ist die Theorie von morphogentischen Feldern.
Was sind morphogenetische Felder?
Der Begriff morphogenetische Felder wurde von dem britischen Biologen Rupert Sheldrake geprägt. Sheldrake geht davon aus, daß es einen sprichwörtlich unterbewußten Informationskanal für alle Wesen einer Spezies gibt, dies ist aber nicht nur ein Informationskanal, sondern auch eine Art von weltweitem biologisches Informations- und Organisationsystem.
Alle Lebewesen einer Spezies bilden durch ihre biologischen als auch sonstigen Erfahrungen und Eigenschaften ein morphogenetisches Feld, in diesem Feld stehen jedem Lebewesen, die Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten eines jeden anderen Lebewesens unbewußt zur Verfügung. Die Evolution einer Spezies wird also durch die mehrfach gesammelten Erfahrungen einer gewisser Anzahl von Wesen dieser Spezies beeinflußt, vergleichbar mit der Vererbungslehre Lamarcks. Konkret heißt dies, daß erworbene Eigenschaften evolutionär an andere Lebewesen weiter gegeben werden.
Wikipedia definiert es folgendermaßen:
Als morphisches Feld (engl. „morphic field“), ursprünglich auch als morphogenetisches Feld, bezeichnete der britische Biologe Rupert Sheldrake ein hypothetisches Feld, das als „formbildende Verursachung“ für die Entwicklung von Strukturen sowohl in der Biologie, Physik, Chemie, aber auch in der Gesellschaft verantwortlich sein soll. Von der großen Mehrheit der Naturwissenschaftler wird die Hypothese als pseudowissenschaftlich abgelehnt, eine Minderheit fordert die wissenschaftliche Überprüfung der Hypothese. Auch einige Vertreter der Sozialwissenschaften haben die Hypothese ernsthaft diskutiert.
Der in der Entwicklungsbiologie verwendete Begriff des morphogenetischen Feldes ist nicht identisch mit den von Sheldrake angenommenen Feldern.
Morphogen= Als Morphogene werden Signalmoleküle bezeichnet, welche die Musterbildung (Morphogenese) während der Entwicklung von vielzelligen Lebewesen steuern. Morphogene liegen in einem Gewebe nicht gleichmäßig verteilt, sondern in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Sie werden an einer lokalisierten Quelle gebildet und diffundieren dann in das umgebende Gewebe. Dabei bilden sie Konzentrationsgradienten, die den benachbarten Zellen im Gewebe indirekt räumliche Positioninformation vermitteln. Denn erst wenn bestimmte Schwellenwerte in der Konzentration des Morphogens erreicht werden, werden in der Zielzelle die notwendigen Gene, die die Entwicklung steuern, aktiviert. Zellen können so nicht mehr nur auf reine Ja/Nein-Reaktionen antworten, sondern es werden in Abhängigkeit von der Konzentration graduelle Reaktionen ermöglicht: Eine hohe Konzentration des Morphogens kann beispielsweise eine Gruppe von Genen aktivieren, eine mittlere Konzentration aktiviert eine andere Gruppe und eine niedrige Konzentration aktiviert eine dritte Gruppe von Genen. Dieses System bezeichnet man auch als French flag model. Diese Reichweite wird manchmal auch als morphogenetisches Feld bezeichnet.
Ein Morphogen beeinflusst also einen ganzen Satz von Zellen und erzwingt von ihnen verschiedene Reaktionen,
je nachdem, wie weit sie von der Quelle der Produktion des Morphogens entfernt sind.
Einige der am besten untersuchten Morphogene sind die Proteine Bicoid und Hunchback, die in der frühen Embryogenese der Taufliege Drosophila melanogaster eine wichtige Rolle spielen. Es handelt sich um Transkriptionsfaktoren, die andere Gene aktivieren können. Andere Morphogene sind Wachstumsfaktoren,
wie beispielsweise die Proteine Hedgehog, Wingless oder Decapentaplegic.
Als Beispiele dafür gibt das Portal der deutschen Heilerschulefolgendes an:
Macht ein Wissenschaftler eine bisher unbekannte Entdeckung, fließt die Erfahrung seiner Entdeckung in das morohogenetische Feld der Menschheit ein. Forschern, die nach der selben Entdeckung trachten, wird es somit mittels des morphogenetischen Feldes erleichtert, den Durchbruch in ihrer Forschung zu erreichen. Dies passierte schon mehrmals in unserer Geschichte, daß wichtige Entdeckungen gleichzeitig unabhängig in den verschiedensten Ecken der Welt gemacht wurden.
Das bekannteste Beispiel für das Vorhandensein des morphogenetischen Feldes ist, die erlernte Fertigkeit des Milchflaschenöffnens von Blaumeisen. In Großbritannien wurden vor dem 2. Weltkrieg Milchflaschen mit einem Aluminiumdeckel versehen, eine Meisenart hatte schnell eine Technik entwickelt, diese Deckel zu öffnen, um an die Milch heranzukommen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde die Milchflaschenproduktion auf Tüten umgestellt, die Meisen waren mangels Scheren wieder darauf angewiesen sich ihrer normalen Nahruungssuche zu widmen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Produktion der Milchflaschen wieder auf die Glasflaschen mit Aludeckel umgestellt, und obwohl alle Vögel, die die Fertigkeit des Flaschenöffnens noch von der Vorkriegszeit hätten kennen können, gestorben waren, begannen die Meisen in ganz Großbritannien wieder damit die Deckel der Milchflaschen zu knacken. Diese Fertigkeit beherrschten mit einem Male alle Meisen in ganz Großbritannien, in den verschiedensten Regionen. Der Aktionsradius von Meisen ist aber eher besschränkt,so daß die Londoner Meisen nicht etwa mal eben nach Schottland geflogen sind, um den Meisen dort das Handwerk des Deckelöffnens beizubringen. Alle Meisen hat das Deckelöffnen via morphogenetischem Feld gelernt.
Was bei den Meisen funktioniert, wurde auch schon an Menschen getestet. Man gab zwei randomisierten Gruppen unabhängig voneinander ein altes oder ein neues Kreuzworträtsel aus einer Zeitschrift, und siehe da, die Gruppe mit dem älteren Kreuzworträtsel war mit der Lösung schneller fertig, als die Gruppe mit dem neuen Kreuzworträtsel. Die Gruppe mit dem alten Rätsel hatte also unbewußt Kontakt zu dem morphogenetischen Feld der Klatschzeitunglesenden Rentnerinnen aufgenommen, die dieses Rätsel schon gelöst hatten.
Kritik kommt von Marco Haas der folgendes schreibt:
Rupert Sheldrake stellt in seinem Buch "Sieben Experimente die die Welt verändern könnten" die Behauptung auf, alle Materie und insbesondere das Leben sei universell durch so genannte Morphogenetische Felder umgeben und miteinander verbunden.
Der Biochemiker Sheldrake glaubt, dass diese von ihm postulierten Felder notwendig sind, um verschiedene biologische Prozesse erklären zu können.
Ich werde deshalb zeigen, dass Morphogenetische Felder nicht nur unnötig sind, sondern auch physikalisch keinen Sinn machen und zumindest einige seiner Quellen für Experimente in diesem Zusammenhang sehr fragwürdig sind - da ich das Buch nicht gelesen habe, beziehen sich meine Aussagen auf Sheldrakes Internetseite.
Der Begriff des Morphogenetischen Feldes stammt dabei nicht von Sheldrake, sondern aus der Biologie, wo er gebraucht wurde, um zu beschreiben, wie sich Organismen aus einer einfachen Zelle zu Pflanzen und Tieren entwickeln können - es war hier jedoch nur eine Metapher für die bis dahin unverstandenen Prozesse der Entwicklung. Die Gene allein können dafür nicht verantwortlich sein, den die sind ja in jeder Zelle gleich. Heute ist aber bekannt, dass die Genexpression - die Aktivierung einzelner Gene - durch Konzentrationsgefälle von Botenstoffen schon in der ersten Zelle angelegt ist, so das zumindest für dieses Problem keine seltsamen äußeren Felder mehr notwendig sind. Sheldrake lässt sich von diesen Erkenntnissen nicht beirren und geht trotzdem davon aus, dass diesen Feldern eine reale Existenz zugesprochen werden muss.
Ein Ausgangspunkt für die Annahme es gäbe immaterielle Felder, können nämlich auch Gedanken und Erinnerungen sein. So hat man beispielsweise festgestellt, dass sehr lebhafte Erinnerungen durch die Stimulation weniger oder sogar einzelner Neuronen hervorgerufen werden, was den Schluss nahe legen könnte, dass Erinnerungen in einzelnen Zellen gespeichert werden. Auf der anderen Seite scheinen Schädigungen des Gehirns das Gedächtnis nicht zwingend zu beeinträchtigen.
Das scheint ein Widerspruch zu sein, der sich aber leicht auflösen lässt, wenn man davon ausgeht, dass Erinnerungen nicht in einer einzigen Zelle sondern in zeitlichen und räumlichen Mustern von neuronaler Aktivität im ganzen Gehirn gespeichert werden. Diese Muster können dann angeregt werden, wenn eine Zelle stimuliert wird, die eng mit den anderen Zellen aus diesem Muster verknüpft ist. Auf diese Weise kann z.B. ein Geruch eine starke Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis auslösen. Andererseits wird die Erinnerung nicht zerstört, wenn eine Zelle aus dem Muster verschwindet, lediglich ein Aspekt der Erinnerung verliert vielleicht an Intensität.
Es kommt außerdem hinzu, dass das Gehirn sehr kreativ ist, wenn es darum geht Erinnerungen zu rekonstruieren und wenn nötig sogar zu erfinden, sodass man sehr vorsichtig sein muss, wenn man Erinnerungen vor und nach einer Hirnverletzung vergleicht.
In diesem Zusammenhang sind z.B. ein paar Fälle bekannt in denen Patienten ihrem Therapeuten von Misshandlungen in der Kindheit berichtet haben, die nachweislich nicht stattfanden. Hier kommt es darauf an, dass der Therapeut mit neutraler Haltung in die Sitzung geht und suggestive Fragen und Gesten vermeidet.
Ein wichtiger Hinweis auf die Existenz Morphogenetischer Feldern wäre die Existenz von telepathischen Fähigkeiten. Rupert Sheldrake hat sich leider nicht die Mühe gemacht entsprechende Experimente unter geeigneten Laborbedingungen durchzuführen, sondern fordert seinen Leser dazu auf.
In einem Fall bezieht er sich für ein Experiment auf den Termitenforscher Marais, der um 1920 Termiten in Afrika untersucht hat und seine Erkenntnisse in dem Buch "Die Seele der weißen Ameise" veröffentlicht (die englische Übersetzung aus dem Afrikans erschien erst 1972) . Rupert Sheldrake beschreibt in seinem Buch ein Experiment Marais, in dem dieser einen Termitenbau beschädigt hat und beobachtete, wie zielstrebig dieser repariert wird. Darüber hinaus behauptet Sheldrake aber das die Termiten den Bau passgenau reparieren würden, wenn man eine dünne Stahlplatte in die Bresche steckt. Dieses Experiment ist von Marais aber nicht durchgeführt worden - zumindest beschreibt er es nicht in dem zitierten Buch, zum Vergleich finden sich die entsprechenden Links im Anhang dieses Artikels.
Marais versucht zwar das Sozialverhalten der Termiten mit einer "Gruppenseele" zu erklären und behauptet diese sei so stark, dass sie auch dünne Bleche durchdringen könnte, aber das wird durch Experimente nicht belegt.
In den letzten 80 Jahren hat die Entomologie entscheidende Fortschritte gemacht und man weiß das sich Termiten mit Duftstoffen und taktilen Kommunikationsformen effektiv verständigen können und das ihr intelligent erscheinendes Gruppenverhalten mit dieser Verständigung und sehr einfachen Regeln für jedes Individuum modelliert werden kann.
Ein anderes Experiment betrifft die Lernfähigkeit von Ratten, so haben angeblich Experimente belegt, dass Ratten, die ein Problem lösen sollten, dies von Generation zu Generation schneller lernten.
In dem Experiment von W. McDougall an der Universität von Harvard 1920 konnte gezeigt werden, dass die Ratten mit jeder Generation schneller lernten [W. McDougall, "An experiment for the testing of the hypothesis of Lamarck", Brit J Psych 17 (1927) pp 267-304]. Eine Wiederholung des Experiments von Agar zeigte, dass auch untrainierte Ratten in einem Kontrollexperiment mit jeder Generation ihre Lernleistung verbesserten, was zumindest eine genetische Weitergabe ausschließt [W. E. Agar, F. H. Drummond, O. W. Tiegs, und M.M. Gunson, "Fourth (final) report on a test of McDougall's Lamarckian experiment on the training of rats", J Exp Biol 31 (1954) pp 307-321]. Diese Ergebnisse werden von Sheldrake in der Weise interpretiert, dass die Ratten über ihr Morphogenetisches Feld in Verbindung stehen und der Lernerfolg so über die verschiedenen Linien propagiert wird. Angesichts der Tatsache, dass McDougall der spätere Gründer und Direktor des Parapsychologischen Zentrums an der Duke Universität war muss man sich Fragen, wie verlässlich seine Experimente sind.
In wieder anderen Experimenten konnte jedoch kein signifikanter Unterschied im Lernerfolg nachgewiesen werden [F. A. E. Crew, "A repetition of McDougall's Lamarckian experiment", J Genetics 33 (1936) pp 61-101].
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste