Was ist geschehen bisher? Anscheind nicht viel wie der folgende Artikel zeigt, es wird eben mehr an dem Oberflächlichen gewischt als wirklich was geändert:
Bund und Länder stellten mit einem umfassenden Hochwasserschutzprogramm zwar insgesamt 7,8 Milliarden Euro zur Verfügung, die Verwendung der Mittel wird jedoch erst einmal dazu führen, dass die Schäden bei der nächsten Flut weiter flussabwärts anfallen, kommentiert Georg Rast, Hochwasserexperte des WWF, die unternommenen Schutzmaßnahmen. Eine aktuelle Studie des WWF zeigt, dass ein Teil der staatlichen Hilfen sogar in Projekte geflossen ist, bei denen ein Bezug zum Hochwasserschutz nicht erkennbar sei. Der Bericht benennt z.B. die Sanierung einer Kegelbahn und die Asphaltierung von Feldwegen.
Leider habe vor allem die Landes- und Kommunalpolitik aus den gewaltigen Schäden nicht ausreichend gelernt, so der WWF. Man brauche verbindliche Vorgaben, die einen nachhaltigen Mitteleinsatz vorschreiben und die entsprechende Verwendung kontrollieren. Insbesondere auf kommunaler Ebene herrsche nach wie vor das St. Florians Prinzip. Entgegen der Ankündigungen sei zu wenig passiert, um dem Fluss mehr Raum zu geben und das Schadenspotenzial in möglichen Überflutungsgebieten zu beschränken oder zu verringern. In allen betroffenen Bundesländern habe man beim Wiederaufbau vor allem auf den technischen Hochwasserschutz gesetzt. Sanierte und erhöhte Deiche, Schutzmauern und Rückhaltebecken mögen im Einzelfall vernünftig sein, aber wenn man allein auf Technik setzt, werden die Menschen in eine trügerische Sicherheit gewiegt, warnt Georg Rast vom WWF. Die Ursachen für die verheerenden Schäden beseitige man auf diese Weise nicht, man verlagere nur das Problem.
An der Elbe sind nur 14 Prozent der ehemaligen Überflutungsflächen erhalten geblieben. Die einmaligen Auen mussten Wohnsiedlungen und Industrieanlagen weichen oder werden intensiv durch die Landwirtschaft genutzt. In den vergangenen 150 Jahren ging so der natürliche Hochwasserschutz Stück für Stück verloren. Seit 2002 sei viel zu wenig passiert, um diesen Trend umzukehren. Der WWF-Bericht dokumentiert, dass alle geplanten und durchgeführten Deichrückverlegungen an der Elbe zusammen nur ein Prozent der einstigen Überflutungsflächen ausmachen. Aufforstungen in nennenswerter Größe suche man vergebens. Zusätzliche Überflutungsflächen seien nur in zwei größeren Pilotprojekten in der Umsetzung. Beide werden aus Naturschutzbudgets nicht aus Hochwassermitteln finanziert.
Quelle: Pressemitteilung WWF
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
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