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Hanf (Cannabis Sativa)
* z?hlt zu den h?chstentwickelten Pflanzen dieser Erde und nutzt die Sonnenenergie effektiver als viele andere Pflanzen
* gedeiht in fast allen Klimazonen, auf fast allen B?den und ist gegen Sch?dlinge aller Art weitgehend resistent
* eignet sich optimal als Pionierpflanze und ist selbstvertr?glich
* ist als Vor- und Zwischenfrucht mit allen anderen Nutzpflanzen anbaubar
* besticht durch seine einzigartige Vielseitigkeit, was die Verwendbarkeit der Ertr?ge anbelangt
Die Vielfalt der Anwendungsm?glichkeiten von Hanferzeugnissen l?sst erahnen, wie wichtig die Wiedereingliederung dieser Kulturpflanze in unsere Wirtschaft ist. Da ?kologische Folgekosten immer st?rker miteinbezogen werden m?ssen, ist der Raubbau und die Ausbeutung fossiler Rohstoffe schon lange unbezahlbar. Darum sollten wir lernen unsere t?glichen Bed?rfnisse mit nachwachsenden Rohstoffen zu befriedigen, so dass auch folgenden Generationen eine lebenswerte Erde vorfinden.
In fast allen Kulturen der Welt wurden zu fast allen Zeiten Hanferzeugnisse genutzt. Funde von Hanfschnur in China werden auf Zeiten datiert, in denen die Schrift noch nicht erfunden war. Hanfsamen waren in vorchristlichen Zeiten eine ?bliche Grabbeilage, die den Verstorbenen auf seinem Weg ins Jenseits begleiteten. Auch in unseren Breitengraden galt der Hanf jahrhundertelang als wichtige Nutzpflanze. Karl der Gro?e ordnete z.B. um 800 den Hanfanbau an, um die Herstellung kriegswichtiger Ger?tschaften, wie Seile, Planen etc., zu gew?hrleisten.
Bis Anfang unseres Jahrhunderts war der Hanf eine unersetzliche Kulturpflanze. Erst die Entdeckung des Holzaufschlussverfahrens verdr?ngte den Hanf aus der Papierherstellung, da der Wald als unendlich verf?gbare Resource angesehen wurde. Baumwollprodukte eroberten aufgrund der billigen und menschenverachtenden Sklavenarbeit den Textilmarkt.
Neue Verarbeitungstechniken und Maschinen machten den fast schon vergessenen Hanf in den 20er Jahren pl?tzlich wieder interessant: als Rohstoff f?r Papier, f?r Kunststoffe aller Art und f?r die Gewinnung von Bioenergie. Doch als der geniale T?ftler Henry Ford 1941 sein ?Auto, das vom Acker wuchs? pr?sentierte ? die Karosserie aus Hanfkunststoff, betankt mit Hanfdiesel ? war es bereits zu sp?t: 1937 hatte eine Seilschaft von Industriellen den ?Marijuana Tax Act? durchgesetzt und mit diesem Steuergesetz den Hanfanbau schlagartig zum Erliegen gebracht. Drahtzieher der Hanfprohibition waren der ?lmagnat und Bankier Mellon, der Holzpapierfabrikant und Medienzar Hearst sowie der Chemieriese und General Motor-Besitzer Du Pont, der die Additive f?r Benzin, die Sulfite f?r Holzpapier und Kunststoffe auf petrochemischer Basis herstellte. Ausf?hrendes Organ der Hanfprohibition war das neugegr?ndete Federal Bureau of Narcotics (FBN), das Mellon mit seinem Schwiegerneffen Harry Anslinger besetzte. Fords Hanf-Mobil ging genauso wenig in Serie wie die erfolgreichen Experimente des US-Agrarministeriums, den h?lzernen Abfall des Hanfs als Papierrohstoff zu verwenden. Was aber in Serie ging, waren fantastische Horrorstories ?ber das ?M?rderkraut? ? statt von Hanf und seinem vielf?ltigen Nutzen, war nur noch von ?Marihuana? als f?rchterlichem Rauschgift die Rede.
Hanf ? die ideale Nahrung f?r Mensch und Tier
Kein pflanzliches Nahrungsmittel der Welt kann sich mit dem N?hrwert von Hanf messen. Durch sein besonders ausgewogenes Verh?ltnis von Proteinen und essentiellen Fetten ist der Hanfsamen ? eine Nuss ? geradezu ideal f?r unsere Ern?hrung. Es liegt an dem aussergew?hnlich hohen Edestingehalt und dem gleichzeitigen Vorkommen bestimmter Eiweise wie Albumin, dass der Hanfsamen s?mtliche essentiellen Aminos?uren in einer f?r die Ern?hrung idealen Kombination enth?lt. Dar?ber hinaus sorgt er im K?rper f?r den Aufbau von Immunglobulinen, Eiweise, die als Antik?rper Infektionen abwehren.
Was aus Hanf hergestellt werden kann
30 Millionen Hektar Anbaufl?che stehen nach Angaben der EG im europ?ischen Raum auf stillgelegten ?ckern f?r nachwachsende Rohstoffe zur Verf?gung. W?rden nur 6 Millionen davon mit Hanf bestellt, k?nnten nach 100 Tagen von diesen Feldern geerntet werden:
60 Millionen Tonnen Hanfstroh (10 t pro Hektar entspricht einem Heiz?l-?quivalent von 4000 Litern/Hektar, konservativ gerechnet. Die Uni Kassel kam in einem Zwei-Kulturen-Versuch, in dem Hanf nach Winterroggen angebaut wurde, auf ein Heiz?l-?quivalent von 10.000 Litern/Hektar),
10 Millionen Tonnen Hanffasern, die zu den haltbarsten Naturfasern ?berhaupt z?hlen und als Armierung im Betonbau (Beton mit Hanf verst?rkt weist die viermal h?here Stabilit?t auf als Beton mit Eisen verst?rkt) oder f?r D?mmstoffplatten ebenso verwendet werden k?nnen wie f?r feine Textilien oder Jeans,
45 Millionen Tonnen Hanfsch?ben, das St?ngelholz, das bei der Fasergewinnung abf?llt und das als Brennmaterial beispielsweise in sogenannten Pelletheizsystemen, aber auch f?r Span- und Bauplatten und als Lieferant f?r Zellulose und Papier dienen kann,
6 Millionen Tonnen Hanfsamen, die 2 Millionen Tonnen Hanf?l enthalten, das eines der wertvollsten und ges?ndesten Speise?le ?berhaupt ist, und sowohl als Nahrungsmittel f?r Menschen und Tiere, als auch f?r zahlreiche technische Zwecke Verwendung findet: von der Kosmetika ?ber Farben und Lacke bis hin zur Waschmittelherstellung.
Hanf als nachwachsender Rohstoff
Gegen?ber Holz als den bei uns am h?ufigsten verwendeten nachwachsenden Rohstoff hat Hanf enorme Vorteile: Auf 0,4 Hektar w?chst gleich viel Hanf wie Holz auf 1.66 Hektar. Hanf ist viel flexibler, weil er nur 100 Tage Wachstumszeit ben?tigt und nicht ?ber 20 Jahre lang den Boden besetzt. Hanf ist f?r die biologische Landwirtschaft hochinteressant, weil er keinen Pestizid- und D?ngeeinsatz ben?tigt, den Boden von Schwermetallen reinigt, als Vorfrucht von Weizen 10 bis 20 Prozent mehr Weizenertrag erzielt und durch seine hohe Selbstvertr?glichkeit in der Fruchtfolge ?usserst unkompliziert im Anbau ist. Zus?tzlich lockert Hanf mit seinen Pfahlwurzeln den von schweren Traktoren verdichteten Boden.
Niemand weiss, wie die Energie der Zukunft aussehen wird. Erd?l wird es sicher nicht sein, die Atomenergie auch nicht. Man wird sich zweifelsohne n?her mit alternativen Energieformen besch?ftigen, wie Sonne, Wasser, Wind und vor allem auch mit nachwachsenden Rohstoffen! Nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Kornhalme, Hanf und dergleichen werden durch thermische Zersetzung/Pyrolyse in Methanol umgewandelt, ein Energierohstoff, der heute f?r die meisten Rennwagen verwendet wird. Mobil Oil entwickelte ein Verfahren, das Methanol sogar in bleifreies Benzin von hoher Oktanzahl umwandeln kann. Hanf bietet in diesem Bereich schier ungeahnte M?glichkeiten.
Nachwachsende Rohstoffe k?nnen die herk?mmlichen fossilen Brennstoffe ersetzen und im Wachstumsprozess gleichzeitig Sauerstoff an die Umwelt abgeben. Bei Verrottung oder mit der Nutzung durch Verbrennung geben Pflanzen das CO2 wieder ab, das beim Wachstum von ihnen absorbiert wird. Durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erd?l oder das f?lschlicherweise als umweltfreundlich gepriesenes Erdgas hingegen entsteht kein Ausgleich von CO2, sondern nur eine st?ndige Mehrbelastung der Umwelt.
Hanf in der Medizin
Zwischen 1842 und dem letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts geh?rten ein besonderes starkes Cannabisextrakt, Haschischextrakte, Tinkturen und Elixiere zu denjenigen Arzneimitteln, die in der Humanmedizin der USA am zweit- und dritth?ufigsten eingenommen wurden. In der Veterin?rmedizin war die Verwendung dieser Arzneimittel ?ber die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinaus ?blich. Bis heute ist kein einziger Todesfall aufgrund irgendwelcher Hanfpr?parate bekannt und es wurde mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen, dass Hanf keine k?rperliche Abh?ngigkeit verursacht.
Der Verwaltungsrichter Judge Francis Young von der nationalen Drogenbeh?rde in den USA, der Drug Enforcement Administration (DEA) stellte 1988 fest: ?... in seiner nat?rlichen Form ist Marihuana eine der sichersten bekannten therapeutisch wirksamen Substanzen.?
Nach dem politisch und wirtschaftlich begr?ndeten Verbot der Hanfpflanze darf heute Hanf in den US-Bundesstaaten Maine, Alaska, Arizona, Kalifornien, Oregon und Washington wieder als Medikament verwendet werden. Die Cannabis-Forschung des 20. Jahrhunderts hat den therapeutischen Wert ? und das Ausbleiben sch?dlicher Nebenwirkungen ? der Behandlung vieler gesundheitlicher Probleme mit Cannabis aufgezeigt: MS, Asthma, gr?ner Star, ?belkeit, Tumore, Epilepsie, Stress, Magersucht, Depressionen, Rheumatismus, Arthritis und m?glicherweise auch Herpes.