In mir stellt sich die Frage, wofür wir eigentlich überhaupt noch eine NATO brauchen, wenn nicht als Helfersarmee für Amerika!?
Den Warschauer Pakt gibt es nicht mehr und für Konflikte in der Welt sollen doch eigentlich die UNO Truppen da sein.
Das transatlantische Verteidigungsbündnis, die NATO wurde mit dem Transatlantikpakt am 18. März 1949 gegründet,
und ist, wie der Name schon sagt, eine Allianz verschiedener Staaten,
die sich im Falle eines kriegerischen Angriffs durch aussenstehende
Nationen gegenseitig beistehen wollen.
Ein solches Bündnis machte während der Zeit des Kalten Krieges
durchaus Sinn, selbst wenn der Kalte Krieg selbst keinen machte, weil
er am Ende nichts anderes war, als eine gigantische Propagandaschlacht
zwischen dem Kapital und dem bösen Rest der Welt.
Das Feindbild des
blutrünstigen Kommunismus und die Segnungen der freien Marktwirtschaft
wurden mit vehementer Nachdringlichkeit in unsere Köpfe gehämmert. Die
Hysterie, mit der in den USA in den 1950er Jahren eine beispiellose antikommunistische Kampagne
vorangetrieben wurde, klingt bis heute in einigen verwirrten Köpfen
hessischer und bayrischer Politiker nach, wie der hessische Wahlkampf
und der bayrische politische Aschermittwoch der CSU gezeigt haben.
So
entstand neben einem militärischen auch ein ideologisches Bündnis in
den Köpfen der ehemaligen Feinde, was für die weitere Entwicklung eine
nicht unerhebliche Rolle spielt, wenn es darum geht, Kritik an den
Bündnispartnern von der anderen Seite des Atlantiks zuzulassen.
Damals waren die USA für Deutschland ein guter Freund,
der uns auf dem Weg in eine demokratische und frei denkende
Gesellschaft den richtigen Weg wies. Dieses Gefühl der Freundschaft ist
den meisten Köpfen älterer Generationen immer noch unerschütterlich
erhalten geblieben und das ist das Kapital, von dem aus die USA ihren
imperialistischen Weltführungsanspruch rechtfertigen.
Dankbar wurden
amerikanischer Lifestyle und die luxuriösen Segnungen der freien
Marktwirtschaft in den deutschen Wirtschaftswunderjahren von den
Menschen, speziell in Deutschland, aufgenommen. Coca Cola, Kaugummi,
Schokolade und Elvis Presley hiessen die Wunderwaffen, mit denen
Amerika den Menschen in Europa den Blick auf tatsächliche Sicht der
Dinge vernebelten.
Heute ist es Terror, Gangsterrap, Crack,
Metamphetamin, Koks und die Wirtschaft mit all ihren perversen
Auswüchsen der radikalen Gewinnoptimierung.
Wir wollen an dieser
Stelle auch die Machenschaften des amerikanischen Geheimdienstes in
Zusammenarbeit mit Medizinern erwähnen, bei denen im
Nachkriegsdeutschland an deutschen Kriegsgefangenen erstmals
wissenschaftliche Forschungen zur Steigerung der Effektivität von
Foltermethoden erforscht wurden.
Es handelte sich hier um
unvorstellbare Grausamkeiten, oft mit tödlichem Ausgang. Trotz aller
offizieller Verurteilungen des NS-Regimes Seitens der Alliierten, war
man sich bei dieser Art der wissenschaftlichen Tätigkeit nicht zu
schade, auf das umfassende Wissen und die Erfahrungen zurück zu
greifen, die deutsche Ärzte aus menschenverachtenden Folterexperimenten
an Insassen aus Konzentrationslagern vorweisen konnten. Es fällt zwar
leicht, mit gefolterten Nazischergen kein Mitleid zu haben, doch wenn
ein Staat sich rechtsstaatlich nennt, ist dies keine adäquate Methode
mit seinen geschlagenen Feinden umzugehen, sondern eher ein trauriges
Abbild des wahren Charakters eines schlechten Gewinners.
Dieses
wissenschaftliche Folterprojekt wurde in den Nachkriegsjahren, stets
unter grösster Geheimhaltung und kontinuierlicher Verwendung von
menschlichen, teils unwissenden Versuchspersonen immer weiter voran
getrieben, mit dem Ziel, das menschliche Bewusstsein von Gefangenen
entweder vollständig zu kontrollieren oder zu zerbrechen. Die
gewonnenen Erkenntnisse über die Erforschung der psychisch und physisch
effektivsten Foltermethoden zur Vernichtung jeglichen geistigen
Widerstandes bei Gefangenen wurden unter dem Namen MK-Ultra bekannt.
Zwar
ist es unmöglich zu beweisen, dass die USA dieses geheime Projekt bis
heute weiter betreiben, da die meisten Informationen dazu weitgehend
von den USA unter Verschluss gehalten werden, doch glaubwürdige
Aussagen von Menschen, auch aus der jüngsten Zeit, scheinen zu belegen,
dass man in den USA immer noch daran arbeitet, das Bewusstsein eines
Menschen beliebig zu unterwerfen. Ken Kesey verarbeitete seine
Erfahrungen als Versuchsperson z.B. in dem Buch Einer flog über das
Kuckucksnest.
Das man diese Erkenntnisse der Folterforschung bis
heute konsequent anwendet, beweisen Schilderungen von Opfern, Bilder
und Filme aus amerikanischen Foltergefängnissen, in denen vermeintliche
Terroristen in lebende Zombies verwandelt werden. Dabei ist die
umstrittene Wasserbehandlung an Gefangenen eher eines der harmloseren Verbrechen, die man Menschen in amerikanischen Foltergefängnissen antut.
Die
wirklich bösartigen Methoden sind filigraner, weil psychologischer
Natur. Der Vorteil der Wasserfolter liegt einzig darin, dass die
Gefangenen anschliessend noch in der Lage sind, halbwegs sinnvolle
Aussagen machen zu können, während man Menschen, die jahrelanger Weisser Folter
ausgesetzt waren, oder über längere Zeiträume mit Kombinationen von
Psychodrogen und Strombehandlungen behandelt wurden, schlicht für gar
nichts mehr gebrauchen kann.
Alle diese Informationen sind belegt und frei zugänglich.
Kein Mitgliedstaat der NATO kann also seine Hände in Unschuld waschen
und behaupten, man hätte von dem verbrecherischen Treiben
amerikanischer Regierungen nichts gewusst. Im Gegenteil, man biedert
sich den USA aufgrund wirtschaftlicher Vorteilssuche als williger
Scherge und Verbündeter an, und macht sich mit schuldig, anstatt sich
auf eigene Wertvorstellungen und Tugenden zu besinnen, wie man sie in
der Resten unserer Verfassung noch immer finden kann.
Wir bringen
das hier zur Sprache, weil wir denken, dass man unter Freunden auch
mal über weniger schöne Dinge reden können muss. Dazu gehört eben auch,
das überhaupt nicht gerechtfertigte Saubermann-Image der USA in Frage
zu stellen. Denn so fair, rechtsstaatlich und frei, wie die USA sich
selbst seit jeher darstellen, sind sie nie gewesen und werden es nie
sein.
Kaum ein Land unserer Erde hat im Laufe seiner gesamten
Geschichte über einen so langen Zeitraum und mit derartiger
Regelmässigkeit seine Verachtung für das menschliche Individuum unter Beweis stellen können, wie die USA.
Einzig
im direkten Vergleich mit den unbeschreiblichen Greueltaten des
NS-Regimes konnten sich die Alliierten wie Grossbritanien, Frankreich
und nicht zuletzt die USA durch die Prozesse von Nürnberg
ein Image verpassen, dass diese Nationen als bewundernswerte Modelle
politischer Idealbilder erscheinen liess. Davon bleibt bei näherem
Hinschauen nicht mehr viel übrig.
Aber zurück zum transatlantischen Bündnis, der NATO. Das Fortbestehen des transatlantischen Bündnisses wird zur Zeit von mehreren Seiten, insbesondere von den USA, in Frage gestellt.
Obwohl Deutschland sich entschlossen hat, neben Tornados nun auch
kämpfende Einheiten nach Afghanistan zu verlegen, reicht dieses
Entgegenkommen, wie von Sozial-Gangbang bereits vorher gesagt, den Verbündeten bei weitem nicht aus.
Es
besteht die begründete Vermutung, dass die USA samt ihrer Verbündeten
NATO-Partner in Afghanistan ebenso scheitern werden, wie zuvor die
ehemalige UDSSR. Im Irak sieht die Lage auch nicht besser aus, und so
bewahrheitet sich die Vorhersage Saddam Husseins, den USA im Irak die
Mutter aller Schlachten zu liefern. Beide Konflikte scheinen sich zu
einem zweiten Vietnam oder Korea zu entwickeln, das kann man sich
aussuchen.
Ohne die bisherige Hilfe der europäischen und kanadischen
Bündnispartner ständen die USA in den selbst angefachten Krisenherden
auf hilflos verlorenem Posten. Selbst der Einsatz von Nuklearwaffen,
wie ihn verschiedentlich eindeutig unzurechnungsfähige Stimmen fordern,
könnte diesen Konflikt nicht entschärfen oder gar beenden. Jede weitere
Kriegshandlung steigert den Willen der Menschen in den besetzten
Ländern des Nahen Ostens, Widerstand zu leisten. Das ist ihr gutes
Recht, denn wir würden es nicht anders machen.
Doch anstatt diesen
illegalen Angriffskrieg gegen Afghanistan und den Irak, der aufgrund
von Lügen und Desinformationen einzig durch die USA begonnen und
verschuldet wurde, zu beenden, verlangt man nun von den Ländern
Europas, die eigenen Jungs für die privaten Interessen eines
hochkriminellen US-Präsidenten in einem Krieg zu verheizen, der ohnehin
niemals gewonnen werden kann.
Man geht sogar noch weiter und bezieht
in die, sich ständig erweiternden Kriegsüberlegungen immer neue
Szenarien und Länder wie das Kosovo, den Iran und Pakistan mit ein. Wo
und wann ein Ende des Krieges überhaupt in Sicht kommt, darüber
schweigt man sich aus, denn ein Frieden ist nicht geplant und noch weniger in Aussicht.
Wenn
Europa sich von diesem kriegstreibenden und verbrecherischen Wahnsinn
nicht mit allem Nachdruck umgehend und kompromisslos distanziert,
zwingt das Imperium USA den Menschen in Europa einen, möglicher Weise
Jahrzehnte dauernden Krieg auf, den weder einer will, und der erst
recht niemals gewonnen werden kann.
Auch in diesem Krieg werden
seine grössten Befürworter in Europa, die sein, die die Folgen dieses
Krieges am wenigsten zu spüren bekommen werden. Leiden wird, wie immer
der Rest der Gesellschaft und nicht ihre publizistischen
Kriegseinpeitscher und nicht ihre Leistungs- und Entscheidungsträger,
sondern du und ich und unsere Kinder und Enkelkinder.
Eine
Lebensweisheit hat sich am Ende immer noch bewahrheitet. Am Ende muss
jeder seine Zeche selbst zahlen. Das gilt für die USA, die auf dem
besten Weg sind, den dritten Weltkrieg zu entfachen, ebenso, wie für
halb illegale Länder wie Israel, die es aufgrund ihrer hochkriminellen
Siedlungs- und Besatzungspolitik geschafft haben, das Zusammenleben der
Menschen im Nahen Osten in eine wahre Vorhölle zu verwandeln.
Beide
Nationen haben hoch gepokert. Wenn sie nun verlieren, müssen sie die
Zeche selbst bezahlen, selbst wenn der Preis am Ende den Zusammenbruch
des amerikanischen Imperiums oder die Vernichtung Israels nach sich
zieht. Sympathie oder Mitgefühl sind durch deren verbrecherisches und
menschenverachtendes Handeln bei den meisten Menschen im alten Europa
weitgehend aufgebraucht. Man kann diesem Wahnsinn nur noch staunend und
kopfschüttelnd gegenüber stehen.
Aus diesem Grund wäre nichts
begrüssenswerter, als die Spaltung der NATO, die sich dann
auschliesslich, nach dem Ausschluss der USA, auf innereuropäische
Fragen der militärischen Sicherheit konzentzriert, und ausschliesslich
im direkten Verteidigungsfall aktiv wird. Losgelöst
von amerikanischen Allmachtsgelüsten, könnte Europa dann frei und ohne
sich zum Wasserträger der USA zu degradieren, an der Seite von
Russland, eine für beide Seiten äusserst lukrative Co-Existenz
aufbauen, deren wirtschaftliche und militärische Möglichkeiten derart
gross wären, dass amerikanischen Lobbyisten bereits beim blossen
Gedanken daran der kalte Schweiss ausbricht.
Und einen weiteren,
nicht zu unterschätzenden Vorteil hätte die Auflösung der NATO auch
noch, man könnte endlich mal wieder beim Zähneputzen in den Spiegel
sehen, wenn man an Krieg und Zerstörung und Amerika denkt. Wo
bleibt also der Aufstand der Anständigen und die Gründung eines,
ausschliesslich auf Verteidigung und humanitäre Hilfe ausgelegtes
Europäischen Verteidigungsbündnisses, rein auf den Grundlagen der
EU-Mitgliedschaft? Ob wir sowas je erleben werden?
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste