Der New Yorker Professor Joseph Stiglitz, 63, war Chef?konom der Weltbank und der oberste Wirtschaftsberater von US-Pr?sident Bill Clinton. 2001 bekam er den Nobelpreis f?r Wirtschaft f?r seine Arbeiten zur "Informations-?konomie". Stiglitz warnte fr?h vor den Gefahren der Globalisierung. Sein erstes Buch zum Thema, "Schatten der Globalisierung" wurde weltweit ?ber eine Million Mal verkauft. Jetzt ist er mit seinem neuen, gut lesbaren Buch auf Rettungsmission: Die Globalisierung k?nne mehr Wohlstand f?r alle schaffen, sagt er. Doch die Probleme seien so gro?, die Zahl der Verlierer so hoch, dass rasche Ver?nderungen n?tig seien.
Seine L?sung: Verteilt den Reichtum. Ein stern-Gespr?ch.
Professor Stiglitz, Sie waren einer der sch?rfsten Kritiker der Globalisierung. Jetzt wollen Sie sie retten. Doch ?berall herrschen Entt?uschung und Angst, wenn nur dieses Wort f?llt.
Ja, dabei wurde die Globalisierung noch vor 15 Jahren fast euphorisch begr??t. Ihr Versprechen lautete: Entwicklung, mehr Wohlstand f?r alle. Aber heute zeigt sich, dass die Globalisierung zwei Gesichter hat. Die Hoffnungen der Menschen auf eine bessere Zukunft f?r ihre Kinder haben sich oft nicht erf?llt, weder in den Entwicklungsl?ndern noch in den Industriestaaten. Mehr als die H?lfte der Weltbev?lkerung lebt heute sogar in L?ndern mit zunehmender Ungleichheit. F?r viele ist es wie ein Teufelspakt. Lebensweisen und Grundwerte sind bedroht.
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