Was ist ein Bürger?

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  • Was ist ein Bürger?

    Ich habe heute morgen diesen wie ich finde recht interessanten Artikel gefunden. Wenn auch unser Grundgesetz keine Verfassung ist, und auch ansonsten in Punkto Staat einiges im Argen ist, so kann es doch nicht schaden, sich über das, was den eigentlichen Inhalt eines Staates ausmacht, den Bürger nämlich, Gedanken zu machen. Blau von mir hervorgehoben, da mich dieser Aspekt grad besonders beschäftigt.

    LG Larah

    Von Lopez Suarez | Womblog | – Bürger – dieses Wort scheint vielmehr ein Begriff, der so vieles beinhaltet und dennoch wenig festhalten kann. Ein wenig vas hermeticum – also analytisches Gefäß – welches der Alchimie gleich gefüllt werden möchte. Schließlich kommt es auf die korrekte Mischung an, damit aus Wasser Wein und aus Schrott Gold werde.

    Ein Bürger hat Rechte, Pflichten und vor allem hat er eine Aufgabe: Ein Bürger muss sich Gehör verschaffen, denn schließlich hat er eine Stimme, die er nicht nur bei Wahlen abgeben sollte.

    Historisch betrachtet ist ein Bürger ein mit allen Rechten der gesellschaftlichen Mitbestimmung ausgestattetes Individuum, Teil eines Ganzen und gleichzeitig sich selbst verpflichtet. Letztendlich muss er sich in erster Linie doch selbst treu sein, um auch in Verbindung mit anderen Menschen nicht fremdzugehen.

    Ein Bürger ist vielleicht auch noch im 21.Jahrhundert der klassische Bewohner einer Burg – und zwar immer dann, wenn er sich nicht traut jenseits der Zinnen und schweren Tore ein anderes, mögliches Land zu entdecken und es auch für sich einzufordern. Vielleicht ist er auch heute noch eine Art Leibeigener, wenn er dem Burgherrn abnimmt, dass dieser ihn einsperrt, weil er ihn beschützen will. Der hermetische Riegel einer Festung – so soll der moderne Bürger glauben – sei weniger das Gesetzbuch, als vielmehr das Kabinett. Das Gesetzbuch scheint dafür nämlich doch zu nachgiebig und wenig spannend – pardon – spannbar. Letztendlich lässt es sich nämlich wohl nicht auf jeden Bürger anwenden. Insofern hat der Burgherr beschlossen, dem Bürger die Schlupflöcher der Gesetze plastisch vor Augen zu führen, indem er selbst exemplarisch zeigt, wie man es trotz Paragraphen-Schutzwall schaffen kann, die Burg zu erstürmen. Diese Ernstfall-Übung nennt man parlamentarische Immunität oder aber Machtmissbrauch. Schuld ist nicht der Burgherr. Schuld ist auch nicht das Gesetzbuch. Schuld ist der Bürger selbst, der nichts dagegen tut, wenn er sich verwählt hat. Statt nämlich einfach aufzulegen, könnte er versuchen herauszufinden, was ihn veranlasst hat, das Kreuz an der falschen Stelle zu machen. Er könnte es verstehen und allen anderen Bürgern mitteilen, damit diese ihrerseits ihre Entscheidung revidieren könnten.

    Nun, vielleicht ist der virtuelle Burghof bisweilen zu eng, der postmoderne Bürger zu bequem geworden, als dass ihn Betrug und Missachtung durch die Burgherren noch bewegen könnten. Wohin sollte er auch gehen, sieht er sich doch von meterhohen- und dicken Wänden umgeben, die selbst dem Echo verbieten, sich jenseits der Begrenzung ein offenes Ohr zu suchen?

    Bewegung ist dennoch ein gutes Stichwort, trifft es doch mitten ins Herz einer anderen Ver(sch)wendung des Begriffes BÜRGER, wenn auch ein wenig und unwesentlich verkürzt. Ein Bürge ist sozusagen der Zeuge einer Abmachung. Nicht direkt involviert und dennoch betroffen, steht er im Ernstfall für jenes gerade, was ein angeblicher Freund abgemacht aber nicht einhalten kann. Insofern bürgt der moderne Bürger für den Staat, der seinerseits Schulden macht, Politik versäumt und Gerechtigkeit und Mitbestimmung einfach ausblendet. Dennoch werden letztendlich die Bürger dafür gerade stehen müssen – mit ihren Steuern, mit ihrer Freiheit und mit ihrer Stimme. Wenn nämlich eine Bürgschaft ein Schuldverhältnis voraussetzt, wird diese irgendwann beglichen werden müssen.

    Da wünscht man sich tatsächlich nicht den sprichwörtlichen, sondern den ursprünglichen Spießbürger zurück, der mit Mut und Courage bewaffnet seine Rechte verteidigt. Dabei sollte es jedoch weniger darum gehen, dass er vor seiner Burg Wache steht und sich nicht bewusst wird, dass der eigentliche Feind bereits die Macht im Inneren übernommen hat. Diese Taktik pflegen nämlich all jene vermeintlichen Burgherren-Aspiranten, indem sie die Angst gegen Angriffe von außen schüren und damit die Beschneidung der individuellen Rechte legalisieren wollen. Nein, es geht vielmehr um eine Art Palastrevolution, wo klar und deutlich wird, dass die Mauern einer Burg weniger das Innere vor dem Äußeren hin schützen als tatsächlich das Innere vom Äußeren abschneiden und isolieren.

    Nun, auch ohne Umlaut sind Bürger und Spieße eine gelungene Kombination – oder zumindest eine schöne Allegorie. Hält man sich nämlich vor Augen, in welcher Position sich eine Frikadelle inmitten von zwei Brötchenhälften fühlen kann, wird einem auch hier klar, dass zwischen Schutz und Enge immer die Frage steht, inwieweit das Abgeben von Rechten den Bürger befreit oder aber auch beraubt. Eingeklemmt zwischen zwei Hälften weichen Brotes, ist die Verlockung groß sich und damit den Wunsch nach Selbstbestimmung einfach gehen zu lassen. Schließlich sind Gefühle wie Geborgenheit, Wärme und Unbekümmertheit nicht zu verachtende Konkurrenten von Empfindungen wie Kampf, Einsamkeit und mitunter auch Isolation. Es sind nicht selten eben jene Marginalisierung mündiger Bürger, die etwas sagen wollen und dies auch tun, welche letztendlich das Verlangen nach unkompliziertem und anspruchslosem Fast Food nähren. Den Mund aufzumachen kann manchmal auch bedeuten, dem eigenen Ärger Luft zu machen oder aber auch einen faden Geschmack auf der Zunge zu spüren.

    Letztendlich ist es dann wohl auch keine Frage mehr, warum gerade ein Wort wie Bürger rein von der optischen Erscheinung her nicht zwischen Ein- und Mehrzahl unterscheidet. Schließlich sind alle gemeinsam und jeder für sich aufgerufen, dem Staat ein Gesicht und eine Form zu verleihen. Das kann dann nicht funktionieren, wenn jeder auf den anderen wartet in der trügerischen Gewissheit, dass es bei einem Bürger-Plural auf den einen oder anderen Singular nicht ankomme.

    Ebenso ist es ein Irrtum zu glauben, dass bürgerlich einfach ein normales Eigenschaftswort sei. Nein, bürgerlich ist vielmehr das Resultat einer Übereinkunft, nämlich dass es Dinge gibt, die dem Bürger zugehörig sind. Es ist keine Wort-, sondern eine Sinnbildung, die hinter diesem Adjektiv steht. Das Bürgerliche Gesetzbuch, das bürgerliche Leben – dahinter steht mehr, als das voran gestellte Begleitwort vermuten lässt.

    Dieser Beitrag, steht unter einer Piratenlizenz und darf Frei Verwendet werden. Quelle
  • RE: Was ist ein Bürger?

    Das fängt doch schon bei der Erziehung der künftigen Bürger an, wo die Selbstverantwortung an die Eltern, Lehrer, Erzieher und an den Staat abgetreten wird. Der erwachsene Bürger ist quasi in dieser “Matrix“ gefangen und reflektiert seine Sorgen, Nöte und Ängste in der Gesellschaft des ihn beeinflussenden Umfeldes und projiziert seine Hoffnungen und seine Vorstellungen von Lebensinhalten und Zielen darein statt sein Schicksal und das seiner Mitbürger selber in die Hand zu nehmen. Dazu passt das konditionierte Konsumbewusstsein, sich diese “Dienstleistungen“ von den anderen besorgen zu lassen.

    Der Mensch als geplante Krone der Schöpfung ist zu einem dummen Schaf erniedrigt worden; zu einem Herdentier schlechthin, das nach Führern und Vorbildern schreit und von skrupellosen Rattenfängern einer Umwelt und Seele zerstörenden Ideologie aus Produktion, Konsum und Profit seiner kommerziellen Verwertung zugeführt worden ist und als nützlicher Idiot sein sklavenartiges Dasein bis zu seinem Tode fristet.

    Mit Zuckerbrot und Peitsche und gleichgeschalteten Informationsmedien wird daraus sogar noch eine gefühlte “Freiheit und Selbstbestimmung“, deren Illusion nicht mal im Vorhof des Schlachthauses endet.


    P.S. Die Verwirklichung einer von den Banken und ihrer angeschlossener Konzerne angestrebten “Neuen Weltordung“ schreitet aktuell in Riesenschritten voran. Mit ihren aus diesem Fiat-Money-System erbeuteten Real- und Sachwerten und den daraus folgenden gigantischen Finanzblasen, die nun die Staatshaushalte zum Kollabieren bringen, sind sie mehr denn je in der Lage, die nationalen Souveränitäten der meisten Staaten zu unterminieren und durch eine feudalistische Banken- und Konzerndiktatur zu ersetzen (wo dies nicht schon bereits geschehen ist).

    Wer sich die Lissabon-Verträge nur mal ansatzweise angesehen hat, weiss was auf den EU-Bürger (und vermutlich auf den Rest der Welt) zukommt.


    Gruss
    suum quique
  • RE: Was ist ein Bürger?

    Trigemina schrieb:



    Der Mensch als geplante Krone der Schöpfung ist zu einem dummen Schaf erniedrigt worden; zu einem Herdentier schlechthin, das nach Führern und Vorbildern schreit und von skrupellosen Rattenfängern einer Umwelt und Seele zerstörenden Ideologie aus Produktion, Konsum und Profit seiner kommerziellen Verwertung zugeführt worden ist und als nützlicher Idiot sein sklavenartiges Dasein bis zu seinem Tode fristet.

    Mit Zuckerbrot und Peitsche und gleichgeschalteten Informationsmedien wird daraus sogar noch eine gefühlte “Freiheit und Selbstbestimmung“, deren Illusion nicht mal im Vorhof des Schlachthauses endet.

    P.S. Die Verwirklichung einer von den Banken und ihrer angeschlossener Konzerne angestrebten “Neuen Weltordung“ schreitet aktuell in Riesenschritten voran. Mit ihren aus diesem Fiat-Money-System erbeuteten Real- und Sachwerten und den daraus folgenden gigantischen Finanzblasen, die nun die Staatshaushalte zum Kollabieren bringen, sind sie mehr denn je in der Lage, die nationalen Souveränitäten der meisten Staaten zu unterminieren und durch eine feudalistische Banken- und Konzerndiktatur zu ersetzen (wo dies nicht schon bereits geschehen ist).

    Wer sich die Lissabon-Verträge nur mal ansatzweise angesehen hat, weiss was auf den EU-Bürger (und vermutlich auf den Rest der Welt) zukommt.


    Wow, kann ich nur sagen, endlich mal so ein richtiger Klartext! Könnte ich auf gar keinen Fall besser ausdrücken.
    Trigemina meine Hochachtung,

    Gruß Heinrich
    [size=medium]Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.[/size]
    Niccolò Machiavelli
  • Falsche Frage . . .

    [size=medium]
    Hallo,

    http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrger

    Ich denke damit ist die Fragestellung des THREAD eigentlich abschließend beantwortet . . .

    Besser wäre es vielleicht die Frage neu zu stellen :

    Was soll der Bürger sein . . .
    Was kann der Bürger sein . . .


    Mal ganz unabhängig von der Wortähnlichkeit mit diesem Burger . . .
    Das kommt ja aus Amiland. Und das sollte Mensch dann schon zu denken geben.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Burger
    http://en.wikipedia.org/wiki/Beef_mince
    http://en.wikipedia.org/wiki/Hamburger
    http://de.wikipedia.org/wiki/Burger_King

    Für Linguisten sicherlich bei Ihrer tagtäglichen intellektuellen Masturbation sicherlich ein dankbares Aufgabenfeld . . .

    :cool:
    a human

    [/size]
    Heavy Metal : 1984 : Movie
    To protect. This is the pact.
    But when life loose it´s value.
    Than the Pact is to avenge.
  • RE: Was ist ein Bürger?

    So ein rethorischer Unsinn. :rolleyes: Eigentlich bloß ein - flosculus.

    "Bürger" ist vom althochdeutschen burga = "Schutz" abgeleitet.
    Burga ist ein befestigter Wohnsitz: http://de.wikipedia.org/wiki/Burg

    Also ist ein "Bürger" dem Namen nach ein "geschützter Einwohner".
    Ob das je so war oder wird, lässt sich selbstverständlich diskutieren.


    Tipp: Wenn die Nummernschilder der Autos beginnen,
    dir so Geschichten zu erzählen, solltest du aufwachen...


    (Beitrag masturbationsfrei.)