Washington (dpa) - Der US-Kongress hat das umstrittene Anti- Terror-Gesetz von US-Pr?sident George W. Bush mit ?scharfen Verh?rmethoden? und geheimen CIA-Gef?ngnissen gebilligt. Nach dem Repr?sentantenhaus stimmte am Donnerstag (Ortszeit) auch der Senat mit 65 zu 34 Stimmen f?r das neue Gesetz.
Dieses regelt den Umgang mit mutma?lichen Terroristen vom Verh?r bis zum Strafprozess und sichert gleichzeitig CIA-Ermittlern und Regierungsbeamten Straffreiheit zu.
F?r Bush ist die Verabschiedung des Gesetzes ein wichtiger Erfolg vor den Kongresswahlen im November. Dagegen bef?rchten Menschenrechtsorganisationen, dass Folter sanktioniert wird. Eine Anfechtung von Passagen des Gesetzes vor US-Gerichten gilt als wahrscheinlich.
Das Gesetz erlaubt ?scharfe Verh?rmethoden? und verbietet zugleich ?grausame und un?bliche? Bestrafung. In strittigen F?llen kann Bush in letzter Instanz ?ber die Zul?ssigkeit von Praktiken entscheiden. In einer Art Amnestie werden alle Regierungsbeamten - also auch CIA- Ermittler - vor einer Strafverfolgung wegen grausamer, inhumaner oder herabw?rdigender Behandlung von H?ftlingen gesch?tzt, die vor Ende vergangenen Jahres festgenommen wurden.
Mutma?liche Terroristen werden k?nftig als so genannte ?ungesetzliche feindliche K?mpfer? eingestuft und haben damit weniger Rechte als Kriegsgefangene. Sie k?nnen ihre Inhaftierung nicht vor Gericht anfechten und nicht alle gegen sie vorgebrachten Beschuldigungen einsehen. Bei Strafprozessen vor Milit?rkommissionen d?rfen die Richter auch Beweise verwenden, die durch H?rensagen oder offensichtliche Anwendung von Zwang gewonnen wurden.
Im US-Gefangenenlager Guant?namo Bay werden derzeit noch mehr als 450 mutma?liche Terroristen und Mitglieder der afghanischen Taliban- Milizen seit Jahren und ?berwiegend auch ohne Anklage festgehalten.
Bush lobte die Verabschiedung des Gesetzes im Kongress und nannte die CIA-Programme ?die wirksamsten Mittel im Krieg gegen den Terrorismus?. Informationen aus den Verh?ren von mutma?lichen Terroristen h?tten Leben in den USA und im Ausland gerettet.
Menschenrechtsorganisationen kritisierten das neue Gesetz. Das Anti-Terror-Gesetz mag zwar ein Sieg f?r Bush sein, aber es sei eine Niederlage f?r den amerikanischen Rechtsstaat und eine Bedrohung f?r alle Menschen in US-Gewahrsam, hei?t es in einer Erkl?rung von amnesty international. ?Das Gesetz gibt grausamer und erniedrigender Behandlung von Gefangenen einen legalen Anschein?, hei?t es weiter. Verh?rmethoden seien weiter zul?ssig, die das absolute Folterverbot verletzten. Die US-B?rgerrechtsunion ACLU sprach von einem ?drastischen Schritt r?ckw?rts bei den Menschenrechten?. Das Gesetz verringere jetzt auch die M?glichkeiten der USA, eigene Staatsb?rger vor ungerechter Behandlung durch andere Regierungen zu sch?tzen, kritisiert Human Rights Watch.
Die Reform wurde erforderlich, weil der Oberste Gerichtshof im Juni den Umgang mit den H?ftlingen im US-Gefangenenlager in Guant?namo als illegal bezeichnet hatte. Au?erdem entschieden die Richter, dass die Regierung mutma?liche Terroristen auch entsprechend der Genfer Konventionen behandeln muss.
Quelle: Welt.de