Eine Geschichte von Gott

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  • Eine Geschichte von Gott

    Geschichte von Gott
    (nach einer Erz?hlung von Hermann van Veen)

    Als Gott nach langem Z?gern wieder einmal nach Hause ging, war es sagenhaftes Wetter, und das erste, was Gott tat, war die Fenster sperrangelweit zu ?ffnen um sein H?uschen gut zu l?ften. Und Gott dachte, vor dem Essen werd ich mir noch kurz die Beine vertreten, und er lief den H?gel hinab zu jenem Dorf, von dem er genau wusste, dass es dort lag.

    Und das erste, was Gott auffiel, war, dass mitten im Dorf w?hrend seiner Abwesenheit etwas geschehen war, was er nicht kannte. Mitten auf dem Platz stand eine Masse mit einer Kuppel und einem Pfeil, der pedantisch nach oben wies. Und Gott rannte mit Riesenschritten den H?gel hinab, st?rmte die monumentale Treppe hinauf und befand sich in einem unheimlichen, nasskalten, halbdunklen, muffigen Raum. Und dieser Raum hing voll mit allerlei merkw?rdigen Bildern: viele M?tter mit Kindern mit Reifen ?berm Kopf und ein fast sadistisches Standbild von einem Mann an einem Lattenger?st. Und der Raum wurde erleuchtet von einer Anzahl fettiger, gelblichweisser, triefender Substanzen, aus denen Licht leckte. Er sah auch eine h?chst unwahrscheinliche Menge kleiner Kerle herumlaufen mit dunkelbraunen und schwarzen Kleidern und dicken B?chern unter m?den Achseln, die selbst aus einiger Entfernung leicht modrig rochen.

    ?Komm mal her...Was ist das hier?? ?Was das ist? Das ist eine Kirche, mein Freund, das ist das Haus Gottes, Freund.? ?Aha, wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum bl?hen dann hier keine Blumen, warum str?mt dann hier kein Wasser, und warum scheint dann hier die Sonne nicht, B?rschchen?? ?Das wei? ich nicht.? ?Kommen viele Menschen her, Knabe?? ?Es geht in letzter Zeit ein bisschen zur?ck, mein Freund.? ?Und woher kommt das deiner Meinung nach, oder hast du keine?? ?Der Teufel... `s ist der Teufel. Der Teufel ist in die Menschen gefahren. Die Menschen denken heutzutage, dass sie selbst Gott sind und sitzen lieber auf ihrem Hintern in der Sonne.?

    Und Gott lief fr?hlich pfeifend aus der Kirche auf den Platz, da sah er auf einer Bank einen kleinen Kerl in der Sonne sitzen, und Gott schob sich neben das M?nnlein, schlug die Beine ?bereinander und sagte: ?Kollege!?