Wir könnten z.B. entscheiden, dass ab dem 01.01.09 unser Längenmaßstab die Länge einer Cola-Dose aus Platinlegierung betragen wird, die wir in einem klimatisierten Panzerschrank in Paris oder irgendwo aufbewahren. Die neue Längenmaßeinheit würden wir Cola nennen und sie hätte die Länge des Urmaßstabes aus Platinlegierung im klimatisierten Panzerschrank. Man würde ein "Zollstock" dann vielleicht lieber als Colastock umbenennen und in der Massenreproduktion mit der neuen Länge anfertigen.
Man würde auch für die Anfangszeiten, damit die Leute Zeit haben sich daran zu gewöhnen, den Umrechnungswert mit der alten Maßeinheit Meter bekannt geben:
1 Cola = 0,124 Meter
Nach ein paar Jahren (oder auch einem Jahrzehnt) hätten alle Menschen sich daran gewöhnt, vor allem die jungen Generationen, die hier flexible sind, und keiner würde mehr in Meter messen, rechnen und umrechnen, sondern nur in Cola messen und rechnen. Und alles würde natürlich technisch und rechnerisch wie vorher funktionieren, inklusive den Radaren.
Ich empfehle hier in diesem Zusammenhang das Lesen der Arbeit von Helmut Hille,
Messen als Erkenntnisakt
http://www.helmut-hille.de/lt5.html#2
Zum Beispiel:
Zitat Helmut Hille:
Wie ich zeigen werde, haben wir heute eine Situation, in der sich niemand daran stößt, wenn zwischen dem Maß als Meßmittel und dem Gegenstand des Messens nicht klar unterschieden wird und wenn in Meßeuphorie geglaubt wird, auch Maße messen zu können. Doch:
Maßstäbe werden nicht gemessen sondern gesetzt. Sie sind etwas Geistiges, mit deren Hilfe wir verstehen. Ihre Maßeinheiten sind zu definieren und durch Konvention zur Geltung zu bringen.
Viele Grüße
Jocelyne Lopez