NOKIA werk in Bochum schließt. 2300 Beschäftigte arbeitslos

  • NOKIA werk in Bochum schließt. 2300 Beschäftigte arbeitslos

    Die Produktion von Mobiltelefonen in Deutschland soll eingestellt werden, teilte die Gesellschaft heute in Helsinki mit und bestätigte damit einen Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

    Mitarbeiter im Bochumer Nokia-Werk: Andere Standorte sind "wettbewerbsfähiger"
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    Mitarbeiter im Bochumer Nokia-Werk: Andere Standorte sind "wettbewerbsfähiger"
    Künftig will Nokia in Osteuropa produzieren, der Standort in Bochum soll bereits Mitte 2008 dichtgemacht werden. "Das Unternehmen plant, die Produktion in andere, wettbewerbsfähigere Nokia-Werke in Europa zu verlagern", hieß es. "Aufgrund der Marktentwicklung und der steigenden Anforderungen hinsichtlich der Kostenstruktur ist die Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland für Nokia Chart zeigen nicht länger darstellbar", erklärte Konzernmanager Veli Sundbäck.

    2300 Beschäftigte müssen jetzt um ihre Arbeitsplätze fürchten. Laut "Westdeutscher Allgemeiner Zeitung" hatte Nokia nach Umsatzeinbußen bereits im Mai vergangenen Jahres den Abbau von 1900 seiner deutschlandweit etwa noch 10.000 Stellen angekündigt.

    Die Verlagerung des Standortes ist der zweite schwere Schlag für die Mobilfunkbranche im Ruhrgebiet: Vor gut einem Jahr hatten rund 3000 Menschen in Kamp-Lintfort und Bocholt ihren Arbeitsplatz durch die Pleite von BenQ Chart zeigen Mobile verloren.

    Nokia ist einer der weltweit führenden Hersteller von Mobiltelefonen und Anbieter für Netzwerk- und Systemlösungen für Betreiber und Großunternehmen. Bisher hat der Konzern seine deutschen Handys überwiegend im Werk Bochum gebaut. Im Laufe des Tages wolle Nokia die betroffenen Mitarbeiter sowie die Öffentlichkeit informieren.

    sam/Reuters/dpa-AFX
    im NOKIA werk gab es einen mindestlohn. dieser mindestlohn war mitverantwortlich für die schließung. vielleicht ist das der richtige warnschuss für die politik um diese wahnwitzige idee von einem mindestlohn wieder zu vergessen.
    Es ist schon ein Unterschied, ob ein Halbidiot die volle Wahrheit
    oder ein Vollidiot die halbe Wahrheit sagt.
  • RE: NOKIA werk in Bochum schließt. 2300 Beschäftigte arbeitslos

    im NOKIA werk gab es einen mindestlohn. dieser mindestlohn war mitverantwortlich für die schließung. vielleicht ist das der richtige warnschuss für die politik um diese wahnwitzige idee von einem mindestlohn wieder zu vergessen.


    Man muss von seiner Hände Arbeit auch leben können, es nützt niemanden etwas, der 40 Std. die Woche Arbeitet, aber trotzdem nicht genug geld hat um einen Monat über die Runden zu kommen. Siehe PIN AG, mit ihren teilweise exorbitanten 4,63 EURO Stundenlohn. Allerdings hätte auch das nichtvorhanden sein des Mindestlohns nicht die Schliessung des Werkes verhindert, da hier in Deutschland wohl kaum jemand zum zehntel des Jetzigen Lohnes arbeiten würde wie die Rumänen.

    Baloo
  • Ein existenzsichernder Mindestlohn gehört meines Erachtesn zu den minimalsten Grundrechten der Arbeiter und Angestellten.

    Die Arbeitgeber welche dies nicht beachten würde ich als Ausbeuter bezeichnen. Es kann wohl kaum zu den Aufgaben des Staates gehören die Differenz von Hungerlöhnen zu Existenzminimum über Sozialhilfe zu finanzieren nur damit die Unternehmer und Aktionäre noch mehr Gewinne realisieren.

    Gruss

    Eisbär
  • Da schließe ich mich Eisbär seinem Beitrag an. Es ist ja auch so, dass es in Deutschland mit Sicherheit nicht an Arbeit mangelt. Ich alleine könnte locker 150 Leute ohne Probleme den ganzen Tag auf unbestimmte Zeit mit kräftig Arbeit versorgen. Das Problem ist nur, dass die Industrie eben die Arbeit am liebsten nicht bezahlen möchte.
    Stellenabbau gilt heutzutage an der Börse im Form einer Optimierung als wunderbares Mittel um die Gewinne in die Höhe steigen zu lassen und die Aktionäre zu erfreuen.

    Eigentlich sollte dies eher dem Stellenzuwachs zugute kommen. Jeder Mensch sollte mit einer Arbeit eine gute Rundumversorgung für sich als auch für seine Familie (Frau, Kind) gewährleisten können. Mindestlöhne wären eine gute Sache, vorausgesetzt das sie EU weit gelten. Andernfalls würden wir uns ins eigene Fleisch schneiden, könnten nicht mehr konkurrieren und die Schwarzarbeit würde weiter gefördert werden. Jedoch kenne ich jetzt schon die Argumente der Industrie die kommen würden. In Polen arbeiten sie auch für 2,50 die Stunde und leben prima.
    Grmpf. Bei der Höhe der Mindeslöhne muss man auch immer berücksichtigen, wie hoch die realen Lebenserhaltungskosten sind.

    Ein weiteres Problem ist, dass AGs an der Börse jährlich immer mehr Gewinn machen müssen, um nicht fallende Aktienkurse zu erhalten. Denn es geht nicht mehr um die reale Leistung sondern nur noch um die verdammten Erwartungen der Aktienanalysten. Diese Schnösel sind auch so notwendig wie nix. Auf die könnte ich weit besser verzichten als auf Lehrer, Krankenschwestern, Polizisten, etc.
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Mindestlöhne (Lohnuntergrenze) sind ein legitimes wirtschaftpolitisches [WP] Instrument um u.a. inlänidische Unternehmen vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. (Weitere wären Einfuhrzolle, Steuern, usw.)
    Das ist in manchen Sektoren auch durchaus angebracht. Siehe Baugewerbe oder Pin AG. Diese inländischen Unternehmen müssen (oder sollen) nicht mit ausländischen konkurrieren. (Schutzfunktion)
    Hier im Beispiel geht es um Nokia. Ein international aufgestelltes Unternehmen. Es muß sich gegen asiatische Konkurrenten durchsetzen. Diese haben bedeutend geringere "Inputkosten" (Produktionsfaktorkosten). Die einzigen Kosten die man im Unternehmen als kurzfristig veränderbar (variabel) ansieht sind die Lohnkosten. Wenn hier in Deutschland dann ein Mindestlohn gefordert wird, werden die Inputkosten in den Ländern in denen eine Produktion in Frage kommt miteinander verglichen. Das Land welches am günstigsten dabei abschneidet, wird die Standortwahl gewinnen.
    In Asien wird auch an den Lohnkosten gespart. Nur dort beschwert sich keiner das er zu wenig Lohn bekommt. Warum? Weil die Lebenshaltungskosten und Lohnabgaben dort bedeutend geringer sind. Weniger Steuern, viel freier Handel usw. usf.
    Warum wir in Deutschland soviel "Staat" (sprich Steuern, Kontrollen - teilweise notwendige, Richtlinien, ...) haben muß man mal die Politiker fragen. Ich spekuliere das hier ein (weitestgehend) überflüssiges System am laufen gehalten wird.
    Ein weiterer Punkt sind auch die zu hohen Verbraucherpreise in Deutschland. Auch wird zu viel subventioniert, was bei freien Märkten nicht der Fall wäre. Da kommen wir aber wieder in die Sparte Politik. Es gibt, politisch gesehen, Dinge die einfach im Land vorhanden sein müssen. Dies wird dann gesteuert und gefördert. Somit kommt es wieder zu Wettbewerbsverzerrungen.

    In einem Business in dem nichts konstant ist führt man auf einmal eine (direkte) Konstante ein. Das ist definitiv der falsche Weg, da man nur die Auswirkungen bekämpft. Ursache der ganzen Misere ist, daß die Asiaten nicht die gleichen Standards in ihrem Leben wie wir haben. Wären die dieselben, müssen sie zwangsläufig zum gleichen Preis produzieren. (Siehe: Wirtschaftsforum-> [WP] Internationale Arbeits- u. Sozialstandards) (=indirekte Konstanten d. Lohn- und Preisbildung)
    Wir müssen uns nicht vor den Systemen der anderen schützen. Wir sollten unser (Sozial-)System den anderen bringen. Ansonsten werden wir im Konkurrenzmarkt untergehen.


    hoffnungsvolle Grüße, rotti
  • Eigentlich gehört dieser Beitrag in den Faden Widerspüche:

    Heute titelt die Wildzeitung: 1. Minister gibt Nokia-Handy zurück

    Prima, was für ein wirtschaftlicher Schaden für Nokia, schließlich ist das Ding schon längst bezahlt! Und der Herr Minister braucht natürlich ein anderes Handy. Von Siemens vielleicht? Ach neee, das geht ja nicht. Dann sicher irgend so ein ganz modernes, vielleicht aus einer koreanischen Produktion? So ein Verhalten setzt Zeichen!

    Fragt sich nur, wie die zu deuten sind....
    nenn mich EO
    zu Ende denken

  • Fragt sich nur, wie die zu deuten sind....


    Es ist schlicht ein Symbolischer Akt, mehr nicht. Eine Schliessung des Werkes lässt sich nicht mehr verhindern. Nokia hat Subventionen kassiert, haben versprochen das sie eine entsprechede Zeit an dem Standort bleiben, mehr aber auch nicht, jetzt geht es ebend zum nächsen Standort, dort wird das Gleiche spielchen wieder abgezogen. Wir als konsumenten haben es in der Hand ob wir ein solches Verhalten tolerieren oder nicht. Von daher ist diese Symbolische Geste schon mal ein Anfang. Wenn Nokia hier umsatteinbussen zu verbüssen hat werden die sich ihre Politik vielleicht nochmal überlegen. Damals mit Shell und Brent Spa hats auch funktioniert, aber da ging es ja auch nicht um Arbeitsplätze sondern um viel edlere Ziele, den Umweltschutz. Vielleicht wäre eine Pressekampangne gegen Nokia mal angebracht, wo ist denn die Blödzeitung?

    Baloo