Auf der Suche nach dem Gl?ck

  • Auf der Suche nach dem Gl?ck

    Liebe Leser,

    der Papst kommt nach Bayern!
    Das find ich so supi, weil in Bayern wohne ja ich auch.
    Ob ich auch hingehe, wurde ich gefragt.
    Nein, ich fahr lieber zum Obi, aber wenn er mag, kann er ja
    bei mir vorbeischauen. Wenn er Gl?ck hat, bin ich daheim.

    Jetzt aber zum Hauptfilm.
    Das Leben bringt es so mit sich, dass mir immer wieder
    "spirituelle Menschen" ?ber den Weg laufen.
    Manche schreiben mich per email an, andere kenne ich gar
    pers?nlich, vielleicht bin ich ja selber einer.

    Das liegt wohl an der Definition.
    Diese Leute erz?hlen dann Dinge wie, sie entwickeln sich
    gerade und sie seien auf dem Weg und dergleichen.
    Aha.
    Und f?r den geistigen Reifungsprozess auf dem Weg zur
    Erleuchtung gibts vieles an Werkzeug.
    B?cher zum Beispiel.
    Und damit wir uns gleich richtig verstehen: Auch wenn mein
    Text hier vielleicht irgendwie belustigend klingen mag, ich
    verstehe diese Leute nur zu gut.
    Was habe ich selbst nicht alles getan und erdacht, um
    "weiter" zu kommen. Oh, wie habe ich mein Fortkommen
    gefeiert, meine Entwicklung, die Anhebung meines Niveaus,
    das "Wachsen" in eine Position, die es erm?glicht, auf
    andere herabzublicken. Nat?rlich verst?ndig und mild-weise
    l?chelnd, denn auch die anderen werden es schon noch
    lernen...

    Tja.
    Also zur?ck zum spirituellen Menschen, der sich ja auf dem
    Weg befindet. Der schon was erreicht hat...
    Was sind wir alle wichtig.
    Und ernst.
    Ich meine, die Suche an sich ist eine ernste Angelegenheit.
    Es gilt Gl?ck zu finden, innere Ruhe, den Sieg ?ber das
    Materielle gar. Ohne Fleiss kein Preis, nicht wahr?

    Und weil wir alle schon so ganz toll wichtig sind, erwachsen
    und auf der Suche nach/in h?heren Sph?ren, k?nnen wir
    beispielsweise nur noch wichtige B?cher lesen.
    Immerhin gilt es vorw?rts zu kommen, Triviales hilft da
    wenig, ist es nicht so?

    "Der Weg des friedvollen Kriegers" ist so ein Titel.
    Oder "Das I Ging des Seins" oder "Taihat-se, Pfade ans
    Licht"... "Gespr?che mit Gott" , ich denke, die Idee ist
    klar.
    Auf dem Cover muss dann irgendwas mystisches sein.
    Chinesische Schriftzeichen sind gut, fremde Symbole, na halt
    was wichtiges. Klar verstehen wir das nicht - immerhin sind
    wir ja nur die Suchenden, dem?tig vor der Weisheit des
    Meisters den Kopf gesenkt haltend und dankbar annehmend, was
    er uns in seiner grenzenlosen Erleuchtung mitzuteilen hat
    (sofern wir es begreifen mit unserem noch minderbemitteltem
    Geist - aber wir WACHSEN!!).

    Verstehen wir uns nicht falsch.
    Ich habe solche B?cher selbst viele gelesen und werde es
    auch in Zukunft tun, nehme ich heute an.
    Doch wenn wir beginnen in Schubladen zu stecken, getreu dem
    Motto: "Dieses Buch ist wertvoll, das andere ist f?r die
    Doofen, die noch nicht so weit sind wie ich selbst" (jetzt
    bitte seelig-wissend l?cheln ?ber die, die unter dir
    stehen), dann ... mmmh, wie soll ich sagen... dann karikiert
    sich der Suchende selbst.

    Und solche Leute begegnen mir nicht wenige.
    (Schmerzhaft f?r mich, was das f?r mich selbst bedeutet...).
    Milde l?cheln sie ?ber die alte Bauersfrau, die t?glich ihre
    Arbeit verrichtet, mit dreckigen H?nden in der Erde w?hlt
    und abends ein selbst gemachtes Brot mit Salami und Tomaten
    aus dem eigenen Garten isst und wohl scheinbar zufrieden
    lebt.

    Nein, so geht das nicht.
    Erstens hat unsereins keine Zeit f?r echte Arbeit, weil man
    ist ja auf der Suche. Da macht man Ausbildungen zum
    Heilpraktiker oder besucht dutzender Kurse und Seminare
    gemeinsam mit anderen Suchenden lausche man den Worten des
    weisen Meisters (sicher heisst der nicht "Heinz", sondern
    "Bing-Schong" oder so...), um sie sp?ter in der Gemeinschaft
    mit anderen, die das halt verstehen, weiter zu diskutieren.
    Wir lachen ?ber die materielle Welt, hahaha, arm das
    Bauernweib, das darin gefangen ist - WIR stehen ja ?ber
    solchem Bl?dsinn (und m?ssen dann den Fernseher auf den M?ll
    werfen, weil wir es nicht hinkriegen w?rden nicht
    stundenlang vor der Kiste zu sitzen, so erleuchtet sind wir).

    WIR essen ja kein Fleisch, wir sind die guten Menschen, wir
    kennen uns aus. Dann sind wir zornig auf die Fleischfresser,
    weil die Deppen ja alles falsch machen, aber halt, zornig,
    das haben wir gelernt, d?rfen wir ja gar nicht sein. Der
    Erleuchtete per se ist ja immer gut drauf und tolerant. Also
    sind wir jetzt tolerant, wir l?cheln, bel?cheln, vielleicht
    treiben wir es gar auf die Spitze und bemitleiden die arme
    Frau ob ihrer Unkenntnis.
    Wir retten den Regenwald, denn wir kaufen ?kologisch
    hergestellte Regenwaldkr?uter, die durch fairen Handel
    Indios Geld in die Kasse bringt, mit dem sie die Natur
    sch?tzen k?nnen. Die Bauernfrau meint, das interessiere sie
    nicht. Sie ist so ignorant! Sie kocht sich einen Tee aus
    heimischen Kr?utern, vielleicht Brennesseln oder L?wenzahn.
    Wie kann sie so blind sein. Eingeschr?nkt ist sie, ignorant
    und dumm - aber erleuchtet wie wir sind, verzeihen wir ihr.
    Wir versuchen es zumindest, aber Recht haben WIR.

    Wir sehen ihr zu, wie sie den Salat giesst ("hat die noch
    nie was von belebtem Wasser geh?rt?") und sie sich schwer
    tut mit dem Knien ("das kommt von jahrelanger
    Mangelern?hrung, verursacht durch Auszugsmehl und
    Fabrikzucker") und meinen, wir seien auf dem richtigen Weg,
    der Erleuchtung schon nahe.

    Lasst uns nun alle beten.
    Auf dass eine gewaltige Keule sich vom Himmel
    herniederschwinge und uns "spirituellen Menschen" allen
    miteinander mal so richtig eins ?berbr?t.
    In der verzweifelten Hoffnung, wenigstens ein paar von uns
    (und bitte ich auch!!) fragen sich, wie arrogant man
    eigentlich sein kann und wie irre die Vorstellung von
    "Wachstum", "Niveau" oder "Weiterkommen" eigentlich ist.

    Auf dass uns das d?mliche Besserwisser-Grinsen ausgetrieben
    werde und wir unser wahres selbst erkennen, indem wir in die
    Eitelkeit unseres Tuns blicken d?rfen.

    Auf dass wir offenen Auges die Welt betrachten und in jedem
    pinkelnden Hund die Offenbarung erkennen (ohne das lautstark
    jedem mitteilen zu m?ssen oder sich schon wieder ?berlegen
    zu f?hlen, weil man den pinkelnden Hund deuten kann).

    Amen.

    Ich schliesse diesen Artikel mit einem Buchtipp.
    Und damit wir uns noch einmal richtig verstehen: Diesen Tipp
    meine ich ernst ernst ernst.
    Ich empfehle JEDEM, dieses Buch zu lesen, ganz wirklich.
    Und besonders dem, der meint, der Inhalt sei nicht f?r ihn
    geeignet. Ja, DEM ganz besonders:

    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3551353220/heg-21

    Wenn du auf diesen Link klickst, den Titel siehst und dir
    dann denkst "Ach, n????", dann habe ich eine grosse Bitte an
    dich: Bestell den Rundbrief ab.
    Wir d?rften uns dann nichts zu sagen haben, warum liest du
    hier?

    Sch?ne Gr??e,
    thomas

    Diesen Text habe ich bei "Das gibts doch nicht" gefunden.... Der Autor, Thomas hat schon ?fter so interessante Newsletter geschrieben... (lebenswert.de)
  • Ich habe sofort ein gebrauchtes Exemplar gekauft. Die Geschichte von Wanja, der auf dem Ofen schlief und zwiaschendurch immer wieder versucht hat das Dach der Kate hochzudr?cken zieht sich mittlerweile wie ein roter Faden durch mein Leben. Nun kann ich diese Geschichte, die ich vor Urzeiten im Fernseh sqh im Original nachlesen!

    Danek daf?r!
    nenn mich EO
    zu Ende denken