http://www.zensurprovider.de [gerade gesehen, den Link hat whitenexx schon nen thread darunter gepostet, aber passt hier auch.]
Ich werde bei der nächsten Gelegenheit zum Provider Manitu wechseln. Keine Zensur, keine Vorratsdatenspeicherung und die Server verwenden nur Strom aus einem Wasserkraftwerk.
Wer im Internet surft, der ist auf den jeweiligen Servern durch seine IP-Adresse sichtbar. Um anonymer zu werden, kann man jedoch einen Proxy-Server vorschalten. Dies geht z.B. mit dem Browser Firefox, wenn man das Addon SwitchProxy installiert. Man verwendet das Plugin, indem man Adresse und Port eines Proxy-Servers in die Liste des Programms hinzufügt. Eine gute und aktuelle Liste von Proxy-Servern findet man bei Proxy-Listen.de. Ich verwende zur Suche eines passenden Servers folgende Einstellungen:
Port: all
Gateway: only
Anonymität: anon [man soll ja nicht zurückverfolgt werden]
Ping: < 3 [damit das Internet nicht zu langsam wird]
Land: all [nur nicht Deutschland nehmen
]Downtime: <= 10% [der Server soll nicht dauernt down sein]
Proxytyp: http [sollte meistens richtig sein]
Liststyle: Detailliert [dann sieht man wo der Server steht, z.B. SA=Saudi Arabia]
Mittels ausländischer Proxy-Server lassen sich auch lokal zensierte Websites aufrufen. Wer sich mit Proxy-Konfiguration nicht so gut auskennt, oder keine Benutzer-Rechte hat, diese einzustellen, versucht es mal mit dem Web-Proxy StupidCensorship.com.
Dass man eine gute Antiviren-Software verwenden sollte, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Zu empfehlen ist z.B. Avast, ein kostenloser Antiviren-Scanner mit integrierter Firewall und Live-Überwachung. Man muss sich zwar um einen Registrierungs-Code zu bekommen mit einer funktionierenden Mail-Adresse anmelden, aber das ist kein Problem. Man kann sich ja ad hoc eine bei yahoo einrichten, wenn man seine eigene nicht benutzen will. Dafür gibts auch ständig aktualisierungen und ich habe seit ich Avast benutze kein Problem mehr mit Trojanern, obwohl vorher alles verseucht war.
Wenn man im Internet abgesichert ist, bleibt immer noch das theoretische Risiko, dass jemand einbricht (z.B. die Polizei
), den guten Rechner mitnimmt und die Festplatte untersucht. Ein Windows-Passwort ist umgehbar. Wenn die nur wirklich wollen, kriegen sogar die das hin. Dafür gibt es ein hervorragendes Tool namens TrueCrypt. Dieses Programm kann seit neueren Versionen ganze Partitionen verschlüsseln, oder verschlüsselte Container anlegen, die man dann z.B. auf ne DVD brennen kann. Es ist sogar möglich, eine unsichtbare Partition innerhalb einer äußeren verschlüsselten Partition anzulegen. Das bedeutet in der Praxis, wenn du gezwungen wirst, das Passwort für den sichtbaren Container herauszugeben, gibst du nur das Passwort für den äußeren Container heraus und die eifrigen Ermittler sind zufrieden. Der Container im Container jedoch ist absolut nicht nachweisbar, er ist unsichtbar weil er sozusagen hinter dem Datenschrott des ersten Containers versteckt ist. Um den inneren Container zu öffnen, muss man den äußeren mounten mit dem Passwort für den inneren. Einfache Sache. Man könnte also eine Scheinbetriebssystem-Partition haben, hinter dem nochmal das eigentliche mit den wichtigen Daten ist. Hier noch das TrueCrypt Plugin für deutsche Sprache: LinkHier die Portable-Version von TrueCrypt.
Wenn man seine ganze Festplatte verschlüsselt, sei dazugesagt, dass das je nach Verschlüsselungs-Methode sehr lange dauern kann. Eine einfache AES-Verschlüsselung hat bei meiner IDE-Festplatte ca. 3-4 Stunden gedauert, aber wenn man noch mehrfache Überschreibung mit Pseudorandom-Datenschrott verwendet, könnte das wesentlich länger dauern. Ich glaube aber nicht, dass das unbedingt nötig ist.
Passwörter sollten möglichst lang und möglichst unknackbar sein. Sehr sicher wäre ein Passwort, das aus über 20 Zeichen besteht und außerdem zusammengesetzt ist aus (Groß+Klein) Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Da man sich ein solches Passwort schlecht merken kann und man es auch nicht gerade auf nen Zettel schreiben sollte, gibt es Programme wie KeePass Password Safe. Das legt eine kleine verschlüsselte Database an, die sich mit einem Masterpasswort öffnen lässt. In dieser kann man seine unmerkbaren Passwörter speichern und sie bei Gelegenheit herauskopieren. Die Portable-Version lässt sich auch einfach auf nem USB-Stick mitnehmen.
Um einzelne Daten sicher zu löschen, ist Eraser das Programm. Damit kann man meines Wissens auch die scheinbar gelöschten oder normal formatierten Daten auf der Festplatte nochmal sicher löschen, die zuvor hätten rekonstruiert werden können.
Wer jetzt meint, dieses ganze Verschlüsseln und Hochsicherheits-Löschen wäre paranoid oder er hätte eh nichts zu verbergen:
Persönliche und private Daten haben niemanden etwas anzugehen. Egal ob es Urlaubs-Photos sind oder sensible Daten eines Geheimdienstes oder ob man seine alte Festplatte bei ebay verkaufen will.
Auch bei Social Networks wie facebook oder wer-kennt-wen muss man besonders vorsichtig sein. Personensuchmaschinen wie Yasni, 123people finden z.B. über eine ICQ-Nummer, die Mail-Adresse oder den Namen/Nickname alle möglichen Profile. Und evtl. will man nicht, dass der zukünftige Chef die pics sieht, auf denen man besoffen auf der Straße liegt (keine Ahnung, hab damit noch keine Erfahrung
) oder sonstiges. Noch etwas, das wahrscheinlich viele hier betrifft: ICQ sollte man aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Original-Client verwenden, sondern z.B. mit Miranda. Für diesen Multi-Messenger, der auch andere Protokolle wie AIM und Yahoo unterstützt, gibt es ein AddOn namens OTR (off the record), mit welchem man verschlüsselt Kommunizieren kann. Zu diesem Zweck müssen allerdings beide Gesprächspartner Miranda mit diesem Addon verwenden.
Weitere Links die im Zusammenhang interessant sein könnten:
http://www.zensursula.net
http://anti-zensur.info/
http://derstandard.at/?url=/?id=3204420
http://zensiertdas.net/ [Zensur zum Selbermachen]
http://www.netzwelt.de/news/66549-tutorial-festplatte-loeschen-aber-sicher.html
http://www.ccc.de [Chaos Computer Club]
http://www.stealthnet.de/download.php [Verschlüsseltes P2P-System]
lifehacker.com
http://zfoneproject.com/getstarted.html [verschlüsselte Alternative zu Skype, danke an Apollon]
http://www.pidgin.im/download/ [Weiterer Multi-Messenger, u.a. für ICQ, in Verbindung mit OTR ebenfalls verschlüsselt]
http://blog.kairaven.de/archives/1364-OTR-Verschluesselung-mit-Pidgin-und-ohne-Psi.html
http://www.aufzurwahrheit.com/linksammlung-computersicherheit-t-3791.html
http://www.cypherpunks.ca/otr/ [Entwickler der OTR-Verschlüsselung für Instant Messenger]
http://www.heise.de/software/download/gnupt/55217 [E-Mails Verschlüsseln]
http://www.gnupp.de/
P.S.: Ich hoffe der thread hilft, etwas mehr Bewusstsein über den Datenschutz zu verbreiten. Als Attachment der Artikel als .PDF zum herunterladen und sharen. Aktualisiert: 19:50 Uhr
MfG
Illuminatus
Wo wir sind, da ist immer auch Ägypten.
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