Leben und Tod - Ein Kommando-Offizier erzählt - Harald Enoch

  • Leben und Tod - Ein Kommando-Offizier erzählt - Harald Enoch

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    Leben und Tod, Harald Enoch

    Ein Kommando-Offizier erzählt

    Thema dieses Buches sind Einsätze ultrageheimer Militär-Nahkampfprofis, nur aus Offizieren bestehende, sogenannte Deep-Cover-Teams, sowie Einsätze von Hochtalentscharfschützen auf fremdem Boden.

    Diese Einsätze werden von gewissen Regierungen oder Militärkreisen auf das Vehementeste abgestritten. Operationen, deren Enthüllungsquellen die unfreundlichste Aufmerksamkeit erfahren können...

    Ein Ex-Deep-Cover-Offizier schildert aus persönlicher Sicht verschiedene Einsätze, deren Details beklemmende Gewaltfetzen und öffentlich noch gänzlich unbekannte Folterszenen umrahmen.

    Sein Bericht beginnt bei Teils putzigen Kindheitshandlungen, und führt über Anwerbung und Ausbildung zum Erstkampfeinsatz im Frühjahr 1975, zu einem tödlichen Duell unter Scharfschützen in Vietnam.

    Ab dann beginnt jene haarsträubende Ereigniskette, die den Kern des Buches bildet. Eine schrille Kette aus weltweiten Cover-Einsätzen. Der zivilisierte Geist erscheint als des Globus größter Fluch.

    ISBN 978-3-9810859-9-0
    Seiten 456
    Preis: 16,80 Euro

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    Ein Soldat der unendlich viel Leid gesehen und verursacht hat, ein Mensch der unheimlich viel Gutes getan hat. Schwarz und Weiss in ihrer krassesten Form in der Seele eines Einzigen. Mit sich alleine und seiner Vergangenheit.

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    Leseprobe:

    In dem Moment dort am nächtlichen Strand bei Puerto Obaldia stand ich sozusagen an einer innerlichen Weggabelung. Es war (für mich) eine verlockende Weggabelung insbesondere, da zudem eine schlanke Gestalt neben mir auftauchte und wortlos mit mir gemeinsam über diese Ebene aus Wasser hinweg zum ahnbaren Horizont hin sann. Es war unausgesprochen das Sinnen über eine mögliche Harmonie als Paar - ein gemeinsames Sinnen. Ihre Augen wandten sich mir zu und ich versank in ihren Möglichkeiten. Die Welt erschien so rund plötzlich und des Mädels Fingerspitzen, die mein Gesicht behutsam nachzeichneten, elektrisierten diese Welt zu einem verlockenden Kaleidoskop aus emotionalen Farben. Dies Flair induzierte jenen inneren Magnetismus, der zwei voneinander berührte Menschen den evolutiven Sinn in Obhut gibt. Die Erkenntnis ihrer Jungfernheit nahm ich nach all dem Schweben mit ihr als ein ganz besonderes Kompliment an mich wahr. Ihre Wahl bei dem Neuesten ihres Lebens zu sein, empfand ich als eine Verbeugung aus Vertrauen und Hoffnung. Und dann war sie auch noch so schön, daß es gewissermaßen fast schon weh tat. Nase an Nase und Stirn an Stirn standen wir später umschlungen und still im Wasser, das mit welligen Zartheiten unsere Taillen umspielte. Es gab nur eine einzige Welt, und diese bestand aus den beiden seelischen Universen, die in der Glut archaischer Leidenschaften zu eben jener Welt fusioniert waren. Eine sychrone Welt aus Harmonie und Illusion. Wobei letztere bereits den Keim der Fragilität und der Desillusion nährte; und zwar nur, weil der Kerl jenes Himmelsgeschenk spontaner tiefer Liebe dem Gehorsam opferte, dem er sich, da wortgegeben, verpflichtet meinte: Nie traf ich wohl einen Dümmeren, scheint mir!

    Als W. und ich nach dieser Nacht beim ersten Morgenlicht die Grenze nach Kolumbien querten und ich zurückblickte, da stand sie mit im Seewind bauschigem Haar in ihrem knöchellangen beigem Kattunkleid barfuß im Sand des letzten Hügels, den W. und ich eben herabgestiegen waren beim Passieren der dortigen grünen Grenze. Sie hatte eine Hand seitlich halbhoch angehoben, doch sie sank, als wäre sie plötzlich zu kraftlos, resignierend herab. Während der Wind Haar und Kleid anblies, einen lebendigen Eindruck heuchelnd, wusste ich indes, daß Esmeralda innen so tot war wie ich selbst. Alles schrie in mir: "Geh zurück! Noch steht sie dort! Wartend! Hoffend! Zugleich voll inbrünstigem Jammer! Sie will dich!" Doch die Stimme des hörigkeitsverfangenen Obrigkeitssklaven in mir tönte: "Lass dich nicht verlocken, deine Pflicht und deinen Ehrenschwur zu vergessen. Der Dienst am Staat ist wichtiger als das Individuum und dessen vergängliche Anwandlungen! Komm schon!"

    Die sklavische Dunkelheit war stärker als das Licht des Glücks. Als der grenzjenseitige Dschungel W. und mich schluckte, da verschluckte er zugleich jenes hoffnungsschwangere Licht, das Esmeralda aus dem Märchenland der Träume entwendet und entzündet hatte, in der Illusion, ein bestimmter Mann besäße Instinkt und Mut!

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