Wie Skype & Co. Firewalls umgehen

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  • Wie Skype & Co. Firewalls umgehen

    Der Lochtrick

    Wie Skype & Co. Firewalls umgehen

    Peer-to-Peer-Software ist der Albtraum eines Netzwerk-Admins. Um m?glichst direkt Pakete mit dem Gegen?ber austauschen zu k?nnen, bohrt sie mit raffinierten Tricks L?cher in Firewalls, die eigentlich keine Pakete von drau?en reinlassen sollen.


    Hinter einer Firewall, die das System vor den Gefahren aus dem Internet sch?tzen soll, sitzen immer mehr Rechner. Im Idealfall realisiert diese Firewall-Funktion ein Router, der auch noch die lokale Netzwerkadresse des PC passend auf die ?ffentliche IP-Adresse umsetzt (Network Adress Translation, NAT). So kann kein Angreifer von au?en den PC erreichen - Verbindungsaufbau ist nur von drinnen nach drau?en m?glich.
    Problematisch wird das nat?rlich, wenn zwei Rechner jeweils hinter so einer NAT-Firewall sitzen und trotzdem direkt miteinander reden sollen - beispielsweise weil ihre Besitzer via Voice over IP miteinander telefonieren wollen. Das Dilemma ist offensichtlich: Egal, wer von den beiden wen anruft - die Firewall des Gegen?bers wehrt den vermeintlichen Angriff ab und wirft die Datenpakete einfach weg; ein Gespr?ch kommt nicht zustande. So w?rde das ein Netzwerkadministrator jedenfalls erwarten.

    Aufgebohrt

    Doch wer schon einmal die popul?re Internet-Telefonie-Software Skype eingesetzt hat, wei?, dass die hinter einer NAT-Firewall genauso reibungslos funktioniert, als hinge der PC direkt am Internet. Denn die Erfinder von Skype & Co. haben sich f?r dieses Problem etwas einfallen lassen.
    Selbstverst?ndlich muss jede Firewall auch Pakete ins lokale Netz hereinlassen - schlie?lich will der Anwender Webseiten betrachten, E-Mails lesen und so weiter. Dazu muss die Firewall die zugeh?rigen Datenpakete von au?en an den Arbeitsplatzrechner im LAN weiterleiten. Sie tut dies aber nur, wenn sie zu der ?berzeugung gelangt, dass ein Paket die Antwort auf ein ausgehendes Datenpaket darstellt. Dazu f?hrt ein NAT-Router Tabellen, welcher interne Rechner mit welchem externen gesprochen hat und welche Ports die beiden dabei verwendet haben.
    Der Trick der VoIP-Software besteht nun darin, der eigenen Firewall vorzugaukeln, es existiere eine Verbindung, der sie die sp?ter eingehenden Datenpakete zuordnen soll. Zugute kommt Skype dabei die Tatsache, dass die Audiodaten f?r VoIP ohnehin ?ber das verbindungslose UDP verschickt werden. Anders als bei TCP, das in jedem Paket zus?tzliche Verbindungsinformationen transportiert, sieht eine Firewall bei UDP nur die Adressen und Ports von Quell- und Zielsystem. Stimmen die bei einem eingehenden UDP-Paket mit den Daten eines NAT-Tabelleneintrags ?berein, leitet sie das Paket guten Gewissens an den internen Rechner weiter.

    Vermittlung

    Eine wichtige Aufgabe beim Gespr?chsaufbau mit Skype ?bernimmt ein Vermittlungsserver, mit dem beide Kommunikationspartner in st?ndigem Kontakt stehen. Dies geschieht ?ber eine TCP-Verbindung, die die Clients selber aufbauen. Der Skype-Server wei? somit st?ndig, unter welcher Adresse ein Skyper aktuell im Internet zu erreichen ist. Die eigentlichen Telefonverbindungen laufen wenn irgend m?glich nicht ?ber den Skype-Server. Stattdessen tauschen die Clients diese Daten direkt aus.
    Angenommen Alice will ihren Freund Bob anrufen. Ihr Skype-Client teilt diesen Wunsch dem Skype-Server mit. Der wei? dabei schon einiges ?ber Alice: An der ankommenden Anfrage sieht er, dass Alice derzeit unter der IP-Adresse 1.1.1.1 zu erreichen ist und ein kurzer Test enth?llt, dass ihre Audiodaten immer von UDP-Port 1414 kommen. Diese Informationen ?bermittelt der Skype-Server an den Skype-Client von Bob, den er laut seiner Datenbank derzeit unter der IP-Adresse 2.2.2.2 erreicht und der bevorzugt den UDP-Port 2828 verwendet.

    (f?r Bildbeschreibung siehe Artikel)

    heise Security - Know-how - Wie Skype & Co. Firewalls umgehen
  • ich habe so meine eigenen Erfahrungen speziell mit Skype gesammelt, welche mich veranlassten, das Programm vom Rechner zu verbannen.
    es gab eine Zeit als ich noch keinen Router besa? und stattdessen auf eine Software-Firewall (nicht die Windows?-eigene) zur?ckgreifen musste.
    jene Firewall war eine ausgekl?gelte Software-Entwicklung, welche vele Einstellm?glichkeiten zulie?. so auch welche Programme ?berhaupt eine Internetverbindung aufbauen durften. dabei wiederum wurde man beim ?ffnen eines Ports gefragt, ob man dies zulassen wolle.
    Skype nun lief also problemlos (Chat & Telefonie), allerdings nur noch m Hntergrund. w?hrend ich am PC etwas anderes tat meldete sich die Firewall, dass Skype einen weiteren Port (im 5-stelligen Bereich, f?r Skype v?llig untypisch) ?ffnen wolle. dies lehnte ich wohlweislich ab. ca. 2 Minuten sp?ter kam eine erneute Anfrage f?r einen anderen Port im oberen Berech, den ich (das Programm funktionierte ja schlie?lich ansonsten schon tadellos) ebenfalls blockieren lie?.
    nachdem das Spiel mit dem 2-Minuten-Takt ca. eine Stunde ging, warf ich Skype entnervt vom Rechner.

    lustiger ist da schon ICQ: Wie transparent ist dein Rechner?
    ich habe mal in einem Internet-Caf? gearbeitet zu einer Zeit als ICQ noch recht neu war (das Internet selbst war l?ngst nicht so popul?r wie jetzt). unser Chef - selbst nicht so erfahren mit Bereichen au?erhalb des lokalen Netzwerkes - rief also seinen damaligen Provider wegen Support an. dieser riet ihm von ICQ ab und begr?ndete dies mit einer Demonstration.
    mein Chef installierte also ICQ und startete es. sein Provider k?ndigte telefonisch an, sein CD-ROM-Laufwerk zu ?ffnen, welches keine 2 Sekunden sp?ter auch genau das tat.

    da bleibt echt nur noch die Frage welche Software frei von Backdoor-Programmen, Trojaner und anderer sogenannter Spyware ist.
    wenn man an den Werbespot der Frma Cisco-Systems denkt ("Papa, ich hab mir eine neues Spiel auf deinen Rechner geladen."), dann wird schnell klar, dass der Prozentsatz "kontrollfreier" Software doch schon eher Richtung Null tendiert.

    aber es hei?t ja nicht umsonst: Willst Du Dich vor den Gefahren des Internets wirkungsvoll sch?tzen, geh nicht ins Internet!