Interview mit Michael Mross (mmnews.de)

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  • Interview mit Michael Mross (mmnews.de)

    infokriegernews.de hat ein Interview mit Michael Mross, Betreiber von www.mmnews.de
    Das gesamte Interview gibt es hier: http://www.infokriegernews.de/2009/07/21/interview-mit-dem-borsenpropheten-und-seitenbetreiber-von-mmnews-michael-mross/

    Auszugsweise die letzten beiden Fragen und deren Antworten, da ich diese für Interessanter als die vorherigen finde. Sie regen meiner Meinung nach an, Änderungen herbeizuführen, wenn wir dem jetztigen System den Rücken zukehren möchten.

    Infokriegernews.de:
    Wie müsste Deiner Meinung nach ein gerechtes Geldsystem aussehen und wie ein gerechtes Wirtschaftssystem, das niemanden übervorteilt und jedem eine faire Chance gibt? Braucht es da nicht irgendeinen Schiedsrichter? Und wer sollte das sein?

    Das ist eine philosophische Frage. Wenn Geld im Spiel ist, dann ist es immer ungerecht. Ich hab echt keine Ahnung, wie so ein System aussehen könnte. Aber Fakt ist: Wenn wir so weiter machen, wie bisher, fährts gegen die Wand.
    Wenn Geld und Zins im Spiel ist, dann hat es immer die Tendenz, dass es in der Hand weniger sich vermehrt. Aber diese „Anreicherung“ würde auch ohne Geld passieren. Ich hab fast den Eindruck, dass es evolutionär programmiert ist: Der Fittere überlebt. Fit in unserem System heißt, sich Dinge auszudenken, um andere Menschen auszubeuten, sie zu betrügen.

    Tendenziell bin ich für Grundeinkommen, wie ich es auch in meinem Buch „Evolution des Erfolgs“ beschrieben habe. Jeder Mensch soll 500 Euro kriegen. So haben Familien automatisch mehr. Dafür Auflösung aller Transferämter, Schließung der Arbeitsämter, Sozialämter usw. Gleiche Steuersatz für alle würde die Finanzämter auf ein Minimum reduzieren. Meine Vorstellung: 25% vom Gewinn, keine Ausnahmen.

    Vorübergehende Finanzierung dieser Revolution durch Schulden. – Ich denke, dass würde die Kräfte einer Gesellschaft neu entfesseln.

    Andererseits: Was wollen wir eigentlich? Soll jeder mit einem Mercedes durch die Gegend fahren? Wohin führt eine Gesellschaft, die immer „Mehr“ will. Was ist das für eine Gesellschaft, in der Menschen zu bloßen Konsumenten degradiert werden? Bloße Shopping-Roboter, die konsumieren. Ein Leben für den Konsum. Der Gipfel der Perversion.

    Hat schon mal je einer hinterfragt, was das bedeutet? „Konsumieren?“ Konsumieren heißt „verbrauchen, aufbrauchen“. Ein solcher Begriff ist in der Natur völlig unbekannt. In der Natur lebt alles von jedem. Es gibt keinen „Abfall“, keinen „Konsum“. Daran sollten wir uns orientieren. Dieser ganze Konsum-Wachstumsfetisch bedarf jedenfalls einer grundlegenden „Überarbeitung“. Wer zu fett ist, wird schneller krank. Das gilt auch für Gesellschaftssysteme. Wenn wir so weiter machen, droht der Untergang.

    Infokriegernews.de:
    Im Herbst wirst Du auf der Blogger Conference Germany (BCG) als Referent teilnehmen. Wie siehst Du die Rolle der unabhängigen Medien in der aufkommenden Digitalen Epoche?

    Wir leben in einer Welt der totalen Illusion. Nicht nur die Geldillusion prägt das Individuum. Ich verstehe die Aufgabe der unabhängigen Medien darin, den Menschen endlich die Augen zu öffnen und ihnen auch klar zu machen, dass viele Vorstellungen, die sie als „normal“ interpretieren, genau das Gegenteil davon sind: nämlich total irrational.

    Unsere gesamte Gesellschaft in ihren Auswüchsen ist der Gipfel der Irrationalität. Das Streben vieler Menschen ist durch perfekte Marketing-Strategien einer monopolisierten Wirtschaft vollkommen in die Irre geleitet. Die Menschen „empfangen“ ihre Handlungsanweisungen über Satteliten-Schüsseln und Kabel. Aus dem Volk von Dichtern und Denkern wurde eine irrgeleitete Masse, welche rund um die Uhr durch Massenmedien gehirngewaschen wird. Da sollten die unabhängigen Medien – jeder für sich in seinem Bereich – dran arbeiten, diesen Wahnsinn aufzuzeigen.

    Wir werden die Welt damit vielleicht nicht verändern, aber dennoch vielen Menschen zeigen, dass sie anders leben müssen und damit sogar glücklicher werden.

    Wir müssen auch weg von dem Begriff „Blogger“. MMnews versucht diesen Weg zu gehen. Ein „Blogger“ gilt immer noch als etwas „abwegig, verrückt, nicht richtig ernst zunehmen“. Wir müssen eine alternative Medienwelt gestalten, welche in einem völlig entgleisten Gesellschaftssystem neue Wege zeichnet und den Menschen wieder zeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt!