[Person] Otto von Bismarck

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    • [Person] Otto von Bismarck

      Otto Graf (seit 1871 F?rst) von Bismarck - Sch?nhausen

      1.4.1815 in Sch?nhausen an der Elbe (Altmark)
      ? 30.7.1898 in Friedrichsruh

      Otto von Bismarck wurde 1815 in Sch?nhausen an der Elbe als Sohn eines altm?rkischen Junkers geboren. Bedingt durch sein Herkunft war sein Leben von einer tiefen Verbundenheit zum regierenden Herrscherhaus und dem preussischen Staat gepr?gt. Nachdem Bismarck in G?ttingen und Berlin Jura studiert hatte, trat er 1836 seine Referendarszeit an. Im Jahre 1847 heiratete er Johanna von Puttkamer, deren pietistischer Freundeskreis nicht ohne Einfluss auf ihn blieb.

      In der Revolution von 1848/49 sch?rften sich seine politischen Vorstellungen und nahmen eine entschieden konservative Auspr?gung an. Den Forderungen nach b?rgerlichem Mitbestimmungsrecht begegnete Bismarck mit einer Verteidigung der Vormachtstellung des preussischen Landadels. Allein in der St?rkung der preussischen Krone sah er die innerdeutsche Ordnung und das europ?ische Gleichgewicht gesichert.

      Von 1851 bis 1859 war Bismarck als Vertreter Preussens am Bundestag in Frankfurt t?tig, danach folgten Jahre als Gesandter am russischen Zarenhof und ab 1862 in Frankreich. Als es im selben Jahr zu einem Konflikt bez?glich einer Heeresreform zwischen dem Parlament und K?nig Wilhelm I. kam, l?ste dieser seine bis dahin liberalen Minister durch konservative M?nner ab. Nachdem jedoch eine Einigung aussichtslos schien und der Monarch bereits mit dem Gedanken an Abdankung spielte, wurde Bismarck mit dem Amt des Ministerpr?sidenten betraut. Doch auch ihm sollte es zun?chst nicht gelingen, eine bedingungslose Vergr??erung des Heeres und Dezimierung der Landwehr durchzusetzen, so dass sich der Machtkampf zwischen Parlament und Krone fortsetzte. In den folgenden vier Jahren herrschten in Preussen verfassungswidrige Zust?nde, gegen die Parlamentsmehrheit zwar protestierte, sich aber nicht zu einem Generalstreik entscheiden konnte. Erst als Bismarck zusammen mit dem Zaren die polnischen Unabh?ngigkeitsbestrebungen unterdr?ckte, konnte er von den innenpolitischen Konflikten ablenken.

      Die Einigung Deutschlands unter der Vormachtstellung Preussens war sein erkl?rtes Ziel, dem er sein ganzes Handeln unterordnete. Nach dem Krieg 1866 gegen ?sterreich wurde der deutsche Bund aufgel?st und der Norddeutsche Bund gegr?ndet, dem sich 17 deutsche Staaten unter der F?hrung Preussens anschlossen. Der Sieg ?ber Frankreich 1870/71 f?hrte schlie?lich zur Gr?ndung des deutschen Reichs und der Kaiserproklamation Wilhelms I. in Versailles.

      Seit der Reichsgr?ndung war Bismarck Ministerpr?sident und zugleich Reichskanzler. Von nun an widmete er sich ganz der Sicherung seines Werkes, sowohl nach Innen als auch gegen seine Nachbarn. Bis 1878 regierte der Kanzler mit Hilfe der Nationalliberalen. Trotz der st?ndigen Konflikte mit dem linken Fl?gel der Partei kam es zu bedeutenden Neuerungen: die Rechtspflege wurde vereinheitlicht, das Ausw?rtige Amt sowie die Reichsbank und Reichsw?hrung wurden geschaffen. Seit der Einf?hrung der Kranken-, Unfall-, Invalidit?ts- und Altersversicherung in den 1880er Jahren besa? Deutschland die fortschrittlichste Sozialversicherung in Europa.

      Unterst?tzt von den Liberalen und den gem??igten Konservativen f?hrte Bismarck den Kulturkampf gegen die Katholische Kirche in Preussen an. Durch die extreme Stellung Papst Pius IX. gegen den Liberalismus und Pluralismus sah sich Bismarck gen?tigt, einen innenpolitischen Pr?ventivkrieg gegen die Zentrumspartei und den Katholizismus zu f?hren. Letztlich waren die Versuche, den Einfluss der katholischen Kirche zu brechen, vergebens, die Zentrumspartei und die Katholische Kirche gingen gefestigt aus dem Konflikt hervor.

      Ab 1878 bem?hte sich Bismarck um die Bek?mpfung der Sozialisten. Die Aktivit?ten der immer st?rker werdenden Arbeiterpartei lie? Bismarck durch das sogenannte Sozialistengesetz verbieten. Zu Unrecht lastete Bismarck zwei Attentate, die 1878 auf den K?nig ver?bt wurden, den Sozialdemokraten an.

      Nach au?en schuf Bismarck ein B?ndnissystem, mit dem sich drei Hauptziele verbanden: Frankreich sollte dauerhaft isoliert bleiben, ?sterreich vers?hnt werden und die Beziehungen zu Russland und Gro?britannien sollten sich nach M?glichkeit so gestalten, dass sie auch im Krisenfall freundlich und ohne zu gro?e Abh?ngigkeit bleiben konnten. Diesem Zweck dienten vor allem das Dreikaiserabkommen mit ?sterreich und Russland aus dem Jahre 1873, der 1879 abgeschlossene B?ndnisvertrag mit ?sterreich, der sp?ter durch Italien zum Dreibund erweitert wurde, und der R?ckversicherungsvertrag mit Russland aus dem Jahre 1887.

      Mit dem seit 1888 regierenden Kaiser Wilhelm II. kam es immer st?rker zu Konflikten, die nicht nur im Altersunterschied, sondern auch in tiefgreifenden Differenzen begr?ndet waren und 1890 zur Entlassung Bismarcks f?hrten. 1898 starb Otto von Bismarck auf seinem Gut Friedrichsruh bei Hamburg, auf das er sich in seinen letzten Jahren zur?ck gezogen hatte.

      War er der gr??te und beste Kanzler den es jemals gab in Deutschland?
      Was war positiv was war negativ? Wie wirkt Bismarck heute?
      Wo sp?rt man noch seine N?he? ...
      Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
      - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste