Vergessen und Erinnern sind nur scheinbar Gegens?tze

  • Vergessen und Erinnern sind nur scheinbar Gegens?tze

    Vergessen und Erinnern sind nur scheinbar Gegens?tze.

    Mnemosyne, G?ttin der Erinnerung, gebar die Musen,
    damit diese "Vergessenheit br?chten der Leiden und Ende der Sorgen" (Hesiod).
    Bei Platon ist ein Schluck aus dem Wasser der Lethe, dem Fluss des Vergessens,
    die Voraussetzung f?r das Wiedererinnern.

    Und f?r Sigmund Freud schlie?en sich "Bewusstsein und Ged?chtnis" aus.
    Die Aufnahmebereitschaft des Bewusstseins f?r neue Eindr?cke beruht
    auf dem Vergessen-K?nnen, d.h. auf der Entsorgungsm?glichkeit
    der Erinnerungsspuren in andere, unbewusste Systeme.


    DAS sollten sich manche Standpunktvertreter aufs Klo h?ngen,
    damit sie es immer wieder lesen k?nnen...
    erst muss man sich leer machen, um aufnahmebereit zu sein.

    by TrisMeg
  • ... Auch was war, darf uns als solches nicht halten.
    Nichts davon soll besonders treu gesucht werden,
    so da? man zur?ck geht, wirklich zur?ck.
    Oft tr?umt man davon, aber man mu? sich sehr vorsehen,
    genau dieses.

    Lasterhaft ist die Lust dazu und man b??t sie auch.
    Meistens auf der Stelle,
    auf der gleichen die man sucht und aufgesucht hat.

    Die Menschen und die Dinge sind dann verzogen,
    selbst wenn sie genau so aussehen wie fr?her.

    Der Zwischenmenschist fort,
    der sich zwischen Ich und Du gebildet hatte;
    dieser alte Dritte ist meist gestorben,
    die Erinnerung bringt ihn nicht wieder,
    er [der Dritte] i?t nicht von diesem Eingemachten.

    So sehen sich fr?here Freunde wie Revenants an,
    ihr Sich-Erinnern ist krampfig,
    selten behaglich und
    fast immer schal.
    Nicht sich,
    sondern die Vergangenheit sehen sie in einer leblosen Erinnerung;
    diese r?ckt nicht von Ort und Stelle,
    bleibt gewesen, kurz,
    sie ist aus.

    Ernst Bloch



    "Man lernt nur dann und wann etwas, aber man vergi?t den ganzen Tag."

    Arthur Schopenhauer (1788-1860)