Gute Nachrichten zu Ostern!Gruss Alisha!
Neue Jagd-Verordnung in Berlin
Die Berliner Senatsverwaltung f?r Stadtentwicklung hat einen erfreulichen wie mutigen Schritt im Sinne des Natur- und Artenschutzes unternommen. Nachdem seit einigen Jahren schon die Fallenjagd in der Hauptstadt verboten ist, werden endlich auch V?gel von der Jagd verschont.
Die "Verordnung ?ber jagdbare Tierarten und Jagdzeiten", die auf dem ?26 Abs. 1 und 2 des Landesjagdgesetzes Berlins basiert, wurde am 21. Februar 2007 zugunsten der "jagdbaren" V?gel abge?ndert.
F?r folgende V?gel wurden die Jagdzeiten aufgehoben und haben somit ganzj?hrig Schonzeit: Wildtruthennen und- h?hne, Waldschnepfe, Rebhuhn, T?rkentaube, Ringeltaube, alle Enten und G?nse, H?ckerschwan, M?wen und Bl?sshuhn.
Neben dieser erfreulichen Tatsache k?nnen sich nun aber auch die "pelzigen" Wildtiere wie Baum- und Steinmarder, Dachs, Mauswiesel, Hermelin, Iltis und Feldhase ?ber eine ganzj?hrige schu?freie Zeit freuen.
Diese Entscheidungen sind aufgrund der bedenklichen Bestandesentwicklung einiger der genannten Arten sehr zu begr??en und werden den anderen Landesregierungen hiermit w?rmstens zur Nachahmung empfohlen!
Lesen sie dazu auch den folgenden Kommentar von Dr. Schneider (Pr?sident des Vogelschutzkomitee e.V.)
www.vogelschutzkomitee.de
Rettet den Osterhasen!
F?r Naturschutzverb?nde ist eine Neuregelung des Jagdgesetzes unumg?nglich
Die Osterzeit ist in Deutschland traditionell begleitet von jahrhundertealten Br?uchen und Geschichten, die sich um Ostereier und den Osterhasen ranken. Bei Jung und Alt popul?r, ist der Osterhase in seinem mannigfaltigem Outfit, heute so wie eh und je, ganz besonders beliebt bei den Kindern. Doch pr?sentieren sich, als stellvertretende Akteure anstelle der altgewohnten Spezies, beim Fotoshooting des Osterhasen heutzutage seine Vettern aus der Hauskaninchengilde. Denn dem echten Osterhasen ist sein nat?rliches Vorbild in Gestalt des Feldhasen weitgehend abhanden gekommen: Feldhasen sind rar geworden, im Bestand stark gef?hrdet und gebietsweise vom Aussterben bedroht.
Die ehemals gro?e H?ufigkeit des Feldhasen (Lepus europaeus L.) in der mitteleurop?ischen Kulturlandschaft, in der Menschen mit dem Ackerbau einst idealen Lebensraum f?r das urspr?nglich in den osteurop?ischen Steppen beheimatete Hasentier geschaffen hatten, gab den Hintergrund f?r manche Hasengeschichte und nicht zuletzt seine Rolle als Osterhase. Viele Millionen z?hlte vor weniger als hundert Jahren hierzulande noch das Hasenvolk. Wenn dann der ?M?rzenkoller? ausbrach und gro?e Hochzeitsgesellschaften ?rammelnder? Feldhasen im Dienste der eigenen Bev?lkerungserhaltung die Fluren belebten, verk?ndeten die flinken Tiere den winterm?den Menschen die Botschaft von Fr?hling, Fruchtbarkeit und aufkeimendem neuen Leben.
Starke Bestandsschwankungen sind charakteristisch f?r Tierarten wie den Feldhasen oder das Rebhuhn. Doch ist seit dem absoluten Bestandesh?hepunkt in den Jahren um 1910 in Mitteleuropa ein st?ndiger R?ckgang der Best?nde dieser Feldbewohner verzeichnet. Geradezu als dramatisch ist aber die stark r?ckl?ufige Entwicklung dieser sogenannten Offenlandarten in den vergangenen drei Jahrzehnten zu sehen. Auf nur noch ein knappes Viertel vormaliger Best?nde bel?uft sich der R?ckgang des Feldhasen. Das Rebhuhn ist gro?fl?chig nicht mehr vorhanden. Wie schon vorher das Rebhuhn fehlt er heute gerade in den klassischen Lebensr?umen der fruchtbaren Feldlandschaften. Die st?ndig fortschreitende Mechanisierung in der Landwirtschaft, die ?berd?ngung der Felder und Wiesen und Pestizideinsatz, Verkehrswege und Zersiedelung der Landschaften sind nachweisliche Ursachen. Die modernen Umwelteinfl?sse haben auch Auswirkung auf die Fortpflanzungsf?higkeit: in manchen Gebieten ist fast ein Drittel der Feldhasen unfruchtbar.
Eine nicht unerhebliche Rolle in der starken Bestandsabnahme spielt zunehmend auch die Jagd. Die Bejagung tr?gt wegen ?bernutzung des Hasenbestandes erheblich zu dem R?ckgang bei. Zwar ?ben vielerorts bereits einsichtige J?ger die Jagd auf Feldhasen nicht mehr aus. Doch die jagdrechtliche Regelungen lassen weiterhin den Abschuss zu. Allerdings kommt Bewegung in die Gesetzgebung. Denn mit seiner am 11. M?rz in Kraft getretenen neuen Jagdzeitenverordnung hat der Berliner Senat ein wichtiges Zeichen gesetzt. Als erstes Bundesland hat Berlin nicht nur die Vogeljagd komplett beendet sondern auch allen Marderartigen, von Mauswiesel bis Dachs, sowie dem Feldhasen ganzj?hrige Jagdverschonung gew?hrt. Die verordnete Schonzeit f?r Meister Lampe ist die Einsicht in die Notwendigkeit und Konsequenz aus der bedrohlichen Situation f?r seinen Bestand.
Das Vogelschutz-Komitee begr??t die neue Regelung als beispielgebend. Die Aufhebung der Jagdzeit auf den Feldhasen und das Rebhuhn und andere Vogelarten tr?gt in hohem Ma?e den Belangen des Artenschutzes Rechnung, statt wie gewohnt allein den jagdlichen W?nschen Vorschub zu leisten und Tatsachen zu ignorieren. Der Hase zeigt mit seinem Vorkommen den Funktionszustand der Landschaft und der ?kologischen Situation seiner Lebensgemeinschaft an. Sein schwindender Bestand muss als schrilles Alarmsignal verstanden, das dringenden Handlungsbedarf verk?ndet. Die neue Verordnung f?r Berlin best?tigt nun auch die Bem?hungen des VsK und best?rkt uns in der schon lange erhobenen Forderung nach ?nderungen im bundesdeutschen Jagdrecht. Dabei geht es nat?rlich nicht nur um ?nderungen der Jagdzeiten und die dringende Herbeif?hrung ganzj?hriger Schonzeit f?r Vogelarten und Beutegreifer. Vielmehr steht das, seit der F?deralismusreform als Rahmengesetz hinf?llig gewordene, Bundesjagdgesetz schon l?ngst auf dem Pr?fstand. Das VsK und befreundete Natur- und Tierschutzverb?nde werden deshalb die Bundesregierung zur baldigen Neuregelung des Jagdgesetzes dr?ngen, um den ?kologischen wie auch gesellschaftlichen Anforderungen an den Umgang mit der freilebenden Tierwelt gerecht zu werden.