rituale

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  • DIE F?NF GEF?SSE



    Diese Reise dient dazu, die 5 wichtigsten Gef?sse zu f?llen:

    Das Gef?ss der Klarheit
    Das Gef?ss der Liebe
    Das Gef?ss der Best?ndigkeit
    Das Gef?ss der Ruhe
    Das Gef?ss der Kraft

    Dazu geht man in die Natur und nimmt sich an einem Tag nur ein Gef?ss vor.
    Man sucht sich zum Beispiel einen Gebirgsbach f?r die Klarheit. Oder einen Felsen f?r die Best?ndigkeit. Oder einen Berg f?r die Stille, oder einen Baum f?r die Kraft, oder einen Ort mit Moosen und Farnen f?r die Liebe.

    Wenn man einen Platz zum Beispiel f?r die Stille gefunden hat, und man sitzt dort, dann macht man eine Reise zum Wesen dieses Platzes, bringt Opfergaben (ich habe einen Apfel in vier Teile geteilt und um den Platz verteilt, dazu ger?uchert und gerasselt und Lieder gesungen), und bittet dann das Wesen dieses Ortes, das Gef?ss der Stille zu f?llen. Man fragt dann noch, ob das Wesen irgendetwas braucht, als Gegenleistung.
    Am Schluss nehme ich mir von diesem Ort etwas mit (einen kleinen Ast oder Stein, ein Blatt oder sonstiges), damit ich mich auch von zu Hause aus mit diesem Ort verbinden kann.
    Immer wenn ich eine Situation habe, in der ich diese Eigenschaft besonders brauche (wo mein Gef?ss also geleert wird), dann kann ich dorthin reisen und mir das Gef?ss wieder f?llen lassen.
    Ich bitte au?erdem jedes einzelne Wesen, darum, da? es mein Verb?ndeter wird.
    So habe ich bei einer Meditation immer das Gef?hl, da? 5 Wesen um mich herum sind, die mich st?rken und mir Kraft, Klarheit, Stille, Liebe und Best?ndigkeit geben.

    Dann gehe ich an einem anderen Tag auf die Suche nach dem n?chsten Ort, bringe wieder Opfer, besuche wieder das Wesen, bitte es um F?llung des Gef?sses und frage wieder, was er braucht, nehme wieder etwas von diesem Ort mit nach Hause.

    Habe ich alle f?nf Orte und Wesen gefunden, und alle 5 Gef?sse gef?llt, dann bringe ich die 5 Gef?sse die nun gef?llt sind in mein Seelenhaus in der Geistwelt, und bitte ein vertrautes Wesen darum, meine Gef?sse zu bewachen, und mir immer rechtzeitig Bescheid zu geben, wenn ein Gef?ss leer wird.

    Ich habe mir zudem alle Namen der 5 Wesen aufgeschrieben und aus den Silben dieser Namen ein Lied gebastelt, mit dem ich die 5 Verb?ndeten rufen kann.

    Dieses Ritual habe ich von meinem Freund und Lehrer Georg Gschwandler

    majun
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  • EIN RITUAL ZUM INTEGRIEREN UND LOSLASSEN
    - von georg gschwandler (schamane und curandero)

    ich m?chte euch ein schamanisches ritual zeigen, das besonders dann hilft, wenn man dinge aus der vergangenheit mit sich rumschleppt.

    das k?nnen ?ngste sein, emotionen, erinnerungen die immer wieder hochkommen.

    egal, ob es trennungs- geschichten sind, auto-unf?lle, schreckgespenster aus der kindheit, missbrauch, vergewaltigung, eifersucht oder sonstiges.

    das alles will man am liebsten nur "loshaben" und bem?ht sich manchmal, es zu verdr?ngen und wegzuschieben und blo? nicht dran zu denken, und irgendwann glaubt man, man h?tte es verarbeitet, so lange, bis es pl?tzlich wieder ans tageslicht tritt- in einem ?u?erst unangenehmen moment meist, an dem man gar nicht damit gerechnet hat.

    nicht das bewusstmachen der dinge ist das anstrengende, sondern das UMSETZEN nachdem einem so manches bewusst wurde.

    oft wei? man schon ewig, da? man ein problem hat, wei? auch in etwa, wie man es l?sen k?nnte, aber man hat einfach nicht die kraft, nicht den notwendigen antrieb, oder nimmt sich nicht die zeit, meint, man m?sste noch auf irgendetwas warten, oder ?hnliches.

    das UMSETZEN ist eines der schwierigsten dinge ?berhaupt bei festsitzenden problemen.

    der trugschluss ist folgender: wenn ich das problem loshaben will, dann muss ich LOSLASSEN.

    loslassen ist gut und sch?n.

    das w?re so, als ob ich die einen schulabschluss machen wollte, ohne vorher gelernt zu haben.

    funktioniert aber erst, wenn man es vorher INTEGRIERT hat.

    denn das wichtigste an dem problem ist ja, da? man etwas draus gelernt hat.

    Aus diesem grund habe ich vor einigen monaten von meinem curandero folgendes ritual geschenkt bekommen:

    Geh raus in die natur und such dir einen abgelegenen platz, den du danach ein jahr lang nicht mehr betrittst.

    Mache an diesem platz ein lagerfeuer. Dann geh von dem feuer weg mit der bitte: ?spirits, zeigt mir ein problem aus meiner vergangenheit, das ich integrieren und loslassen kann.?

    W?hrend man herumgeht sucht man ein h?lzchen.

    Dieses h?lzchen steht nun f?r die erinnerung die hochkommt, an ein bestimmtes erlebnis.

    Bis zu vier h?lzer (also vier erlebnisse aus der vergangenheit) kann man bei diesem ritual machen, also pro jahr vier dinge integrieren und loslassen.

    Hat man die vier h?lzchen beisammen, dann tr?gt man sie zur?ck zur lagerfeuerstelle, legt die h?lzer ins feuer, und sieht zu, wie sie verbrennen.

    Den rauch des feuers zieht man zu sich her, zum herzen, und man atmet ihn ein, integriert also die erlebnisse.

    Danach sieht man zu, wie das ganze verbrennt (loslassen).

    Ist alles verbrannt, dann streut man salz in und um die feuerstelle, und verspritzt alkohol und bedankt sich beid en geistern.

    Danach verl?sst man den platz ohne sich noch einmal umzusehen.

    Danach den platz ein jahr lang nicht mehr betreten, damit die jahreszeiten (wind, schnee, regen, sonne, usw?) den ort reinigen k?nnen.

    majun
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  • ZERST?CKELUNG

    meine erste zerst?ckelung machte ich etwa 1998 oder 1999 in tirol.
    ich ging in die obere welt, suchte meinen lehrer und bat ihn um zerst?ckelung.
    damals lie? mich mein krafttier in ein nest fallen, ein riesig gro?es nest. dann sah ich, wie ein riesig gro?es rebhuhn auf dieses nest zuflog, und sich draufsetzte. ich begann in der allt?glichen wirklichkeit zu schwitzen, mir wurde unendlich hei?, ich f?rchtete, keine luft mehr zu bekommen. ich dachte zuerst, das sei schon die zerst?ckelung, aber es kam noch viel schlimmer, denn aus dem ge?st, das das nest bildete, kroch eine riesige spinne auf mich zu. f?r mich gibt es kein tier, das mehr panik in mir ausl?st, als eine spinne.
    die spinne begann, mich mit ihren beinen herumzurollen und wickelte mich in ihrem spinennfaden ein, bis ich ein rundes wei?es ei war. dann sah ich, wie sie zwei z?hne durch dieses ei stach, und sie begann mich auszusaugen.
    ?brig blieb eine leblose h?lle.
    dann flog der vogel wieder weg, die spinne krabbelte zur?ck in das ge?st, und mein krafttier holte mich wieder ab.

    2002 machte ich noch einmal eine zerst?ckelung. mein krafttier flog mit mir auf einen spitzen berg zu. er war so spitz, da? sein grat eine messerscharfe schneide bildete. genau als wir ?ber diesem berg waren, lie? mein krafttier los, und ich fiel runter, und wurde durch den grat in zwei teile geschnitten, die nun jeweils auf einer seite des berges lagen.
    es war eins eltsames gef?hl. ich dachte dar?ber nach, in welchem teil sich nun mein gehirn befindet, in welchem teil sich nun die seele befindet. ob ich den rechten teil mit der linken k?rperh?lfte wahrnehme, doer den linken mit der rechten? womit sah ich mich ?berhaupt? ichw ar in einzelbestandteile zerlegt worden und konnte nicht mehr einordnen, wer ich war und was mich ausmachte.
    danach kam ein kleines m?nnchen auf die k?rperteile zu, und schlug mit einem kn?ppel so lange auf all die teile ein, als w?rde er einen teppich ausklopfen.
    als er fertig war kamen v?gel und pickten meine innereien auf.
    ich war nur noch eine leblose h?lle.
    danach nahm mein krafttier die eine h?lfte meines k?rpers, und ein anderes tier hielt die beiden h?lften dann zusammen, w?hrend der vogel mit seinem schnabel die beiden teile wieder zusammen- n?hte.
    danach trugen mich die tiere auf ein moos-bett, und legten sich neben mich, w?hrend der vogel an meinem kopfende sa?. und beide warteten, bis ich weider heil war.

    einen salz-geist bat ich 1999 einmal um aufl?sung und neu-kristallisation.
    der salzgeist zeigte sich in seiner salzkristall-welt, und er befahl mir, mich in ein becken zu legen.
    ich steckte einen finger in dieses bescken, und als ich ihn wieder herauszog, war er abgefressen bis auf die knochen. das war salz- lauge.
    ich tat aber wie der salzgeist befohlen hatte, und legte mich ganz in dieses becken.
    ich war nur noch ein skelett. mehr war nicht mehr ?brig von mir. ich sp?rte, wie alles sich vom k?rper l?ste.
    nach einer weile trocknete das becken aus, und es bildeten sich salzkristalle an stelle meines fleisches. mein ganzes skelett wurde ?berzogen mit wei?en, glitzernden kristallen. dar?ber bildete sich wieder haut und als ich hinterher aus dem becken stieg, f?hlte ich mich wie neu geboren, und komplett gereinigt. das war eines meiner sch?nsten erlebnisse.

    von zeit zu zeit tut es gut, wenn man sich reinigen l?sst.
    wenn man den nebel um aufl?sen der verborgenen dinge bittet, oder den lehrer um zerst?ckelung, oder einen salzgeist um aufl?sung und neu-kristallisation....
    es h?rt sich grausig an, aber es ist jedesmal wieder ein sehr reinigendes, befreiendes, erleichterndes erlebnis.

    majun
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  • IN ERDE EINGRABEN



    ich hab das vor einigen jahren bei einem seminar im pesenbachtal (naturschutzgebiet in ober?sterreich) mit meinen teilnehmern gemacht. hab 8 leute im wald verscharrt, soda? nur noch die k?pfe rausschauten. dann hab ich mich auf einen felsen neben dem wasserfall der gleich daneben vorbeifloss gesetzt und auf die uhr geschaut und 20 minuten verstreichen lassen.

    erde ist heilig. erde reinigt.
    sie wirkt durch und durch.

    nach kurzer zeit kam ein p?rchen vorbei und die frau entdeckte die k?pfe zwischen dem laub und den b?umen im boden. sie zupfte ihren mann an der jacke (sie sahen mich nicht), dann gingen sie langsam weiter.... diskutierten.... wenige minuten sp?ter kamen sie wieder zur?ck, schauten, diskutierten, dann zog die frau ein handy aus der tasche.... da bin ich dann lachend aufgestanden und zu ihnen hin und hab gesagt sie sollen leise sein, weil das ein seminar ist.
    sie haben mich gefragt, was das f?r ein seminar ist, da? man leute eingr?bt.
    und dann hab ich gesagt: "ich will sie sp?ren lassen, wie sich der erdboden f?hlt, wie er sieht, wie er h?rt".
    da haben sie gel?chelt und die k?pfe angeschaut und sind wieder gegangen.
    nach 20 minuten hab ich die leute wieder ausgebuddelt. ich glaube es war f?r alle ein einzigartiges erlebnis. mal einfach nur am boden liegen, das wasser h?ren, die b?ume von unten sehen, immer die selbe stelle, den wind im laub rascheln h?ren, kleine tierchen krabbeln sp?ren, schritte von vorbeigehenden menschen h?ren, v?gel zwitschern h?ren, und bewegungslos daliegen und zusehen, wie ganz oben, ober den b?umen die wolken vorbeiziehen.....

    majun
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  • SCHATTENARBEIT



    August 2003.
    8 Teilnehmer haben sich zu meinem Seminar ?Schamanische Schattenarbeit im Pesenbachtal? angemeldet.
    3 Tage w?rden wir mit schamanischer Arbeit verbringen, davon eine Nacht mit Schattenarbeit. Sich bewusst seinen eigenen ?ngsten und Schatten stellen, mit ihnen konfrontiert werden, sie sogar ber?hren, annehmen, akzeptieren, sie ansehen, und letztendlich aufl?sen.

    Die eigentliche Schattenarbeit beginnt meistens schon vor der geplanten Nacht, die Teilnehmer sprechen untereinander ?ber ihre ?ngste und Schatten, sie erz?hlen sich, wann sie in ihrem Leben richtig Angst hatten, es werden Gruselgeschichten aus dem Fernsehen zum Besten gegeben, und dann ist Abmarsch- um 22.00 Uhr Nachts, ohne Taschenlampe, nur mit einer Unterlagsmatte ?bewaffnet? marschieren wir los.
    Wir kommen an die letzte Stra?enlaterne, bevor es in den dunklen Wald geht.
    Das Pesenbachtal ist tags?ber ein friedliches Naturschutzgebiet, uralte mit Moos bewachsene B?ume, Eisv?gel, ein gurgelnder Bach, Feuersalamander, Wasserf?lle und die ?Teufelsschlucht?, in der angeblich der Teufel Gold gewaschen haben soll.
    Bevor wir aus dem letzten Lichtkegel treten, werden alle Teilnehmer dazu angehalten, kein Wort mehr zu reden, und im Abstand von etwa 20 Metern nacheinander (in Zweiergruppen) den Wald zu betreten- und sich dann einen Platz im Tal zu suchen.
    Jeweils einer aus der Zweiergruppe macht eine Geistreise zu seinen ?ngsten und Schatten, der andere rasselt f?r ihn.
    F?r viele ist alleine das betreten des Waldes schon richtige Arbeit, denn sie sehen in den Gl?hw?rmchen die uns umkreisen pl?tzlich Zigarettenstummel von umher schleichenden M?nnern, oder das sanfte murmeln des Baches verwandelt sich in geisterhafte Stimmen. Die Schatten der B?ume lassen fast kein Licht zu, es ist wirklich stockdunkel- und auch bew?lkt, sodass nicht mal Mondlicht Gnade h?tte mit uns.
    Nach und nach verschwinden die Teilnehmer im Wald. Man h?rt hie und da Schritte, und nach wenigen Minuten ist es still im Wald. Man wei? nicht, wo der N?chste sitzt oder liegt, man h?rt nur den Bach, oder sind es Stimmen von Leuten die sich unterhalten?
    Ich gehe mit einer Teilnehmerin als Letzte in den Wald, und uns umgibt Finsternis. Wir gehen ein St?ck, orientieren uns am Weg, den wir von den Tagwanderungen her kennen.
    Sp?ter setzen wir uns unter kleine B?umchen, die am Bach stehen.
    Eine Weile unterhalten wir uns dar?ber, warum man sich nachts in so einem Wald ?berhaupt f?rchten sollte, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass hier ein M?rder auf uns lauert, oder wilde Tiere den Weg kreuzen, wo es doch nur V?gel und Salamander hier gibt.
    Dann schlie?e ich die Augen und bitte mein Krafttier, mich zu meinen inneren ?ngsten und Schatten zu bringen.
    Ich sehe diese Wesen in Form von d?monischen Fratzen, die mich anfallen wollen.
    In Windeseile stelle ich mir einen Glaspanzer vor, der mich umgibt, und mir die Biester vom Leib h?lt.
    ?Wie bescheuert? ? denke ich noch bei mir, denn die ?ngste sind ja IN MIR, also wie soll mich da ein Glaspanzer davor sch?tzen? Trotzdem, die Kuppel gibt mir Sicherheit, und ich beobachte durch das Glas die Fratzen, die auf der anderen Seite der Kuppel am Glas kleben und geifernd zu mir herein sehen.
    Ich sehe mir die Gesichter dieser Wesen jedes f?r sich genau an, in Liebe, und tippe dann mit der Fingerkuppe gegen das Glas, und sie verwandeln sich in Licht. So gehe ich von Wesen zu Wesen, tippe immer wieder gegen die Scheibe und nach und nach l?sen sich alle Fratzen ?pling? in Licht auf, bis mich eine Kuppel aus Licht umgibt.
    Ich bedanke mich bei meinem Krafttier und lasse mich zur?ck bringen. Ich ?ffne die Augen und irgendwie erscheint mir der Wald jetzt l?ngst nicht mehr so ?furchtbar? wie zuvor.
    Danach rassle ich f?r meine Partnerin, und auch sie erz?hlt mir noch im Wald ihre ganz pers?nliche Schattengeschichte.

    Danach verlassen wir den Wald, und nach und nach kommen auch die ?brigen Teilnehmer dazu. Zusammen gehen wir zur?ck in die Pension, wo wir uns in eines der Zimmer setzen, und noch lange ?ber alle m?glichen und unm?glichen
    Angst- und Schattengeschichten sprechen und viel ?ber uns selber lachen.

    Trotzdem empfinde ich richtige Schattenarbeit erst dann als wirklich sinnvoll und kraftvoll, wenn es keine geplante Konfrontation ist, sondern wenn das Leben die Schatten herantr?gt, die man ob man will oder nicht l?sen MUSS um weiterzukommen. Auf diese Weise kann man sich n?mlich nicht dr?cken, sondern man MUSS einfach durch- und es ist unglaublich, zu wie viel der Mensch f?hig ist, wenn er in der Zwickm?hle steckt.
    So war es f?r mich zum Beispiel richtige Schattenarbeit, als ich nach 10 Jahren Funkstille zum ersten Mal Kontakt zum leiblichen Vater meiner Tochter bekam, der mich damals in der Schwangerschaft verlassen hatte, mich in den Bauch getreten, betrogen, bestohlen und psychisch terrorisiert hatte.
    Als er pl?tzlich vor mir stand um zum ersten Mal ?ber seine Tochter zu sprechen, die heute 10 Jahre alt ist, war das f?r mich mit sehr vielen ?ngsten verbunden.
    Ich hatte schon bei der Fahrt zum Treffpunkt Bauchschmerzen und ?belkeit, wollte am liebsten wieder nach Hause fahren. Wie konnte ich diesem Mann verzeihen? Musste ich ihm nicht verzeihen, wenn ich eine Bindung zu meiner Tochter erm?glichen wollte? War es nicht meine Pflicht als Mutter, meiner Tochter ihre Wurzeln zug?nglich zu machen, damit sie sp?ter Halt finden konnte in dieser Welt?
    Alles kam wieder hoch, was ich damals mit ihm erlebt hatte, Panik erf?llte mich, tausende Fragen st?rmten mir durch den Kopf: ?Hatte er sich ge?ndert? War er noch immer Alkoholiker, w?rde er mich nur treffen wollen, um sich an mir zu r?chen, weil ich ihn damals anzeigte und vor Gericht brachte? W?rde er meine/unsere Tochter auch so entt?uschen wie mich damals? Gab ich ihm ?berhaupt eine Chance, das Gegenteil zu beweisen??
    Ich gab ihm diese Chance. Es kostete mich eine Menge ?berwindung, es brauchte einige Zeit, und ich legte sogar Karten, um den ?karmischen Rat? zu befragen, machte eine Geistreise um die richtigen Worte f?r die kommenden Situationen zu finden.
    Ich malte mir die Situation des ersten Zusammentreffens so positiv wie m?glich aus und weinte zum ersten Mal.
    So viel Angst hatte ich noch nie in meinem Leben- und ich wurde mit den Schatten der Vergangenheit konfrontiert, die ich bis dato erfolgreich in die hintersten Winkel meiner Gehirnzellen verbannt hatte.
    Aber die Arbeit sollte belohnt werden.
    Heute schreiben er und meine Tochter sich Briefe, und sobald er seine Entziehungskur hinter sich hat, will er mit seiner Frau und seinem Sohn (meine Tochter hat einen Halbbruder, was wir bei der Gelegenheit erfahren haben) zu Besuch kommen und zum ersten Mal seine Tochter sehen.
    Meine Tochter strahlte, als sie zum ersten Mal einen Brief von ihm in den H?nden hielt, sie las ihn einige Male hintereinander und war zugleich voller Freude und auch sehr still. Mit roten Wangen sa? sie im Wohnzimmer und schrieb auch sofort zur?ck, und legte Spielzeug f?r ihren Halbbruder ins Kuvert.
    Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
    Und inzwischen bin ich sehr stolz darauf, dass ich ?ber meine eigenen Schatten springen konnte, denn ich habe dadurch nicht nur mir selbst Gutes getan (indem ich die Freude in den Augen meiner Tochter sehen konnte), sondern auch noch zwei weiteren Menschen, die zueinander gefunden haben nach 10 Jahren ohne Kontakt- weil der Vater zu viel ANGST hatte, seiner Tochter so einen Vater zuzumuten, der sein Leben nicht im Griff hat.
    Aber war es wichtig, dass er sein Leben im Griff hat? Ich glaube nicht. Meiner Tochter ist es ganz egal, ob ihr Vater Schulden hat oder sonstige Probleme hat, ihr ist es nur wichtig, ihn einmal zu sehen, und zu wissen, woher sie kommt.

    Schattenarbeit bedeutet, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die man gerne in entlegene Teile des Ged?chtnisses verbannt, um sie irgendwann sp?ter mal auszurollen und aufzuarbeiten.
    Manchmal scheint es so unm?glich, ?ber diese Schatten zu springen, dass man sie am liebsten schlummern l?sst und nur sehr ungern an sie erinnert wird.
    Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass sie nicht ?weg? sind, sondern nur lauern und warten, bis der Tag kommt, an dem sie mit voller Wucht zuschlagen und gesehen werden wollen.
    Und wer sein Leben in Harmonie und Liebe und Frieden verbringen will, der sollte darauf achten, regelm??ig auch seine Schatten aufzusp?ren, und sich mit ihnen zu besch?ftigen.
    Sie meinen es ja nicht b?se. Sie helfen Dir im Prinzip nur, ans Licht zu finden.
    Und was w?re die Sonne, wenn es keinen Schatten g?be?

    majun
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  • DAS INDIANISCHE MEDIZINRAD

    In allem was ein Indianer tut, findet er die Form des Kreises wieder, denn die Kraft der Welt wirkt immer in Kreisen, und alles strebt danach, rund zu sein.
    Der bl?hende Baum war der lebendige Mittelpunkt des heiligen Ringes, unserem Volk, und der Kreis der vier Himmelsrichtungen n?hrt ihn. Der Osten gab Frieden und Licht, der S?den gab W?rme, der Norden mit seinen eisigen St?rmen verlieh Kraft und Ausdauer. Alles, was die Kraft der Welt bewirkt, vollzieht sich in einem Kreis. Der Himmel ist rund, die Erde ist rund, so wie alle Sterne auch. Der Wind in seiner gr??ten St?rke bildet Wirbel. V?gel bauen ihre Nester rund, denn sie haben die gleiche Religion wie wir.
    Die Sonne steigt empor, und neigt sich in einem Kreis. Das Gleiche tut der Mond, und beide sind rund. Auch die Jahreszeiten in ihrem Wechsel bilden einen gro?en Kreis, und kehren immer wieder. Das Leben beschreibt einen Kreis, und so ist es mit allem, das eine Kraft bewegt.
    Unsere Tipis waren rund wie Vogelnester, und immer im Kreis aufgestellt, den Ring unseres Volkes- ein Nest aus vielen Nestern. (Aus dem Buch? Ich h?re Deine Stimme im Wind?)

    Wie sieht es mit den Kreisen in unserer ?zivilisierten? Welt aus?
    Unsere H?user sind gro?teils eckig, wir haben eckige Beete in eckigen G?rten, die H?user sind nicht im Kreis gebaut, wir lesen in eckigen B?chern, machen Fotos mit eckigen Fotoapparaten, sitzen vor eckigen Computern in eckigen B?ror?umen, schauen aus eckigen Fenstern in die Welt hinaus.
    In vielen gro?en St?dten sind die Strassen Rasterf?rmig angelegt.
    Wo sind in unserer Welt die vielen Kreise hingekommen? Warum handeln wir gegen die Gesetze der Natur?
    Das Medizinrad lehrt uns in eindringlicher Weise, uns still hinzusetzen, und dar?ber nachzudenken, wohin der Kreis des Lebens gekommen ist.

    Es gibt wahrscheinlich viele Arten, ein Medizinrad zu legen. Ein Azteke hat es mir folgenderma?en erkl?rt:

    Du brauchst dazu 24 Steine. Die Steine sollen weder gekauft, noch teuer oder edel, oder gar SCH?N sein. Es gibt keine sch?nen Steine und keine h?sslichen Steine, denn ein Stein bleibt immer ein Stein. Es gibt ja auch keine sch?nen Berge oder h?sslichen Berge, ein Berg bleibt immer ein Berg.
    Gehe zum Fluss, und warte, ob ein Stein zu dir will, nicht umgekehrt. Wenn du auf diese Weise 4 Steine gefunden hast, dann gib einen davon wieder zur?ck, als Zeichen der Achtung gegen?ber der Natur.
    Der Azteke meinte damals, dass kleine Steine besonders kr?ftig w?ren, weil sie wie kleine Kinder seien.
    Wenn Du nun Deine 24 Steine hast, dann kannst Du damit beginnen, an einem daf?r geeigneten Ort dein Medizinrad zu bauen.
    Lege jeweils vier Steine in Richtung Norden, Osten auch nach S?den und Westen.
    (Zu den Himmelsrichtungen m?chte ich noch erw?hnen, dass es bei einigen Indianerst?mmen die Legende gibt, dass Osten und Westen fr?her vertauscht waren, also der Westen lag im Osten, der Osten lag im Westen. Dann haben die G?tter gestritten und dabei mit Sternen um sich geworfen, ein gro?er Stern st?rzte dabei auf die Erde, es gab ein gro?es R?tteln und Sch?tteln, die Erde bebte- und von da an wechselten die Himmelsrichtungen. Aus diesem Grund werden bei manchen St?mmen die Himmelsrichtungen bewusst vertauscht, um b?se Geister zu verwirren. Auch Tote wurden fr?her anders herum begraben, heute legt man an Stelle des Kopfes einen Kopf- ?hnlichen Stein, und dreht den Toten in die andere Richtung, damit die b?sen Geister verwirrt sind und den Eingang zur Seele nicht finden)
    Jeweils zwei Steine werden f?r die Zwischenhimmelsrichtungen gelegt.
    Was ?brig bleibt ist die Mitte, manche St?mme haben dort einen Bisonsch?del platziert, der f?r sie LEBEN bedeutete. Vom Bison bekamen sie alles, was sie zum leben brauchten.
    Oder sie lie?en die Mitte frei. Das gro?e Geheimnis- die Leere, aus der alles entstand.

    Jeder Stein hat seine Bedeutung. Ein Stein f?r die fliegenden Wesen, einer f?r die schwimmenden Wesen, einer f?r das Sternenvolk, einer f?r die Donnerwesen, Baumwesen, Steinvolk, Menschen, und so weiter.
    Je l?nger Du dar?ber nachdenkst, desto besser wirkt die Medizin.
    Keiner der einzelnen Steine ist mehr wert als der Andere. Keiner ist schlechter oder besser, sch?ner oder h?sslicher.
    Jeder Stein tr?gt seinen Teil dazu bei, dass das Rad rund l?uft. Wird ein Stein weggenommen, eiert das Rad und alle anderen sind davon betroffen. W?rde es also das Sternenvolk, die fliegenden Wesen oder einen anderen Stein nicht geben, w?ren auch wir Menschen davon betroffen, und unser System w?rde gewaltig ins wanken geraten.
    So wird uns gezeigt, dass wir nicht mehr Wert sind, oder weniger Wert sind, als einer der anderen Teile.


    Die Mayas sprechen sehr fundiert von den Gesetzen der Zeit, wo alles in Zyklen l?uft, und dass das Universum nach einem 13/20er System aufgebaut ist. (13 Monde, 20 Gliedmassen) - nicht wie uns weis gemacht wird ein 10/60er System (Z?hlweise von 1-10 und 60 Sekunden/Minuten)
    Nun, wenn wir das Medizinrad in zweimal 12 Steine zerlegen w?rden, wo w?re dann die 13, die den Kreis zur Spirale macht?
    Oder warum haben offensichtlich die Indianer ihre 12 Tierkreiszeichen den europ?ischen 12 Sternzeichen angepasst, wenn sie doch nach dem 13/20er- System lebten?
    Hat das Christentum seine Finger auch da im Spiel gehabt?

    Machthaber, die nicht wollen, dass wir in unsere Kraft kommen, kreierten eine Zeitqualit?t von 10/60, das bewirkt, dass wir in unserer Dimension, in unserer Denkweise gefangen sind- Isolation.
    Daher haben Menschen sehr oft das Gef?hl, dass wir nichts dazu lernen. Das hei?t, wenn man das Jahr nur mit 12 Monaten rechnet, (durchlebt), ist man in einem Kreis eingeschlossen/gefangen. man dreht sich immer im Kreis.
    Erst durch die 13 zieht sich der Kreis in eine Spirale und Entwicklung ist m?glich.
    Man sieht es sehr anschaulich im Christentum, z.B. die 12 J?nger und Jesus der 13.
    Das Wagenrad mit den 12 Speichen, und die Achse- der Mittelpunkt- die 13.
    Und das Christentum hat uns vermittelt, dass Freitag der 13. schlecht w?re.
    Oder im Tarot: 13 ist der Tod. Tod ist aber auch Ver?nderung und Transformation.
    Auch unsere keltischen Vorfahren haben nach dem 13/20er System gelebt. Sie haben nach 13 Monden gelebt- der Mondkalender der Kelten.
    Aber man sollte die Zahl 12 nicht missverstehen, denn 12 symbolisiert den Kreislauf des Lebens, und die 13 ist der Impuls aus der Mitte kommend, der das Alte sterben l?sst und das Neue gebiert.

    Und hier ist auch die Antwort zu der Frage, wo im Medizinrad die 13 hingekommen ist, die den Kreis zur Spirale werden l?sst:
    Die 13 ist die Mitte.
    Das gro?e Geheimnis- die Leere.

    Das Medizinrad ist gute Medizin, wenn man einem gro?en Geheimnis auf die Schliche kommen m?chte.

    majun
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  • Hallo Majun,

    also wenn du so weiter machst, dann bin ich mehr mit dem Lesen deiner Beitr?ge besch?ftigt als Dinge zu tun wie Fernseh zu gucken. Ist auch gut so, denn deine Beitr?ge sind echt sch?ner. ;)
    Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
    - Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste