Übersäuerung kann zu Erkrankungen des Magens, der Bauspeicheldrüse, des Zwölffingerdarms mit seinen Drüsen, der Leber, der Gallenblase und des Darmes führen. Außerdem können die Blutfette, die allgemeine Stimmungslage,
chronische Kopfschmerzen, Allergien, Ekzeme, Gedächtnisschwäche, Herzinfarkt direkt und indirekt durch Übersäuerung begünstigt oder ausgelöst werden.
Übersäuerung kann also zu Erkrankungen verschiedener Organe führen, sowie sich auf die Stimmungslage auswirken. Säuren sorgen für Erregungszustände, wenn eigentlich Ruhe angesagt wäre und lassen Stresshormone explodieren, wenn eigentlich gar kein Grund hierfür vorhanden ist. Sie versetzen unser Abwehrsystem in Bereitschaft und Aktivität, wenn z.B. harmlose Blütenpollen in unseren Organismus gelangen.
Säure hemmt die Verdauung und die Ausscheidung von Schadstoffen, sie begünstigt jede Form von Krankheit. Eine saure Stoffwechsellage ruft, durch die Beeinflussung des vegetativen Nervensystems, im ganzen menschlichen Organismus, die
Anfälligkeit für Krankheiten hervor, wie z.B.:
Allergien, Antriebsschwäche, Arthritis, Arthrose, Asthma bronchiale, Bandscheibenbeschwerden, belegte Zunge, Bindegewebsschwäche, Bindehautentzündung, Blähungen, Bluthochdruck, Blutfette (erhöhter Cholesterinspiegel), Bronchitis, brüchige Nägel, Cellulite, chronische Schmerzzustände, Depressionen, Diabetes, Durchblutungsstörungen, Ekzeme, Erschöpfung, Fieber, Gallensteine, Gastritis, Gedächtnisschwäche, geschwollene Beine, Gicht, Haarausfall, Hauterkrankungen (Ausschläge, Akne, unreine Haut), Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Hexenschuss, Hörsturz, Infektionsanfälligkeit, Ischiasbeschwerden, Kalte Hände und Füße, Körpergeruch, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Krebs, Leberschwäche, Magengeschwüre, Migräne, Müdigkeit, Multiple Sklerose, Mundgeruch, Muskelverspannungen/-schmerzen, Nervenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Nierensteine, Osteoporose, Pilze, Polyarthritis, Reizbarkeit, Rheuma, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Schlaganfall, Schwangerschaftserbrechen, Sodbrennen, Stressunverträglichkeit, Übergewicht, übermäßiges Schwitzen, Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, vorzeitige Ermüdung, Zahnschäden (Karies, Zahnausfall)
Der Messwert für eine saure oder basische Stoffwechsellage ist der
pH-Wert, liegt dieser im Bereich von 1 bis 6, so spricht man von Säuren, bei 7 liegt der neutrale Punkt, ab 8 bis 14 wird es basisch.
Was führt zu Übersäuerung?
Mineralstoff- und Spurenelementmangel (Säure-Pufferfunktion), Nahrungsmittel, Eiweißmast, Süßigkeiten, Alkohol, Rauchen, Angst, Traurigkeit, Ärger, Kummer, Stress, Bewegungsmangel, chronische Darmgärung, übertriebener Sport
Wie misst man die Übersäuerung im Körper?
→ Untersuchung des Blutes (weniger aussagekräftig)
→ Messung des Urins (pH-Wert)
Der pH-Wert im Körper wird über Puffersysteme und die Ausscheidung von sauren Stoffen über Lunge, Nieren und Darm reguliert.
Der pH-Wert des Urins gibt Aufschluss, ob eine Übersäuerung vorliegt. Dazu sollte ein Tagesprofil erstellt werden, indem alle 3 Stunden Messungen des Urin-pH erfolgen. Normalerweise liegt der Wert nach den Mahlzeiten, insbesondere nach Obst und Gemüse, über pH 7 (leicht basisch), und im nüchternen Zustand, sowie nach reichlichem Fleischgenuss, unter pH 7 (sauer).
Gemessen werden sollte:
Um 7 Uhr vor dem Frühstück (pH 5,5 bis 7),
um 10 Uhr (pH 7-8),
um 13 Uhr vor dem Mittagessen (pH 5-6),
um 16 Uhr (pH 7-8),
um 19 Uhr vor dem Abendessen (pH 6-7) und
um 22 Uhr (pH 8).
Stellt sich heraus, dass der pH-Wert ständig unter 7 liegt und auch nach den Mahlzeiten nur knapp darunter, so ist das Gewebe übersäuert.
Frühzeitige Hinweise auf eine Übersäuerung sind:
→ ständige Müdigkeit und Erschöpfung
→ häufige Infekte
→ druckempfindliche Muskeln
→ Nervenschmerzen oder Kopfschmerzen
→ Traurigkeit, schlechte Stimmung
→ Schlaflosigkeit
Woher kommen die Säuren?
→ Harnsäure aus Fleischgenuss und Zellverfall
→ Milchsäure aus körperlicher Anstrengung
→ Gerbsäure aus Schwarzem Tee und Kaffee
→ Nikotin vom Rauchen
→ Schwefelsäure aus Schweinefleisch
→ Acetylsalicylsäure aus Schmerzmitteln (Aspirin)
→ Essigsäure aus Süßwarenkonsum
→ Oxalsäure aus z.B. Rhabarber und Spinat
→ Salzsäure aus Stress, Angst, Ärger
→ Salpetersäure aus gepökeltem Fleisch und aus Käse mit Nitrat-Zusatz
Diese Säuren neutralisiert der Organismus so schnell es geht, um sich nicht an ihnen zu verätzen. Hierfür benötigt er basische Mineralstoffe, diese verbinden sich mit den Säuren zu so genannten Schlacken. Eine Verbindung von Schwefelsäure und Salpetersäure ist sogar in der Lage, Gold aufzulösen.
Säuren werden über die Nieren, die Haut, die Leber und den Darm ausgeschieden. Oder aber, wenn sich zu viele Säuren anhäufen, zuerst im Bindegewebe, dann im Bereich der Gelenke, Sehnen und dann in den Muskeln (die dann versteifen und Nerven einklemmen) deponiert.
Was bedeutet Gesundheit?
→ schlackenfreie Zellen, Gewebe und Organe
→ gefüllte Mineralstoffdepots
→ unbeschädigte Drüsen und Körperfunktionen
Unsere Mineralstoffdepots:
→ Haare und Haarboden
→ Nägel
→ Haut
→ Knochen
→ Gefäße, bzw. Adern
→ Knorpel, Kapseln, Sehnen
→ Blut
sie sind die Säulen unserer Gesundheit und Schönheit
Was tun bei Übersäuerung?
1. Viel trinken
2. Säuren durch viel Bewegung an frischer Luft abatmen
3. Schwitzen, um über die Haut zu entsäuern (Sauna, Sport)
4. Richtig ernähren:
a) richtig kauen: Der Speichel ist basisch, ungenügend gekaute
Nahrung gärt leicht im Darm, die Folge: Weitere Säuren
b) nicht zuviel essen, sonst wird zuviel an basischen Verdauungssäften
verbraucht
c) basenspendende Nahrungsmittel (Gemüse, Obst) vermehrt zuführen
5. Bei starker Übersäuerung: 1 Teelöffel Natriumbikarbonat auf ein viertel Liter
lauwarmes Wasser täglich bis zur Besserung einnehmen, bzw. Bullrich Salz oder Basica
6. Basische Bäder (Meine Base)
Tipps für die Ernährung:
Viermal soviel Basenspender wie Säurebildner essen!
Das entspricht ungefähr dem Verhältnis von Säuren und Basen, wie es auch natürlicherweise in unserem Körper besteht, bzw. bestehen sollte.
Man unterscheidet vier Gruppen von Nahrungsmitteln:
Basenliefernde Nahrungsmittel:
Enthalten basische Mineralstoffe, wie Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium:
● Kartoffeln
● Gemüse
● Obst und Trockenfrüchte
● Rohe Milch und Sahne, Eigelb
● Stille Mineralwässer
● Kräuter
Neutrale Nahrungsmittel:
Halten das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen:
● Butter, Naturbelassene Öle
● Leitungswasser
Säureerzeuger:
Enthalten selbst keine Säuren, lassen diese aber bei der Verarbeitung im Stoffwechsel entstehen:
● Zucker und zuckerhaltige Nahrungsmittel (Süßigkeiten, Limonaden)
● Weißmehlprodukte (Brötchen, Weißbrot, Graubrot, Nudeln)
● Fast Food, Fertigprodukte
● Polierter Reis
● Kaffee, Schwarzer Tee
● Alkoholhaltige und kohlensäurehaltige Getränke
Säurelieferanten:
Enthalten einen Überschuss an sauren Mineralstoffen (Schwefel, Phosphor, Chlor) und lassen teilweise auch zusätzlich Säuren entstehen, sorgen also für einen doppelten Basenverlust!
● Fleisch, Wurst und Innereien (Schwein, Rind, Geflügel, Wild)
● Fleischbrühe
● Käse, Quark
● Eiklar
Quellen:
Jentschura, Peter; Lohkämper, Josef
Gesundheit durch Entschlackung
Verlag Peter Jentschura, 15. Auflage Okt. 2007
ISBN 978-3-933-874-33-7
Treutwein, Norbert
Übersäuerung - Krank ohne Grund?
Südwest Verlag München, 17. Auflage 2007
ISBN 3-517-01857-0