Bei dem Verfahren werden Protonen mit ann?hernder Lichtgeschwindigkeit auf einen dicken Bleizylinder geschossen. Die durch den Aufprall frei geschlagenen Neutronen aus den Bleiatomkernen werden von den Abfallstoffen aufgenommen. Der entstehende Abfall hat danach nur noch eine sehr kurze Halbwertszeit von maximal 30 Jahren
Der Name klingt wie eine Mischung aus Internet-Aktie und Hightech-Achterbahn: Rubbiatron.
F?r Axel Fischer, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Karlsruhe, ist der Rubbiatron eine faszinierende Idee. ?Die Gr?nen m?ssten eigentlich ganz wild darauf anspringen", sagt er. Denn die gr?ne Regierungspartei k?nnte sich die z?he Auseinandersetzung mit ihrer ?kobasis um eine geeignete Endlagerst?tte sparen.
Die Rubbiatron-Technologie gilt als revolution?r, weil dabei Atomm?ll in weitgehend harmlosen Abfall umgewandelt wird.
Bei der Umwandlung (in der Fachsprache Transmutation) entstehen keine unkontrolliert ablaufenden Kettenreaktionen. Ein Reaktorunfall wie in Tschernobyl und Harrisburg, bei dem radioaktive Substanzen Mensch und Umwelt verseuchten, ist technisch-physikalisch unm?glich, versichern Physiker.
Der Leiter des Projekts Nukleare Sicherheitsforschung am Forschungszentrum Karlsruhe, Gerhard Heusener, spricht von einer ?unterkritischen Anlage". Er best?tigt:
?Technisch gesehen ist die Transmutation ein m?glicher neuer Entsorgungsweg." Bei dem wird sogar noch Energie zur Stromgewinnung frei. Der Rubbiatron als eierlegende Wollmilchsau unter den Reaktoren? Eine solche Anlage muss aber erst noch entwickelt werden. Bis der Rubbiatron in Serie gehen kann, vergehen mindestens 20 Jahre.
Doch zur Entwicklung des revolution?ren M?llofens m?chte die Bundesregierung wenig bis nichts beitragen.
Auf eine parlamentarische Anfrage von Axel Fischer antwortete der Bundeswirtschaftsminister, ?das Verbot der gro?technischen Wiederaufbereitung von abgebrannten Kernbrennstoffen ist erkl?rtes Ziel der Bundesregierung".
Im ?brigen bezweifelt er, dass ein solcher Transmutator sicherer sei als neuere Leichtwasserreaktoren. J?hrlich gibt Deutschland zehn Millionen Mark f?r diesen Forschungszweig aus. Dabei soll es bleiben.
Diese Auskunft nimmt der Karlsruher Abgeordnete Axel Fischer als Zeichen, ?wie wenig Ahnung die Bundesregierung vom Thema hat".
Er hofft, dass sich das Gespann M?ller/Trittin nach Abschluss der Ausstiegsverhandlungen mit den Energiekonzernen aufgeschlossener zeigt.
Aber auch die Atomstromproduzenten sind zur?ckhaltend. Bei dem atomfeindlichen Klima gebe es keine Chance, eine solche Technik rational zu diskutieren, sagt Dieter Brosche, zust?ndig f?r den Kernenergiebereich beim Bayernwerk.
Andere Stimmen sagen, die Stromwerker h?tten l?ngst beschlossen, in die Suche und den Bau einer Endlagerst?tte zu investieren.
Nach einer Studie der B?ndnis 90/Die Gr?nen nahe stehenden Heinrich B?ll Stiftung k?nnen radioaktive Abf?lle fr?hestens nach Ablauf einer Abklingzeit von 30 Jahren endgelagert werden. So lange, wird empfohlen, sollte der Atomm?ll am Kraftwerksstandort zwischengelagert werden. Bisher sind in Deutschland ?ber 160 000 Kubikmeter Atomm?ll aus der Stromproduktion angefallen. Bis die erste Endlagerst?tte gef?llt werden kann, w?re auch der erste Rubbiatron fertig.
Das wiegt umso schwerer, als die bestm?gliche Endlagerst?tte, wie es in der Studie hei?t, noch gar nicht gefunden ist. Au?erdem haben B?rgerinitiativen mit Protestieren schon begonnen.
?Deutsche Beh?rden befassen sich immer noch mit der Endlager-Illusion", behaupten Umweltsch?tzer, die verhindern wollen, dass der ehemalige Schacht Konrad als Lagerst?tte ausgew?hlt wird. Italien, Spanien und Frankreich haben weniger Ber?hrungs?ngste mit der Transmutationstechnologie, wei? der Stuttgarter SPD-Europaabgeordnete Rolf Linkohr.
Der Physiker setzt sich auf europ?ischer Ebene f?r die Forschung und Entwicklung des neuen Reaktortyps ein, versucht, mehr EU-Gelder daf?r lockerzumachen.
?Rubbias Idee ist bestechend und hat inzwischen viele Anh?nger gefunden. Doch die Debatte ging ?ber Expertenkreise nicht hinaus", bedauert Linkohr.
Seiner ?berzeugung nach eignet sich das Transmutationsverfahren auch zur Vernichtung von waffenf?higem Plutonium. US-Pr?sident Clinton und Russlands Pr?sident Putin haben vor einer Woche beschlossen, jeweils 34 Tonnen zu entsorgen.
?Die Amerikaner haben damit kein Problem, sie haben das notwendige Kapital und au?erdem ein sechsj?hriges Entwicklungsprogramm mit einem Etat von einer halben Milliarde Mark aufgelegt."
Die Russen k?nnten soviel Geld niemals aufbringen.
Schon aus Eigeninteresse, so Rolf Linkohr, m?ssten die L?nder der Europ?ischen Union Russland bei der Entsorgung unterst?tzen, damit die ausrangierten Atomraketen nicht irgendwann zur Bedrohung f?r Europa| werden.
Quelle: s-line.de/homepages/keppler/3frame.htm
sch?n und gut aber ist trotzdem Atomenergie wie wir sie machen trotzdem der falsche Weg?
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
- Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste