Es gibt keine Ausländer.
Uns allen gehört eine Welt.
Es gibt keine Fremdsprache.
Wir alle sprechen die Sprache des Herzens.
Es gibt keine Grenzen.
Grenzen existieren nur in den Köpfen mancher Menschen.
Jeder Mensch ist ein Individuum
und sollte als solches behandelt werden,
egal, welcher Herkunft, welcher Religionszugehörigkeit
oder Hautfarbe er ist.
Sonja Raab
Uns allen gehört eine Welt.
Es gibt keine Fremdsprache.
Wir alle sprechen die Sprache des Herzens.
Es gibt keine Grenzen.
Grenzen existieren nur in den Köpfen mancher Menschen.
Jeder Mensch ist ein Individuum
und sollte als solches behandelt werden,
egal, welcher Herkunft, welcher Religionszugehörigkeit
oder Hautfarbe er ist.
Sonja Raab
SOZIALES ENGAGEMENT
Im Januar 2010 wurde ich vom ehemaligen Opponitzer Bürgermeister für mein soziales Engagement geehrt.
Am 10. Dezember 2010 wurde ich von Amnesty International für mein soziales Engagement geehrt.
Gleichzeitig höre ich Sprüche wie: "Die nehmen uns die Arbeit weg" oder
"Die kriegen mehr als wir Österreicher!" oder "Denen sollte man den
Schädel auf Beton knallen" und "Denen sollte man eine Bombe
reinschmeissen!" (alles hier im Dorf von ganz normalen Menschen im
Umkreis ausgesprochen)
Ich selbst empfinde soziales Engagement als selbstverständlich und habe schon immer geholfen soweit meine Arme reichen.
Und mir ist es dabei egal, woher der Mensch kommt, dem ich helfe.
Mir ist es auch egal, welche Religion er hat oder ob er so denkt wie ich.
Der Mensch braucht Hilfe, also helfe ich. Da frage ich nicht lange nach.
Ich bin nicht so der Typ Mensch, der nach Pakistan spendet oder für Haiti betet oder für indische Kinder den Paten macht.
Ich schaue halt, was rund um mich herum zu tun ist- in der Familie, in der Nachbarschaft, im näheren Umkreis.
Und weil es da bei mir eben ein Flüchtlingshaus mit etwa 80 Personen
gibt und ich immer wieder sehe, dass es hier genug zu tun gibt, tu ich
es.
Ich organsiere Kleidersammlungen, Spielzeugsammlungen, Flohmärkte,
Weihnachtsfeste, bringe den Kindern gesammelte Stofftiere oder übergebe
von Firmen gesponserte Staubsauger oder andere Sachen.
Ich freue mich an der Freude der Menschen dort.
Ich habe zweimal ein weissrussisches Mädchen zur Erholung zu mir
eingeladen, bat dafür auf meiner Homepage um finanzielle Unterstützung,
da ich ja selber nicht reich bin- und habe durch eure Unterstützung
schon viel Gutes bewirken können.
Ich schaue halt, woher ich Zeug kriege und wem ich es weitergeben kann.
Ich kümmere mich ab und zu um Kinder, die aus irgendeinem Grund Hilfe
brauchen. Hatte auch einen mongolischen Jungen zwei Wochen lang bei mir
oder habe 19 Kinder von 2 Monaten bis 19 Jahren betreut, deren Eltern
Deutschkurse machten.
Habe eine mongolische Flüchtlingsfrau nach der Geburt ihres Kindes
betreut, Erstlingsklamotten und Babynahrung, Fläschchen und Windeln für
sie besorgt und ihr letztendlich geld gegeben, damit sie wieder zurück
in ihre Heimat reisen konnte. (Sie wollte hier nur in Sicherheit ihr
Kind zur Welt bringen)
Was bei uns in den Kellern und am Dachboden rumliegt, können andere notwendig brauchen.
Ich treibe Dinge die benötigt werden oder die Kindern Freude machen auf,
sammle sie und gebe sie dann weiter an die Flüchtlingsfamilien.
Wenn man dafür Ehrungen kriegen muss ist das traurig.
Trotzdem habe ich mich auch darüber gefreut, dass es gesehen wird.
Es macht die Menschen darauf aufmerksam, dass es auch hier genug Menschen gibt, die nichts oder nicht viel haben.
Ausserdem möchte ich egrne mit Vorurteilen aufräumen.
Es stimmt einfach nicht, daß Ausländer mehr bekommen als wir
Österreicher oder daß sie uns die Arbeit wegnehmen. Diese Aussagen
bekomme ich immer wieder zu hören.
Ein Flüchtling in Österreich bekommt im Monat 40 Euros zum leben, ein Dach über dem Kopf und was zu essen.
Die Kinder können hier in Kindergarten und Schule gehen.
Sie dürfen nicht arbeiten, die Asylverfahren dauern oft mehr als sieben Jahre.
Sieben Jahre lang in einem Land zu leben und nicht zu wissen, ob man
bleiben kann oder ob man zurück in den Krieg geschickt wird, das ist
Wahnsinn. Die Kinder gehen hier zur Schule, finden Freunde, lernen
Mundart, leben hier. Und die Eltern warten und sitzen und warten und
sitzen und können GAR NICHTS tun, weil sie weder Geld haben noch
Arbeiten dürfen.
Man wird wahnsinnig, wenn man nichts tun kann.
Die Männer fühlen sich unnütz. Sie sitzen in ihren Zimmern und sehen
Fern, gehen einkaufen, gehen rauchen, singen auf dem Balkon Lieder aus
dem Koran. Sie laufen im Kreis. Sind wie eingesperrte Tiere.
Jahrelang. Und immer die Ungewissheit.
Und ich gehe halt hin, und rede mit ihnen und lerne sie kennen und dann weiß ich, wie der Hase läuft.
Dann brauch ich nicht blöde Stammtischgespräche führen und mich aufregen
über Dinge die in Wahrheit gar nicht so sind, wie sie erzählt werden
von Leuten die selber nie hingegangen sind.
Ich feiere mit den Moslems das Ende vom Rhamadan und werde zu
israelischen Kindergeburtstagen eingeladen, bekomme Fladenbrote von den
Palästinensern und feiere Feste mit den Georgiern, lade Tschetschenen
und Syrier zu mir nach Hause auf Kaffee und Kuchen ein, quatsche mit den
Mamas über Kinder und Geburten, mit den Vätern über den Krieg, über
Bomben und Politik, male mit den Kindern Zeichnungen, die brennende
Hubschrauber, tote Menschen und Blut zeigen.
Mittlerweile laufen mir die Kinder kreischend entgegen wenn ich ins Flüchtlingshaus komme.
Es ist mir eine Freude.
In einer Fotosession habe ich alle Flüchtlingskinder fotografiert und
ihnen und ihren Eltern Abzüge für die Daheimgebliebenen geschenkt.
Und bald werde ich Trauzeugin. Eine österreichische Frau heiratet einen
Tschetschenen. Sie haben sich hier kennen gelernt, er war
tschetschenischer Flüchtling, nun haben sie gemeinsam ein kleines Kind
und leben hier.
Herzensverbindungen zwischen Menschen, Religionen, Kulturen.
Menschen sind Menschen.
Näheres unter:
raabenweib.de/soziales/
Liebe Grüße, Sonja Raab