Bild: Der Fundhort mit Scheibe
1999 wurde auf dem Mittelberg bei Nebra (Landkreis Weißenfels, Sachsen-Anhalt) die sogenannte "Himmelsscheibe" gefunden. Es ist eine Bronzescheibe (Ø 32 cm) mit folgenden goldenen Auflagen: 32 Sterne, Mondsichel, Vollmond (oder Sonne), Horizontbögen der Sonnenauf- und Untergänge (jeweils 82°). Ihr Alter wird auf ca. 3.600 Jahre geschätzt. Diese Scheibe ist in jedem Fall ein Beleg des damaligen Wissensstands über den Sternhimmel und die kalendarische Bedeutung der Auf- und Untergangspunkte der Sonne.
Sie ist die weltweit früheste bekannte bildhafte Darstellung des Sternhimmels.
Ausgestellt wird sie in der Dauerausstellung Landesmuseum für Frühgeschichte in Halle.
Keine 25 km entfernt vom Fundort der Scheibe liegt die Stadt Goseck (bei Naumburg). Dort hatte man 1991 auf Luftbildern ein "Sonnenobservatorium" entdeckt. Die Anlage ist vermutlich 7.000 Jahre alt - also z.B. nochmal 2.000 Jahre älter als Stonehenge). Sie bestand aus zwei konzentrischen Kreisen aus 1.675 mannshohen Eichen-Palisaden mit 3 Toren, durch die das Licht der auf- und untergehenden Sonne am 21.12. genau zur Kreismitte fiel. So war die Wintersonnenwende exakt zu bestimmen; die Anlage diente ganz sicher als "Kalender" für Termine wie Rituale, Aussaat und Ernte.
Im vorigen Jahrhundert sind in Europa an die 200 ähnliche, wenn auch bescheidenere und nicht mehr so gut erhaltene Bauten vermessen worden. Ihre Erbauer benutzten eine einheitliche Längeneinheit, die megalithische Elle, und kannten den Satz des Pythagoras.
Viel umfassendere Infos zur Scheibe, Fundort und Deutungen:
Beim Förderverein Himmelsscheibe-von-Nebra e.V.:
www.himmelsscheibe-von-nebra.com/v2/blog/?page_id=35
Und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt:
www.lda-lsa.de/himmelsscheibe_von_nebra (tolle Seite!)
Etwas Interaktives mit allgemeinen Informationen bei Planet Wissen:
www.planet-wissen.de/wissen_interaktiv/himmelsscheibe_nebra.jsp
Hier eine interessante, ganz private Hypothese von B. Staufenbiel:
www.himmelsscheibe-online.de/deutsch_main_neu.htm
(Seite mit der wohl umfangreichsten Linksammlung zum Thema)
Eine weitere astronomische Interpretation von Dr. Norbert Gasch, AG Raumfahrt und Astronomie e.V.:
www.science-at-home.de/referate/guests/nebra_01.php (sehr ausführlich)
Die “Dynamische Interpretation” der Himmelsscheibe von Burkard Steinrücken, Sternwarte Recklinghausen:
www.sternwarte-recklinghausen.de/archaeoastro/html/hsvn.html(reich bebildert)
Wer das alles hautnah er-fahren möchte:
www.himmelsscheibe-erleben.de
www.himmelswege.de
www.planetarium-hamburg.de/sterne/nebra
www.kalkriese-varusschlacht.de/aktuelle-sonderausstellung/himmelsscheibe-von-nebra.html (noch bis 10.04.11)
[IMG:http://img291.imageshack.us/img291/4155/minihimmelsscheibeyd4.gif]
"Viele Jahrtausende herrschte die Meinung, dass sich über die Erde ein Himmelsgewölbe spannt, an das die Sterne geheftet sind. Mythen verschiedener Kulturkreise erzählen davon. Auch die Himmelsscheibe lässt sich als Kuppel denken. Der menschliche Gesichtskreis wird durch die Horizonte begrenzt – die mythische Schwelle, die die Himmelsbarke trägt."
die_himmelsscheibe_von_nebra/das_universum_der_himmelsscheibe/die_barke
Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]
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