Monopolkommission-Vorsitzender hält Strompreiskontrolle für "unzureichend und kontraproduktiv"

  • Monopolkommission-Vorsitzender hält Strompreiskontrolle für "unzureichend und kontraproduktiv"

    Der Vorsitzende der Monopolkommission,
    Jürgen Basedow, hält die neuen Gesetze zur Strompreiskontrolle für
    "unzureichend und kontraproduktiv". "Es gibt keine Beispiele für eine
    erfolgreiche Durchführung einer Missbrauchskontrolle, was die Preishöhe
    betrifft.



    Das ist bisher nicht gelungen und wird es auch in
    Zukunft nicht", sagte er im Interview mit stern.de, dem
    Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern.

    Vorigen Donnerstag hat der Bundestag eine Gesetzesnovelle
    beschlossen, die es dem Bundeskartellamt ermöglicht, stärkere
    Preiskontrollen am Strom- und Gasmarkt durchzuführen.


    Laut Basedow muss der Wettbewerb gestärkt werden, um das Übel an
    der Wurzel zu bekämpfen. "Das neue Gesetz schafft aber weder
    Wettbewerb, noch werden sich die Marktstrukturen ändern", sagt der
    Wettbewerbsrechtsexperte gegenüber stern.de. "Zu Preissenkungen durch
    die Stromkonzerne wird es ebenfalls nicht kommen."

    Nach Angaben von Basedow fehlt es in Deutschland zudem an einem
    umfassenden Konzept in der Energieversorgung. "Eine verantwortliche
    und langfristige Energiepolitik erkenne ich so in der Bundesregierung
    nicht."

    Quelle: Pressemitteilung stern
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
  • Hola...
    ...tja, leider hat er da recht! Es muss ein stärkerer Wettbewerb gefördert werden, sonst tut sich da GAR NIX! Solange Abgeordnete b.z.w. Politiker in den Aufsichtsräten der Energieversorger sitzen, sowieso nicht. :cursing: :thumbdown: Es müsste ihnen sowieso verboten werden einen zweiten Job auszuüben, noch dazu einen in dem es zu einem solchen interessenkonflikt führt. Welche Interessen dort gewahrt werden ist ja wohl jedem klar. Ein anderes Bsp. ist die Reformierung b.z.w. Ausbau des vorhandenen stromnetzes gen Norden, welches die "großen" Energieversorger, die auch die Eigentümer des Stromnetzes sind verhindern. Umfangreiche Infos zum Thema findet ihr in dieser Doku, die ihr euch hier umsonst Downloaden könnt: netload.in/dateid2ddc811bedc29cac8fb1aff7875b2fe.htm

    sonnige Grüße


    Dan
    Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
    (Weisheit der Cree-Indianer)
  • DanDelion schrieb:

    Hola...
    ...tja, leider hat er da recht! Es muss ein stärkerer Wettbewerb gefördert werden, sonst tut sich da GAR NIX! Solange Abgeordnete b.z.w. Politiker in den Aufsichtsräten der Energieversorger sitzen, sowieso nicht.
    Tja da hat wohl jemand die neusten Entwicklungen verpennt. Der stärkere Wettbewerb wird kommen, so oder so. Das ist schon so gut wie beschlossene Sache. Quellen liefer ich morgen nach, bin gerade etwas faul. Die Strombörse wird mit Frankreich zusammengelegt, Norwegen kommt wahrscheinlich auch noch dabei. Auf Grund des daraus resultierenten besseren Netzes wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach und nach ganz Europa folgen, die Konkurenz wird steigen, lustiger Nebeneffeckt: stärkerer Wettbewerb.

    Allerdings halte ich so etwas für ziemlich witzlos, wenn man nicht auch vorbeugt. Man kann nicht immer versuchen irgendwie einen stärkeren Wettbewerb zu schaffen, man muss auch dafür sorgen das es so bleibt! Das ist der springende Punkt. Als damals in der BRD der Strommarkt geöffnet worden ist, sind die Preise erstmal gefallen, es war ordentlich Konkurenz da. Dann haben die stärkeren die schwächeren nach und nach aufgekauft, bis man effiktiv nur noch drei Unternehmen hatte, die Gebiehtsweise Monopolherrschaft haben und aller Wahrscheinlichkeit nach illegal oder besser halblegal die Preise an der Börse kontrollieren. Die Taktik dabei ist recht einfach, wenn man selbst mehr als 1/3 des Marktes ausmacht, kann man auch einen Mangel am gesamten Markt künstlich produzieren.

    Der springende Punkt ist ganz einfach nachhaltiges Planen. Man muss dafür sorgen, wenn es wieder mehr Wettbewerb gibt, diesen auch zu halten, indem man es schwierig oder unlukrativ macht, als Unternehmen zu groß zu werden.

    weihnachtliche Grüße

    Edit:
    So hier die nachzureichende Quelle, da ich davon ausgehe das sich hier eh niemad wirklich auseinander gesetzt hat, wie der Strommarkt funktioniert, gar was EEX ist denke ich reicht das. Ansonsten was sagen.
    "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
  • Hallo Phasenverschobener,

    was Du sagst ist schon richtig, aaaber ;) leider gibt es noch gar keine (moderne) Verbindung von Süden nach Norden...unseren derzeitigen Netzinhaber vermeiden es, wo sie nur können, ihr derzeitiges Netz zu modernisieren. Bitte downloade die doku...ist wirklich interessant...Passwort ist entweder scum.cx.la oder scum.in
    Die bedeutung dieser Süd-Nord Verbindung ist immens...wie auch in der Doku schon aufgeführt wird, könnte man z.B. mit dem Solarstrom aus Spanien oder der Windkraft aus Norddeutschland, tagsüber das Wasser der Stauseen hochpumpen und hätte zur Spitzenlastzeit keine Probleme.
    Will jetzt auch nicht zuviel vorweg nehmen...schau Dir einfach mal die Doku an ;)

    sonnige Grüße

    Dan

    P.S.: Auf die neuesten "Entwicklungen" warte ich schon Jahre ;) ...warte mal, ich frag mal kurz meine Eltern (wahrscheinlich werden es dann Jahrzehnte) :)
    Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
    (Weisheit der Cree-Indianer)