Kongress für kulturelle Freiheit

  • Kongress für kulturelle Freiheit

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    Der Kongress für kulturelle Freiheit (Congress for Cultural Freedom, CCF) war eine in Paris ansässige Kulturorganisation, die vollständig von der CIA kontrolliert und über (teils eigens zu diesem Zweck gegründete) Stiftungen in den USA und Rückflüsse aus dem Marshall-Plan finanziert wurde. Ihr Ziel im Kalten Krieg
    war, hochrangige europäische Künstler und Schriftsteller in ihrem Sinne
    zu beeinflussen und gegen das kommunistische Lager zu
    instrumentalisieren.

    Der »Kongress für kulturelle Freiheit« wurde im Titania-Palast
    in West-Berlin am 26. Juni 1950 gegründet. Mit CIA-Geldern finanzierte
    der »Kongress für kulturelle Freiheit« von 1958 bis 1969 und zum Teil
    ohne deren Wissen linksliberale Künstler wie Heinrich Böll, Siegfried
    Lenz und die Zeitschriften Preuves (Raymond Aron), Der Monat (Melvin J.
    Lasky), Tempo presente (Ignazio Silone), Forum (Friedrich Torberg) und
    Encounter (Irving Kristol) als Teil ihres Krieges gegen den Feind im Osten und gegen US-Kritiker wie Thomas Mann, Jean Paul Sartre und Pablo Neruda.



    Die vom »Kongress für kulturelle Freiheit« über die genannten
    Zeitschriften favorisierte Kunstrichtung war abstrakte Kunst, die als "informelle Malerei"
    bzw. als "abstrakter Expressionismus" bezeichnet wurde. In den 1960er
    Jahren bestand eine wichtige Kampagne des Kongresses in der "Entideologisierung", die insbesondere auf Journalisten und Medienschaffende abzielte. Der Kongress scheiterte letztlich, als der fortschreitende Vietnamkrieg
    allen Intellektuellen eine Stellungnahme abforderte. Konkret publik
    wurden die verdeckten Aktionen der CIA 1967 durch Veröffentlichungen in
    den Zeitschriften »Ramparts« und Saturday Evening Post. Der
    CIA-Führungsoffizier und Abteilungsleiter Tom Braden,
    der den Kongress jahrelang im Hintergrund dirigiert hatte, bestätigte
    2006 in einem Film-Interview die CIA-Einflussnahme über den »Kongress
    für kulturelle Freiheit«.
    <h2> Literatur</h2>

    • Frances Stonor Saunders: Wer die Zeche zahlt... Der CIA und die Kultur im Kalten Krieg. Siedler, Berlin 2001, 480 S., Leinen, ISBN 978-3-88680-695-9


    <h2> Filme</h2>

    • Benutzt und gesteuert - Künstler im Netz der CIA.
      Dokumentation, Deutschland, 52 Min., 2006, Regie: Hans-Rüdiger Minow,
      Produktion: arte, ZDF, Erstausstrahlung: 29. November 2006, Inhaltsangabe von arte
    • Germany - Made in USA. Wie US-Agenten Nachkriegsdeutschland steuerten.
      Dokumentation, Deutschland, 45 Min., 1999, Regie: Joachim Schröder,
      Produktion: WDR-Nachtkultur, Erstausstrahlung: 26. Mai 1999,
      [web.archive.org/web/20050312042620/wdr.de/tv/nachtkultur/dokumentation/19990526/cia.html Inhaltsangabe] des WDR


    <h2> Weblinks</h2>

    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste