Blauer Himmel und eine sonnenüberflutete Berglandschaft. Nicht von ungefähr verbinden viele Menschen dieses Bild mit Graubünden, sorgt doch die inneralpine Lage für ein vergleichsweise trockenes und mildes Klima. Entsprechend günstig sind bei uns trotz der Höhenlage die Voraussetzungen für den Anbau von Brotgetreide. Davon zeugt auch die jahrtausendealte Tradition des Bergackerbaus in unserer Gegend.
Gran Alpin
Mitte der 1980er Jahre wurde die Genossenschaft Gran Alpin gegründet, um die Tradition des Bergackerbaus in einer modernisierten Form wiederaufleben zu lassen. Von Beginn an wollte man den naturnahen Anbau fördern. Vor einigen Jahren erfolgte dann die Umstellung auf den kontrollierten biologischen Anbau nach Bio-Suisse-Richtlinien (Knospe). 2004 wurden von 46 Produzenten fast 210 t Weizen, 15 t Roggen, 50 t Gerste und 4 t Dinkel übernommen. Anbaugebiete sind: Albula/Surses, Domleschg/Heinzerberg, Münstertal, Prättigau, Surselva, Schams und Unterengadin. Das Getreide wird in den Mühlen in Grüsch, Salouf, Promotogno (Bergell) und im Val Müstair gemahlen. Die Genossenschaft übernimmt das Getreide ihrer Mitglieder, sorgt für die Weiterverarbeitung und die Vermarktung der Gran-Alpin-Produkte.
Die etwa 60 Mitglieder der Genossenschaft sind Bauern, die im Bündner Berggebiet leben und neben der Viehhaltung auch Ackerbauer sind. Der Berg- und Ackerbau ist durch den Strukturwandel in der aktuellen Agrarpolitik fast vollständig aufgegeben worden. Unsere Genossenschaft hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Bauern für ihr Getreide eine Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeit zu schaffen. Wir bezahlen Preise, welche dem erhöhten Risiko und Aufwand des Bergackerbaus Rechnung tragen und deshalb über den Produzentenpreisen für Schweizer Biogetreide liegen.
Gran Alpin unterstützt weiter ein Projekt, das verschiedene Getreidesorten und
-stämme auf ihre Eignung für das Berggebiet untersucht. (berggetreide.ch)
Kraft und Energie gentechfrei
Unser biologisches Berggetreide reift zu einem späteren Zeitpunkt ab als das Getreide im Flachland. Es wächst damit bei einem höheren Sonnenstand und kann dadurch deutlich mehr Sonnenlicht speichern. Dazu kommt die höhere Intensität der Sonneneinstrahlung im Berggebiet. Im Gran-Alpin-Getreide steckt also die volle Kraft und Energie der Bündner Bergsonne. Durch schonende Weiterverarbeitung achten wir auf die Erhaltung dieser besonderen Vitalität. Der Name Gran Alpin bürgt für gesunde, unverfälschte Lebensmittel, gentechfrei aus der Bündner Berglandwirtschaft.
Eine ökologische und nachhaltige Landwirtschaft
Der Bergackerbau verhilft den bäuerlichen Familien zu einem Zusatzerwerb innerhalb der Landwirtschaft, erhöht den Selbstversorgungsgrad und vermindert die Gefahren einer einseitigen Ausrichtung auf die Viehwirtschaft, führen doch zu trockene Jahre in unseren Tälern durchaus keine Seltenheit zu starken Ausfällen bei den Heuerträgen. Eine solch vielseitige und ökologische Berglandwirtschaft ermöglicht schliesslich eine bessere Düngerbewirtschaftung und damit auch die nachhaltige Pflege von Feldern und Wiesen.
Vielfältige Kulturlandschaft Erbe und Verpflichtung
Die landwirtschaftliche Schönheit und Einmaligkeit Graubündens ist gerade auch das Resultat einer uralten, von Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Diese umweltgerecht zu pflegen und in ihrer Vielfalt zu erhalten ist deshalb sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll. Gran Alpin leistet mit der Förderung des biologischen Bergackerbaus einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des alpinen Lebensraumes für die einheimische Bevölkerung sowie für unsere Gäste.
Gran-Alpin-Produkte:
Getreidekörner oder -mehl (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel)
Mehlmischungen: Pizzockelmehl, Mehlmischung 3-Korn, Farina da Ramosch
Buchweizenmehl
Rollgerste für Bündner Gerstensuppe oder Risotto
Teigwaren hell aus: Weizen und Gerste
Teigwaren dunkel aus: Weizen, Gerste und Roggen
Dinkelnudeln und Pizzoccheri
«biera engiadinaisa» aus Gran-Alpin-Braugerste, Malz und Quellwasser aus Tschlin
Malzkaffe
Quelle: Zeit-Fragen.ch
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- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
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