Friedrich R?ckert - Zensur?

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  • Friedrich R?ckert - Zensur?

    ist das ein einzelfall oder g?ngige praxis, die gro?en dichter, in schulen und im allgemeinen, zu zensieren?

    nach einem hinweis von einem bekannten (er ist 50 jahre alt und merkte die zensur zu seiner damaligen schulzeit als neue schulb?cher ausgeteilt wurden) , erfuhr ich erst, das ein gedicht von friedrich r?ckert offenbar zensiert wurde, weil ein fiktiver jude an einer stelle des gedichts nicht gut davon kommt......
    http://www.epoche-napoleon.de/pages/texte/rueckert/gedichte/0013.htm
    (?berwiegend liegt die verf?lschte form im netz vor)


    im original:
    Vom B?umlein, das andere Bl?tter hat gewollt
    Aber wie es Abend ward,
    Ging der Jude durch den Wald,
    Mit gro?em Sack und gro?em Bart,
    Der sieht die goldnen Bl?tter bald;
    Er steckt sie ein, geht eilends fort
    Und l??t das leere B?umlein dort.

    in schulb?chern abgedruckte version:
    Aber wie es abend ward,
    Ging ein Bauer durch den Wald
    Mit grossem Sack und langem Bart,
    Der sieht die goldnen Bl?tter bald;
    Er steckt sie ein, geht eilends fort
    Und l?sst das leere B?umlein dort.


    als liebhaber unverf?lschter literatur, empfinde ich diese art der zensur
    als dreiste arschkriecherei und geschichtsf?lschung.



    kennt jemand noch andere beispiele?


    gr?sse
  • Hallo don,

    das ist wirklich der Gipfel der Unversch?mtheit ! Ich kenne etwas ?hnliches mit einem deutschen Lied aus den 30ger Jahren.
    In der Schule wurde uns erz?hlt, das der Haupttext so ging: " Und heute geh?rt uns Deutschland und morgen die ganze Welt !"
    Bei so einem Liedtext kann man nat?rlich den Deutschen unterstellen, sie h?tten vorgehabt, die ganze Welt zu erobern...
    Richtig mu? es aber hei?en: "Und heute h?rt uns Deutschland und morgen die ganze Welt" So bekommt der Liedtext eine ganz andere Bedeutung !!!!
  • Ja Don, es wird zensiert auf Teufel komm raus.

    Hier mal ein anderes Beispiel von t?glicher Zensur:

    ?Arbeit, Familie, Vaterland!?
    Unanst?ndige Forderungen eines untragbaren Volksvertreters

    Wir erleben einen immer schnelleren Niedergang in allen Lebensbereichen. Von der katastrophalen Bev?lkerungsentwicklung ?ber Schulnotstand, Bildung, Kultur und Wirtschaft geht alles bergab.

    Nur die inzwischen schier unvorstellbare Staatsverschuldung steigt, der Ausverkauf des Volksverm?gens, vom Bund bis zu den Kommunen, l?uft auf Hochtouren und der soziale Kahlschlag feiert Triumphe. Gerade in diesen Monaten gehen wieder Hunderttausende von steuerlich gef?rderten Wohnungen in den Besitz anglo-amerikanischer Fonds ?ber.

    Mit der Hilf- und Ausweglosigkeit der Bundestagsparteien, die allesamt nicht wissen (oder nicht wollen oder d?rfen), wie die Fahrt in den Bankrott zu stoppen ist, wird die Hetze gegen alle politischen Kr?fte sch?rfer und giftiger, die eine grunds?tzliche Wende im Denken fordern.

    Das j?ngste Beispiel liefern die Meinungszensoren in diesen Wochen:

    Drei Worte machen einen MdB ?untragbar?

    Der CDU-Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche aus Sachsen, Direktkandidat im Wahlkreis Kamenz-Hoyerswerda-Gro?enhain, stellte seine Wahlwerbung f?r die CDU unter das Wahlkampfmotto ?Arbeit, Familie, Vaterland?.

    Diese Wertigkeiten allem politischen Wollen und Handeln voranzustellen, macht in der hierzulande praktizierten Demokratie einen bisher geachteten Bundestagsabgeordneten und erneuten Kandidaten ?untragbar?.

    Die Wort- und Meinungsw?chter reagierten prompt. Der Zentralrat der Juden forderte umgehend eine ?nderung dieses CDU-?Slogans?:

    ?dpa, 22.8.2005, Berlin/Dresden ? Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den s?chsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Henry Nitzsche aufgefordert, seinen umstrittenen Wahlkampfslogan zu ?ndern. ?Arbeit, Familie, Vaterland? sei problematisch, sagte der Pr?sident des Zentralrates, Paul Spiegel. Nitzsche sollte ?kreativ genug sein, ein eigenes, demokratisches Wahlkampfmotto zu finden?, sagte Spiegel und verwies auf die Historie des Slogans.?

    Bundestagspr?sident Thierse (SPD) reagierte sofort und kritisierte die ?Anbiederung an die Sprache und Argumente der Neonazis?, die ?politisch unanst?ndig und auf das Sch?rfste zu verurteilen? sei.

    Thierse forderte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel auf, ?diesem Treiben sofort Einhalt? zu gebieten. Der SPD-MdB Stephan Hilsberg erkl?rte, solche Haltung sei f?r die CDU wie f?r jede andere demokratische Partei untragbar und forderte Nitzsche auf, sein Mandat niederzulegen.

    Also: Die Voranstellung der Forderungen ?Arbeit, Familie, Vaterland ? ist unanst?ndig, undemokratisch, neonazistisch und f?r alle demokratischen Parteien im Bundestag untragbar.

    Jeder W?hler, der sich um die Zukunft von Arbeit, Familie und Vaterland sorgt, wei? somit, wen er bei der anstehenden Bundestagswahl w?hlen bzw. nicht w?hlen sollte.

    Wer ein guter Demokrat sein will, mu? scheinbar das Gegenteil fordern:

    Grundversorgung f?r alle ohne Arbeit, Homo- und Lesbenf?rderung statt Familie, Drogen f?r alle und ?Deutschland verrecke!? statt Vaterland.

    Jeder Leser dieses beispielhaften Falles sollte sich im Dienste unseres Volkes verpflichtet f?hlen, m?glichst viele Deutsche ?ber die hier deutlich werdende Haltung der ?demokratischen Parteien? zu den Lebensfragen der Nation aufzukl?ren.
  • ja sparta,

    leider scheint es immer mehr in zu sein, als antideutscher aufzutreten.

    da st?rts auch keinen, bei den antideutschen (antinationalen), slogans vom sogenannten gr?ssten faschisten aller zeiten anzunehmen, einem, der die gr??ten
    verbrechen gegen die menschlichkeit begangen hat.

    denn du bist deutschland
  • Tja, Negerk?sse hei?en jetzt ja auch *politisch korrekt* Schaum- oder Schokok?sse. Viele Kinder kennen den Begriff schon garnicht mehr und sagen allenfalls "Dickmann" dazu, was nur ein Markenname aus der Werbung ist. Kein Kommentar..
  • in der heutigen zeit wird ja so gut wie alles zensiert, jedes wort, jeder gedanke, einfach alles... :(
    wenn man nichts mehr sagen darf (es k?nnte ja schon mal in einem anderen moment gesagt
    worden sein!) tritt wohl irgendwann das gro?e schweigen ein. :shock:
    da m?ssen wir wohl irgendeine andere form der kommunikation erfinden, um diesem desaster
    zu entgehen oder nichts mehr sagen.... :idea:
    naja, was politiker k?nnen (reden, ohne was zu sagen!!) sollte wohl jedem anderen auch m?glich sein :twisted:
    liebe gr??e
    butterfly
  • Ich spreche mit Heinrich Heine (1797-1856).

    Ich hatte einst ein sch?nes Vaterland.
    Der Eichenbaum
    wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft -
    es war ein Traum.
    Das k??te mich auch deutsch und sprach auf deutsch
    (man glaubt es kaum,
    wie gut es klang) das Wort: "Ich liebe dich" -
    es war ein Traum.

    ****

    Dort wo man B?cher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.

    ****

    Denk ich an Deutschland in der Nacht,
    so bin ich um den Schlaf gebracht!

    ****

    jo
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche
  • ... und wehret ihren Anfaengen...

    es gab einmal eine Zeit, da war das (ideologische) Veraendern an der Tagesordnung, und das ist noch nicht so lange her

    wo sind sie alle, die eine Aenderung wollten: eingeschlafen, zugedroehnt, zufrieden??? :roll:

    wer hat denn noch Originale-wem kann man noch glauben?

    -egal, welche Staatsordnung, es wurden immer Texte zu deren Gunsten veraendert, die an der Macht waren/sind

    aber das waere ein Anfang: Sammeln von Beispielen mit Datum der Ausgabe, um unterscheiden zu koennen, wo die Wahrheit liegt

    Da haben wir eine Riesenarbeit vor uns-ich waere dabei :lol:

    denn ich bin selbst schon zu meinen "Lebzeiten" falschideologisch ( :evil: ) interpretiert worden, d.h. nicht nur Wort- sondern Sinnentstellung in "Groesenordnungen"

    wer macht mit?

    Ikara
  • hallo sparta,

    nur zur info, vielleicht habe ich mich zu kurz ausgedrueckt:

    was ich moechte ist, dass alte werke der literatur nicht klammheimlich so inhaltlich/sinngemaess veraendert werden, dass sie nicht mehr dem ursprung entsprechen. bei gedichten wird es eher auffallen, als bei romanen( vermutlich kaum noch nachvollziehbar)

    stilbluetensammlung und richtersprueche sind nicht gemeint!!!

    im zuge des computerzeitalters ist diese gefahr noch groesser,
    weil sich zum einen deutlich weniger menschen noch mit lesen und buechern befassen;
    zum andern in diesen medien sehr viel schneller und mehr inhalte verloren gehen, als bei einem herkoemmlichen schriftwerk
    ob gewollt oder ungewollt...

    sollte es soetwas schon geben, wuerde ich mich gern anschliessen :? :?

    mit sonnigen gruessen

    ikara
  • Halo, also es gibt den Deutschen Sprachrat:
    www.deutscher-sprachrat.de/
    Ich bezweifle jedoch sehr, dass er sich mit "Zensur" befasst.
    Das was Ikara m?chte, denke ich, ist Schwerstarbeit wo soll man anfangen?

    Gru? jo
    "Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."
    "Es wurde bisher grundsätzlich immer nur die Wahrheit verboten."

    Friedrich Nietzsche