Aus dem Artikel nehme ich nur Zitate, den kompletten Artikel kann jeder, den es interessiert unter der unten angegebenen Quelle nachlesen.
Manipulation und Ausgrenzung
In den E-Mails unterhalten sich prominente Klimaforscher darüber, wie sie mit Kritikern umgehen, wie Datensätze so verändert werden, dass sie zur offiziellen Theorie passen, und wie kritische Journalisten boykottiert werden sollen. Ein Aufschrei ging daraufhin durch die angelsächsische Presse. Der Leitartikel in der „Washington Times“ stellte unter der Überschrift „Die Vertuschung der globalen Abkühlung“ fest: „Die Klimagate-Enthüllungen haben einen beispiellosen koordinierten Versuch von Akademikern aufgedeckt, Forschungsergebnisse für politische Zwecke zu verzerren.“ Der Starblogger James Delingpole vom britischen „Daily Telegraph“ jubelte: „This is our Berlin Wall Moment!“ Er meinte damit die Mauer des Schweigens, die kritische Beobachter umgab. „Vor Climategate wurden wir Skeptiker als Freaks verspottet – fast so schlimm wie Holocaust-Leugner ... Plötzlich sind wir die Norm“, freut er sich. Siegessicher fügt Delingpole hinzu: „Niemand kann uns jetzt mehr stoppen.“
Wenn er sich da mal nicht täuscht. In Kontinentaleuropa und vor allem in einem der wichtigsten Länder zur Durchsetzung von CO2-Zielen, Deutschland, wird das Thema unter den Teppich gekehrt. Deutsche Wissenschaftler vom regierungsnahen Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung wie Stephan Rahmstorff, der in den E-Mails mehrfach auftaucht, nehmen Schlüsselrollen im Weltklimarat ein. Außer der „Welt“ widmet sich hierzulande kein überregionales Blatt ausführlicher dem Skandal. Lediglich von einem Hackerangriff und einigen unglücklichen Formulierungen, die aber nichts beweisen würden, ist hie und da die Rede. Die Brisanz des Falles leitet sich schon allein aus der enormen Bedeutung des britischen Instituts ab. Climate Research Unit (auch bekannt als Hadley CRU) ist eines von weltweit nur vier Instituten, die dem „Weltklimarat“ IPCC „offizielle“ Temperaturdaten liefern.
Verheimlichen und verstecken
Zu trauriger Berühmtheit hat es eine E-Mail von keinem Geringeren als dem Direktor des Instituts, Phil Jones, gebracht. Dort schreibt er an einen Kollegen: „I´ve just completed Mike´s Nature trick of adding in the real temps to each series for the last 20 years (ie from 1981 onwards) amd from 1961 for Keith´s to hide the decline.“ Auf Deutsch: „Ich habe gerade Mikes Natur-Trick, die realen Temperaturen zu jeder (Daten-)Serie für die letzten 20 Jahre hinzuzufügen, fertiggestellt ... um den (Temperatur-)Rückgang zu verstecken“.
Angst vor dem Bürger
Was wenige wissen: Auch in England gibt es wie in den USA einen „Freedom of Information Act“. Dieser ermöglicht es Bürgern, Einsicht in Akten von Behörden oder für den Staat arbeitenden Institutionen zu nehmen. Vor diesem Gesetz hatten die Forscher – allen voran der Direktor des Instituts – offenbar eine Heidenangst. Er schreibt zum Beispiel am 21. Februar 2005: „Ich werde von einer Reihe von Leuten bedrängt, die CRU-Stationsdaten zu veröffentlichen. Keiner von euch dreien darf irgendjemandem erzählen, dass es in England einen Freedom of Information Act gibt!“ Wer ihn da unter anderem bedrängt hat, geht aus einer E-Mail vom 2. Februar desselben Jahres hervor: „Die zwei MMs sind seit Jahren hinter den CRU-Stationsdaten her. Wenn Sie jemals davon hören sollten, dass es jetzt in England einen Freedom of Information Act gibt, denke ich, dass ich die Daten lieber löschen würde, als sie irgendjemandem zu senden.“Wie die „Washington Times“ schreibt, ist es in England ein krimineller Akt, E-Mails zu löschen, um dem Informationsfreiheitsgesetz zu entgehen.
Unbekannter Informant
Verräterische Details offenbaren auch die E-Mails und Anmerkungen der Programmierer, die mit den Daten arbeiten sollten. Sie hatten keine politische Agenda, sondern kämpften einfach mit dem Problem, die Daten anpassen zu müssen. Die über tausend E-Mails, die im Web unter „Hadley CRU“ oder „FOIA.zip“ zu finden sind, enthalten noch zahlreiche Hinweise auf Vertuschungen und Manipulationen. Die Aufarbeitung des Skandals kann Monate dauern. Laut Klimaskeptikern wurde die Story über Hacker lanciert, um das Nutzen der Daten als unethisch darzustellen. Der Hamburger Klimaforscher Hans von Storch, kein Skeptiker, meinte hierzu: „Wenn die Daten aus einer internen Quelle stammen, dann könnte es sich um den Akt eines Informanten (Whistleblower) handeln, der vom Gesetz geschützt wird. Ich denke, es ist nicht unethisch, sie zu lesen.“ Er hält aber sehr wohl das Verhalten seiner Kollegen für problematisch und fordert, Phil Jones, Michael Mann und Stefan Rahmstorff von der Mitarbeit im Weltklimarat auszuschließen.
Quelle: Focus.de – Wissen (12.12.2009
Ich weiß nicht, warum jetzt auch in deutschen Medien darüber geschrieben wird, aber besser spät als nie.
Jo
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"Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."
Friedrich Nietzsche
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