Wie wertvoll sie ist und wie gerecht und gut.
Schaut man sich das Gerüst und die Mechanismen der Demokratie genauer an,
könnte man durchaus auf diese Ansicht einstimmen.
Schauen wir uns zuerst die Definition an:
Demokratie ( von griech. demos "Volk" und kratein "herrschen") bezeichnet eine Herrschaftsform, in der die Staatsgewalt vom Volk ausgeht (Volkssouveränität). Dies kann entweder unmittelbar in Abstimmungen und Volksentscheiden geschehen oder durch Wahl von Repräsentanten. Häufig werden Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte als Merkmale von Demokratien angesehen.
Im deutschen Grundgesetz ist das Demokratieprinzip in Artikel 20.2 festgehalten: "Alle Macht geht vom Volke aus".
Wie sieht es in der Praxis aus?
Der Eindruck einer stark demokratisch geprägten Welt ist in der heutigen Zeit weit verbreitet.
Demokratie und demokratisches Handeln ist so beinahe Kriterium für gut und böse geworden.
Unsere eingeschränkte Sicht lässt uns eine grosse Anzahl an nach außen demokratisch wirkenden Staaten und Systemen erkennen. Wenn man sein Sichtfeld etwas überprüft oder erweitert, entdeckt man aller Wahrscheinlichkeit nach Lücken und Fehler in diesen Systemen, die den Begriff der Demokratie nicht mehr zulassen.
Demokratie definiert unsere Zeit wie keine andere zuvor. Hineingeboren in diese Situation fehlt uns der Impuls nachzufragen und zu prüfen ob die Demokratie wie wir sie heute kennen, ihren Stellenwert verdient hat.
Im Kleinen bis hinauf zum Grossen kann ich demokratische Strukturen feststellen. Ein Beispiel für Demokratie im direkten Umfeld können zum Beispiel eine Schülersprecherwahl oder die Struktur eines Vereins sein.
Auch einige Kirchen, wie beispielsweise die Schweizer Landeskirche, die ihre katholischen Pfarrer von der Gemeinde wählen lässt, eignen sich das demokratische System immer mehr an. Das was man am ehesten mit Demokratie in Verbindung bringt sind wohl beispielsweise die Wahl zum Bundespräsidenten oder die Europawahl.
Die Wirtschaft bildet, bis auf die Genossenschaften, eine nicht-demokratische Ausnahme in einem insgesamt stark demokratisch geprägten Deutschland, dazu später mehr.
Der Demokratiebegriff wird jedoch häufig fälschlicherweise verwendet. Nenn- Demokratien behaupten von sich demokratisch zu sein und bezeugen dies auch in ihrem Staatsnamen. Die Wirklichkeit ist jedoch häufig ganz anders. In der Deutschen Demokratische Republik ging beispielsweise die Staatsgewalt eindeutig nicht vom Volke aus.
Wenn man den Begriff der Demokratie als Volksherrschaft definiert, wird bei genauerer Anschauung deutlich, dass es nicht das Volk ist welches herrscht, sondern das Volk Menschen wählt die es beherrschen. Die Mehrheit entscheidet wer das gesamte Volk beherrschen soll. Die Überstimmten leben somit in einem von ihnen nicht gewählten Staat.
Die Möglichkeiten der Wahl sind begrenzt, denn man hat nur die Möglichkeit aus einer bestimmten Anzahl von Kandidaten zu wählen. Wenn keiner der Kandidaten den eigenen Vorstellungen entspricht, ist es auch nicht möglich jemanden, der seinen Vorstellungen und Wünschen entspricht, zu wählen.
In einer Diktatur unterdrückt eine Minderheit eine Mehrheit, in einer Demokratie ist es die Mehrheit, die die Minderheit unterdrückt. In beiden Fällen handelt es sich um Unterdrückung. Eine Regelung, die einer Mehrheit einen kleinen Vorteil und eine Minderheit einen grossen Nachteil verschaffen würde, wird in einer Demokratie wahrscheinlich angenommen. Ist eine Herrschaft ohne Unterdrückung nicht möglich?
So ist der Gedanke, dass es sich bei der Staatsform, in der wir heute leben nicht um ein Ideal, sondern das geringere Übel handelt, nicht fern. Der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill meinte dazu:" Die Demokratie ist die schlechteste Staatsform, ausgenommen alle anderen".
Ein weiterer Kritikpunkt an der Demokratie stellt die zeitliche Begrenzung der jeweiligen Amtszeit da. Die Herrschaft in einer Demokratie ist eine Herrschaft auf Zeit. Sie ist also gegenwartsorientiert und meist nicht auf die Zukunft ausgerichtet. Längerfristige Lösungen sind selten, da durch den Druck der Wiederwahl schnelle Änderungen gefragt sind, die jedoch nicht immer auf Dauer durchsetzbar sind.
In einer Demokratie ist bei wechselnden Umständen keine schnelle Anpassung möglich.
Demokratie verhält sich schwerfälliger und langsamer als der Grossteil der anderen Herrschaftsformen.
Weiterhin ist die Informiertheit des Volkes Vorraussetzung für die Wahlen. Die Informationen lenken und bestimmen letzten Endes die Wahlen.
Jedoch sind es die Informationsquellen, die am leichtesten zu manipulieren sind. Der Einfluss der Medien auf den Menschen ist gemeinhin bekannt, und durch Manipulation in Fernsehen und Radio ist die freie Meinungsbildung nicht mehr gewährleistet. In einer Gesellschaft, welche so stark durch Konsum definiert ist, ist eine freie Meinungsbildung nicht möglich.
Gehen wir einen Schritt weiter:
Die Machtstruktur, insbesondere in den Staaten der westlichen Welt, wird von der überwiegenden Mehrzahl der Bürger grundlegend falsch verstanden, obwohl sie durchaus transparent, einsehbar und nachvollziehbar ist. Und trotzdem, obwohl die Prinzipien genauso einfach zu verstehen sind wie Kolumbus’ Rezept, ein gekochtes Ei auf der Spitze stehen zu lassen, erschreckend wenig Menschen sind bereit, von ihrem vorgeprägten Denken los zu lassen.
Wie viele Millionen suchen vergebens nach einem Arbeitsplatz? Wie viele Millionen sind auf Unterstützungen angewiesen, die letztendlich von Menschen bezahlt werden, denen es um nicht viel besser ergeht? Trotz Fortschritts und technischer Errungenschaften, wird dem Einzelnen immer mehr Leistung für immer weniger Komfort abverlangt. Und immer noch lassen wir uns erzählen, dass wir Bürger reicher Länder seien, dass wir unseren Wohlstand mit anderen teilen müssten, dass es uns besser erginge als all den Generationen, die vor uns lebten.
Nehmen wir mal die inoffizielle Machtpyramide:
BANKEN
KONZERNE
REGIERUNGEN
KLEIN- UND MITTELBETRIEBE
UNSELBSTÄNDIG ERWERBSTÄTIGE
Wo die meisten sich wiederfinden werden, dürfte da schon ersichtlich werden.
Wie drückt sich Demokratie, Volksherrschaft, für die Menschen am unteren Ende der Pyramide aus? Es darf alle paar Jahre gewählt werden. Politiker dürfen gegen andere ausgetauscht werden, die sich dann wiederum mit der Situation abfinden müssen, dass sie zuerst mit Banken und Konzernen in Harmonie zusammen arbeiten, andernfalls sie möglichem Druck zum Opfer fallen – und wenn es sich vielleicht auch nur um irgend einen Skandal handelt, der plötzlich ans Tageslicht kommt. Tatsache ist, dass die größte Bevölkerungsgruppe über die wenigsten Rechte verfügt, gleichzeitig aber für den Großteil der Kosten zur Erhaltung des Systems verantwortlich ist, nicht zu reden vom sagenhaften Reichtum Einzelner, der nur durch das Ausnützen der Arbeitskraft der Massen entstehen kann.
Auf wessen Seite stehen die Medien? Nicht jeder Zeitungsverlag ist groß genug, um als im Rang der Konzerne stehend eingestuft zu werden. Hier bietet das herrschende System ein perfektes Sicherheitsventil zur Selbsterhaltung. Die Abhängigkeit von Werbung. Wie sollte es einem Medium gelingen, sich langfristig ohne Werbeeinschaltungen zu finanzieren? Ja, gewiss, für eine kleine Regionalzeitung mögen die Inserate der lokalen Geschäftsleute, der Mittelstandsbetriebe, ausreichen. Für eine unabhängige Online-Plattform, um auf unsere eigene Existenz zu verweisen, sind Einschaltungen der Großkunden auch nicht unbedingt von Nöten. Doch wie groß ist unser Einfluss? Wie groß oder wie klein ist der Prozentsatz jener Menschen, die unsere Artikel lesen, im Vergleich zu den seit langem etablierten Medien? Auf wie viele Berichte müssen wir, weil es an Mitteln für ausgedehnte Recherchen, die mit Reisen und dementsprechend anfallenden Spesen verbunden sein könnten, verzichten? Wü
rde die New York Times, die Washington Post, der Spiegel und Bild gleichzeitig und wiederholt zu etwas aufrufen, dann könnte dies das vorherrschende System durchaus ins Wanken bringen. Doch, nachdem es die sogenannten Qualitätsmedien bis dato unterlassen haben, die Bevölkerung über die Basisstruktur unseres Systems aufzuklären, warum sollten sie plötzlich Veränderungen, etwa durch eine radikale Reform des Geldwesens, fordern?
Ist die Situation also ausweglos? Bleiben wir hoffnungslos einem System gegenüber versklavt, dass von skrupellosen Geldwechslern eingeführt wurde, deren Namen seltener Erwähnung finden als die von Fußballspielern der zweiten Liga? Der gewählte Begriff der Versklavung ist dabei keinesfalls übertrieben. Selbst wenn wir bloß unseren Anteil an der Staatsverschuldung nehmen, so sind es wir, die Erwerbstätigen, die für das Bezahlen der Zinsen verantwortlich sind. Im Römischen Reich wurde die Schuldknechtschaft schon im 2. Jahrhundert verboten. Als Bürger verschuldeter Staaten wären wir davon jedoch nur befreit, wenn wir nicht auf regelmäßige Einkommen, die wiederum Steuerlast mit sich bringen, angewiesen wären.
Voraussetzung, um diesem grausamen Spiel, von dem wir noch lange nicht erahnen wo es hinführen wird, zu entkommen, wäre zuerst ein breites Verständnis der Hintergründe. Das Internet bietet dazu Möglichkeiten, die vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar waren. Auch wenn nicht alle Informationen zugänglich sind, die Zusammenhänge der Entwicklungen der vergangenen – sagen wir – zweihundert Jahre lassen sich mit wenigen Recherchen nachvollziehen. Die Aufteilung der Macht auf unserem Planeten ist kein Geheimnis. Die Frage ist: Sind genügend Menschen zum Umdenken bereit, dass eine kritische Masse, die bedeutende Veränderungen fordert, erreicht werden könnte? Wären auch genügend Menschen bereit, die „Geburtswehen“ eines neuen Systems zu akzeptieren? Solange Menschen Schlange stehen, um zu den Ersten zu gehören, die ein neues technisches Spielzeug ihr eigen nennen, wäre ich davon nicht so überzeugt. Doch vielleicht, hoffentlich, bin ich diesbezüglich im Irrtum.
Auch wäre es an der Zeit, sich nicht mehr durch unwesentliche Konfliktthemen ablenken zu lassen. Einwanderungspolitik, Frauenrechte, Gleichstellung von Minderheiten, mehr oder weniger Sozialleistungen, Verschiebungen von Steuerlast – solange wir über derartige Streitpunkte endlos zu diskutieren bereit sind, haben wir keineswegs verstanden, dass wir letztendlich alle im gleichen Boot sitzen. Frauen, die nach mehr Rechten verlangen, ebenso wie Staatsbürger, deren Vorfahren noch türkisch oder serbokroatisch sprachen, eingeschlossen. Auch Martin Luther King träumte einst von einer Harmonie zwischen Schwarz und Weiß. Vielleicht ließe sich auch zwischen Mitmenschen unterschiedlicher kultureller Wurzeln mehr Einigkeit schaffen, wenn es auch wirklich ein gemeinsames Ziel gäbe. Und dieses Ziel könnte sein, einen Unterdrücker als solchen zu identifizieren, ein System als unmenschlich zu entlarven und gemeinsam einen neuen Weg einzuschlagen. Wie uns gelehrt wurde, entscheide
t in der Demokratie die Mehrheit. Und diese Mehrheit findet sich auf den untersten beiden Stufen der dargestellten Pyramide. Nicht Punkte, die spalten, die uns voneinander trennen, sollten im Vordergrund stehen. Denn schließlich, mit ein wenig Offenheit, gibt es wesentlich mehr, was uns Menschen vereinigt. Es wäre an der Zeit, dies zu erkennen und entsprechend zu handeln. Ansonsten könnte es eines Tages wirklich zu spät sein.
Nun wer jetzt aber denkt wir sind schon am Ende, den muss ich leider enttäuschen.
Vorausgesetzt, wir haben uns diesen Problemen angenommen, Lösungen entwickelt und diese umgesetzt.
Welche Staatsform hätten wir?
Ein als Allheilmittel, besonders von der alternativen Szene vertreten, stellt die Basisdemokratie/Direkte Demokratie dar. Nun wenn man nicht grade auf Glücksspiele steht und sich der Monarchie oder Diktatur zuwendet,
erscheint die Basisdemokratie als die wohl gerechteste Form. Jeder hat die gleichen Rechte und Pflichten.
Idealistisch gesehen eine tolle Angelegenheit, wäre da nicht noch ein kleines Problem. Dieses kleine Problem hat
jedoch umso größere Auswirkungen und dies nennt sich Persönlichkeit bzw. Charakter.
Und da räumen wir nun mal mit einem alten Aberglauben auf. Menschen sind eben nicht alle gleich.
Im Gegenteil sind sie sogar schonmal grundverschieden in ihrer Art, ihrem Denken, ihrem Fühlen und Handeln.
Pädagogik und Erziehung haben schon so manchen Kopf zum dampfen gebracht auf der Suche nach dem "bestmöglichen" System wie man den Nachwuchs "heranzieht". Dazu kommt noch die Bequemlichkeit gepaart mit dem Egoismus
des "Habenwollens" und der Ignoranz von "Hauptsache mir geht es gut"
Nun letztlich sind wir für uns selbst verantwortlich und wenn wir nicht wollen, dass andere uns manipulieren,
benutzen, beherrschen, belügen und somit zu Spielbällen oder zunihren nützlichen Idioten machen,
müssen wir uns dieser Verantwortung stellen.
Demokratie? Diktatur? Monarchie? Technokratie?...
Vielleicht sollten wir uns dahin begeben uns selbst zu verwalten um dann in einer Solidargemeinschaft souveräner Bürger uns gegenseitig zu helfen udn zu unterstützen und gemeinsamen Zielen zu widmen, in Verantwortung
universeller Menschenrechte und Mutter Natur.
Dies ist zwar grad so ein Gedanke, vielleicht kann es aber auch mehr werden.
Was meint ihr?
Liebe Grüße
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste