15. Juli 2006
In den Massenmedien wurde wie damals Anfang der 90er als auch j?ngst im letzten Irakkrieg Saddam Hussein als brutaler Diktator mit Stalin und Hitler verglichen, der Menschen massenweise hinrichten lie? und die eigene Bev?lkerung versklavt, maltr?tiert und verhungern lie?. Wir h?rten Schreckensgeschichten noch und n?cher und die einfache Wortwahl der Medien haben uns suggeriert, das es keine andere M?glichkeit g?be, als diesen ?Dikator? endlich zu st?rzen und die ?Demokratie? in Irak einzuf?hren. Ja, genau. Indem man z.B. westliche Staatsf?hrer als ?Pr?sidenten? bezeichnet und Saddam als ?Diktator?, wird von vornherein das Denken der Menschen auf subtile Weise manipuliert. Man erzeugt durch solch einfache Wortwahl Feindbilder und schafft gezielt Meinungen in der breiten Masse. Dasselbe h?rte man dann auch 2005/2006 vom wei?russichen Staatsf?hrer Lukaschenko, der eben nicht als Pr?sident sondern als Diktator in den westlichen Medien tituliert wurde. In Tschetschenien sprach man von ?Rebellen? und im nahen Osten sind Pal?stinenser ?Terroristen? und die Israelis sind eben ?Soldaten? die sich lediglich verteidigen und sonst keiner Fliege etwas k?nnen. Bestes Beispiel ist der j?ngste Einmarsch der israelischen Armee in den Libanon und die totale Zerst?rung dessen Infrastruktur, sowie zahlreichen Opfern unter den Zivilisten aufgrund einer der Welt?ffentlichkeit vorgegaukelteten Entf?hrung von zwei israelischen Soldaten. Aber auch wenn die Entf?hrungen keine L?gen w?ren, w?re gleich ein Krieg gegen ein Land begr?ndet?? Jeder Blinde sieht, wer hier eigentlich der ?B?se? ist.
Ich bin mir sicher, Ihnen fallen noch mehr Beispiele in dieser Richtung ein.
Die Sache ist die, da? wir als B?rger es oft schwer haben, herauszufinden, was denn nun konkret gelogen ist und was nicht. Es werden bewu?t Wahrheiten und Halbwahrheiten mit L?gen vermischt. Die einzige M?glichkeit herauszufinden, wie die Situation z.B. im Irak vor dem ersten Bushkrieg war, w?re, direkt dorthin gereist zu haben, um sich selbst ein Bild von der ?rtlichen Situation zu machen. Oder... man kennt jemanden, der im Irak fast sein ganzes Leben verbracht hatte und somit aus allererster Hand berichten kann, in welcher Situation sich das Land wirklich befand und was f?r ein Mensch Saddam Hussein war.
Aufgrund einer OP verbrachte ich erst k?rzlich eine Woche im Krankenhaus in einem Zweibettzimmer und hatte somit einen Zimmergenossen, der ?zuf?lligerweise? Iraker ist. Der Grund seines Aufenthaltes war eine alte Schussverletzung im R?cken, wo er im Golfkrieg gegen die Amis Anfang der 90er sich eine Kugel eingefangen hatte und bis heute ? trotz Entfernung ? immer noch unter Schmerzen klagt. Er ist damals gefl?chtet und lebt bereits seit ca. 7 Jahren in Deutschland. Er war Soldat sowohl im Krieg gegen den Iran damals als auch im ersten Bushkrieg. Er hat immer noch Verwandte im Zweistromland. Was er mir ?ber die wirtschaftliche Situation im Irak damals erz?hlte, erzeugte bei mir gro?e Verbl?ffung und leichtes Unglauben aus, welches sich sp?ter jedoch legte, da er mir hoch und heilig versicherte, da? es wirklich so damals war!
Kurz zur Person Saddam: Ja, es stimmt, er hat Menschen hinrichten lassen, jedoch waren es ? lt. seiner Aussage ? Menschen, die ihn st?rzen wollten oder sich sonst irgendwie in seine Politik eingemischt haben. Wenn man sich aus der Politik heraushielt, hatte man absolut nichts zu bef?rchten, nicht das Geringste. Ganz im Gegenteil, die Menschen im Irak genossen Privilegien, wie man es sonst nirgends auf der Welt geh?rt hatte! Auf folgende Privilegien werden nun einige Leser zuerst mit Verbl?ffung und anschlie?end mit Schock reagieren, denn der Leser wird schnell erkennen, in welch Sklaverei wir eigentlich in Wirklichkeit heute leben.
Hier nun eine Aufz?hlug von meinem irakischen Zimmergenossen, wie der Irak bis jeweils vor den beiden ?Bushkriegen? war:
- Es gab keine Steuern im Irak!
Genau! Soetwas wie Steuern kannten die Menschen dort nicht.
- Jeder irakische B?rger bekam vom Staat ein Haus und ein Auto geschenkt!
Ja, geschenkt! Ganz ohne Gegenleistung. Jedes weitere Auto musste selbst gekauft werden, jedoch waren diese sehr g?nstig zu erstehen.
- Jeder durfte umsonst und soviel er will Benzin tanken!
Richtig gelesen! Man musste sich lediglich eine Mitgliedskarte f?r einmalig umgerechnet 10 cents kaufen. Man konnte mit dieser Karte dann jeden Tag so oft man wollte, umsonst tanken und Kanister voll machen! Kein Scherz!!
- Jede irakische Familie hat monatlich eine Ration an Grundversorgung (Reis etc) umsonst vom Staat erhalten! Auch musste man f?r Strom nichts bezahlen! Die ?Hauptkosten? die man lediglich hatte, war, sich selbst ?brige Nahrung sowie Kleidung zu kaufen und nat?rlich musste jeder seinen eigenen Luxus, den er haben wollte, selbst finanzieren.
Im Irak musste keine Familie hungern. Bis die Amis einmarschierten und die UN drakonische Sanktionen gegen das Land erlie?, der die gesamte Bev?lkerung binnen kurzer Zeit in Totalarmut st?rzte und seitdem mind. 500.000 irak. Kinder verhungern mussten, weil nicht einmal die notwendigsten Nahrungsmittel ins Land zugelassen wurden. Saddam hatte eine au?erordentliche Infrastruktur w?hrend seiner ?Diktatur? errichtet, die jedoch sp?ter von den ?Alliierten? fast komplett zerst?rt wurde, soda? neben den Sanktionen sp?ter das Land nicht einmal von alleine wieder auf die Beine kommen sollte. Der irakische Zimmergenosse hat w?hrend des Krieges damals einen Bruder verloren und hat als Entsch?digung f?r seinen Verlust vom irak. Staat ein Haus und US$100.000 erhalten. Dies ist kein Witz! Die amerikanischen Veteranen sollten sich ein Beispiel nehmen mal eine Petition in ihrem Land starten...
Irak florierte wirtschaftlich und viele ausl?ndische Unternehmen (auch viele deutsche!) hatten dort ihre Filialen errichtet. Zwei irak. Dinar waren umgerchnet 24 DM, das Land war derart unvorstellbar reich durch den ?lhandel, da? es seinen B?rgern viele Privilegien (s.o.) zukommen lie?, die woanders auf der Welt unvorstellbar sind und als Fantasterei abgetan werden w?rden, da die Menschen von ihren Regierungen total verdummt und versklavt wurden. Dies soll Saddam nun nicht als braven Knaben hinstellen, wir wissen alle, da? auch er zu einem gewissen Grad Mitspieler der Machteliten war, jedoch zeigt die Schilderung unseres irakischen Zimmergenossen, da? das Leben dort ganz anders verlief, als in der restlichen, besonders der westlichen ?zivilisierten? Welt! Mein Zimmernachbar hatte in der Anfangszeit Probleme, sich hier in Deutschland ?anzupassen?, da ?hier alles Geld kostet?. Er konnte nicht verstehen, da? hier jede Winzigkeit Geld kostet und zudem man noch auf alles Steuern zahlen muss. So wie f?r uns unverst?ndlich die Privilegien in seinem Land sind, so reagierte er auch mit Unverst?ndnis auf das westliche ?demokratische? System hier.
Ich fragte meinen Zimmernachbarn nat?rlich auch, wo denn im jetzigen Krieg unten die ganze republikanische Garde verblieben sei, da die Medien hier berichteten, sie sei sinngem?? beim Einmarsch der US-Truppen wie vom Erdboden verschwunden. Nat?rlich stimmte dies nicht... Nach seinen Aussagen befindet sich die ca. 500.000 Mann starke Garde immer noch im Irak und macht den US-Soldaten das Leben zur H?lle. Sie sei verantwortlich daf?r, da? jeden Tag im Irak mind. 20 US-Soldaten ums Leben kommen. Er erinnerte sich ganz genau im ersten Bushkrieg, wo er bei einem Angriff auf die US-Soldaten dabei war und bei genau diesem Angriff mind. 130 Amis umkamen, wohingegen die Medien nur von 3 Opfern sprachen! Die jetzige Zahl der toten US-Soldaten von ca. 2.500 stimmt nat?rlich somit vorn und hinten nicht und ist alles andere als realistisch. Seine Sch?tzung geht von mindestens 12.000 toten GI's aus, wenn nicht sogar ?ber 20.000! Ich fragte ihn dann, bei einer halben Million starken Garde, warum diese dann nicht die US-Soldaten aus dem Land jagt? Bei dieser gewaltigen ?berzahl musste das doch m?glich sein. Er meinte dazu, das Problem welches die Garde hat, ist, da? die Amis luftwaffentechnisch den Irakern weit ?berlegen sei. Die Amis machen sich das immer einfach, indem sie Ziele mit ihren Bombern ersteinmal von der Luft aus dem Erdboden platt machen und dann einmarschieren. Gegen diese starken Luftangriffe kommen sie eben nicht an. Deshalb versuchen sie eben auf andere Weise, denen das Leben schwer zu machen: Bombenanschl?ge und gezielteT?tung durch Snipersch?tzen, um so die Truppenst?rke der Amis langsam aber sicher zu reduzieren. Wir wissen, da? der H?userkampf nicht gerade eine St?rke der GI's ist.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation nun im Irak und im gesamten Nahen Osten weiterent-wickelt. Der jetzige Stand der Dinge sieht alles andere als rosig aus und deutet auf eine Zuspitzung hin, insbesondere da nun Israel bei seinem Libanonangriff ?berhaupt keine Kritik aus der Welt erh?lt. Es handelt sich bei ihnen eben um ?Selbstverteidigung?. Auch die kommende ?Befreiung? und ?Demokratisierung? des Irans sagt nichts Gutes voraus. Das jetzige Theater ist lediglich diplomatisches Vorgepl?nke f?r den weltlichen und gebildeten B?rger ?ber eine Sache, die schon eigentlich vor Jahren beschlossen wurde. Nach dem Irakdesaster muss man das Ganze nun viel langsamer angehen als geplant, damit der Weltenb?rger auch sieht, dass alles nur Erdenkliche auf diplomatischem Wege versucht wird und USrael sp?ter halt keine andere Wahl hatte, als den Iran zusammen mit der Weltallianz, von der UNO abgesegnet, anzugreifen. Doch der langsame Schritt kann ganz schnell in einen Sprint verwandelt werden, wenn der n?chste ?Terrorangriff? unter falscher Flagge auf die USA ver?bt wird. Dreimal d?rfen Sie raten, wem man diesen dann in die Schuhe schieben wird.
Bezgl. der Privilegien im Irak, meinte mein Zimmerkollege noch abschlie?end, so ?hnlich verh?lt es sich auch im Iran!
Gru?
S11
:roll: :idea: