Junge Christen berichten, dass bei ihnen Gebet und Meditation seelisches wie k?rperliches Wohlbefinden ausl?sen. Neue wissenschaftliche Studien zeigen, dass Meditation tats?chlich gl?cklich machen kann. Gibt es ein "Gottes-Gen", eine genetische Grundvoraussetzung f?r den Glauben?
Jesus, Gott und Papst sind "IN"
Es war Johannes Paul II, der f?r die Jugend den "Weltjugendtag" erfand. Seit Jahren pilgern sie nun in Str?men zum Massen-Event. Jesus, Gott und Papst sind "IN". En vogue auch Buddhismus und der Dalai Lama. Viele wollen mehr als Sex, Drug and Rock?n Roll ? sie suchen eine neue Spiritualit?t. Die Suche nach innerem Frieden, die Suche nach Antworten auf ungel?ste Fragen, eine katholische Erziehung ? es gibt viele Gr?nde, warum Menschen glauben oder Halt im Glauben suchen.
Macht Beten ruhig, gesund, gl?cklich? Beeinflusst der pers?nliche Dialog mit Gott den K?rper und die Seele eines Menschen? Die Wissenschaft f?ngt erst jetzt an, sich f?r diese Fragen zu interessieren. Unabh?ngige Studien sind rar, konfessionell gebundene Forschung gilt als befangen.
Die Ergebnisse einer amerikanischen Studie sind spektakul?r: Auf das pers?nliche Gehei? des Dalai Lama lie?en sich 8 seiner M?nche in die enge R?hre eines Magnetresonanztomographen schieben. W?hrend sie dort meditierten wurden ihre Gehirnstr?me aufgezeichnet. Diese M?nche hatten ?ber viele Jahre zwischen zehn- und f?nfzigtausend Stunden in Meditation verbracht. Nur solch Ge?bten war zuzutrauen, sich ? trotz des dr?hnenden L?rms eines Tomographen ? binnen Sekunden in tiefe Meditation zu versenken.
Das Resultat: Gl?cksgef?hl pur. Im Gehirn wurden extreme Gamma-Aktivit?ten festgestellt, Gehirn-Wellen also, die kognitive H?chstleistungen begleiten und extremer Wachheit entsprechen. Ein Zustand, der von Menschen als Einswerden mit der Welt beschrieben wird.
Gebet und Meditation - eine gute Therapie
Solche wissenschaftlichen Voraussetzungen w?nscht sich auch Sebastian Murken, Religionswissenschaftler und Diplompsychologe von der Universit?t Trier. Die Fragestellung seiner beiden Studien: Wie wirkt sich der Glaube bei einer Brustkrebserkrankung und bei chronischen Schmerzen aus. Die Zwischenergebnisse zeigten, dass diejenigen, die sehr stark im Glauben verankert sind, von ihrem Glauben in der Bew?ltigung ihrer Krankheit durchaus profitieren. W?hrend es Hinweise gibt, dass die, die weniger stark in ihrem Glauben verwurzelt sind, eher unsicher sind, ob es Gott gibt, durch so ein Ereignis auch in Zweifel geraten, z.B. fragen, warum Gott dieses Leiden zul?sst?
Auch amerikanische Mediziner an der Harvard Universit?t fanden heraus, dass regelm??ige Gebete positive Effekte im K?rper in Gang setzen. Die entspannende Wirkung von Gebet und Meditation ist nach diesen Untersuchungen eine gute Therapie bei Bluthochdruck, Herzrhythmusst?rungen, chronischen Schmerzen, leichten bis mittleren Depressionen und einer Reihe weiterer Erkrankungen. Je religi?ser ein Patient ist, desto schneller erholt er sich von Depressionen, die durch Herzleiden, Schlaganf?lle und andere chronische Leiden ausgel?st wurden.
Auch in Europa haben diese Studienergebnisse schon vielerorts zu einem Umdenken gef?hrt. In Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden, christlichen ?rzten und Seelsorgern sollen vermehrt christliche Gesundheitszentren entstehen, um Krankheiten effizienter zu behandeln und vorzubeugen.
Menschliches Urbed?rfnis
Zu allen Zeiten und in allen Religionen haben Menschen gebetet: zu Gott, zu Allah, zu Shiva, zur Mutter Gottes, zu Jesus oder zu Schutzheiligen - so wie es dem individuellen Glaubensverst?ndnis entspricht. Gemeinsam ist allen gl?ubig Betenden, dass sie sich vertrauensvoll an eine h?here Instanz - eine gr??ere Macht wenden, und sich so Hilfe und Kraft erbitten.
Pater Anselm Gr?n aus der Abtei M?nsterschwarzach versteht Beten als "Entdeckung dieses inneren Raumes, in dem Gott schon in mir ist - und dort wo Gott in mir wohnt, da bin ich heil und ganz."
Ein negatives Gottesbild macht eher kr?nker
Wenn ein kranker Mensch um Genesung betet, so ist der Glaube an ein positives Gottesbild von entscheidender Bedeutung. Diejenigen, die an einen "guten Gott" glauben, k?nnen mit Krankheit und Schicksalsschl?gen besser umgehen, als diejenigen, die von einem strafenden Gott ausgehen. Ein Gott, der Krankheit als Bestrafung schickt, l?st Unzufriedenheit und Verzweiflung aus. Ein solches Gottesbild kann dazu f?hren, dass der Mensch mit einer Grundangst durch das Leben geht und sich in der Welt nicht zuhause f?hlt - alleine das kann die Anf?lligkeit f?r Krankheiten beg?nstigen.
Beten aus psychologischer Sicht
Eine positive Erwartungshaltung ist grundlegend f?r jede erfolgreiche Behandlung einer Krankheit: So ist f?r Psychologen erwiesen, dass Gedanken und Gem?tszust?nde einen direkten Einfluss auf Psyche und Gesundheit haben. Gebet und Meditation - wom?glich in einem bestimmten Rahmen oder in einem bestimmten Ritual - k?nnen dem Menschen Sicherheit und Geborgenheit vermitteln, so der Psychologe Dr. Dr. Walach vom Universit?tsklinikum Freiburg. Beten gebe dem Menschen das Gef?hl, aktiv etwas tun zu k?nnen, was ihm helfen kann. Dies erzeuge eine positive Haltung, in der die inneren Prozesse der Selbstheilung aktiv werden k?nnen.
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