Die Liebe des Vaters

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  • Die Liebe des Vaters

    Es war einmal ein Geschäftsmann, der hatte zwei Söhne. Beide Söhne arbeiteten in der Firma des Vaters. Der Vater führte eine erfolgreiche Werbefirma. Die Geschäfte liefen sehr gut, der Vater war sehr wohlhabend. Der jüngere Bruder aber, war irgendwann unzufrieden. Er hatte es satt für den Vater zu arbeiten. Immer stand er im Schatten seines Vaters. Er wollte gerne seine eigene Firma leiten, im Ausland. Irgendwann kam er auf die Idee, seinen Vater auf eine vorzeitige Auszahlung seines Erbes anzusprechen. Der Vater erkannte, wie ernst es seinem Sohn war und reagierte so, wie kein anderer Vater. Er ließ sich auf die geschmacklose Forderung des Sohnes ein. Nachdem das Vermögen annähernd erfasst wurde, beauftragte der Vater einen Notar, um sein Testament neu zu verfassen. Es wurde genau aufgeführt, was der jüngere Bruder erhalten würde. Der Vater zahlte seinem Sohn nicht weniger aus als 4 Mio. EUR.

    Den jüngeren Bruder überkam ein Gefühl der Erhabenheit. Er konnte kaum glauben, dass ihm dieser Schachzug gelang. „Welt ich komme!“ dachte er. Er ging ins Ausland und machte erst einmal ein halbes Jahr Urlaub. Sonne, Strand und Sex waren sein Motto. Da er keine Lust auf eine nervige Beziehung hatte, kaufte er sich einfach Frauen. Es gab da eine Agentur, die ihn ständig mit Prostituierten versorgte, die all seinen Wünschen nachgingen. Parallel dachte er an die Firma, die er gerne gründen wollte. Er fand auch bald einen fähigen Geschäftspartner, der mit ihm seine Ideen umsetzen wollte. Außerdem erwarb er für 2 Mio. EUR eine Villa, gelegen in den Bergen, mit Pool und dem entsprechenden Fahrzeug in der Garage.

    Das Blatt begann sich zu wenden. Zunächst stellte sich heraus, dass ihn sein Geschäftspartner betrogen hatte und mit 2 Mio. EUR verschwunden war. Bevor die Firma überhaupt Gewinne erwirtschaften konnte, musste sie bereits Konkurs anmelden. Aufgrund schlechter Verträge haftete er persönlich für alle Schulden. Die Firmenauflösung und Bezahlung aller Geldgeber kostete rund 0,5 Mio. EUR. Er musste die Villa wieder verkaufen. Da er unter Zeitdruck stand, erzielte er mit dem Verkauf der Immobilie lediglich 1,5 Mio. EUR. Dazu gesellten sich bald Alkoholprobleme. Umgeben von falschen Freunden, teuren Frauen und zwei weiteren Firmengründungen - die kläglich scheiterten, war sein Vermögen nach nur zwei Jahren verprasst. Das Hotel, in dem er wohnte warf ihn raus, nachdem seine Kreditkarten gesperrt wurden. Die erste Nacht schlief er in der Ausnüchterungszelle, weil er in einer Tankstelle zwischen die Schokoladenriegel gekotzt hatte.

    Zurück im Heimatland und nach drei Wochen Entzugsklinik erhielt er einen Job als Aushilfskraft bei einer regionalen Zeitung. Das Geld reichte kaum für die lebenswichtigsten Dinge. Der Sohn dachte an den Vater. Er wollte ihm sagen, dass er sich schämt für das was er getan hat. Er wollte seinen Vater um einen Job bitten. Vielleicht nicht in der Firmenleitung – aber alles andere war besser als das hier...

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    Nachdem sein Sohn das Erbe forderte, die Firma und das Land verließ, wünschte der Vater seinem jüngsten Sohn alles Gute. In seinem Herzen hoffte er bald von der Firma seines Sohnes zu hören. Er hatte ihm viel beigebracht und war überzeugt, sein Sohn würde seinen Weg machen. Nicht so erfreulich waren allerdings fortan die Tage mit seiner Frau. Die Mutter verstand den Vater nicht. Sie hatte dem jüngsten Sohn zum Abschied eine Backpfeife verabreicht – enttäuscht über seine Frechheit. Der ältere Bruder hatte seinen Spaß und stellte den Bruder vor der Verwandtschaft und in der Firma bloß. Bald wussten alle Mitarbeiter darüber Bescheid. Der Vater hatte den älteren Sohn einmal versucht davon abzuhalten – ohne Erfolg.

    Jeden morgen versammelte sich die Firmenleitung im Konferenzraum. Seit der Sohn die Firma verlassen hatte, blieb der Stuhl zur Rechten des Vaters leer. Bald stellte der Vater fest, dass er den Inhalten der Besprechungen nur noch halbherzig folgte. Er schaute oft unauffällig hinüber auf den Platz zu seiner Rechten. Ohne seinen Sohn verlor der Vater die Freude an den Geschäften. Er war stets begeistert über die kreativen Ideen und Beiträge seines jüngsten Sohnes. Der Sohn hatte nie verstanden, wie sehr ihn sein Vater schätzte.
    Tagsüber saß der Vater in seinem Büro. Jeden Mittag ließ er für eine Stunde keine Telefonate mehr zu sich durchstellen und war auch für niemanden persönlich zu sprechen. Das war früher nicht so. In dieser Zeit schaute er aus dem Fenster, runter zum Parkplatz. Da war noch immer der Firmenparkplatz des jüngsten Sohnes. Der Vater bestand darauf, dass der Parkplatz nicht freigegeben wird. Der ältere Sohn hatte deswegen bereits einen Wutanfall.
    Von seinem Büro aus, konnte er seinen Sohn jeden morgen sehen, wenn er zur Arbeit kam. Der Sohn winkte dann immer hinauf zum Vater. Oh wie sehr der Vater das vermisste. Jeden Tag saß er dort allein in seinem Büro, schaute hinunter und sehnte sich nach seinem Sohn.

    Eines Tages kam der ältere Sohn triumphierend mit einer Zeitung herein. Dort wurde das frühzeitige Ende einer Firma beschrieben. Der Vater verspürte einen tiefen Schmerz, als er den Namen des Inhabers las - es war sein jüngster Sohn. Die Stimme des älteren Sohnes, der selbstgefällig spottete, verlor sich im Hintergrund. Der Vater bat darum, alleine gelassen zu werden. Er schaute hinunter zum Parkplatz...

    Monate später verließ der Vater das Firmengebäude, auf dem Weg zu seinem Wagen. Er kam immer an einer Bank vorbei. Links und rechts von der Bank standen zwei schöne Bäume. Als er sich der Bank näherte, sah er dort einen Mann sitzen, den er nicht weiter beachtete. Auf derselben Höhe angekommen stand der Mann plötzlich auf und sagte leise „Papa“. Der Vater blieb stehen, drehte sich langsam um und schaute seinem jüngsten Sohn in die Augen. Er ließ seine Aktentasche fallen und umarmte den Sohn, so wie er es noch nie zuvor getan hat. Der Vater weinte laut, schrie förmlich und versuchte klare Worte zu sprechen - aber es gelang ihm nicht. Er küsste seinen Sohn. Erst als der Sohn anfing zu stammeln um sich zu entschuldigen, unterbrach ihn sein Vater und sagte: „Endlich bist du wieder zu Hause, ich dachte schon, ich hätte dich verloren!“

    Am nächsten morgen betraten zwei Männer gleichzeitig das Firmengebäude. Sie stiegen in den Fahrstuhl und fuhren in die oberste Etage. Sie schritten durch den Flur, direkt zum Konferenzraum. Die Menschen, die Ihnen auf dem Weg dorthin begegneten, blieben wie angewurzelt stehen und blickten völlig verunsichert auf die beiden Männer. Die Firmenleitung war bereits versammelt, als der Vater zusammen mit seinem jüngsten Sohn zur Tür hereinkam. Der ältere Bruder sprang auf und rief empört: „Papa was...“ „Setz dich hin!“ brüllte der Vater. Verunsichert stellte sich der jüngste Sohn hinter seinen alten Stuhl. Noch im Stehen richtete der Vater das Wort an die Anwesenden: „Liebe Kollegen, darf ich Ihnen unseren neuen Marketing-Chef vorstellen?“ und zeigte auf seinen jüngsten Sohn.




    Dies war meine freie Geschichte, basierend auf "
    dem Gleichnis vom verlorenen Sohn" aus LUKAS 15.

    Jesus nutzte dieses Gleichnis, um den Charakter Gottes zu beschreiben. Gott ist ein bedingungslos liebender Vater. Jeder Mensch, der fern von Gott lebt, gleicht dem verlorenen Sohn/der verlorenen Tochter. Und Gott wartet sehnsüchtig - jeden Tag und hält Ausschau nach seinem Sohn...

    Insbesondere wir Männer haben es nicht immer leicht, uns so einen liebevollen Vater vorzustellen. Wir haben unsere eigenen Erfahrungen mit Vätern. Aber solange wir das Bild unseres irdischen Vaters auf Gott projizieren, können wir den Charakter und die Liebe Gottes nicht erfassen.
  • „Wie kann Gott all das Leid in der Welt zulassen?“

    Eine vorwurfsvolle Frage - in der Menschheitsgeschichte schon tausende Male gestellt - mit rhetorischem Hintergrund. Wer diese Frage stellt, erwartet keine Antwort. Diese Fragestellung ist eine intellektuelle Antwort darauf, warum es eigentlich keinen Gott geben kann. Oder "Gott" ist höchstens so eine universelle, kosmische, anzapfbare Energiequelle...

    Denn WENN Gott existieren würde, gäbe es dann Leid? Was könnten Gründe dafür sein, wieso so ein... sagen wir übermächtiges Wesen LEID zulässt:

    Ist Gott ein Perverser? Pervers deshalb, weil er vielleicht drauf steht sich an Leid zu erfreuen?

    ODER ist er eigentlich ein guter „Kerl“, hat aber seine Macht verloren? Zur Schöpfung des Universums reichte die Energie noch aus, aber seither ist er irgendwie... ausgebrannt?

    ODER ist er eigentlich ein guter Kerl, aber jemand anderes hat das Universum erschaffen?

    ODER er ist im kosmischen Urlaub seit 6.000 Jahren?

    ODER ist unser Verstand vielleicht doch nur zu limitiert um Gott zu verstehen?

    UND ist so ein kleines Licht - was kurz gepiept hat - doch nur etwas, was man viel zu schnell ausknipsen kann – ganz im Gegenteil zu Gott?

    Zumindest wissen wir Folgendes: Die Frage:

    „Wie kann Gott all das Leid in der Welt zulassen?“

    ist zu 100% rhetorischer Natur, wenn sie von einem Menschen gestellt wird, der NICHT an den Gott der Bibel glaubt.

    Und DAS ist doch schon mal was, oder? DAS ist wesentlich...

  • „Wie kann Gott all das Leid in der Welt zulassen?"

    ist zu 100% rhetorischer Natur, wenn sie von einem Menschen gestellt wird, der NICHT an den Gott der Bibel glaubt.

    Und DAS ist doch schon mal was, oder? DAS ist wesentlich...


    Und was antwortest du, wenn diese Frage ernst gemeint wird, bzw. der Fragende genau diesen Umstand als Argument nutzt für sich zu entscheiden, dass es den von den Bibelfesten Christen proklamierten Gott nicht geben kann?
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • Cloud schrieb:

    Die Wege des Herrn sind unergründlich.


    Hast du eigentlich eine Lizenz für Sophistereien?

    "Die Wege des Herrn sind unergründlich" bedeutet so viel wie "Ich habe keine Ahnung!"

    Wie sagte mein verstorbener Nachbar immer: "Wer weiß, wofür das wieder gut war!?" Das ist auch so eine Floskel, die die Hoffnung ausdrückt in all dem Durcheinander doch noch Struktur und Sinn zu finden.
    nenn mich EO
    zu Ende denken
  • „Wie kann Gott all das Leid in der Welt zulassen?"Hallo,

    Hallo, sehr interessant, zu diesem Thema habe ich etwas schriftlich niedergelegt unter der Überschrift:

    „Warum lässt du das zu, Gott?“

    Die Geschichte unseres Lebens




    nachzulesen in meiner Homepage: buerger-zweier-welten.de

    Ich hoffe sehr, dass der Beitrag zur Beantwortung der Frage beitragen wird.

    Liebe Grüße
    Ambrosius
    Der Verstand kann viel erfassen, doch das Wesentliche nicht erkennen.
    Neue HP-Adresse: http//:www.wesenzweierwelten.de