Relativitätstheorie PUR

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  • Relativitätstheorie PUR

    Tach zusammen,

    ich mach dafür nen neuen Thread auf weil sich im anderen Relativitätstheoriethread ja schon die Experten unterhalten, ich hab aber nur Basiswissen über RT und würde das gerne mal ändern. Und da ich zu faul bin mir ein Buch in die Hand zu nehmen, wahrscheinlich würd ich das eh nicht checken, setze ich auf euch :thumbsup:

    Eins vorweg : Hier gehts echt nur um Relativitätstheorie, der Threadtitel ist hoffentlich eindeutig. Folgende Dinge haben hier nichts verloren : Gelaber, Geschwafel, schwammiges Halbwissen, Kritik an der RT, Schimpftiraden gegen Jocy, Gomfakes. Ok ? Ich will die RT hier für mich ganz persönlich klarkriegen, und vielleicht gibts ja noch andere denen es genauso geht. Im Idealfall wird der Thread also knochentrocken, wie es sich für einen Physik-Thread auch gehört.

    So also zu meinem Vorwissen : Ich hab mein Studium zwar abgebrochen, aber ich hab ein paar Vorlesungen Physik gehört und auch höhere Mathematik 1-3, also Grundlagen sind da, auch wenn ich schon viel wieder vergessen hab. Ich fang am besten mal an mit den Grundbegriffen und schreib die Definition auf, die ich für richtig halte. Ich kenn die normalen Threads zur Relativitätstheorie, 80 Seiten und null Erkenntnis, also mach ich das hier anders : Hinter alles was ich sage setze ich ein rotes stimmt ? , wenn das dann bestätigt wurde, editier ichs zu stimmt.

    Ok los gehts :

    1. Bezugssystem

    Ein Bezugssystem ist ein abstraktes Konstrukt. Es wird verwendet, um den Rahmen festzulegen, in welchem ein physikalischer Vorgang beschrieben werden soll. Wenn ich meinetwegen "ein Motorboot brettert mit 100 übers Wasser" sage, muss ich auch sagen, ob das jetzt im Bezugssystem des Wassers, der Erde oder eines anderen Bootes angegeben wird. stimmt ?


    2. Beobachter

    Ein Beobachter ist jemand, der sich in einem Bezugssystem befindet und einen physikalischen Vorgang misst. Etwas abstrakter ausgedrückt ist ein Beobachter eine Uhr mit einem angehefteten Koordinatensystem. Ein Beobachter ohne Bezugssystem macht keinen Sinn, während das Bezugssystem dagegen nicht unbedingt einen Beobachter braucht.
    Wenn zwei Bezugssysteme relativ zueinander in Ruhe sind (so wie ich und meine Tastatur), kann man sie auch zu einem Bezugssystem zusammenfassen, ohne einen Fehler zu machen.stimmt ?


    3. Raumzeit

    Raumzeit ist vierdimensional : 3 Raumkoordinaten (Höhe Länge Breite) und 1 Zeitkoordinate. In der Raumzeit finden Ereignisse statt, also "ein Lichtblitz wird emittiert" zum Beispiel. Dieses Ereignis braucht also 4 Koordinaten, Raum und Zeit, um anzugeben, wo und wann es stattfindet. Natürlich muss auch wieder das Bezugssystem dieses Ereignisses angegeben werden. Für einen Prozess, der länger andauert, muss man also dann einen Startpunkt (4 Koordinaten) und Endpunkt (wieder 4 Koordinaten) angeben.stimmt ?


    4. Gleichzeitigkeit

    Gleichzeitigkeit existiert nicht. Wenn etwas in meinen Bezugssystem "hier und jetzt" passiert, kann dieses Ereignis in einem anderen Bezugssystem schon lange Vergangenheit sein (Beispiel Supernovaexplosion). Es gibt auch Bezugssysteme, die haben von diesem Ereignis noch überhaupt keine Kenntnis erhalten. Also wenn man einen Zeitpunkt angibt, an dem etwas passiert, muss natürlich auch wieder das Bezugssystem dazu angegeben werden. stimmt ?


    5. Längenkontraktion

    So hier bin ich auf euch angewiesen, das blick ich nämlich nicht. Mal so als Gedankenexperiment : Ich sitze vorm Schreibtisch und mein Monitor wird plötzlich weiss. Also alle Bildpunkte werden gleichzeitig weiss, im Bezugssystem des Monitors/Schreibtischs. Genau genommen ist der Lichtweg zwischen meinem Auge und einem Bildschirmpunkt am Rand länger als für einen Bildschirmpunkt in der Mitte. Also sehe ich eigentlich gar nicht, dass alles gleichzeitig weiss wird, sondern so eine Art Prozess - erst wirds in der Mitte weiss, und dann aussen. So aber was sehe ich jetzt, wenn ich mich irgendwie relativ zum Monitor bewege, also meinetwegen am Schreibtisch von links nach rechts vorbeispaziere ? Dann seh ich was anderes, nämlich dass zuerst der linke Teil weiss wird, dann der mittlere und dann der rechte. Also "alles ist relativ" heisst : Je nachdem wie mein Bezugssystem aussieht, sieht ein gewisser Prozess für mich komplett anders aus. Trotzdem ändert sich nichts an den physikalischen Gesetzen,die bleiben ja gerade gleich, siehe Postulat. Aber warum sieht der Monitor kürzer aus, wenn ich mit fast c am Schreibtisch vorbeilaufe ? Ich kann mir das nicht vorstellen, da reicht das Abstraktionsvermögen nicht, also wenn das einer erklären könnte wär ich echt dankbar.


    6. Zeitdilatation

    Ok da weiss ich gar nichts, also schreib ich auch erstmal nix.


    So also das wären erstmal die Grundbegriffe. Würd mich freuen wenn ihr euch zahlreich beteiligt.

    Gruss Morris


    P.S. Also ihr habts vielleicht gemerkt, ich rede normalerweise Klartext. Wenn ich eins nicht ertragen kann, dann ist es Geschwafel und Geseiher, das macht mich nervös und nervt mich, und ich bin eh schon ständig nervös und genervt, also es wär echt cremig wenn wir uns hier auf die Sache konzentrieren könnten, und wenn sich auch nur die zu Wort melden die nen Plan haben. Tut mir auch leid wenn ich hier und da ein bisschen patzig rüberkomme, aber ich verpacke meine Beiträge halt nicht mit Schleifchen und schön ausformuliert sondern ich rede Tacheles und ich sehs auch nicht ein, hinter alles nen Smiley zu setzen, damit sich auch ja keiner angegriffen fühlt.
  • Der "Haken" fängt beim Begriff "Raumzeit" an sich zu krümmen. Den sollten wir lassen wie er ist, nämlich Raum und Zeit.
    Der Begriff "Raumzeit" impliziert nämlich bereits, daß die RT so richtig ist, nämlich daß "Zeit" etwas ist, welches sich irgendwie im Raum ausbreitet.
    Es ist also erst einmal unabdingbar, sich über den Zeitbegriff zu unterhalten und ob der überhaupt im RT-Sinne stimmen kann.
    Newton geht von einer absoluten Gleichzeitigkeit bzw. von einer absoluten Zeit
    aus. Einstein dagegen nimmt an, daß Zeit an die Geschwindigkeit des Lichts gekoppelt ist.
    Lege einmal dar, was Du unter Zeit verstehst und insbesonders, wie Du glaubst, daß man "Zeit" und deren Fortschritt messen kann.
  • Komplett am Thema und der Intention des Threads vorbei, sorry.

    Ich weiss, dass es Kritik an der RT gibt, man kann sich dieser Tage ja kaum im Netz bewegen und NICHTS davon mitkriegen. Darum gehts hier aber nicht.
    Ich finde es offen gesagt ziemlich dämlich, mich zuerst mit der Kritik zu beschäftigen. Als Beispiel : Ich will wissen, inwieweit eine Filmkritik berechtigt und gut ist. Da muss ich mir ja vorher erstmal den Film anschauen, alles andere macht ja wohl überhaupt keinen Sinn.

    Deswegen gehts hier nicht um Kritik, alternative Ansätze oder sonstiges, sondern nur um die reine herkömmliche Physik, wie sie im Augenblick gelehrt und von den Physikern als richtig erachtet wird. Wenn jetzt noch welche mit Kritik und "moment das hier interpretier ich aber anders" und "halt ich glaub da irren sich die Physiker" ankommen, blickt man überhaupt nichts mehr.

    Erst die RT, dann die Kritik, jedes andere Vorgehen halte ich persönlich für hirnverbrannt, um es mal deutlich zu sagen, also danke für euer Verständnis. Threads zur Kritik gibts ja schon genug, hier möchte ich nichts davon lesen.
  • Jetzt pass mal auf, ich hab hier ne ganz normale Frage gestellt, und zwar was die Schulphysik unter Relativitätstheorie versteht. Wenn du die Frage sinnlos findest, ist das dein Bier, dann musst du dich ja nicht äußern. Ich hab aber keine Lust, mich hier durch zig verschiedene Interpretationen und Sichtweisen zu wühlen, DAS wäre eine Sackgasse in meinen Augen. Und würde mich erkenntnismässig auch keinen Schritt weiter bringen.
    Ich finds auch ziemlich daneben, wenn du deswegen als oberflächlich bezeichnest. Und wo bitteschön habe ich gesagt, dass ich die Begriffe nicht lernen will ?? Genau das versuch ich hier ja, aber ich will die exakte physikalische Definition und nicht irgendeine Meinung oder Interpretation oder sonstwas. OK ? Können wir damit bitte zum Thema zurückkommen ?
  • Hi Morrissey, find ich cool, dass du die ganze Theorie erst mal von Grund auf verstehen willst. Im Thread "Diskussionen über Einsteins RT" (oder so ähnlich) wurde genau das auch schon besprochen (einfach nur mit ein paar Kritikern dabei, die mal zwischenrufe gemacht haben), falls du dort mal etwas stöberst findest du irgendwo einen link (glaubs auf univie.irgendwas) dort wird die Theorie Schritt für Schritt erklärt (auch mathematisch etc.) würde dir empfehlen da mal reinzuschauen und bei evtenuellen Fragen einfach hier konkret nachzufragen..
  • Hallo

    Ähm ja ein Buch wär natürlich zusätzlich nicht schlecht, weil Erklärungen im Netz es meist an anschaulichkeit fehlt. Ich würde "Einsteins Erben" empfehlen. Dort ist alles sehr simpel gehalten und es werden einige Einschübe gemacht um Basics zu vermitteln (Maxwell oder ein einfacher Beweis für den Satz des Pytagora). Ich würde sagen, wenn man mit nen Realschulabschluss und nicht unbedingt mies in Mathe und Physik war, wird damit keinerlei Probleme haben.

    Naja um zu deinen Begrifflichkeiten zu kommen:

    Ich verknüpfe mal 1. und 3. weil es zusammenhängt.

    1. ist soweit ganz gut, wobei man hier zwischen Bezugsystem allgemein und Inertialsystem unterscheiden muss. Ein Bezugsystem könnte z.B. rotieren. Dann kann man die normalen Beschreibungen vergessen, weil man zusätzliche Kräfte berücksichtigen muss, sogenannte Scheinkräfte. Kennt man vom Karusell fahren. Ein Inertialsystem ist so definiert, das innerhalb eines solchen System keine Scheinkräfte auftreten. Wenn man z.B. eine Karusselfahrt beschreiben möchte, muss man dies von Erdboden aus tun. Wenn man die Karusellfahrt von den Mitfahrenden aus betrachtet, muss man die Gleichungen zusätzlich korregieren. Das ist eben auch der unterschied zwischen linearer Bewegung und Rotationsbewegung. Das Bezugsystem ist in aller Regel 4-dimensional, das nennt man Raumzeit, wobei der Begriff selbst erst mit der Relativitätstheorie auftauchte, obwohl die Definition bereits in klassischen Physik üblich war und auch angewendet hat. Den Unterschied möchte ich deshalb klar machen, weil die SRT diese Koreckturen nicht enthält. Das heist nicht, das man beschleunigte Bewegungen nicht beschreiben kann, man muss sein Bezugsystem nur geschickt wählen. Analog zum Karusell fahren.
    "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
  • Hallo Morrissey,

    deine Definitionen sehen so weit ganz gut aus, ich bin hier aber keine Instanz, da Relativitätstheorie nicht in mein Fachgebiet fällt. Ansonsten schließe ich mich der Empfehlung von Phasenverschobener an, vielleicht doch auf ein Buch zurückzugreifen. Da kann man (fast) sicher sein, dass alles korrekt und im Sinne der herkömmlichen Physik beschrieben wird, während im Internet häufig (bewusst oder unbewusst) eine Deutung oder Interpretation des Autors mitschwingt. Ein Fachbuch ist immer die verlässlichste Quelle.

    Ansonsten ist es, denke ich, zuviel verlangt, wenn man sich die Relativitätstheorie komplett "im Internet erklären lassen will", da kommt man um Eigeninitiative nicht herum. Also am besten besorgst du dir ein wenig Lektüre und stellst dann konkrete Fragen, wie Robin es bereits sagte.

    Freundliche Grüsse,
    M.C.
  • Längenkontraktion und Zeitdilatation ergeben sich aus der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
    Und nicht vergessen: Geschwindigkeit, LK, ZD sind keine absoluten "realen" sondern relative Gegebenheiten, z.B. die Frage "läuft die Zeit wirklich langsamer" ist sinnlos weil es dieses "absolute wirklich" gem. RT nicht gibt, sowas könnte höchstens Gott wahrnehmen, denn der wäre wohl absolut.
  • komodovaran schrieb:

    Längenkontraktion und Zeitdilatation ergeben sich aus der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.
    Und nicht vergessen: Geschwindigkeit, LK, ZD sind keine absoluten "realen" sondern relative Gegebenheiten, z.B. die Frage "läuft die Zeit wirklich langsamer" ist sinnlos weil es dieses "absolute wirklich" gem. RT nicht gibt, sowas könnte höchstens Gott wahrnehmen, denn der wäre wohl absolut.


    cool, dann muss ich mich ja nie mehr fragen ob ich "wirklich" besoffen bin oder nicht.. *gg*
  • Hi,

    ich hab mir da gestern was überlegt und ich komme irgendwie nicht weiter :

    Nehmen wir mal an, da liegt eine wahnsinnig (wirklich wahnsinnig) lange Holzlatte vor mir auf dem Boden, und alle paar Zentimeter ist darauf eine Glühlampe montiert. Die Lampen werden von einem Schalter aus betätigt, der sich in meiner Hand befindet, und die Kabel zu allen Lampen sind gleich lang.

    Wenn ich jetzt auf den Schalter drücke, gehen die Lampen "gleichzeitig" an (aufgrund der gleichen Kabellänge), das ist also ein Punktereignis in der Raumzeit. Klick zack und die Lampen sind an.
    Aber ich sehe das jetzt nicht als Punktereignis, sondern die Lampen nahe bei mir gehen scheinbar früher an als die Lampen die ganz weit weg sind. Da ist das also kein Punktereignis, sondern ein Prozess der eine gewisse Zeit lang dauert.

    Das hat ja jetzt erstmal gar nichts mit Relativitätstheorie zu tun, sondern nur mit der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht. Wie kann in ein und demselben Bezugssystem ein Ereignis einmal punktförmig und einmal ausgedehnt sein ? Wäre klasse wenn mir da einer auf die Sprünge helfen kann.

  • Das hat ja jetzt erstmal gar nichts mit Relativitätstheorie zu tun, sondern nur mit der endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit von Licht. Wie kann in ein und demselben Bezugssystem ein Ereignis einmal punktförmig und einmal ausgedehnt sein ? Wäre klasse wenn mir da einer auf die Sprünge helfen kann.


    Hier spielt der Betrachtungsabstand eine Rolle, weil Licht ebend eine "Laufzeit" hat, wird die am weitesten entfernte Glühlampe zuletzt angehen, weil das Licht ebend eine gewisse Zeit braucht bis es bei Dir ankommt. Hättest Du zu allen Glühlampen den selben Abstand, würdest Du sehen das alle zur selben Zeit angehen. Solche "Phenomene" hast Du aber überall, beim Sport z.B. 400m Lauf, Du siehst wie der Starter den Startschuss gibt, den Knall hörst Du aber erst wesentlich später. Beim Gewitter genauso, Du siehst den Blitz, der Donner kommt aber auch erst später. Hierbei geht es um die Schallgeschwindigkeit. Beim Licht ebend um die Ausbreitungsgeschwindigkeit der EM Wellen.

    Baloo
  • Gleichzeitigkeit

    Für das folgende gilt, dass ein Bezugssystem unbeschleunigt ist.

    Ein Ereignis wird durch den Zeitpunkt und den Ort definiert. Die von dir hier dargestellten Ereignisse (Einschalten von Glühlampen auf einer langen Latte) sind selbst mit identischen Kabellängen nicht identisch, da sich die Glühlampen an unterschiedlichen Orten befinden! Sie sind allerdings im ruhenden Bezugssystem gleichzeitig. Dass du diese Ereignisse nicht als gleichzeitig misst, ist ein Problem der Messtechnik und kann durch Berücksichtigung der endlichen Lichtgeschwindigkeit als Korrektur in die Messung einfliessen. Wenn du bei jeder Glühlampe eine Uhr montierst, alle diese Uhren synchronisiert sind (das ist für Uhren im selben Bezugssystem möglich, siehe unten) und alle Uhren angehalten werden, wenn die Glühlampen eingeschaltet werden, dann zeigen alle Uhren die seleb Zeit an - die Ereignisse sind in diesem Bezugssystem gleichzeitig.

    Durch Berücksichtigung der Lichtlaufzeit lassen sich auch zwei Uhren an unterschiedlichen Orten aber im selben Bezugssystem synchronisieren. Und zwar so synchronisieren, dass diese beiden Uhren nicht nur die selbe Periodendauer (Frequenz) einhalten sondern gleichzeitig die selbe Uhrzeit anzeigen. Dass sie gleichzeitig die selbe Uhrzeit anzeigen gilt jedoch nur für das Bezugssystem in dem diese beiden Uhren in Ruhe sind.

    Wichtig zu verstehen ist auch, dass die SRT nicht darauf beruht, dass für die Synchronisierung zweier Uhren an unterschiedlichen Orten im selben Bezugssystem bestenfalls das Licht mit seiner endlichen Geschwindigkeit zur Verfügung steht. Die SRT bleibt auch gültig, wenn zwei solche Uhren z.B. mittels Quantenverschränkung, die instantan erfolgt, synchronisiert werden.

    Die SRT beruht darauf, dass


    1. [/li]
    2. die physikalischen Gesetze in allen unbeschleunigten Bezugssystemen gleich sind, und
    3. die Vakuumlichtgeschwindigkeit in allen ruhenden und gleichförmig bewegten Bezugssystemen gleich ist.

    [size=10pt]Taklaman, genannt der Wüste[/size]
  • Yeah, endlich mal einer der nen Plan hat. Bist du Relativist oder Absolutist ? :D

    Ok das hab ich verstanden, und ich hab auch gleich die nächste Frage...

    SRT beruht ja nur auf den bekannten zwei Postulaten. Wie ist das jetzt mit ART ? Welche Postulate gibts da ? Und kannst du vielleicht (nur so im Ansatz) skizzieren, wie man von Betrachtungen über die Lichtgeschwindigkeit zu einem schlüssigen Konzept bezüglich Gravitation kommen kann ? Ich find das ist das faszinierendste an der Relativitätstheorie, man überlegt sich Sachen die erstmal nix mit Massenanziehung zu tun haben und schwupps erhält man eine Theorie die die Gravitation erklärt. Echt faszinierend.
  • Yeah, endlich mal einer der nen Plan hat. Bist du Relativist oder Absolutist ?

    Ich bin beides. Die Raumzeit der SRT, auch Minkowski-Raum genannt, ist genauso absolut wie der Newtonsche Raum. Beides sind affine Räume. Der Newtonsche Raum besitzt jedoch eine spezielle Struktur, die dazu führt, dass die Zeit einen absoluten Charakter erhält. Die Newtonsche Raumstruktur bedingt, dass die Zeit in allen Bezugssystemen die selbe ist. Man kann sich eine in den Tiefen des Raumes installlierte Uhr vorstellen, die für den ganzen Raum die Zeit vorgibt. Dieser absolute Charakter der Zeit wird in der SRT relativiert. Damit verliert in der SRT der Begriff der Gleichzeitigkeit seine universielle Gültigkeit. Gleichzeitigkeit im klassischen Sinne ist nur mehr innerhalb eines Bezugssystems wohldefiniert. Im Sinne der SRT sind alle Ereignisse gleichzeitig, die einander kausal nicht beeinflussen können.

    Ok das hab ich verstanden, und ich hab auch gleich die nächste Frage...

    SRT beruht ja nur auf den bekannten zwei Postulaten. Wie ist das jetzt mit ART ? Welche Postulate gibts da ?Und kannst du vielleicht (nur so im Ansatz) skizzieren, wie man von Betrachtungen über die Lichtgeschwindigkeit zu einem schlüssigen Konzept bezüglich Gravitation kommen kann ? Ich find das ist das faszinierendste an der Relativitätstheorie, man überlegt sich Sachen die erstmal nix mit Massenanziehung zu tun haben und schwupps erhält man eine Theorie die die Gravitation erklärt. Echt faszinierend.

    Die ART entstand aus den Überlegungen Einsteins, die SRT, bzw. deren Grundannahmen, für beschleunigte Bezugssysteme zu erweitern. Auslösend dafür waren folgende Aspekte der Newtonschen Gravitationstheorie, die im Gefüge des physikalischen Gesamtbildes keine befriedigende Erklärungen zu liefern vermochten:


    1. [/li]
    2. Die Erkenntnisse zur Elektrodynamik, mit ihren Feldwirkungsgesetzen und mit der Lichtgeschwindigkeit als endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit für elektromagnetische Phänomene, führten Einstein zur SRT, welche die Vakkumlichtgeschwinigkeit als oberste Grenzgeschwindigkeit für die Ausbreitung von kausal wirksamen physikalischen Phänomenen zum Postulat erhob. Dazu im Widerspruch stand die Newtonsche Theorie der Gravitation, die ein Fernwirkungsgesetz darstellt, was nichts anderes bedeutet, als dass die Wirkung der Gravitation instantan über beliebige Distanzen im Raum erfolgt. Das wurde nicht nur von Einstein als unbefriedigend angesehen.
    3. Die Gleichheit von träger und schwerer Masse (alle Körper fallen gleich schnell), für die die Newtonsche Gravitationstheorie keine Erklärung lieferte, an deren Zufälligkeit aber niemand glauben wollte. (Anmerkung: Die Gleichheit von träger und schwerer Masse ist derzeit mit einer Genauigkeit von 10^-9 experimentell überprüft.)
    4. Die Verschiebung des Merkur-Perihels von zusätzlich 43 Bogensekunden in 100 Erdenjahren relativ zur Vorhersage durch die Newtonsche Gravitationstheorie.

    Der ART liegt nun die Idee zugrunde, dass die Gravitation eines Massekörpers keine äussere Kraft auf einen zweiten Massekörper ausübt, welche ihn auf die Bahn eines Kegelschnittes zwingt, sondern dass die Gravitation den Raum krümmt, sodass sich der zweite Massekörper im freien Fall entlang einer Bahn bewegt, welche die Geodätische genannt wird und aufgrund der Krümmung keine Gerade im euklidischen Sinne mehr ist. Die Raumzeit im Sinne der ART ist weder lokal noch global ein affiner Raum, wie er der SRT zugrunde liegt. Sie kann aber lokal in jedem beliebigen Punkt durch einen affinen Raum approximiert werden. Das hat einige bedeutsame Konsequenzen:


    1. [/li]
    2. Die Gleichheit von träger und schwerer Masse wird auf natürliche Weise erklärt.
    3. Die Fernwirkungstheorie Newtons wird zur Feldwirkungstheorie der ART, da die Gleichungen zur Beschreibung des Raumes die Struktur von nichtlinearen partiellen Differentialgleichungen haben, die die für Feldgleichungen typische Form haben.
    4. Die Periheldrehung des Merkurs von 43'' wird erklärt
    5. Die Gültigkeit der SRT ist durch die ART keineswegs aufgehoben. Im Gegenteil, verleiht die SRT dem Tangentialraum eine affine Struktur und bestimmt damit wesentlich die Struktur des Riemanschen Raumes der ART. Man denke hier z.B. an eine im freien Fall um die Erde befindliche Raumstation, die lokal als Inertialsystem im Sinne der SRT aufgefasst werden kann. In voller Strenge aber nur im Schwerpunkt der Raumstation. Ein Körper, der sich frei schwebend an einer anderen Stelle in der Raumstation befindet, wird sich nach einiger Zeit entweder zur Decke (der der Erde abgewandten Wand) oder zum Boden (der der Erde zugewandten Wand) bewegen.
    6. Die Vakuumlichtgeschwindigkeit ist auch in der ART immer identisch, jedoch immer nur in einem Punkt in dem sich der Beobachter aufhält. Vorstellen kann man sich das wie eine Kugel (z.B. die Erde). An einem bestimmten Punkt befindet sich ein Beobachter. In seiner lokalen Umgebung nimmt er die Oberfläche als Ebene wahr (lokale Approximation durch eine euklidische Tangentialebene). Durch diesen Punkt führt z.B. ein Großkreis. Entlang dieses Großkreises bewegt sich ein Auto mit konstanter Geschwindigkeit. Projiziert man diesen Großkreis samt Auto in die Tangentialebene und beobachtet dort die Geschwindigkeit des Autos, so ist diese keineswegs mehr konstant. Der Fahrer des Autos wird jedoch bestätigen, dass er immer mit gleicher Geschwindigkeit gefahren ist.

    Taklaman, genannt der Wüste
  • Alter Schwede du kennst dich ja aus ... ich muss das erstmal auf mich wirken lassen, aber schonmal tausend Dank dass du dir die Zeit nimmst hier sonen Text zu verfassen :thumbsup:

    Nur schonmal soviel : Ich hab mal in einem anderen Forum darüber diskutiert, und da hat einer nen Beitrag geschrieben der mir die Augen geöffnet hat :
    Massen krümmen die Raumzeit, in der sie dann aneinanderrücken. Nimm ein aufgespanntes Leinentuch und wirf da paar Murmeln rein. Du wirst sehen, wie sie näher rücken auf Grund der Krümmung. Wärst du in dem Murmelsystem gefangen, so wie du es in der Raumzeit bist, würdest du aber von wunderbarer Massenanziehung labern, weil du keine Ahnung hast, was los ist.


    Wir sehen zwar, dass Massen sich aufeinander zubewegen, aber irgendwie hatte ich vorher eine andere Vorstellung von der Gravitation. Wenn man es sich mit der gekrümmten Raumzeit vorstellt, dann ist Gravitation plötzlich ganz logisch, also rein gefühlsmässig.

    Gibts eigentlich auch Ansätze, dass man die Anziehung zwischen ungleichnamigen Ladungen auch auf die Struktur des Raumes zurückführen kann ? Ich meine, weil die beiden Kräfte ja sonst auch einige Parallelen aufweisen.
  • Ich hab da nochmal ne Frage....

    Ich hab jetzt mal ausgerechnet, um wieviel kürzer die Erde von der Sonne aus betrachtet aussieht - das sind eindrucksvolle knappe 70cm. Wenn ich jetzt eine Kamera Richtung Sonne schicke, die macht dort ein Foto von der Erde und bringt mir dieses dann wieder zurück. Dann würde die Erde auf dem Foto 70cm kürzer aussehen, oder ?
    Ist mir klar dass man das nicht in der Praxis machen kann, wie will man das messen, aber mal rein theoretisch betrachtet.

    EDIT : Ich bin ja doof, habs mir schon selbst beantwortet. Logo sieht die Erde dann kürzer aus. Is ja egal ob da eine Kamera steht oder ein menschliches Auge.

    Kann man die Längenkontraktion eigentlich so interpretieren, dass man quasi sehen kann, wie sich der Raum zusammenkrümmt ? Oder ist das Quatsch ?
  • Morrissey schrieb:

    Gibts eigentlich auch Ansätze, dass man die Anziehung zwischen ungleichnamigen Ladungen auch auf die Struktur des Raumes zurückführen kann ? Ich meine, weil die beiden Kräfte ja sonst auch einige Parallelen aufweisen.


    Das ist eines der Hauptbeschäftigungsfelder der modernen Physik. Man sollte dazu wissen, das senich Gravitation von den anderen 4 Naturkräften (elektrisch Kraft, magnetische Kraft, schwache Kernkraft und der starken Kernkraft) eindeutig unterscheidete: Es gibt keine unterschiedliche Polung und sie wirkt nur anziehend, nicht abstosend. Die anderen genannten Kräfte, kann man wegen der unterschiedlichen Polung, durch wechselwirkende Teilchen beschreiben, bei der Gravitation wirds problematisch. Ich kenne drei Ansätze:

    - Quantenschleifengravitation

    - Stringtheorie

    - Heimsche Potentialtheorie

    Letzteres ist in meinen Augen, ein wirklich verkanntes Genie und man fängt gerade erst an, sich mit der Theorie von Heim auseinander zu setzen. Weil er sie komplett allein entwickelt hat, ist sie auch noch sehr Fehlerbehaftet.... Keine der genannten Theorien konnte bisher Experimentell eindeutig verifiziert werden.

    Gruß
    "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan
  • Morrissey schrieb:

    Kann man die Längenkontraktion eigentlich so interpretieren, dass man quasi sehen kann, wie sich der Raum zusammenkrümmt ?

    Ja&Nein. Den Raum selbst kann man ja nicht sehen, nur die Physik die sich im Raum abspielt. Also z.B. wenn sich ein Objekt im Raum befindet, wie du bereits schon beschrieben hast.

    Gruß
    "Wir sind alle Sternenstaub, daher teilen wir alle dieselben Vorfahren, wir sind die Sterne. Und wir sind die Brüder der wilden Tiere und die Lilien auf dem Felde sind unsere Vettern." Trinh Xuan Thuan