kommen Forscher über so lange Zeit immer wieder zu dem gleichen Ergebnis. Seit mehr als 40 Jahren zeigen internationale Vergleiche: Die mathematischen Leistungen asiatischer Schüler sind denen von Altersgenossen aus den USA, Frankreich oder auch aus Deutschland deutlich überlegen. Das bestätigte einmal mehr die Pisa-Studie von 2003. So nimmt etwa mein Heimatland Frankreich im Bereich Mathematik zwar einen sehr guten Rang ein – es liegt wie zum Beispiel auch Schweden und Dänemark im oberen Mittelfeld. Doch mit riesigem Abstand zu Korea oder Japan, die an der Spitze der Teilnehmerstaaten stehen. Auch die amerikanischen Kids liegen im Zählen und Rechnen weit unter dem Durchschnitt der OECD-Länder. Jenseits der USA führte diese Tatsache in den 1980er und 1990er Jahren zu einem Boom von Untersuchungen, die der mathematischen Überlegenheit asiatischer Kinder auf den Grund gehen sollten …"
      gehirn-und-geist.de/artikel/853604&_z=798884

      Nubok schrieb:

      glaubst du ernsthaft, dass wenn es die ganzen "coolen" (im Sinne der entsprechenden Schichten) englischen Worte nicht im deutschen Sprachgebrauch gäbe, dass Deutsch dieser Bevölkerungsschichten besser wäre? Ich nicht.

      Glauben ist hier völlig in Ordnung, wenn man ihn auch begründen kann.

      Nubok schrieb:

      Stichwort: "Ghetto-Englisch". Auch in der Unterschicht in den USA kommt es zu einem Verfall der Sprachkultur und dort gibt es keine "bösen, bösen Anglizismen", die man als Sündenbock missbrauchen kann.

      Das sind Slangs, die durch den Austausch unterschiedlicher sozialer Randgruppen und Minderheiten entstanden sind. Inwiefern ist das Sprachverfall? Au contraire, diese Randgruppen sind gerade dabei, eine komplexere Sprache zu entwickeln. Die dominierende amerikanisch-englische Hochsprache ist davon in keiner Weise bedroht. Es kann höchstens sein, dass vereinzelte Vokabeln hängen bleiben, wenn sie nützlich sind.
      Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
      ~☤~

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Illuminatus ()

    • Nubok schrieb:

      von Jo
      Hinzu kommt, dass man der Dummheit gepaart mit Arroganz kaum beikommen kann. Die jüngere Generation mokiert sich über die Älteren? Sie, die noch nicht einmal in der Lage sind einen einwandfreien Satz in ihrer eigenen Muttersprache zu sprechen? - Und nicht nur das - ich möchte sie gerne mit Engländern sprechen hören *GG*
      In ein paar Jahren wird diese Generation (mit Ausnahme der paar wenigen, die sich noch Gedanken darüber machen) schon nicht mehr in der Lage sein, große Werke der deutschen Dichtkunst zu verstehen, sie verstehen sie ja jetzt schon nicht mehr, ihr Wortschatz leidet an der Schwindsucht.
      Hier beginnst du plötzlich das Thema "Verdummung bestimmter (unterer) Bevölkerungsschichten" einzustreuen. Hierzu habe ich ein Gegenargument: glaubst du ernsthaft, dass wenn es die ganzen "coolen" (im Sinne der entsprechenden Schichten) englischen Worte nicht im deutschen Sprachgebrauch gäbe, dass Deutsch dieser Bevölkerungsschichten besser wäre? Ich nicht. Stichwort: "Ghetto-Englisch". Auch in der Unterschicht in den USA kommt es zu einem Verfall der Sprachkultur und dort gibt es keine "bösen, bösen Anglizismen", die man als Sündenbock missbrauchen kann.

      Fazit zu diesem Punkt: die Verdummung ist ein wichtiges Thema - akzeptiert. Es hat nur nichts damit zu tun, da in anderen Ländern es in bildungsfernen Schichten ebenfalls zu einem Verfall des Sprachgebrauchs kommt, ohne dass man "böse" Anglizismen als Sündenbock missbrauchen kann.

      Bevor ich näher auf "Sprache und Mathematik" eingehe, gleich ein Punkt: ist die Einführung zusätzlicher Wörter ernsthaft eine "Reduktion" des Wortschatzes? Ich würde es als "Erweiterung" bezeichnen.
      Speziell im Bereich "Sprache und Mathematik" kann ich contra geben.


      Ich streue gar nichts ein, warum sollte ich? Wir sprechen hier doch von der Umgangssprache in der BRD, weder von der "wissenschaftlichen" noch von der "kaufmännischen" u.a. berusfspezifischen Dingen. etc. sondern wirklich von dem, was in der BRD mit der deutschen Sprache passiert und wie die Verdrängung von statten geht. Bist du so blind? (das ist nur eine Frage) Das betrifft durchaus nicht nur die "sogenannten bildungsfernen Schichten". Das Betrifft die Medien (Sprache der Moderatoren), die kaufhäuser etc. etc. etc.. Wie ich sagte, das richtige Erlernen einer Fremdsprache ist eine Bereicherung, hast Du das nicht gelesen? - Das bedeutet jedoch, dass die jeweilige Fremsdprache so gesprochen wird, dass ein jeweiliger Muttersprachler auch versteht, was du sagst, ich wiederhole mich ungern. Im übrigen ist es absolut irrelevant, was in New York passiert, hier geht es um Deutsch, ich orientiere mich nicht nach "unten" und nehme so etwas als Entschuldigung oder akzeptiere das als Argument - für dich mag das natürlich anders sein, obwohl ich davon ausgehe, dass du das auch nicht in allen Bereichen tust, oder? (falls du ein Beispiel möchtest, gerne)

      Was den Zusammenhang von Mathematik, Denken und Muttersprache betrifft, so hat Illuminatus da einen hervorragenden Beitrag geschrieben. - Bei mir selbst gründete sich diese Schlußfolgerung auf meine eigene Erfahrung und mein eigenes Denken, da ich schon sehr lange in Frankreich lebe und Französisch hier natürlich vorrangig ist.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • Die Muttersprache als Schlüssel für das Erlernen jeder weiteren - Gespräch mit Gila Hoppenstedt vom "German Institute for Immersive Learning"

      Moderator: Könnte man sagen, dass das Beherrschen einer Sprache der Schlüssel oder die Grundlage zum Erlernen jeder anderen Sprache ist, also vielleicht sogar, wer tanzen lernen will, muss erst gehen lernen?
      Gila Hoppenstedt: Das ist genau richtig, das weiß man heute und das wird zunehmend auch wissenschaftlich belegt.
      Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
      ~☤~
    • Ich gehe mit Frau Hoppenstedt konform Die eigene Muttersprache ist der Schlüssel dazu, andere Sprachen korrekt zu lernen und deren Aufbau zu verstehen. Wer seine Muttersprache deratig vernachlässigt, wird große Schwierigkeiten haben eine Fremdsprache richtig zu lernen. Letzten Endes wird er/sie (PC :) ) keine Sprache wirklich gut sprechen können. Aus diesem Grunde kann ich ihr auch nur zustimmen, dass Migrantenkinder erst einmal ihre eigene Muttersprache lernen sollen.

      Jo
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      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche
    • d´accord .....

      :love: :love: :love:

      Nubok schrieb:

      Bevor ich näher auf "Sprache und Mathematik" eingehe, gleich ein Punkt: ist die Einführung zusätzlicher Wörter ernsthaft eine "Reduktion" des Wortschatzes? Ich würde es als "Erweiterung" bezeichnen.
      Speziell im Bereich "Sprache und Mathematik" kann ich contra geben.
      fein, fein, da freu ich mich :thumbsup: - denn hier bin ich gegenteiliger ansicht :whistling:
      die einführung zusätzlicher (unnötiger) worte und wortschöpfungen schafft mehr
      ver-wirrung, denn einen Nutzen. speziell in den bereichen "Sprache und "Mathematik"
      sind diese wort-neu-schöpfungen oftmals ebenso un-nötig wie auch überflüssig.
      Fazit zu diesem Punkt: die Verdummung ist ein wichtiges Thema -
      akzeptiert. Es hat nur nichts damit zu tun, da in anderen Ländern es in
      bildungsfernen Schichten ebenfalls zu einem Verfall des Sprachgebrauchs
      kommt, ohne dass man "böse" Anglizismen als Sündenbock missbrauchen
      kann.
      hmmmm .... und du glaubst, dies geschieht nur in anderen ländern? - hier nicht, bei allen anderen auch nicht, und bei dir erst recht nicht? - denn schliesslich kannst du dank deiner intelligenz (kombinationsgabe) alle aussage-werte klar zuordnen (im mathematisch-naturwissenschaftlichem sinn).

      nicht nur die inhalte, viel mehr auch die anordnung einzelner textbausteine kennzeichnen den aussage-wert, welcher auf einer skala von null bis einhundert eindeutig definierbar ist, oder? zudem haben logische texte die eigenschaft, dass sie vorwärts, wie rückwärts gelesen werden können. (gelegentlich können dann solche texte als plagiate wahr-genommen werden :)
      [IMG:http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/a/a7/Wahrscheinlichkeit_Lotto_h%28x%2C49%2C6%2C6%29.png]
      Gerade
      weil mathematische Texte im Aufbau einer deutlichen Struktur folgen - ganz einfach: alleine durch die Formelstruktur, -inhalte, und Herleitungsstruktur (welche Formel folgt auf welche) lässt sich auf die grobe inhaltliche Struktur und Inhalte schließen (z. B. wird der erste Abschnitt fast immer "Abstract" sein, dannach folgt typischerweise etwas a la "Einführung" oder "Grundlegende Definitionen", woraus sich meist anhand der verwendeten Formeln zumindest schon einmal das Themengebiet erkennen lässt usw.), ist dies möglich.

      Nun beginnt das Verwirr-Spiel (!): welcher mathematischen Fachbegriff könnte mit welchem wort um-schrieben werden?
      <<< Beispiel: ist die "Anlagenaufwandszahl" etwas anderes als der "Wirkungsgrad" - oder ist dies nur der Kehrwert des selben?
      hier habe ich eine nette antwort-email von prof. dr. leibundgut (eth zürich) der diesen begriff als wortneuschöpfung kritisch und ablehnend gegenüber steht, da er dieses "wort" keinem physikalischen begriff zuordnen kann.

      An manchen Elite-Unis werden spezielle Kurse für mathematisches Fachübersetzen für Mathematik-Studenten angeboten, in denen die Studenten lernen, mathematische Fachartikel, die in Sprachen geschrieben sind, die sie sicherlich nicht kennen, ins Englische übersetzen müssen (dies ist auch Inhalt der Klausur am Ende). - wie gesagt es geht, da mathematische texte im aufbau eben einer logischen struktur folgen (also eine musterbildung erkennbar ist).

      nun, nubok ...
      da freue ich mich jetzt auf eine konstruktive diskussionsrude -
      gewinnt ein solcher text mit der anordnung eine andere bedeutung?

      edit: die wahrscheinlichkeit beim lotto-spielen "drei" treffer auf einem spielschein zu haben liegt im günstigsten Fall (speziell auf eine mögliche gewinnauszahlung bezogen) rechnerisch bei weniger als 2%, ein vierer zu haben tritt mit einer wahrscheinlichkeit von 1:1000 ein. beim fünfer sind die gewinn-chancen rechnerisch bei 1:100.000 und einen sechser wird 1x pro 10.000.000 ausgefüllten Feldern eintreffen. es gibt auch noch andere zahlen ....

      andere wikipedia seiten berichten von einer wahr-scheinlichkeit von 1:14.000.000 de.wikipedia.org/wiki/Lotto oder gar bei 1:15.000.000 de.wikipedia.org/wiki/Lotto ; du siehst auch hier gibt es 50% Unterschied - um das ergebnis einer wahrscheinlichkeits-berechnung formal mit einer einzigen "zahl" bzw. einem "zahlen-wert" zu beschreiben. also liegt die rechnerische chance auf ein "sorgenfreies leben" dank lottotewinn bei wenger als bei einem hunderttausenstel prozent / pro ausgefülltem feld .....

      die wahrscheinlichkeit von 46 Zahlen NULL richtige zu haben ist geringer als die wahrscheinlichkeit auch nur eine einzig richtige zahl angekreuzt zu haben .....

      hmmm.... ich liebe diese relative betrachtungsweise(n) ^^ ein hoch auf die deutsche sprache, mit trefflicher wortvielfalt .....
      "In der Natur sind Schwarze Löcher kaum zu finden. Nur in unseren Köpfen wimmelt es davon"
      Zitat: George Greenstein

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Ich bin´s () aus folgendem Grund: edit und ebenso

    • :thumbsup: :D :thumbsup:

      Mir fehlte nur noch mein "Lieblingswort" : "public viewing", da frage ich mich doch immer wo die Aufgebahrten rumliegen, wenn Moderatoren ein public viewing ankündigen.

      Jo
      "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
      "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

      Friedrich Nietzsche