Der Nacktscanner - Privatsphäre Ade auf dem Flughafen

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  • Der Nacktscanner - Privatsphäre Ade auf dem Flughafen

    Sicherheitsmaßnahme an Flughäfen
    Der entblößte Bürger

    Ein Nacktscanner soll künftig alle Fluggäste ihrer Hüllen berauben. Diese Idee erinnert an pubertäre Phantasien und verletzt Menschenwürde quasi am Fließband.
    Ein Kommentar von Heribert Prantl

    An einigen Flughäfen passieren die Passagiere bereits in dieser Form die Sicherheitsschleusen.
    Foto: AFP

    [IMG:http://pix.sueddeutsche.de/politik/194/315087/proVision_180x180-1224687401.jpg]


    Auf dem Flughafen ist der Mensch künftig nackt; aus Gründen der Sicherheit sollen alle Hüllen fallen. Es reicht also nicht mehr, dass der Fluggast die Jacke auszieht, den Gürtel öffnet, den Schal ablegt. Es reicht nicht mehr, wenn er den Hals freimacht, den Schmuck ins Körbchen legt, die Schuhe abstreift. Es genügt nicht mehr, dass er sich in aller Öffentlichkeit von oben bis unten betasten lässt.

    Es reicht auch nicht aus, dass er seine Körperpflegeartikel in einem durchsichtigen Plastiksäckchen aufs Band legt. Künftig macht der Staat den Fluggast selbst durchsichtig: Er stellt ihn vor einen sogenannten Nacktscanner. Der leuchtet durch die Textilien und zeigt die Menschen ohne Kleidung - Genitalien inklusive.

    Diese Inquisition der Fluggäste soll als eine Art Reihenuntersuchung zulässig sein, und zwar nicht nur bei den Fluggästen, bei denen ein Detektor piepst, sondern bei allen. So will es die EU-Kommission: Sie hat den Mitgliedstaaten die elektronischen Entkleidungsaktionen erlaubt, als handele es sich um einen harmlosen technischen Vorgang.

    Auf einigen ausländischen Flughäfen sind die Entkleidungsgerätschaften schon im Einsatz. Mit diesem Nacktscanner erinnern die Sicherheitsfanatiker an pubertäre Phantasien von Jugendlichen. Der Einsatz steht für die Veralltäglichung einer Perversion des Sicherheitsdenkens. Er führt zur Entwürdigung der Menschen.

    Die Hauptlüge der inneren Sicherheit lautet: Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten. Mit diesem Satz haben Politiker in ganz Europa jede neue Sicherheitsmaßnahme, jedes neue Sicherheitsgesetz begründet: die staatliche Registrierung der Telefon- und Internetdaten, das heimliche Abhören der Wohnungen mit Wanzen, die vorbeugende Telefonüberwachung, die Speicherung von klassischen und digitalen Fingerabdrücken, die Videoüberwachung, die Visitation von Bankkonten durch Geheimdienste.

    Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten? Nun entlarvt sich dieser Satz vor aller Augen. Auch der, der nichts zu verbergen hat, muss sich dem Sicherheitspersonal nackt präsentieren. Wer fliegen will, darf kein Schamgefühl mehr haben. Man muss der EU-Kommission dankbar sein: Die Billigung des Nacktscanners zeigt, wohin ein Sicherheitsdenken führt, das zum Wahn geworden ist: zum Ende der Privatheit.
    Quelle sueddeutsche.de

    Mir scheint das ganze wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: wer von seinem Recht auf Widerstand Gebrauch macht ist Terrorist.... ja spätestens dann is doch alles klar, oder? Ob der Herr Schäuble wohl auch aufgefordert wird, sich aus seinem Rollstuhl zu erheben, damit ein ordentlicher Nacktscann von ihm erstellt werden kann? Na, das wiederum bezweifele ich, aber ausprobieren sollte er es wenigstens mal, damit er weiß wie schön das ist ;)

    Larah
  • "Und es wurde ihm Macht gegeben, Geist zu verleihen dem Bild des Tieres,
    damit das Bild des Tieres reden und machen könne, dass alle, die das
    Bild des Tieres nicht anbeteten, getötet würden. Und
    es macht, dass sie allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und
    Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen machen an ihre rechte
    Hand oder an ihre Stirn und
    dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat,
    nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier
    ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tieres; denn
    es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist
    sechshundertundsechsundsechzig." (Offenbarung des Johannes)

    Ein Schelm wer böses denkt.... :rolleyes:

    Die Parallelen zur heutigen Zeit sind nicht zu übersehen...
    „Und so wenig hundert Hohlköpfe einen Weisen ergeben,
    so wenig kommt aus hundert Feiglingen ein heldenhafter Entschluß."
  • Larah schrieb:



    Ob der Herr Schäuble wohl auch aufgefordert wird, sich aus seinem Rollstuhl zu erheben, damit ein ordentlicher Nacktscann von ihm erstellt werden kann? Na, das wiederum bezweifele ich, aber ausprobieren sollte er es wenigstens mal, damit er weiß wie schön das ist ;)



    Hallo Larah

    Keine Bange, vor dem Gesetz sind zwar alle Menschen gleich, aber die Herren Politiker und Staatsoberhäupter sind natürlich etwas gleicher, und somit selbstverständlich von einem Scann befreit. Oder könntest Du Dir die Queen Elisabeth im Scanner vorstellen? Also ich nicht! Und wenn ja, dann dürfte der Anblick auch nicht so doll sein! ^^

    Gruß
    Leon
  • Larah schrieb:

    Mir scheint das ganze wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: wer von seinem Recht auf Widerstand Gebrauch macht ist Terrorist.... ja spätestens dann is doch alles klar, oder? Ob der Herr Schäuble wohl auch aufgefordert wird, sich aus seinem Rollstuhl zu erheben, damit ein ordentlicher Nacktscann von ihm erstellt werden kann? Na, das wiederum bezweifele ich, aber ausprobieren sollte er es wenigstens mal, damit er weiß wie schön das ist ;)
    Unglaublich das sich so ein entwürdigendes Kontrollinstrument wirklich allgemein angewendet durchsetzt. Das kann doch nur ein schlechter witz sein oder ? Neee das glaub/fass ich nicht ! 8| >oder< :D ?
    Wo ist denn hier der Sicherheitsgedanke womit dies zu rechtfertigen wäre ?
    Auch wenn sich das meiner Ansicht nach "sicher" nicht durchsetzt ist allein der Gedanke so etwas einführen zu wollen .... pervers/schwachsinnig/krank/sinnfrei...etc.


    @illuminatus > Danke für den Ehrensenf das kannte ich noch nicht ! :D

    gruss