Sollte man Plastiktüten verbieten?

  • Sollte man Plastiktüten verbieten?

    Plastiktüten verbieten?

    Eine immer größer werdende Bewegung in England, deren Parole "Banish the Plastic Bags" lautet, macht Erfahrungen, die man von Rauchern kennt: Der Konsument ist für ein staatliches Verbot.

    Zum Verbot von Plastiktüten ruft gegenwärtig eine Revolution auf, die auf der britischen Insel langsam aber beständig Land und Leute erobert. Angefangen hat sie vor sechs Monaten in einer kleinen Ortschaft in Devon. Seither darf sich Modbury als "erster Ort in Europa" bezeichnen, der in seinen Geschäften Plastiktüten verbietet.

    Mittlerweile hat die Plastic Bag-Ban-Bewegung, wie der Guardian berichtet, 50 weitere Kommunen erreicht. Von London, wo 33 Bezirksräte letzte Woche ein stadtweites Verbot von Plastiktüten ab 2009 vorschlugen bis zu den Kanal-Inseln Mull, Arran und Guernsey, die "ersten plastiktütenfreien Inseln der Welt".

    Obwohl bei Besuchern teilweise der subjektive Eindruck entsteht, dass Käufern auf der britischen Inseln mehr Papiertüten ausgehändigt werden als in Deutschland, sagt die Statistik des Guardian, dass in Großbritannien jährlich 17 Milliarden Plastiktüten verbraucht (und vermutlich nach kürzester Zeit weggeworfen) werden: Das macht 300 Tüten pro Jahr für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind.

    Zweierlei ist an der Revolution vor allem bemerkenswert: Zum einen, dass sie von privaten Initiativen in Gang gesetzt wurde: in Modbury von einer Natur-Filmerin, inspiriert von schlimmen Bildern von Plastiktüten auf hawaiianischen Wellen, und andernorts von den "Bag Ladies". Zum anderen sollen sich die meisten Geschäftsbesitzer der Sache gerne angeschlossen haben.

    Opposition gab es nach Auskunft der Plastik-Tüten-Gegner auch nicht von Seiten der Kunden. Im Gegenteil: die Meisten würden sich ein offizielles Verbot dieser Tüten sogar wünschen. Man warte darauf, dass der Gesetzgeber eingreife, so der Eindruck mancher Aktivisten:

    Quelle: nt-v Bericht von Annette Reuther dpa
    n-tv.de/884881.html
    viele meerestiere halten die tüten im meer für quallen und fressen sie und verrecken elendig daran.
    ich wäre sofort für ein verbot zu haben.
    Es ist schon ein Unterschied, ob ein Halbidiot die volle Wahrheit
    oder ein Vollidiot die halbe Wahrheit sagt.
  • Konsequenter Weise sollten wir die gesamte Ölindustrie verbieten und die "Freie Energie" staatlich fördern. Wenn die Meeresviecher keine Plastiktüten mehr bekommen, fressen sie doch Einwegplastikflaschen. SO läuft doch der Hase, während der Verbraucher glaubt, alle Problemem seien gelöst, wenn nur keine Plastiktaschen mehr verkauft werden. Oder geht es etwa, wie üblich, darum eine "Schützt die dummen Meeresviecherabgabe" auf Plastiktaschen zu erheben, damit die dann eben 1 € kosten und nicht mehr 10 ct?
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • In Frankreich läuft ganz unauffällig etwas anderes. Man kann in Supermärkten eine stabile Platsik-Tragetasche zum Preis von 0,60€ erwerben. Wenn diese dann kaputt ist, kann man sie dort wieder gegen eine neue umtauschen und zwar völlig umsonst.

    Jo
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche
  • Ich kaufe grundsätzlich keine Plastiktüten. Habe einen ganzen Stapel Einkaufskörbe, die ich immer für meine größeren Einkäufe benutze. Für alle "kleinen Fälle" hab ich einfach einen Beutel aus Stoff dabei. Der passt in jede Ecke einer Tasche.

    Was in Frankreich gehandhabt wird, finde ich vom Grundsatz her auch gut. Wenn die kaputten Tragetaschen dann ordnungsgemäß entsorgt werden, ist es auch okay.

    Gruß
    Bluesoldier
  • Guten Abend. Nette Anregung Modwulf.

    Ich bin grundsätzlich gegen diese, sich global ausweitende Verbotspolitik, dass man alles mit Einschränkungen und Strafen versucht zu verbessern(?).

    Auch wenn man jetzt einwänden könnte, es seien doch nur Plastiktüten in diesem Fall, finde ich, sollte man sich einfallsreicher in der Problemlösung tuen.

    Von Seiten der Medien, geht eine einflussreiche Wirkung auf das Verhalten der Menschen aus, die man einsetzen könnte, um die Bürger unter anderem darauf hinzuweisen,

    wie ein moralischeres Konsumverhalten sich positiv auf die Umwelt und wiederum auf die Menschen selbst auswirkt. Die gelenkten Massenmedien haben sich für die "kritisch" Denkenden,

    schon lange als schlechter Einfluss auf die Erziehung und als eine Geldinteressen-vertetende Lügenmaschinerie entpuppt. Und die Politik als Theater käuflicher Schauspieler.

    Es liegt also an jedem Einzelnen von uns daran was zu ändern.

    Als ich letztens in der Stadt einkaufen war, kam ich mit vier Plastiktüten von zwei verschieden Läden heim. Das nächste Mal denke ich daran, einen Rucksack oder Tüten von zu Hause mitzunehmen. Global betrachtet ist das natürlich ein Witz , was sich damit ändert :D aber in meinem kleinen Kosmos ist damit einiges getan.
  • Dabei ist zu bedenken, dass es sich bei Plastiktüten keinesfalls um Einwegware handelt, sondern die Tüten mehrfach bis zu mehrere Jahre lang verwendet und anschließend recycelt werden können. Seit einigen Jahren gibt es gleichwertige Tüten aus Nachwachsenden Rohstoffen, in der Regel Mais- oder Kartoffelstärke. Bei gleichen Gebrauchseigenschaften haben sie Vorteile gegenüber Plastiktüten: Ihre Produktion beansprucht kaum fossile Energie, und nach Gebrauch verrottet die Tüte rückstandsfrei unter Abgabe von Kohlendioxid auf dem Komposthaufen.


    Tjoa, kommt drauf an wie man Plastiktüten handhabt.
    Letztendlich ist es nicht die Plastiktüte die ein Problem darstellt.