Ein Name nur rollt aus nächtigem All
wie ein Feuerrad, wie ein Flammenball -
Zarathustra.
Eines Mannes Sein, eines Sinnes Macht,
eines furchtlosen Lebens gottgeistige Fracht -
Zarathustra.
Du hast so wie keiner gelauscht und gelehrt,
von Liebe durchloht,
du hast uns das seligste Wissen beschert:
der Gottheit Gebot.
Du gabest als erster den Jüngern kund,
der Lichtfeind haust zwar im grausigen Grund,
doch gieret er nicht nur nach Himmelsschein,
er greift auch ins menschliche Herz hinein.
Zur trefflichsten Rüstung hast du geraten:
Übt helle Gedanken und Worte und Taten -
dann soll euch der tückische Dämon bekriegen -
ihr werdet siegen!
Was würde das Licht ohne Dunkel taugen,
Licht, wie auch Dunkel sind Gottes Augen.
Es handelt der Herrgott mit beiden Händen;
seine Rechte reicht er, um Segen zu spenden,
seine Linke leistet Lügen und Leiden;
der Mensch ist gerufen, sich zu entscheiden.
Die weihenden, würgenden Mächte winken,
sie rufen zur Rechten, sie locken zur Linken.
Sind Menschen doch irdische Gottesgedanken,
zwei Gruppen, welche sich zerren und zanken.
Gott wollte die Welt mit dem Bösen beschweren,
im Ringen nur kann sich das Rechte bewähren,
im Widerstand mag sich das Gute erzeigen -
so wird ihm im Streite der Kosmos zu eigen.
Ein Liebes-Licht-Frieden erstürbe im Krampf -
doch Gottes Gesetz ist das Leben, ist Kampf,
bis zum höchsten Triumph, der göttlichsten Tat,
da die Urkraft ihr Urselbst geläutert hat.
Also klang dein Lied,
das die Herzen durchzieht -
Zarathustra.
Die arische Urhoffnung hast du besungen,
nie ist sie verklungen -
Zarathustra.